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Zum Tode von Mstislaw Rostropowitsch

Miriam

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26. Juni 2005
Beiträge
9.722
Der große russische Cellist und Dirigent, Mstislaw Rostropowitsch, ist gestorben. Er war einer der ganz großen Musiker unserer Zeit – aber auch ein außergewöhnlicher Mensch.

Geboren 1927 in Baku, entstammte er einer Musikerfamilie. Sein Vater Leopold war auch Cellist – und der Sohn bezeichnete ihn als seinen wichtigsten Lehrer.
Nach einer bereits erfolgreichen Karriere in Russland, fand 1964 sein erster Auslandsauftritt in Deutschland statt.

Mstislaw Rostropowitsch Cellospiel war sowohl gefühlsbetont als auch sehr intellektuell – und immer perfekt in seiner Ausführung.
Befreundet war er mit so namhaften Komponisten wie Sergej Prokofjew, Dimitri Schostakowitsch, und Alfred Schnittke, die ihm einige ihrer Werke widmeten.

Sein Konflikt mit den russischen Behörden bezeichneten manche als geprägt von einer völligen, angeborenen Angstlosigkeit. Rostropowitsch trat 1971 vehement für den Schriftsteller Alexander Solschenizyn ein. Nach vielen Schikanen, musste er und seine Frau, der Sopranistin Galina Wischnewskaja, die Sowjetunion verlassen – es wurde ihnen später auch die Staatsbürgerschaft aberkannt.

Als Dirigent, war er von 1977 bis 1994 der Chef der National Symphony Orchestra in Washington.

Rostropowitsch wird vielen von uns in Erinnerung bleiben durch seinen legendären Auftritt 1989, kurz nachdem die Mauer gefallen war. Versunken spielte er Bach am Checkpoint Charlie – und nannte dies später sein persönliches Gebet.

Sein politisches Engagement bewog ihn in August 1991 sich ganz schnell nach Moskau zu begeben als ein kommunistischer Putsch die neu gewonnene Freiheit bedrohte.
Nach seiner Rückkehr nach Russland, bauten Rostropowitsch und seine Frau ein Netzwerk auf, dessen wohltätiger Zweck der Förderung von Musiker galt.

Am heutigen 27. April 2007 starb Mstislaw Rostropowitsch im Alter von 80 Jahren nach schwerer Krankheit in Moskau.

Ich hatte das Glück Mstislaw Rostropowitsch zweimal als Cellisten im Konzert zu erleben – neben seinem wunderbaren Cellospiels, erreichte einem auch die menschliche Wärme die er ausstrahlte.

 
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the circle of life

lg Persephone

Das stimmt schon, aber der Tod mancher (weniger?) Menschen, die nicht nur durch ihr Können sondern auch durch ihre Menschlichkeit einmalig waren, hinterlässt immer wieder das Gefühl, die Welt würde ohne sie viel ärmer....

Für mich ist Mstislaw Rostropowitsch einer den ich zu dieser seltenen Kathegorie von Menschen zähle.
 
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Das stimmt schon, aber der Tod mancher (weniger?) Menschen, die nicht nur durch ihr Können sondern auch durch ihre Menschlichkeit einmalig waren, hinterlässt immer wieder das Gefühl, die Welt würde ohne sie viel ärmer....

Für mich ist Mstislaw Rostropowitsch einer den ich zu dieser seltenen Kathegorie von Menschen zähle.

Sorry, das war schon wieder ein so unnötiger Kommentar von mir... :(

Ich kannte MR vorher nicht, erst als sie auf Ö1 das ganze Programme abgebrochen haben, um MR-Sondersendungen en masse zu bringen.

Was mich zu einem traurigen Gedanken bringt: Warum werden die großen Meister fast immer erst gewürdigt (in die Öffentlichkeit gebracht), wenn sie schon tot sind (oder gerade gestorben!)?

(Vorher mußte man ihn suchen, um ihn zu finden. Und jetzt ist es ein bißchen zu spät für einen Konzerbesuch.)
 
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