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Bin ich der Beste, der sein kann?

Fortuna

Well-Known Member
Registriert
7. Januar 2006
Beiträge
5.608
Wenn ich nicht immer wieder neu versucht hätte und Irrtümer begangen hätte, aus denen ich aber sehr viel gelernt habe, wäre ich jetzt nicht die, die ich bin!
Diesen Satz las ich eben in einem thread hier und möchte ihn zum Thema machen, denn ich höre und lese ich (zu) oft und er irritiert mich etwas!
Meist wird er im Brustton der Überzeugung gesprochen...
Ich sehe mir den Aussagenden dann gern an und denke, na und? Bist du denn so, wie du heute bist, der beste, der du sein kannst oder könntest?
Worauf bist du denn so stolz?
Mir kommt das oft wie eine Schutzbehauptung vor!
Auf mich bezogen bin ich zwar der Ansicht, ganz okay zu sein - aber nicht, dass die, "die ich heute bin", schon das A und O meiner möglichen Entwicklung darstellt.
Ich war mal, wie jeder Mensch, eine Art Rohentwurf, aus dem durch meine ureigensten Umstände, Erfahrungen und Sozialisierungen und massenhaft Fehler meinerseits die wurde, die ich jetzt gerade bin - eine Weiterentwicklung nicht ausgeschlossen, ich denke, da ist durchaus noch unerschlossenes Brachland :) !
Wobei ich auf manche Fehler lieber verzichtet hätte, Lerneffekt hin, Lerneffekt her.
Es gab irreversible Entscheidungen, die mich in Sackgassen führten und kostbare Lebenszeit kosteten, was sich natürlich erst im nachhinein heraus stellte ...
Wobei ich ebenso natürlich nicht wissen kann, wohin mich andere Wege geführt hätten, das muss ich fairerweise dazu sagen!
 
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AW: Bin ich der Beste, der sein kann?

Hi Fortuna!

Das irritiert MICH jetzt wieder, denn ich war es ja, die diesen Satz geschrieben hat und es ist mir nicht bewusst, dass ich behauptet hätte, ich wäre die Beste, die es gibt, noch, dass ich schon fertig mit meiner Entwicklung wäre! :confused:
Außerdem hatte es überhaupt nix mit Stolz zu tun, eher mit dem Gefühl, zurückgewiesen zu sein, mit dem, was ich mir bisher oft mühsam erarbeitet und angeeignet habe.
Mir kommt 's oft so vor, als würde allgemein verlangt, dass man als Meister vom Himmel fällt und es ein Verbrechen ist, wenn man ausprobiert und dabei was falsch macht und/oder sich irrt.
Das macht mir oft schwer zu schaffen, weiß echt nicht, wie ich damit umgehen soll...


LG

EarlyBird
 
AW: Bin ich der Beste, der sein kann?

Liebe Early,
ich habe deinen Namen absichtlich aus dem Zitat heraus gehalten, weil ich ihn nicht mit dir in Verbindung bringen, sondern allgemein verstanden haben möchte.
Hat leider nichts genützt!
Bitte ... ich beziehe mich nur auf den Satz selbst, nicht auf dich und habe in dem Zusammenhang meine Gedanken dazu geschrieben, weil wir hier in einem Denkforum sind.
Aussprechen würde ich sie niemals, wenn sie jemand äußert!
Ich weiß doch, wie empfindlich Menschen sind!
Kannst du es so annehmen?
Ich mag das, was du schreibst und es geht wirklich NICHT um dich persönlich!
 
AW: Bin ich der Beste, der sein kann?

...
Mir kommt 's oft so vor, als würde allgemein verlangt, dass man als Meister vom Himmel fällt und es ein Verbrechen ist, wenn man ausprobiert und dabei was falsch macht und/oder sich irrt.
Das macht mir oft schwer zu schaffen, weiß echt nicht, wie ich damit umgehen soll...

Vielleicht verleihst Du Deinen Fehlern zu viel Gewicht?

Wenn ein Fehler wirklich schlimme Folgen hat, sind diese NIE auf eine einzelne Person zurückzuführen, dann haben mehrere Menschen geirrt oder versagt und Dein Fehler hat wahrscheinlich nur eine geringe Bedeutung, im tragischsten Fall war er der Tropfen, der das eh schon volle Fass zum Überlaufen gebracht hat.

Und wenn Deine Fehler ein bisschen Durcheinander oder Irritation verursachen: das ist nun wirklich der in meinen Augen völlig akzeptable Preis für's Lernen und sich entwickeln! Erlaub Dir diesen Prozess, die anderen sind ja schließlich nicht aus Zucker und selbst unvollkommen, ganz schön anstrengend, auf jeden Fall lernbedürftig!

Herzlich, Kaawi
 
AW: Bin ich der Beste, der sein kann?

Vielleicht verleihst Du Deinen Fehlern zu viel Gewicht?


Ja, das löst eine Resonanz in mir aus, Kaawi! Danke! :)


Wenn ein Fehler wirklich schlimme Folgen hat, sind diese NIE auf eine einzelne Person zurückzuführen, dann haben mehrere Menschen geirrt oder versagt und Dein Fehler hat wahrscheinlich nur eine geringe Bedeutung, im tragischsten Fall war er der Tropfen, der das eh schon volle Fass zum Überlaufen gebracht hat.


Ja, das leuchtet mir ein, werde es beherzigen! :)


Und wenn Deine Fehler ein bisschen Durcheinander oder Irritation verursachen: das ist nun wirklich der in meinen Augen völlig akzeptable Preis für's Lernen und sich entwickeln! Erlaub Dir diesen Prozess, die anderen sind ja schließlich nicht aus Zucker und selbst unvollkommen, ganz schön anstrengend, auf jeden Fall lernbedürftig!

Herzlich, Kaawi


:danke:

Das hat mir jetzt richtig gut getan und ermutigt mich, weiterzumachen! :)


Ganz doll liebe Grüße

EarlyBird :)
 
AW: Bin ich der Beste, der sein kann?

Liebe Early,
ich habe deinen Namen absichtlich aus dem Zitat heraus gehalten, weil ich ihn nicht mit dir in Verbindung bringen, sondern allgemein verstanden haben möchte.
Hat leider nichts genützt!
Bitte ... ich beziehe mich nur auf den Satz selbst, nicht auf dich und habe in dem Zusammenhang meine Gedanken dazu geschrieben, weil wir hier in einem Denkforum sind.
Aussprechen würde ich sie niemals, wenn sie jemand äußert!
Ich weiß doch, wie empfindlich Menschen sind!
Kannst du es so annehmen?
Ich mag das, was du schreibst und es geht wirklich NICHT um dich persönlich!
Liebe Early,
könntest du auch darauf reagieren, bitte?
Es ist mir wichtig, dass keine Missverständnisse aufkommen - von denen gibt es hier leider genug!
 
AW: Bin ich der Beste, der sein kann?

Liebe Early,
könntest du auch darauf reagieren, bitte?
Es ist mir wichtig, dass keine Missverständnisse aufkommen - von denen gibt es hier leider genug!


Ups! Sorry Fortuna, hatte mir nur den letzten Beitrag anzeigen lassen und deinen übersehen....
Klar gehe ich darauf ein! :)


Liebe Early,
ich habe deinen Namen absichtlich aus dem Zitat heraus gehalten, weil ich ihn nicht mit dir in Verbindung bringen, sondern allgemein verstanden haben möchte.
Hat leider nichts genützt!


Das liegt nicht an dir, sondern an meiner Eigenart, alles persönlich zu nehmen. Ich kann und kann 's mir einfach nicht abgewöhnen.


Bitte ... ich beziehe mich nur auf den Satz selbst, nicht auf dich und habe in dem Zusammenhang meine Gedanken dazu geschrieben, weil wir hier in einem Denkforum sind.
Aussprechen würde ich sie niemals, wenn sie jemand äußert!
Ich weiß doch, wie empfindlich Menschen sind!
Kannst du es so annehmen?


Ja, kann ich! :)
Danke, dass du 's richtiggestellt hast! :blume2:


Ich mag das, was du schreibst und es geht wirklich NICHT um dich persönlich!


:danke:

Kann ich übrigens zurückgeben! :)
 
AW: Bin ich der Beste, der sein kann?

Ja, das löst eine Resonanz in mir aus, Kaawi! Danke! :)

Ja, das leuchtet mir ein, werde es beherzigen! :)

:danke:

Das hat mir jetzt richtig gut getan und ermutigt mich, weiterzumachen! :)

Ganz doll liebe Grüße

EarlyBird :)

Wow, welch schöne Bestätigung, :danke:, EarlyBird! :umarm:
 
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AW: Bin ich der Beste, der sein kann?

Diesen Satz las ich eben in einem thread hier und möchte ihn zum Thema machen, denn ich höre und lese ich (zu) oft und er irritiert mich etwas!
Da kannste mal sehen, wozu eine Irritation gut ist, sie führte jedenfalls hier zu einem Ansatz von Solidarität unter Frauen. Positive Resonanz ist also möglich.
Meist wird er im Brustton der Überzeugung gesprochen...
Ich sehe mir den Aussagenden dann gern an und denke, na und? Bist du denn so, wie du heute bist, der beste, der du sein kannst oder könntest?
Worauf bist du denn so stolz?
Es gibt einen positiven Stolz, der in meiner Familie absolut tabu war und einen negativen Stolz, der schlechteste Mensch der Welt zu sein. Da den goldenen Mittelweg zu finden und mit beiden Möglichkeiten je nach Notwendigkeit zu spielen, sehe ich als Lebenskunst an.
Mir kommt das oft wie eine Schutzbehauptung vor!
Auf mich bezogen bin ich zwar der Ansicht, ganz okay zu sein - aber nicht, dass die, "die ich heute bin", schon das A und O meiner möglichen Entwicklung darstellt.
Schutz vor was? Schutz ist doch notwendig und legitim in dieser Welt!
Ich war mal, wie jeder Mensch, eine Art Rohentwurf, aus dem durch meine ureigensten Umstände, Erfahrungen und Sozialisierungen und massenhaft Fehler meinerseits die wurde, die ich jetzt gerade bin - eine Weiterentwicklung nicht ausgeschlossen, ich denke, da ist durchaus noch unerschlossenes Brachland :) !
Viel Freude bei der Erschließung Deines Landes.
Wobei ich auf manche Fehler lieber verzichtet hätte, Lerneffekt hin, Lerneffekt her.
Schimmert da noch ein überhöhter Anspruch auf Perfektheit durch?
Es gab irreversible Entscheidungen, die mich in Sackgassen führten und kostbare Lebenszeit kosteten, was sich natürlich erst im nachhinein heraus stellte ...
Das ist zu betrauern und zu lernen sich selber zu verzeihen und verstehen zu lernen, wie und was zu diesen Entscheidungen geführt hat, welche Hoffnungen und Wünsche waren damit verbunden?
Wobei ich ebenso natürlich nicht wissen kann, wohin mich andere Wege geführt hätten, das muss ich fairerweise dazu sagen!
Die meisten Wege führen genau dahin wo sie hin sollen zu mehr Selbsterkenntnis.

:schaukel: rg​
 
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