ups, meld mich erst jetzt, sorry.
Nein, die Ratschläge wurden während der "Therapie" geschrieben. Natürlich versuchte ich mich zu trennen, als ich merkte, dass da was verkehrt lief, gab aber immer wieder mir die Schuld. Der "Therapeut" auch. In Psychoanalysen ist das leicht machbar. Eines Tages kann ich mehr dazu schreiben, bin zu oft noch emotional drin. Und es tut dann zusätzlich weh, legitimieren zu müssen, dass es neben gut laufenden Therapien auch sowas gibt. Zynismus war mir eine Hilfe. Therapiegeschädigte landen in der Psychiatrie, werden medikamentisiert oder begehen Suizid. Fühle mich wie nach einer Gehirnwäsche, eigene Wahrnehmung ging verloren, die Ausmasse sind erschreckend, ich merk das oft nicht mal. Und bastel an einem neuen Weg: Benennung - um mich trennen zu können, wieder ich zu werden...
Sorry, aber so ist es einfach. Soziales Umfeld ging verloren, ich trug ja allein durch meine Befindlichkeit "Sachen nach draußen" - also kein Besuch beim Arzt (trotz Krebs), bei Freunden, Trennung vom Ehemann, der "Therapeut" erzählte, dass er 3 Ehen hätte, usw usw. Will hier keine Empathie, nur Akzeptanz wenn möglich. So war es eben.
"Man wird nicht Psychotherapeut ohne ein narzisstisches Grundproblem."... Wenn man jedoch bedenkt, dass einerseits in vielen Therapien Selbstwertprobleme eine zentrale Rolle spielen und dass andererseits die Berufswahl Psychotherapie häufig durch die Auseinandersetzung mit eigenen Problemen motiviert sein mag, so scheint dieser Satz nicht abwegig. Darüber hinaus kann der Therapeutenberuf für manche Menschen auch deshalb attraktiv sein, weil er narzisstische Bedürfnisse in besonderem Maße zu befriedigen scheint: So mag jemand meinen, auf dem Therapeuten-Stuhl befinde man sich in einer Rolle, in der einem eine hohe Autorität zugeschrieben werde; Patienten und Patientinnen würden einem mit Bewunderung begegnen, mit unkritischer Anerkennung, keinen bohrenden Fragen nach seinen "wahren" Motiven; man habe es mit Menschen zu tun, auf die man sich nicht in gleichberechtigte Beziehungen einlassen müsse. In der therapeutischen Rolle scheint jemand relativ unangreifbar zu sein; und
es gibt ja auch therapeutische Strategien, mit denen man sich unangreifbar machen kann (indem man z.B. jegliche Kritik seines Gegenübers als "Widerstand" deutet) (...)So stellt sich die Frage, ob und wie Psychotherapie heilend sein kann, wenn die Gefahr besteht, dass die mitgebrachte narzisstische Not in einer anderen Variante nurmehr verlängert wird, dass also z.B. das grundlegende Bedürfnis eines Patienten, in seiner "wahren" Personalität erkannt und anerkannt zu werden, wieder einmal enttäuscht oder missbraucht wird. Dies geschieht z.B., wenn ein Therapeut seine Patienten braucht, um das eigene unsichere Selbstwertgefühl zu stabilisieren, sie also in ihrem eigentlichen Sein gar nicht wahrnimmt. In diesem Sinne soll es hier um "narzisstischen Machtmiss-brauch" gehen. Gewiss ist dieser in der Regel weniger offensichtlich als etwa ein sexueller Macht-missbrauch, wenn er auch zuweilen als eine Vorstufe dazu gesehen werden kann. Ein narzisstischer Missbrauch wird aber viellei cht auch deshalb nicht so leicht wahrgenommen, weil narzisstische Beziehungsdynamiken auch Teil unserer Kultur sind - und nicht zuletzt Teil der Institutskultur unserer psychotherapeutischen Ausbildungsinstitute"
Quelle:
http://www.sgap.ch/pdf/NarzisstischerMachtmissbrauch.rtf
Christoph J. Schmidt-Lellek, Frankfurt am Main