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Streik im öffentl. Dienst

Ziesemann

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Registriert
3. November 2005
Beiträge
929
Die Freunde des Denkforums in A und CH haben sicherlich mitbekommen, dass in D der öffentliche Dienst in weiten Regionen seit Wochen streikt. – Da ist es doch lohnend, mit einem kritischen Scheinwerfer die Szene zu beleuchten. –
Die paar Minuten täglicher Mehrarbeit ist nur noch eine Nummer für das Kabarett, und zwar nicht mal eine lachhafte sondern nur noch eine lächerliche.

1. Ein Streik des öffentl. Dienstes ist ein Streikt gegen die Allgemeinheit der Steuerzahler, denn wir auch immer er endet, sie werden für die Folge- und Zukunftskosten aufkommen.

2. Der öffentliche Arbeitgeber, wer ist das? Es sind die direkt und indirekt vom Volke gewählten Vertreter seiner Interessen. Es ist nicht nur ihr Recht, sondern geradezu ihre Pflicht mit öffentlichen Mitteln sparsam umzugehen.

3. Die Gewerkschaft ver.di schlägt klassenkämpferische Töne an, als ob ihr Arbeitskampf sich gegen kapitalistische Unternehmer richtet, die auf fetten Gewinnen sitzen – aber die Kassen von Bund, Länder und Gemeinden schreiben nahezu ausnahmslos rote Zahlen. Eigentlich müssten die AN des öffentl. Dienstes sogar erhebliche Lohnkürzungen hinnehmen.

4. Stimmt wenigstens das gewerkschaftliche Argument, dass Arbeitszeitverkürzung zum Fortfall von Arbeitsplätzen führte? –Mitnichten, das ist gleich zweifach falsch: Praktisch sind alle Bedienstete unkündbar, allenfalls bei Neueinstellung und Stellenwiederbesetzung könnte gespart werden. Zum Zweiten ist das Gegenteil der Fall: Kurze Arbeitszeiten erhöhen die Kosten der Arbeitskraft, längere machen sie niedriger. Den öffentl. Arbeitgebern bleibt angesichts ihrer Kassenlage gar nichts anderes übrig, als so zu reagieren wie die privaten auch: Scharfe Rationalisierung zur Einsparung von Personalkosten.

Der Ärztestreik ist ein Sonderfall, den ich hier nicht anschneiden möchte, aber wenn es gewünscht wird, können wir auch darüber diskutieren.

Die besondere Infamie von ver.di liegt in folgendem: Jeder AN, jede Gewerkschaft (sogar die reaktionäre IGM) weiß, dass ein längerer Arbeitskampf eine Firma ruinieren kann. Aber der Staat kann nicht pleite gehen, er wird die erhöhten Kosten einfach auf den Steuerzahler abwälzen, das aber kann der Unternehmer nicht. Und das weiß dieser Bsirske auch und deshalb kann er seelenruhig drohen, notfalls ein ganzes Jahr zu streiken, ihm und den Seinen kann dank Unkündbarkeit nichts passieren und der Steuerzahler wird’s schon berappen.

Ziesemann, der in wenigen Tagen bis Ostern Urlaub vom Forum nimmt.
 
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