• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Texas will Meta (Facebook+Instagram+WhatsApp) in den Bankrott klagen

Walter

Administrator
Teammitglied
Registriert
3. Oktober 2002
Beiträge
5.004
Nachdem schon bisher bekannt war, dass Meta (Facebook, Instagram, Whatsapp) sehr viele Daten über seine User aufzeichnet - siehe diesen Denkforum-Thread:

behauptet der Staat Texas jetzt in einer Klage, dass Instagram und Facebook Fotos heimlich biometrisch auswertet, ohne seine Benutzer zu informieren. Die Klage hat es in sich, Texas fordert Summen, die Meta ruinieren würden:
 
Werbung:
Nach der Auffassung mancher Newsseiten wird es am Ende auf irgendeinen Vergleich hinauslaufen. Facebook sagt öffentlich Mea Culpa und Kyrie Eleisson, zahlt XYZ Millionen aus der Portokasse und die Sache wird unter den Teppich gekehrt.

Die Internetriesen und Datenkraken stehen nicht über dem Gesetz, auch wenn sie das selbst nur allzu gern glauben. Es wird Zeit, dass sie für das, was sie tun, auch in die Verantwortung genommen werden. In den Anfangsjahren der Computerisierung haben wir über die Ausforschung des Menschen durch Regierungen und Behörden diskutiert, aber das ist geradezu eine Petitesse gegenüber dessen, was die Menschen heutzutage freiwillig selbst an Privatsphäre preisgeben - gegenüber privaten Firmen, ohne echte Legitimation und Kontrolle. Firmen, die nicht nur über große Mengen an Informationen verfügen, sondern auch noch über gigantische Kapitalmengen.

Man könnte sagen: Gibt jemand Informationen über sich selbst preis, dann ist das seine Sache. Er hätte ja die 348 Seiten der AGBs lesen können. Wenn es aber auch noch so läuft - wie es der Heise-Artikel beschreibt - das auch noch (Bild-)Daten ausgewertet werden, die andere von dir erstellt haben, möglicherweise ohne dein Wissen, dann ist das ein ernste Sache. Zumal dann, wenn diese Daten dann an Dritte verkauft werden.
Die ganze Sache mit den Bildrechten ist sowieso schon zur Witznummer verkommen.
Vor Jahren habe ich für und in der Werbung gearbeitet. Da haben wir seriös gearbeitet: Jemand macht Bilder von dir, die öffentlich verwendet werden - dafür mussten Bildfreigaben unterschrieben werden. Heutzutage macht jemand ein Bild von dir, wie du in einem schwachen Moment besoffen am Tresen schläfst ... und morgen bekommst du einen Job oder eine Wohnung nicht, weil irgendein Bewertungsportal danach deine Person in irgendeiner Form auswertet.

Persönlich bin ich in meinem ganzen Leben äußerst vorsichtig gewesen, welche Informationen ich öffentlich dem Internet anvertraue und welche nicht. Und dennoch kann man heutzutage Einiges über mich herausfinden, und das hat sich auch schon zu meinem Nachteil ausgewirkt, wenn auch nicht gravierend. Die propagierte Freiheit ist keine, selbst dann nicht, wenn man Kanäle wie FB nicht nutzt. In den USA gilt man auf dem Arbeitsmarkt z.B. bereits als suspekt, wenn man keinen FB-Account hat: Man gilt dann als jemand, der aus guten Gründen etwas zu verstecken hat und kommt als Bewerber nicht mehr in Frage.
Ich persönlich möchte aber keine so öffentliche Person sein, und deshalb bin ich auch nicht bei FB. Ich war anfangs kurze Zeit da angemeldet, aber mir wuchs das schnell über den Kopf. "Freunde" quatschten über die dunklen Seiten meiner Biografie und waren angesichts dessen ziemlich schmerzbefreit, es gesellte sich plötzlich mein damaliger Chef mit einer Freundschaftsanfrage hinzu - das wollte ich alles nicht. Ich cancelte meinen FB-Account, was FB veranlasste, mir eine ziemlich arrogante, ja unverschämte Mail zu schicken. Für mich las sich das, als ob mir FB sagen wollte: Wie kannst Du es wagen, ohne uns sein zu wollen?

Es gibt Leute, die jammern über den Staat, aber was interessiert mich denn der Staat? Der Staat und seine ausführenden Organe lassen mich in Ruhe und gehen respektvoll mit mir um. In Deutschland nerven mich Datenschutzverordnungen der Behörden sogar eher, denn Vieles könnte schneller und unkomplizierter gehen, wenn es manche von ihnen - nach meiner persönlichen Freigabe etwa - nicht gäbe. Aber immerhin respektiert man meine Privatsphäre.
Im privaten Bereich passieren ganz andere Sachen, und Dinge, die früher nur im Ausnahmefall eine Rolle gespielt haben und werden zum Standard. Was, Du bewirbst Dich um eine Wohnung? Na, dann wollen wir aber einen Schufa-Nachweis! Was, Du suchst eine Arbeit, als Prolo, als Koch? Na, dann wollen wir aber ein polizeiliches Führungszeugnis! Ach, und bei der Gelegenheit, Ihre Meldeadresse, ach Sie wohnen da in so einem Problemviertel ...

In den Zeiten vor dem Internet war das zwar auch alles prinzipiell möglich, aber eben aufwändig und das hat dann kaum jemand gemacht. Heute reichen ein paar Klicks in einer Suchmaschine ... und je nachdem wie schlau jemand ist und wie erfahren, ist ein Mensch entblättert bis auf die Unterhose. Auf der Strecke bleiben dann einfach mal Treu & Glauben - und oft genug auch schlicht die Chance, sich einfach mal zu bewähren.
Denn die zugrundeliegenden Probleme sind ja keineswegs neu, sondern vielmehr steinalt. Und deshalb gibt es ja auch die klassischen Methoden, damit umzugehen.
Ein Arbeitnehmer ist erst einmal in einer Probezeit, heutzutage 6 Monate, und ein Mieter zahlt 3 Monatsmieten Kaution. Also: So what?
Aber nein, das reicht heutzutage nicht mehr. Man recherchiert einen Bewerber auf sein Leben der letzten 20 Jahre, denn solange gibt es das Internet, und das vergisst bekanntlich nichts.

Gottseidank gibt es auch in unseren Zeiten auch noch (wenige) bodenständige Menschen, die zwar Google auch bedienen können, aber Herz & Verstand am rechten Fleck haben - und nicht die eierlegende Wollmilchsau suchen. Denn nach deren Erfahrung hat sich diese im Nachhinein auch als vermeintlicher Überflieger herausgestellt, oder gar als Hochstapler.
 
"was die Menschen heutzutage freiwillig selbst an Privatsphäre preisgeben"
Das mag teilweise sein, aber letztlich ist man oft genug gezwungen, gewisse Daten preiszugeben, das sehe ich als viel größeres Problem an.
Wobei "gezwungen" relativ ist, aber wer will schon erst einmal ein Studium belegen, um Google&Co. möglichst wenig Daten zur Verfügung zu stellen.
Wenn man mich fragen würde, würde ich vor allem den Datenmissbrauch mit hohen Strafen belegen, sodass niemand (so viel) sich mit seinem Datenschutz beschäftigen müsste.
 
Nachdem schon bisher bekannt war, dass Meta (Facebook, Instagram, Whatsapp) sehr viele Daten über seine User aufzeichnet - siehe diesen Denkforum-Thread:

behauptet der Staat Texas jetzt in einer Klage, dass Instagram und Facebook Fotos heimlich biometrisch auswertet, ohne seine Benutzer zu informieren. Die Klage hat es in sich, Texas fordert Summen, die Meta ruinieren würden:
 
Burkart. "Deine Aussage trifft ja sogar auch China zu, einfach weil dort vieles legitim ist. Wollen wir es auch so wie dort? Ich nicht, jedenfalls nicht "von oben bestimmt". "

Es kommt doch. Besser du willst es ebenso.
Der Staat hat wenigstens keine böse Absicht, allenfalls macht er Faselfehler.
Eine böse Menschheit kann man nur von oben ändern. Diesmal wird es funktionieren. Mit besonnenen Maßnahmen.
 
Werbung:
Burkart. "Deine Aussage trifft ja sogar auch China zu, einfach weil dort vieles legitim ist. Wollen wir es auch so wie dort? Ich nicht, jedenfalls nicht "von oben bestimmt". "

Es kommt doch. Besser du willst es ebenso.
Der Staat hat wenigstens keine böse Absicht, allenfalls macht er Faselfehler.
Eine böse Menschheit kann man nur von oben ändern. Diesmal wird es funktionieren. Mit besonnenen Maßnahmen.
Sarkasmus oder wirklich ernst gemeint?
 
Zurück
Oben