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Go - japanisches Brettspiel mit 2 Buchstaben?

Zentaur

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23. November 2004
Beiträge
4
Ich habe mich hier nur angemeldet, weil ich glaube, daß das Brettspiel "Go" in diesem Forum kurz vorgestellt werden sollte:

Es handelt sich hierbei um das älteste bekannte Brettspiel der Menschheit überhaupt (seit fast 4000 Jahren in China), hat einfachere Regeln, aber erwiesener Maßen höhere strategische Komplexität als Schach.

Es verlangt einerseits ein logisch-mathematisches Denken, andererseits auch Intuition, einen Blick für Harmonie, eine Art philosophisches Denken, weshalb bisherige Programme den Level eines fortgeschrittenen Anfängers auch nicht übersteigen.

Vor allem in Korea, aber auch in China und Japan hat dieses Spiel einen Stellenwert, daß es auf Universitäten unterrichtet wird (gilt als Kunststudium). Auch gibt es Profis, die also wie Profi-Fußballer nur von diesem Spiel leben. Vereinzelt gibt es bereits Europäer, die nach Fernost ziehen, und dort eine solche Karriere einschlagen. Der erste europäische Go-Profi war übrigens Österreicher. (Manfred Wimmer, bereits verstorben)

Wer mehr erfahren möchte, setzt am besten auf www.goverband.at fort, kehrt vielleicht auch mal in den nächstgelegenen Go-Klub ein, und läßt sich die Grundsätze erklären.
 
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Zentaur schrieb:
Ich habe mich hier nur angemeldet, weil ich glaube, daß das Brettspiel "Go" in diesem Forum kurz vorgestellt werden sollte:

Es handelt sich hierbei um das älteste bekannte Brettspiel der Menschheit überhaupt (seit fast 4000 Jahren in China), hat einfachere Regeln, aber erwiesener Maßen höhere strategische Komplexität als Schach.

Es verlangt einerseits ein logisch-mathematisches Denken, andererseits auch Intuition, einen Blick für Harmonie, eine Art philosophisches Denken, weshalb bisherige Programme den Level eines fortgeschrittenen Anfängers auch nicht übersteigen.

Vor allem in Korea, aber auch in China und Japan hat dieses Spiel einen Stellenwert, daß es auf Universitäten unterrichtet wird (gilt als Kunststudium). Auch gibt es Profis, die also wie Profi-Fußballer nur von diesem Spiel leben. Vereinzelt gibt es bereits Europäer, die nach Fernost ziehen, und dort eine solche Karriere einschlagen. Der erste europäische Go-Profi war übrigens Österreicher. (Manfred Wimmer, bereits verstorben)

Wer mehr erfahren möchte, setzt am besten auf www.goverband.at fort, kehrt vielleicht auch mal in den nächstgelegenen Go-Klub ein, und läßt sich die Grundsätze erklären.

Zentaur,

das will ich Dir nicht glauben, daß Du Dich nur dazu engemeldet hast!
:)

Du schreibst, daß GO eine Art philosophischen Denken voraussetzt. Kannst Du das mal näher ausführen?

Vielleicht sollte dann das Thema auch in die Kategorie Philosophie verschoben werden.
 
Ich bekenne mich, früher exzessiver Go-bang Spieler gewesen zu sein (nicht Go, sondern Go-bang) :)
 
@ bærliner: Das mit dem philosophischen Denken ist nicht so leicht zu erklären, wenn man nicht gerade gemeinsam am Go-Brett sitzt. Leicht erklärbar ist, daß man einen Sinn für Harmonie und Ausgewogenheit braucht. Es geht beim Spiel durch abwechselndes Setzen darum Gebiete abzugrenzen, aber auch gegnerische Steine durch enge Umgrenzung zu schlagen. Letztendlich bekommt jeder Punkte für Gebiet und gefangene Steine, und wer mehr Punkte hat gewinnt. Nun stellt es sich z.B. heraus, daß es weise ist zu versuchen möglichst knapp zu gewinnen. Es ist völlig gleich, mit wieviel Punkten man am Ende gewinnt, aber eine Spielmentalität, die darauf abzielt mit möglichst viel Punkten zu gewinnen, d.h. den Gegner möglichst komplett zu vernichten, kippt leicht ins Gegenteil.
Ebenfalls Harmonie halten sollte man über Einflußbereiche, wobei es dabei jetzt nur um die Wirkung von Steinen in noch unbesetzte Bereiche geht.
Ebenfalls Harmonie halten sollte man zwischen verwirklichtem Gebiet und Potential für den eigenen Bereich. Also nicht auf reines Gebietmachen aus sein, welches vollendet keine Entwicklungsmöglichkeit mehr hat, aber auch nicht nur potentielle und keinerlei realisierten Gebiete zu schaffen. Wenn man anfängt Go zu spielen, hat man bei einem Raster von 19x19 das Gefühl man setzt irgendwo auf ein Flughafenfeld, und es würde keinen Unterschied machen, wenn man ein Punkt daneben hingesetzt hätte. Mit einiger Erfahrung wird einem klar, daß jeder Stein dort wo er ist ganz konkrete Auswirkungen auf die gesamte Spielsituation hat. Es gibt also neben mathematisch-logischen Prinzipien auch philosophisch anmutende Binsenweisheiten, die es umzusetzen gilt, um erfolgreich zu sein.

So gesehen könnte man sagen, dieser Thread gehört in die Philosophie verschoben.

In Fernost gibt es Go nun aber als Kunststudium, und wird dort auch als Kunst aufgefaßt, weshalb man diesen Thread auch in die Kunst verschieben könnte.

In alten Zeiten wurde Go oft von Kriegsgenerälen betrieben, und es ist historisch belegt, daß feindliche Generäle nach ausgefochtenen Schlachten die Gelegenheit nutzten, eine Partie miteinander zu spielen. Auch gibt es Legenden von Fällen, wo Generäle die Go-Partie vorgezogen haben, ANSTATT einer Schlacht, um unnötig große Blutbäder zu unterlassen.
So gesehen könnte man diesen Thread wiederum in die Politik verschieben.

Ich hab' es einfach mal ins Denkforum gestellt, dort wo ich dachte, daß es am wenigsten stört. Ich hab' auch nichts dagegen, wenn dieses Thema wie ein Schiff durchs Forum wandert.

Und es stimmt wirklich. Ich hatte einfach beschlossen in irgendeinem Forum was über Go zu schreiben, habe im Google nach bestimmten Begriffen gesucht, und dann entschieden, daß ich mich im denkforum registriere, und hier was reinschreibe.
 
Zentaur,

die Regeln des GO sind mir bekannt, nur habe ich viel zu selten gespielt - seit
Jahren nicht mehr - daß ich überhaupt eine Chance hätte.

Aber das mit dem knappen Gewinnen finde ich gut. Es erinnert mich an die
Kooperationsspiele, wo man auch schlecht fährt, wenn man den Gegner vernichten will.
 
Wer Go kennenlernen möchte hat in nächster Zeit folgende Workshops als Möglichkeiten:

8. März in Wien, im Nelson's auf der TU http://tuwien.goverband.at

18. März in Velden, im Bistro des Casino, ab 16 Uhr.
In Velden folgt dann am Wochenende ein Spitzenturnier, mit Top-Spielern aus verschiedenen europäischen Staaten.

Wer zu diesen Workshops verhindert ist, kann sich natürlich auch auf www.goverband.at den nächst-besten Go-Treff raussuchen, und dort einfach mal hinschauen.
 
AW: Go - japanisches Brettspiel mit 2 Buchstaben?

Wußte ich doch, dass ich hier schon mal davon gelesen hab.

Ich kenne es mittlerweilen auch und kann es, obwohl ich noch Anfängerin bin, nur empfehlen.
Spielt es sonst noch wer, hier?
 
AW: Go - japanisches Brettspiel mit 2 Buchstaben?

Go ist das Spiel des wassers!
die steine ertrinken dort!
Schach das Spiel des Feuers!
die steine verlassen das brett!
Das Feuer ist Die Frau!
Der Westen ist Feuer!
Der Osten Wasser!
würdet ihr lieber ertrinkend sterben?
oder brennend?
Schach ist das Spiel des Teufels!
Go das Spiel von Gott!
und wir leben in der Hölle!
ihr seit alle Schachspielende Teufel!
löscht doch diesen beitrag?
um zu beweisen das ich recht habe?
und es regnet nicht mehr!
die Zeit kommt!
wie gut sind die augen eines Ochsen?
wie tief ist sein Horizont?
ich möchte es wissen!
wenn ihr diesen beitrag löscht?
dann habe ich eine idee!
und wenn nicht dann wieder eine!
:)
 
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AW: Go - japanisches Brettspiel mit 2 Buchstaben?

Hallo, ich bin auch ein begeisterter Go spieler. Mit der Behauptung Go sei komplizierter als Schach wäre ich vorsichtig. Vielleicht gibt es mehr Felder bzw. Zugmöglichkeiten, aber wer spielt denn bitte irgendwo mit mehr Denkeinsatz als beim Schach? Auch dieses Spiel besitzt eine Tiefe, in der man sich vollständig verlieren kann - genau wie Go.
Ich weiß nicht, ob das Gedicht einen logischen Anspruch erhebt, aber Schach ist bestimmt nicht wie Feuer. Wer Go und Schach so miteinander vergleicht, hat noch nicht beide Spiele richtig verstanden. Schach ist das Spiel der Ruhe, das Spiel der ewigen Denkpausen. Wenn überhaupt, dann ist Go wie Feuer und Schach wie Wasser. Go ist das Spiel der magenzuschnürenden Spannung bis zum letzten Stein. Schach, das bedachte Spiel der Könige. Schönes Spiel!

Jing
 
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