AW: Windreiters Musikthread
Hallo Windreiter,
sehe mir bitte meine etwas ungehobelte Ausdrucksweise und Fragestellung an Dich da oben nach. Ich hatte das betonende Ironieschild drunter vergessen.
Deshalb schreibe ich jetzt mal - durch deine Inspiration der Zeitreise angeregt - drauf los was mir zu
Manowar in den
oberflächlichen Sinn kommt. Eine Zeitreise ist ja ein Blick aus der Gegenwart in die Vergangenheit. Dies kann in Bildern oder/und Worten geschehen. Ich finde diese Idee im Hinblick zur Musik gerichtet einfach klasse und bediene mich mal der Worte.
Musik spricht in, durch und aus meiner Seele, hatte ich früher mal gesagt. Bei mir ist das Spektrum dort ziemlich breit gefächert, was die Richtungen angeht.
Zur persönlichen Manowarzeitreise zu sagen:
ein Kumpel aus meiner damaligen Teeny-Klampf-Heavygruppe gab mir ´82 eine Kassette mit der Bitte, mir diese mal anzuhören. Heavy Metal hatte damals bereits Hochsaison und Manowar brachten gerade ihre erste Scheibe heraus. Nun, ausser Maiden, Dio, Judas Priest etc. befand sich noch der damals neuese Song Battle Hymne auf der Kassette. Ich war eigenartig, fast fassungslos von diesem Song berührt; und mir schwebten einige Bilder im Innern dabei herum. Als ich meine Meinung über diesen Song dem Kumpel berichtete, lud er mich mit aufs Manowar Konzert ein. Sie spielten damals vor ca. 150 Schwaben
.
Ich kann mich noch gut dran erinnern, wie enttäuscht und abgeneigt ich auf ihre schauspielerische Leistung im Live-Auftritt reagierte, denn sie waren in Theatralik und Arroganz nach aussen hin kaum zu überbieten. Mir streckten sich da nackte, muskelbepackte, sonnenbankgebräunte Oberkörper entgegen, welche eine Harte-Mann-Visage oben drauf geschraubt hatten - und unten waren da enge Lederhosen, welche von einer Gitarre überdeckt wurden. Manchmal auch ohne Gitarre - da hat man dann aber so richtig gezeigt, was im Manne drin steckt. Aber ehrlich gesagt, wenn ich das so heute betrachte: Was bei Frauen normal ist - was sollte da bei Männern anders sein? Wenn die sich auf der Bühne exhibitionieren möchten, und den Fans gefällts - naja, ist ja reine Betrachtungsweise sowas...aber weiter in der Zeitreise...
Dieses Image des "
Bier, Weib, Gesangs, stählerne Muskeln und harte Männer aus alten Zeiten" trugen sie dann 2 Jahrzehnte mit mehr oder weniger gute Songs gewinnversprechend mit sich herum. Hauptsächlich die Herren der Schöpfung fühlen sich von ihnen angesprochen und lassen sich darin genussvoll treiben. Nach meine bislang 4 gesehene Konzerte, war für mich deutlich erkennbar, dass ich so über den Daumen gepeilt 80% männliche Fans erkennen konnte.
Nun heute sind die Jungs meines Erachtens da etwas herausgewachsen. Mit der neuesten Scheibe "Sons of Odin" haben sie nach meiner Ansicht ein Teil ihres Images abgelegt. Auf der Bühne waren keine nacktbrüstigen Damen, und die darüberhinweg wichtigeren Motorräder mehr zu sehen, sondern ein lebensgetreues Wikingerschiff - viel Feuer und mehrere filmtaugliche Schaukämpfer. Also noch mehr Threatralik! Nur eben etwas anspruchsvoller und näher auf die Mythen der Vergangenheit eingehend.
Fazit: mich haben hauptsächlich ihre geladenen Hymnen und die ausdrucksstark, herausragende Stimme des Sängers angesprochen. Über den Rest des Images konnte ich mir als weibliche Hörerin desöfteren ein verständnisvolles Schmunzeln nicht verkneifen. Ganz so ohne diese Theatralik wären die sich selbsternannten "Kings of Metal" wohl einfach nur fad und nichts "Auffälliges" geworden, welche heute noch nach über Zwanzig Jahren auf der Bühne stehen, grosse Hallen füllen und weiterhin dem Stil des Ur-Schwermetals treu geblieben sind.
Für mich kam neben Manowar eine weitere Gruppe in der Zeitreise der 80íger hinzu.
Metallica!
http://www.youtube.com/watch?v=WElvEZj0Ltw&feature=related
Wie entrüstet man im Generationenkonflikt unter Teds, Poppern, Wavern, Punkern und Eltern doch war ....erst die Luftgittarre, und dann setzte sich auch noch das Headbanging immer mehr durch ...auch fanden dann Abspaltungen in denen sich "Metaller" nennenden Gruppierungen statt ...alles sehr interessant von heute aus zu betrachten...
mfg
Lacu