mwirthgen
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Wie ich aus der Presse entnehme, ist am Neurobiologischen Institut in Magdeburg das Medikament "Viagrol" gegen Dummheit entwickelt worden. Professor Wolf stellte es vor wenigen Tagen seinen begeisterten Studenten vor. Diese hoffnungsvolle Information von der neurobiologischen Front wollte ich weder den deutschen noch den österreichischen Mitdenkern und Pisageschädigten vorenthalten und damit allen, die noch lesen können, frohe Weihachten wünschen.
manni
Sensationell: Medikament für PISA-Versager entdeckt
Magdeburg - Die Stadt Magdeburg ist erneut ihrem Ruf als herausragender Wissenschaftsstandort gerecht geworden. Forscher des Institutes für Medizinische Neurobiologie haben ein Medikament entwickelt, das die Hirne von PISA-gebeutelten Schülern stimulieren soll. Das neue Mittel ist so bahnbrechend wie komplett erlogen. Aber die Studenten von Professor Gerald Wolf hatten gestern ihren Spaß bei der traditionellen "Weihnachtsvorlesung" vor den Ferien.
Adventliche Stimmung im Zentralen Hörsaal auf dem Campus des Uni-Klinikums Magdeburg. Vor jedem Studenten steht ein Teelicht, freudige Erwartung liegt in der Luft. Institutsdirektor Wolf betritt den Saal und hebt zu einer feierlichen Begrüßung an: "Wie in jedem Jahr stellen wir kurz vor Weihnachten die wichtigsten Forschungsergebnisse vor." Einige Studenten kichern, als ob es keine gäbe. "Wie schön", fährt der Professor fort und starrt ins Leere, "dass auch der Ministerpräsident Zeit gefunden hat."
Dann geht es los. Der Neurobiologe zeigt auf der Leinwand schonungslose Bilder, die den Bildungsnotstand in Deutschland und aller Welt dokumentieren. Zum Beispiel: Ein Schüler müht sich mit aller Kraft an der Eingangstür einer Schule für Hochbegabte ab. Da kann er noch so drücken, wenn an der Tür "Ziehen" steht. Oder: Ein amerikanischer Präsident (Name der Redaktion bekannt) schaut interessiert durch ein Fernglas, auf dessen Objektiven deutlich sichtbar noch die Abdeckungen stecken. Doch die Magdeburger Wissenschaft will gegen diesen Notstand angehen. Das nächste Bild zeigt Wolf und seine Mitarbeiter, wie sie mit vereinten Kräften den schiefen Turm von Pisa geraderücken. "Gemeinsam schaffen wir die Ent-Idiotisierung" lautet die Parole.
Dabei soll der brandneue Wirkstoff "Viagrol" helfen, dessen Name nur zufällig einem anderen stimulierenden Mittel ähnelt. Um ganz sicher gehen zu können, dass das Mittel hält, was der Professor verspricht, will er eine letzte Testreihe am lebenden Objekt durchführen. "Wir werden die bedürftigsten Studenten auswählen", sagt Professor Wolf und bittet seine Assistenten Dr. Thomas Horn und Dr. Mario Engelmann, ein kleines Quiz zu veranstalten.
Unter knallharten Günther-Jauch-Bedingungen werden die Probanden ausgewählt. Dann werden ihre Gehirnströme mit einem - ebenfalls sensationell neuen - Psychoanalysoskop gemessen. Die Gedanken der Kommilitonen sollen auf der Leinwand erscheinen. "Denken Sie, woran Sie immer denken", fordert der Professor den ersten Studenten auf. Die Leinwand bleibt schwarz. "Konzentrieren Sie sich!" Plötzlich: eine nackte Frau. Die Assistenten verabreichen dem so gedanklich reduzierten Studenten ein Glas Viagrol. Und siehe da: Auf einmal träumt er sich in einer gigantischen Bibliothek.
Schließlich bekommen alle rund 200 Studenten ein Gläschen. "Noch nicht vollständig geprüfter Stoff" steht auf dem Becher, der Rotwein enthält. Zum Abschied singen alle ein Lied und gehen dann in die Ferien. Professor Wolf ist zufrieden. Seit 1978 lehrt er am Institut. Gestern hielt er seine 25. "Weihnachtsvorlesung".
Von Lothar Veit
www. volksstimme.de vom 18.12.04
manni
Sensationell: Medikament für PISA-Versager entdeckt
Magdeburg - Die Stadt Magdeburg ist erneut ihrem Ruf als herausragender Wissenschaftsstandort gerecht geworden. Forscher des Institutes für Medizinische Neurobiologie haben ein Medikament entwickelt, das die Hirne von PISA-gebeutelten Schülern stimulieren soll. Das neue Mittel ist so bahnbrechend wie komplett erlogen. Aber die Studenten von Professor Gerald Wolf hatten gestern ihren Spaß bei der traditionellen "Weihnachtsvorlesung" vor den Ferien.
Adventliche Stimmung im Zentralen Hörsaal auf dem Campus des Uni-Klinikums Magdeburg. Vor jedem Studenten steht ein Teelicht, freudige Erwartung liegt in der Luft. Institutsdirektor Wolf betritt den Saal und hebt zu einer feierlichen Begrüßung an: "Wie in jedem Jahr stellen wir kurz vor Weihnachten die wichtigsten Forschungsergebnisse vor." Einige Studenten kichern, als ob es keine gäbe. "Wie schön", fährt der Professor fort und starrt ins Leere, "dass auch der Ministerpräsident Zeit gefunden hat."
Dann geht es los. Der Neurobiologe zeigt auf der Leinwand schonungslose Bilder, die den Bildungsnotstand in Deutschland und aller Welt dokumentieren. Zum Beispiel: Ein Schüler müht sich mit aller Kraft an der Eingangstür einer Schule für Hochbegabte ab. Da kann er noch so drücken, wenn an der Tür "Ziehen" steht. Oder: Ein amerikanischer Präsident (Name der Redaktion bekannt) schaut interessiert durch ein Fernglas, auf dessen Objektiven deutlich sichtbar noch die Abdeckungen stecken. Doch die Magdeburger Wissenschaft will gegen diesen Notstand angehen. Das nächste Bild zeigt Wolf und seine Mitarbeiter, wie sie mit vereinten Kräften den schiefen Turm von Pisa geraderücken. "Gemeinsam schaffen wir die Ent-Idiotisierung" lautet die Parole.
Dabei soll der brandneue Wirkstoff "Viagrol" helfen, dessen Name nur zufällig einem anderen stimulierenden Mittel ähnelt. Um ganz sicher gehen zu können, dass das Mittel hält, was der Professor verspricht, will er eine letzte Testreihe am lebenden Objekt durchführen. "Wir werden die bedürftigsten Studenten auswählen", sagt Professor Wolf und bittet seine Assistenten Dr. Thomas Horn und Dr. Mario Engelmann, ein kleines Quiz zu veranstalten.
Unter knallharten Günther-Jauch-Bedingungen werden die Probanden ausgewählt. Dann werden ihre Gehirnströme mit einem - ebenfalls sensationell neuen - Psychoanalysoskop gemessen. Die Gedanken der Kommilitonen sollen auf der Leinwand erscheinen. "Denken Sie, woran Sie immer denken", fordert der Professor den ersten Studenten auf. Die Leinwand bleibt schwarz. "Konzentrieren Sie sich!" Plötzlich: eine nackte Frau. Die Assistenten verabreichen dem so gedanklich reduzierten Studenten ein Glas Viagrol. Und siehe da: Auf einmal träumt er sich in einer gigantischen Bibliothek.
Schließlich bekommen alle rund 200 Studenten ein Gläschen. "Noch nicht vollständig geprüfter Stoff" steht auf dem Becher, der Rotwein enthält. Zum Abschied singen alle ein Lied und gehen dann in die Ferien. Professor Wolf ist zufrieden. Seit 1978 lehrt er am Institut. Gestern hielt er seine 25. "Weihnachtsvorlesung".
Von Lothar Veit
www. volksstimme.de vom 18.12.04