• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Fünfter Fünfter Achtzehn Achtzehn

oktoberwind

New Member
Registriert
20. November 2007
Beiträge
1.025
... so habe ich mir das Geburtsdatum des Karl Marx immer leicht einprägen können - und aus Anlass seines Geburtstages eines der schönen Zitate, die neben all dem soziologischen und ökonomischen Daten im "Kapital" auch darin stehen:

Wir unterstellen die Arbeit in einer Form, worin sie dem Menschen ausschließlich angehört. Eine Spinne verrichtet Operationen, die denen des Webers ähneln, und eine Biene beschämt durch den Bau ihrer Wachszellen manchen menschlichen Baumeister. Was aber von vorneherein den schlechtesten Baumeister vor der besten Biene auszeichnet, ist, daß er die Zelle in seinem Kopf gebaut hat, bevor er sie in Wachs baut.

Marx-Engels-Werke, Band 23, S. 193

***
...und genau fünf Jahre älter ist Sören Kierkegaard, am 5.5.1813 geboren.

Auch von ihm ein Geburtstagszitat (aus "Entweder-Oder"):

Niemand kehrt von den Toten zurück, niemand ist anders denn weinend in die Welt eingegangen; niemand fragt einen, wann man hinein, wann man hinaus will.
 
Werbung:
AW: Fünfter Fünfter Achtzehn Achtzehn

....

1. Wir unterstellen die Arbeit in einer Form, worin sie dem Menschen ausschließlich angehört. Eine Spinne verrichtet Operationen, die denen des Webers ähneln, und eine Biene beschämt durch den Bau ihrer Wachszellen manchen menschlichen Baumeister. Was aber von vorneherein den schlechtesten Baumeister vor der besten Biene auszeichnet, ist, daß er die Zelle in seinem Kopf gebaut hat, bevor er sie in Wachs baut.

Marx-Engels-Werke, Band 23, S. 193

***
______________________________________________________________
2. Niemand kehrt von den Toten zurück, niemand ist anders denn weinend in die Welt eingegangen; niemand fragt einen, wann man hinein, wann man hinaus will.
Zu 1.:
Durch schöpferische Arbeit vollzieht sich der Prozess der Selbstverwirklichung des Menschen...eine Idee, die MARX wahrscheinlich von HEGEL übernommen hatte, den er an anderer Stelle wegen seiner "idealistischen Dialektik" kritisiert hatte ...
Zu 2.:
Wenn wir schon "weinend in die Welt eingegangen" sind, könnten wir ja lachend aus ihr wieder rausgehen...
meint der Forums-:clown2: moebius:lachen::lachen::lachen:
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Fünfter Fünfter Achtzehn Achtzehn

Ja, Marx hat sicher mehr von Hegel übernommen und weiterentwickelt - er war ja kein Antihegelianer, jedenfalls nicht so sehr wie Kierkegaard...
 
AW: Fünfter Fünfter Achtzehn Achtzehn

Ja, Marx hat sicher mehr von Hegel übernommen und weiterentwickelt - er war ja kein Antihegelianer, jedenfalls nicht so sehr wie Kierkegaard...

Marx gehörte, so viel ich weiss, zu den Junghegelianern.

Was Marx von Hegel philosophisch übernommen hat, ist die Dialektik, aber nicht als blosse Methode, sondern als etwas, das den Dingen (der materiellen Umwelt) innewohnt. Kurz gesagt: Er hat die Dialektik mit dem philosophischen Materialismus verbunden --> dialektischer Materialismus.

Seine grösste Leistung aber lag auf dem Gebiet der Politischen Ökonomie: "Das Kapital. Kritik der Politischen Ökonomie"

Zur Persönlichkeit von K. Marx ein Auszug aus der berühmten Marx-Biografie von Franz Mehring:

"Für die Welt arbeiten" war eins seiner Lieblingsworte; wer so glücklich sei, sich wissenschaftlichen Zwecken widmen zu können, sollte auch seine Kenntnisse in den Dienst der Menschheit stellen ... Im Kreise seiner Familie und seiner Freunde war er immer der heiterste und witzigste Gesellschafter, dem das herzliche Lachen aus breiter Brust klang, und wer den "Roten-Schreckens-Doktor" suchte, wie Marx wohl seit den Tagen der Kommune genannt wurde, der fand keinen finstern Fanatiker oder verträumten Stubenhocker vor, sondern einen Mann von Welt, der in allen Sätteln gescheiter Unterhaltung gerecht war.

Gruss
Hartmut
 
AW: Fünfter Fünfter Achtzehn Achtzehn

Das ist ein sehr schönes Zitat, das mich allerdings kaum überrascht ...
Wer die Schriften von Karl MARX (nicht Reinhard Murx...ääähhh...Marx, dem Münchener Erzbischof und Theologen-Sülzer) kennt, der ....(ist ja auch egal...)
Helau:clown2:
 
Werbung:
AW: Fünfter Fünfter Achtzehn Achtzehn

... Was Marx von Hegel philosophisch übernommen hat, ist die Dialektik, aber nicht als blosse Methode, sondern als etwas, das den Dingen (der materiellen Umwelt) innewohnt. Kurz gesagt: Er hat die Dialektik mit dem philosophischen Materialismus verbunden --> dialektischer Materialismus.

Seine grösste Leistung aber lag auf dem Gebiet der Politischen Ökonomie: "Das Kapital. Kritik der Politischen Ökonomie"

Zur Persönlichkeit von K. Marx ein Auszug aus der berühmten Marx-Biografie von Franz Mehring:

"Für die Welt arbeiten" war eins seiner Lieblingsworte; wer so glücklich sei, sich wissenschaftlichen Zwecken widmen zu können, sollte auch seine Kenntnisse in den Dienst der Menschheit stellen ... Im Kreise seiner Familie und seiner Freunde war er immer der heiterste und witzigste Gesellschafter, dem das herzliche Lachen aus breiter Brust klang, und wer den "Roten-Schreckens-Doktor" suchte, wie Marx wohl seit den Tagen der Kommune genannt wurde, der fand keinen finstern Fanatiker oder verträumten Stubenhocker vor, sondern einen Mann von Welt, der in allen Sätteln gescheiter Unterhaltung gerecht war.

Gruss
Hartmut

... die sinnvolle Anwendung der Dialektik ist eine Sache, andere Fortführungen der Philosophie lasse ich mal dahingestellt (Marx hätte sich, wenn überhaupt, eher als "Linkshegelianer" gesehen, denn es gibt ja auch die Fortentwicklungen in Richtung preußischer Staatsphilosophie).

Eine so fundierte Gesellschaftsanalyse wie im "Kapital" hat es in der Tat nicht wieder gegeben (und das erkennt sogar der Marx-Kritiker Popper an); vielleicht sind solche großen Systementwürfe ohnehin nicht mehr zeitgemäß - das schmälert die Leistung aber keineswegs.

Ich habe mich lange mit Zeitgenossen von Marx und Engels aus ihrem direkten Umfeld befasst; und auch da kommt immer wieder durch, mit welcher Achtung und Anerkennung von ihm gesprochen wird; im Kreis der "Schwefelbande" - so nannten sich die sieben festen Redakteure der Neuen Rheinischen Zeitung wurde er oft das "Jupiterhaupt" genannt; er muss, nicht nur von der äußerlichen Erscheinung her, eine imponierende Persönlichkeit gewesen sein.
 
Zurück
Oben