Raphael
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Persepolis
Als ich vor deinen Mauern staunend stand,
umwehte mich der Hauch vergang´ner Größe.
Wie leicht ich deine niedern Stufen überwand,
wer sie beschritt, der gab sich keine Blöße!
Die Würde sollten deine Gäste sich erhalten,
dies war die edle Absicht der Erbauer
und durch ein Tor mit mythischen Gestalten
betrat ich dich, mich überlief ein kalter Schauer.
Denn es war, als würden Steine zu mir sprechen,
die fluchend ihres Schicksals klagten,
es wollt´ das Herz mir beinah´ brechen,
als ich vernahm, was sie mir flehend sagten.
„O Fremder, schau doch nicht herab auf unser Leiden!
Stolz war´n wir einst, geschlichtet, fest gemauert
um Könige in ihrer Pracht zu kleiden,
nun sind wir Mahnmal, dass nichts ewig dauert.
Was himmelhoch ragt, muss doch endlich fallen,
nur wisse, dass derjenige, der uns vernichtet,
gefrevelt hat, verkünd´ es allen.
Das bist du diesem Ort verpflichtet!“
An Alexander III., König der Makedonen:
O König, der du der Große wirst genannt,
berauscht vom Sieg hast du den Bau entzündet,
im hellen Flammenschein hast du zu spät erkannt,
dass Rachetat doch bloß von Kleinheit kündet.
Vergeblich war´s, die Hallen noch zu retten,
auf ewiglich band diese Tat die Größe dir in Ketten!
Raphael
Nach der Reise durch Persien (28. 5. bis 7. 6. 2008)
Isfahan, Persepolis, Shiraz, Teheran
Als ich vor deinen Mauern staunend stand,
umwehte mich der Hauch vergang´ner Größe.
Wie leicht ich deine niedern Stufen überwand,
wer sie beschritt, der gab sich keine Blöße!
Die Würde sollten deine Gäste sich erhalten,
dies war die edle Absicht der Erbauer
und durch ein Tor mit mythischen Gestalten
betrat ich dich, mich überlief ein kalter Schauer.
Denn es war, als würden Steine zu mir sprechen,
die fluchend ihres Schicksals klagten,
es wollt´ das Herz mir beinah´ brechen,
als ich vernahm, was sie mir flehend sagten.
„O Fremder, schau doch nicht herab auf unser Leiden!
Stolz war´n wir einst, geschlichtet, fest gemauert
um Könige in ihrer Pracht zu kleiden,
nun sind wir Mahnmal, dass nichts ewig dauert.
Was himmelhoch ragt, muss doch endlich fallen,
nur wisse, dass derjenige, der uns vernichtet,
gefrevelt hat, verkünd´ es allen.
Das bist du diesem Ort verpflichtet!“
An Alexander III., König der Makedonen:
O König, der du der Große wirst genannt,
berauscht vom Sieg hast du den Bau entzündet,
im hellen Flammenschein hast du zu spät erkannt,
dass Rachetat doch bloß von Kleinheit kündet.
Vergeblich war´s, die Hallen noch zu retten,
auf ewiglich band diese Tat die Größe dir in Ketten!
Raphael
Nach der Reise durch Persien (28. 5. bis 7. 6. 2008)
Isfahan, Persepolis, Shiraz, Teheran
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