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Flughäfen sind nicht die einzigen Massenversammlungsorte

paranormo

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26. Dezember 2007
Beiträge
503
und würde man überall so kontrollieren wie auf den Flughäfen, dann würde das
Leben gänzlich zusammenbrechen.
 
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AW: Flughäfen sind nicht die einzigen Massenversammlungsorte

Sind wir nicht alle schon kontrolliert?

Mal sehen...da wären
- gespeicherte Verbindungsdaten von Haustelefon, Handy und Internetsitzungen.
- Kundenkarten liefern Informationen über Einkaufsverhalten inkl. persönlicher Daten.
- unzählige geknackte Banken-, Behörden-, Firmen- und Privatrechner, gehackte Social-Networks Plattformen bieten Daten satt.
- mittlerweile kann jeder private Hinz via Internet von jedem Kunz das Handy orten lassen und so Kunz´ aktuellen Aufenthaltsort bis auf wenige Meter ermitteln -ohne das dieser Kunz überhaupt etwas davon bemerkt!
- in der Stadt rennt man von einer Kamera in die nächste...im Geschäft, Parkhaus, Bank, Bahnhof, Außenbereiche von Fußgängerzonen, Tankstellen, Sportparks.
Es vergeht doch kaum ein Tag, an dem man nicht irgendwo einer "Sicherheits"kamera begegnet.
- x persönliche Verläufe sind auf lange Zeit, teilweise sogar auf Lebenszeit und darüber hinaus, gespeichert bei Banken, Finanzämtern, Meldebehörden.
- durch Vernetzung sind den Bespitzelungen kaum noch Grenzen gesetzt. Die Bank z.B. muss dem Finanzamt Einblick geben.
- in Stellenausschreibungen ist das gewünschte polizeiliche Führungszeugnis keine Seltenheit mehr.
- und hinter vorgehaltener Hand wird gemunkelt, dass auch unbescholtene Bürger gelegentlich beim Telefonieren abgehört werden sollen.

Und sind nicht auch die Massenveranstaltungen wie Fußballspiele, Konzerte etc. schon ähnlich kontrolliert?
- Personalisierte Eintrittskarten
- Rucksack-/Taschenkontrollen
- Abtasten lassen, sozusagen Leibesvisitation light
- Der Gang durch das bei-Metall-macht-es-Piep-weil-könnte-eine-Waffe-sein-Gerät. (Mir fällt das Wort gerade nicht ein.)
Man erinnere sich nur an die vergangene Wiesn...

Machen wir uns nichts vor, wir sind bereits ständig in irgendeiner Form kontrolliert, bewußt wie auch unbewußt.
Da bildet die ganze Nacktscannerei doch nur den Tropfen auf den heißen Stein.
 
AW: Flughäfen sind nicht die einzigen Massenversammlungsorte

Dieses Problem hängt stark mit unserer Medien- Gesellschaft zusammen, wo jede Kleinigkeit zum Riesenskandal wird.

- so nach dem Motto zuerst „Die“ dann „Du“ - findest Du die Unterhosengrößen und alle Tätigkeiten (- darunter) von Prominenten (als Schmutzwäsche) in Bild- Zeitungen und TV- Medienberichten.

Später aber, wird gegen jeden (Bürger) „ermittelt“ und der Staat interessiert sich dann auch für Deine „Unterhose“ und was Du sonst noch so treibst, weil alles so „gefährlich“ ist und der Staat präventiv vorgeht.

Es dient alles zu Deiner Sicherheit und ist schließlich nur zu Deinem Schutz ?!?!

http://www.sicherheitskultur.at/privacy_loss.htm

Sehr interessant auch dazu:

Ein Künstler unter Terrorverdacht veröffentlicht sein ganzes Leben im Internet.

Die Welt hat sich nach dem 11. September 2001 verändert. Für das Versprechen von mehr Sicherheit ist die Mehrheit der Bevölkerung in den westlichen Staaten bereit, bürgerliche Freiheiten zu opfern, um sich zunehmend überwachen und kontrollieren zu lassen.

http://www.heise.de/bin/tp/issue/r4/dl-artikel2.cgi?artikelnr=26196&mode=html&zeilenlaenge=72

Nach seinen eigenen Aussagen geriet Hasan Elahi, der an der Rutgers University in New Jersey Kunst lehrt, wegen einer Denunziation unter Terrorverdacht. Der Vermieter eines von ihm genutzten Lagerraums, den er kurz nach den Anschlägen gekündigt hatte, berichtete der Polizei "von einem Araber, der Sprengkörper besitzt und am 12. September geflohen ist." Zu dieser Zeit befand sich der in Bangladesh geborene Kunstprofessor mit dem arabisch klingenden Namen wie so oft auf einer Auslandsreise und bei seiner Ankunft am 19. Juni 2002 in den USA empfing ihn das FBI bereits am Flughafen.

Verdächtig machten ihn neben seinem Namen vor allem die vielen Flugmeilen, die er in den letzten Jahren zurückgelegt hat, um überall in der Welt an Kunstsymposien teilzunehmen und Ausstellungen oder Festivals zu besuchen. Die Verhöre zogen sich über Monate hinweg, immer wieder musste er sich rechtfertigen, warum er hier und dort war und was genau er denn genau bei seinen Aufenthalten getan hätte. Zum Glück – die Furcht vor Guantanamo saß ihm ständig im Nacken – konnte er aufgrund eines detailliert geführten Kalenders sein Leben und seine Aktivitäten für die Beamten transparent machen. Die FBI-Agenten wollten alles ganz genau wissen. Hasan Elahi berichtet darüber in einer Projektbeschreibung: "Sie stellten ihre Fragen sehr gründlich. Sie wollten jedes einzelne Detail wissen: Was ich dort gemacht habe? Mit wem ich gesprochen habe? Was ich gesehen habe? Wo ich geschlafen habe? Sogar was ich gegessen und getrunken habe, wollten sie wissen. Irgendwann waren alle Zweifel beseitigt. Zur Erleichterung meiner Freunde, meiner Familie und der Kollegen, bin ich nun offiziell kein Terrorverdächtiger mehr – nach einer dreistündige Lügendetektor-Überprüfung, die neunmal wiederholt wurde."
Dennoch war ihm klar, dass er weiterhin beobachtet werden würde, obwohl offiziell nie Anklage erhoben worden war. Jetzt hat Big Brother ein Auge auf ihn, George Orwells literarische Vision ist für Hasan Elahi zur Realität geworden.

Um jeden Verdacht bereits im Vorfeld auszuräumen, begann er damit, den zuständigen FBI-Agenten immer mitzuteilen, wenn er vorhatte, das Land zu verlassen. Und er beschloss, die eigene Lebenssituation zu einem Kunstprojekt zu verarbeiten.

Seit Dezember 2003 ist seine Website Tracking Transience (3) online. Hasan Elahi erklärt den Ansatz in einem Text zu seinem ganz eigenen Orwell-Projekt: "Diese Erfahrungen haben mich dazu gebracht, freiwillig eine künstlerische Arbeit zu entwickeln, die fast jeden Aspekt meines Lebens öffentlich macht. Ich habe mich bewusst dafür entschieden, mit dem FBI zusammenzuarbeiten bis zu diesem Punkt meiner Arbeit, der an Kollaboration grenzt. Diese Arbeit zeigt erschreckende Parallelen zu einer gewöhnlich in der Rechtsprechung und beim Strafvollzug angewandten Methode, den Fußfesseln. Nur, dass ich mich selbst entschieden habe, sie zu ‚tragen', und dass die bei dieser Methode angewandte Technik sehr viel weiter entwickelt ist und so kann sie, bezogen auf die Details an Informationen, stärker in meine Privatsphäre eindringen. Die Arbeit besteht aus einer Sammlung von Fotografien und einem Kompendium auf Internetbasis, das es ermöglicht mich und meine Aufenthaltsorte zeitgenau zu verfolgen."

Jeder Internetnutzer und das FBI kann sich ständig darüber informieren, wo der Kunstprofessor gerade ist und was er tut. Ein GPS-Peilsender in seiner Tasche verrät stets seinen Aufenthaltsort, und er fotografiert kontinuierlich, welche Flüge und Züge er nutzt, was er isst, wen er trifft, was er einkauft (und wie viel er dafür bezahlt) und welche Toiletten er aufsucht.

http://www.heise.de/bin/tp/issue/r4/dl-artikel2.cgi?artikelnr=26196&mode=html&zeilenlaenge=72

Den Staat mit den eigenen Waffen schlagen, das finde ich von Hasan Elahi sehr gelungen und zeigt die Idiotie dieses Überwachungswahnsinns.

Gruß
K. M.
 
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AW: Flughäfen sind nicht die einzigen Massenversammlungsorte

Fliegen können nur reiche Menschen, arme nicht. Es wird als Inbegriff der Beweglichkeit und der Freiheit die man sich von Geld kaufen kann, gesehen. Es ist damit eine Art Versinnbildlichung materieller Werte, Ziele unserer Gesellschaft und damit deren Treibstoff. Und damit wichtig. Selbst als Arbeitsbürger hast du es zu etwas geschafft, wenn du in der Frühstückspause Bilder von deiner Pauschalreise nach Kenia zeigen kannst. Der Grund, warum du dich Zeit Lebens duckst. Von daher muss man an dieser Stelle besondere Schutzmechanismen beginnen.

Möglicherweise aber, schützt man auch die Trinkwasserversorgung von südamerikanisch Staaten mit ähnlichem Aufwand.

Bernd
 
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