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27.01.45 Befreiung von Auschwitz

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AW: 27.01.45 Befreiung von Auschwitz

Johannes R. Becher


Kinderschuhe aus Lublin



Von all den Zeugen, die geladen,

Vergeß ich auch die Zeugen nicht,

Als sie in Reihn den Saal betraten,

Erhob sich schweigend das Gericht.



Wir blickten auf die Kleinen nieder,

ein Zug zog paarweis durch den Saal.

Es war, als tönten Kinderlieder,

Ganz leise, fern, wie ein Choral.



Es war ein langer bunter Reigen,

Der durch den ganzen Saal sich schlang.

Und immer tiefer ward das Schweigen

Bei diesem Gang und Kindersang.



Voran die kleinsten von den Kleinen,

sie lernten jetzt erst richtig gehen

-Auch Schuhchen können lachen, weinen -.

Ward je ein solcher Zug gesehn!



Es tritt ein winzig Paar zur Seite,

Um sich ein wenig auszuruhn,

Und weiter zieht es in die Weite-

Es war ein Zug von Kinderschuhn.



Man sieht, wie sie den Füßchen passten-

Sie haben niemals weh getan,

Und Händchen spielten mit den Quasten.

Das Kind zog gern die Schuhchen an.



Ein Paar aus Samt, ein Paar aus Seiden,

Und eines war bestickt sogar

Mit Blumen, wie sie ziehn, die beiden

Sind ein schmuckes Hochzeitspaar.



Mit Bändchen, Schnallen und mit Spangen,

Zwergenhafte Wesen, federleicht-

Und viel’ sind viel zu lang gegangen,

Und sind vom Regen durchgeweicht.



Man sieht die Mutter auf den Armen

Das Kind, vor einem Laden stehn:

„Die Schuhchen, die, die weichen, warmen,

Ach, Mutter, sind die Schuhchen schön!“



„Wie soll ich nur die Schuhchen zahlen.

Wo nehm das Geld ich dafür her...“

Es naht ein Paar von Holzsandalen,

Es ist schon müd und schleppt sich schwer.

Es muß ein Strümpfchen mit sich schleifen,

Das wundgescheuert ist am Knie...

Was soll der Zug? Wer kann’s begreifen?

Und diese ferne Melodie...



Auch Schuhchen können weinen, lachen...

Da fährt in einem leeren Schuh

Ein Püppchen wie in einem Nachen

Und winkt uns wie im Märchen zu.



Hier geht ein Paar von einem Jungen,

Das hat sich schon als Schuh gefühlt,

Das ist gelaufen und gesprungen

Und hat auch wohl schon Ball gespielt.



Ein Stiefelchen hat sich verloren

Und findet den Gefährten nicht,

Vielleicht ist er am Weg erfroren-

Ach, damals fiel der Schnee so dicht...



Zum Schluß ein Paar, ganz abgetragen,

Das macht noch immer mit, wozu?

Als hätte es noch was zu sagen,

Ein Paar zerrissener Kinderschuh.



Ihr heimatlosen, kinderlosen,

Wer schickt euch? Wer zog euch aus?

Wo sind die Füßchen, all die bloßen?

Ließt ihr sie ohne Schuh’ zu Haus...?



Der Richter kann die Frage deuten.

Er nennt der toten Kinder Zahl...

Ein Kinderchor. Ein Totenläuten.

Die Zeugen gehen durch den Saal.



Die Deutschen waren schon vertrieben,

Da fand man diesen schlimmen Fund.

Wo sind die Kinder nur geblieben?

Die Schuhe tun die Wahrheit kund:



Es war ein harter, dunkler Wagen.

Wir fuhren mit der Eisenbahn.

Und wie wir in dem Dunkel lagen,

so kamen wir im Dunkel an.



Es kamen aus den Läden allen

Viel Schuhchen an in einem fort,

Und manche stolpern schon und fallen,

Bevor sie treffen ein am Ort.



Die Mutter sagte: “Wieviel Wochen

Wir hatten schon nichts Warmes mehr!

Nun wird ich uns ein Süppchen kochen.“

Ein Mann mit Hund ging nebenher:



„Es wird sich schon ein Plätzchen finden“,

So lachte er, „und warm ist’s auch,

Hier braucht sich keiner abzuschinden...“

Bis in den Himmel kroch ein Rauch.



„Es wird euch nicht an Wärme fehlen,

Wir heizen immer tüchtig ein.

Ich kann Lublin nur warm empfehlen,

Bei uns herrscht ewiger Sonnenschein.“



Und es war eine deutsche Tante,

die uns im Lager von Lublin

Empfing und „Engelspüppchen“ nannte,

Um uns die Schuhchen auszuziehn,



Und als wir fingen an zu weinen,

Da sprach die Tante: „Sollt mal sehn,

Gleich wird die Sonne prächtig scheinen,

Und darum dürft ihr barfuß gehen...



Stellt euch mal auf und lasst euch zählen,

So, seid ihr auch hübsch unbeschuht?

Es wird euch nicht an Wärme fehlen,

Dafür sorgt unsere Sonnenglut...

Was, weint ihr noch? ‚s ist eine Schande!

Was tut euch denn, ihr Püppchen, weh?

Ich bin die deutsche Märchentante!

Die gute deutsche Puppenfee.



’s ist Zeit, ihr Püppchen, angetreten!

Was fällt euch ein denn, hinzuknien.

Auf, lasst uns singen und nicht beten!

Es scheint die Sonne in Lublin!“



Es sang ein Lied die deutsche Tante.

Strafft sich den Rock und geht voraus,

Und dort, wo heiß die Sonne brannte,

Zählt sie uns nochmals vor dem Haus.



Zu hundert, nackt in einer Zelle,

Ein letzter Kinderschrei erstickt...

Dann wurden von der Sammelstelle

Die Schuhchen in das Reich geschickt.



Es schien sich das Geschäft zu lohnen,

Das Todeslager von Lublin.

Gefangenenzüge, Prozessionen.

Und- eine deutsche Sonne schien...



Wenn Tote einst als Rächer schreiten,

Und über Deutschland hallt ihr Schritt,

Und weithin sich die Schatten breiten-

Dann ziehen auch die Schuhchen mit.



Ein Zug von abertausend Zwergen,

So ziehen sie dahin in Reihn,

Und wo die Schergen sich verbergen,

Dort treten sie unheimlich ein.



Sie schleichen sich herauf die Stiegen,

Sie treten in die Zimmer leis.

Die Henker wie gefesselt liegen

Und zittern vor dem Schuldbeweis.



Es wird die Sonne brennend scheinen.

Die Wahrheit tut sich allen kund.

Es ist ein großes Kinderweinen,

Ein Grabgesang aus Kindermund...

Der Kindermord ist klar erwiesen.

Die Zeugen all bekunden ihn.

Und nie vergeß ich unter diesen

Die Kinderschuhe aus Lublin.





Walter wird mir verzeihen, wenn ich dieses Gedicht von J.R. Becher hier hereinstelle - es ist das Gedenken an all die unschuldigen Kinder, die ihr Leben lassen mussten.. Wir haben es in der Schule (DDR) auswendig lernen müssen - als ebenso unschuldige Kinder.
 
AW: 27.01.45 Befreiung von Auschwitz

Seite-1.GIF


Ja an dieses schreckliche Bild erinnere ich mich, weil der Linke Arm des schief gehenden Herrns in der Mitte so zwei Ellenbogen hat.

Hier auch ein Bild:
avxr21k5el5c0tc4r.jpg



Ich habe auch solche Links.

Eine alte Geschichte:
http://www.wintersonnenwende.com/scriptorium/deutsch/archiv/blutsonntag/bsonntag00.html
Eine total aktuelle Geschichte, die es jetzt zu verhindert gilt.
http://www.radioislam.org/jewish-photos/index.htm

@lilith51

Du erzählst mir zwar ungefragt viel von dir selbst, doch auf den Inhalt gehst du ohnehin nicht ein. Dass bspw. dieses "Trauerverhalten" genau den unerwünschten Zorn bei Menschen auslöst - besonders bei den vielen Moslems die bei uns sind - ist nicht in diesem "wehret den Anfängen"-Jargon drinnen?

Jüngsten Zeitungsmeldungen zufolge, verzichten Lehrer auf das Unterrichten des Holocausts, weil es ständig Probleme mit muslimischen Einwanderern gibt. Unlängst wurde eine ganze Klasse zertrümmert.

Wir leben jetzt und nicht damals - es gilt also jetzt zu verhindern, sodass unsere Kinder nicht neuer Opfer gedenken muss. (Müssen wir eh schon)
 
AW: 27.01.45 Befreiung von Auschwitz

@lilith51

Du erzählst mir zwar ungefragt viel von dir selbst, doch auf den Inhalt gehst du ohnehin nicht ein. Dass bspw. dieses "Trauerverhalten" genau den unerwünschten Zorn bei Menschen auslöst - besonders bei den vielen Moslems die bei uns sind - ist nicht in diesem "wehret den Anfängen"-Jargon drinnen?

Jüngsten Zeitungsmeldungen zufolge, verzichten Lehrer auf das Unterrichten des Holocausts, weil es ständig Probleme mit muslimischen Einwanderern gibt. Unlängst wurde eine ganze Klasse zertrümmert.

Wir leben jetzt und nicht damals - es gilt also jetzt zu verhindern, sodass unsere Kinder nicht neuer Opfer gedenken muss. (Müssen wir eh schon)

Hääää? Und was soll das jetzt heißen?
Schmeißt du da nicht Kraut und Rüben in einen Topf und kochst eine etwas trübe Brühe draus?

Mir scheint, Empörung soll die Würze dieser Brühe werden, oder verstehe ich das ganz falsch? Was willst du da andeuten? Sprich doch klar, was du meinst!
Damit ich auch erkennen kann, was du uns hier servieren willst. Trübe Brühe schmeckt mir gar nicht!
 
AW: 27.01.45 Befreiung von Auschwitz

"...

Es sang ein Lied die deutsche Tante.

Strafft sich den Rock und geht voraus,

Und dort, wo heiß die Sonne brannte,

Zählt sie uns nochmals vor dem Haus.



Zu hundert, nackt in einer Zelle,

Ein letzter Kinderschrei erstickt...

Dann wurden von der Sammelstelle

Die Schuhchen in das Reich geschickt.



Es schien sich das Geschäft zu lohnen,

Das Todeslager von Lublin.

Gefangenenzüge, Prozessionen.

Und- eine deutsche Sonne schien...

..."

Genau in diesen Zeilen, meine ich, Asymptotisch's Anliegen zu erkennen.
Die Schuhchen gehören doch den Kindern... so verstehe ich die Zeilen des Gedichts. Ich möchte niemanden Aussage in Frage stellen oder bewerten, mir gibt es jedoch zu denken.:(
 
AW: 27.01.45 Befreiung von Auschwitz

Hääää? Und was soll das jetzt heißen?
Schmeißt du da nicht Kraut und Rüben in einen Topf und kochst eine etwas trübe Brühe draus?

Mir scheint, Empörung soll die Würze dieser Brühe werden, oder verstehe ich das ganz falsch? Was willst du da andeuten? Sprich doch klar, was du meinst!
Damit ich auch erkennen kann, was du uns hier servieren willst. Trübe Brühe schmeckt mir gar nicht!
Liebe lilith51 - Unverständlichkeit ist kein Zeichen von Tiefsinnigkeit - sorry, mir kommt das total seicht rüber von dir - dir fehlt jedes Geschick eine andere Perspektive einzunehmen.

Wenn ich schon schreibe, dass dieses exklusive Trauerverhalten Zorn erregt, willst du nicht an die Folgen desselben denken, zumal andere, aktuelle Opfer ausgeschlossen werden und ihre hier lebenden Angehörigen und Kulturbrüder sich verhöhnt vorkommen könnten? In der islamischen Welt, die mE nicht klein ist, werden die Menschen gegenüber dem Judentum ganz anders geprägt. Sie vertreten ihre Konditionierung ebenso stark, wie du bspw. deine Gedenkstimmung nur an die jüdischen Opfer. Das erzwingt Konflikte, die mir Angst machen und zu vermeiden sind. Dieser Mut die Provokation herauszufordern ersetzt nur "Juden" mit "Moslems" in neuerlich möglichen Ausschreitungen. (Lese Leo Trotzki zur Lage der Nation 1931 und vergleiche sie mit der jetzigen Medienstimmung!)

Mut ist oft ein Mangel an Einsicht,
während Feigheit nicht selten auf guten Informationen beruht.

(Sir Peter Ustinov)​

Ich handle aus vernünftiger Feigheit, genau wo es notwendig ist, nämlich in diesem Thread.

@Windreiter
Ich unterscheide mich von den hier Bedenkenden und Trauernden lediglich durch die abzulehnende Exklusivität - also für mich zählen ALLE Opfer gleich. Aktuelles und Zukünftiges haben für mich aber absoluten Vorrang. Die genauere Erklärung ist in diesem Thread nachzulesen.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: 27.01.45 Befreiung von Auschwitz

Dass bspw. dieses "Trauerverhalten" genau den unerwünschten Zorn bei Menschen auslöst - besonders bei den vielen Moslems die bei uns sind - ist nicht in diesem "wehret den Anfängen"-Jargon drinnen?

Jüngsten Zeitungsmeldungen zufolge, verzichten Lehrer auf das Unterrichten des Holocausts, weil es ständig Probleme mit muslimischen Einwanderern gibt. Unlängst wurde eine ganze Klasse zertrümmert.

Wir leben jetzt und nicht damals - es gilt also jetzt zu verhindern, sodass unsere Kinder nicht neuer Opfer gedenken muss. (Müssen wir eh schon)

schließe mich dieser wortmeldung an.

es gilt ALL den opfern zu gedenken und ALL dem leid, das menschen durch andere menschen verursacht wurde.
HEUTE, HIER und JETZT und DAMALS.

es gibt keine BESSEREN opfer und schlechtere.
es geht um ALLE opfer. und auch um ALLE MENSCHEN.
und auch um die, die sich opferten, täter zu sein.

erlittenes leid macht verständlich WARUM jemand zum TÄTER wird....doch es IST KEINE ENTSCHULDIGUNG.

eine miese handlung mit genau derselben miesen handlung zu vergelten ist schwach.....führt zu keiner lösung.

leute, das MENSCH-sein ist kompliziert!
da geht´s uns ALLEN gleich!

lasst uns doch wenigstens hier das gemeinsame finden.
ALLEN opfern zum GEDENKEN.
 
AW: 27.01.45 Befreiung von Auschwitz

@kathi :danke:

Es erschrickt mich immer wieder, mit welcher Vehemenz von Pazifisten gegen meine Sichtweise vorgegangen wird, wie schwer muss ich es erst bei Bellizisten haben, ihnen den Krieg auszureden? Ich fühle mich da wie jemand, der vor einer Gefahr warnt und dafür gelyncht wird.

Die Mehrheit will nicht begreifen, dass wir als Völker, Nationen, Parteien, Gesinnungsgruppen voll manipulierbar sind. Grad in Deutschland ist wieder ein Haus mit vielen türkischen Opfern abgebrannt (womöglich ein Anschlag)- wir müssen begreifen, dass solche Anlässe eine Stimmung schnell kippen lassen.

Wir müssen Bündnisse schließen und versuchen gemeinsame Nenner zu finden und endlich mal einsehen, dass das permanente Trennen von Verschiedenheiten einem Sortieren von Fäkalien nach dem Geruch entspricht. Wir müssen uns mit UNSEREN Gemeinsamkeiten beschäftigen, sodass wir gar keine Zeit haben uns zu diskriminieren.

Jetzt schreib ich schon wie ein Pfarrer! :confused:
 
AW: 27.01.45 Befreiung von Auschwitz

Hallo!

Wenn das Gemeinsame vors Trennende zu stellen ist, weshalb bringst du dich dann mit solch barschen Worten in den Gedenkthread ein und fühlst dich dann noch als der Verfolgte?!
Das kann ich nicht verstehen.

Grüße Raphael
 
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AW: 27.01.45 Befreiung von Auschwitz

Wenn das Gemeinsame vors Trennende zu stellen ist, weshalb bringst du dich dann mit solch barschen Worten in den Gedenkthread ein und fühlst dich dann noch als der Verfolgte?!
Das kann ich nicht verstehen.
Also dieses Posting verdiente keine Antwort, sondern Barmherzigkeit.

Weil es gefährlich und unfriedlich ist was ihr da macht. Es ist nur ein bequemer Weg in einen neuen Krieg, gleich der Pilatus Unschuldswaschung - oder willst du etwa behaupten Pilatus sei unschuldig gewesen am biblischen Jesusmord?

Diese massendynamische, chronische Trauer ist doch nur eine Facettenorgie und nutzloses frommes Herumstehen, wenn man die akuten Probleme dabei voll außen vorbei lässt und nicht kapiert, dass genau durch ähnliche Mechanismen die Pogrome an Juden begonnen haben.

Schreib ich mandarinisch? Was ist dir noch nicht so klar?
 
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