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Wie wird ein Künstler ordentlich berühmt?

@walter:
"Grundsätzlich stellt sich damit aber auch die Frage: warum will er eigentlich berühmt werden? Geht es ihm um die Kunst oder um das berühmt werden?"
in meinem beispiel eigentlich nicht. da kommt es nur darauf an, ob ein Zusammentreffenimmer möglich ist.

"Ich sehe gerade das Internet als grosse Chance andere auf seine Kunst aufmerksam zu machen. Natürlich wird damit nicht jeder berühmt, ist ja auch unmöglich, sonst würden wir bei Millionen berühmter Deutscher landen "

Momentan sind die technischen Mittel noch nicht so vorhanden, dass eine genügend breite Masse errreicht werden kann. Aber keine Sorge: Ein wenig hat es auch mir schon gebracht. :)


"Warum immer nur schlechte Motive unterstellen? Gerade berühmte Künstler sind oft nur deswegen berühmt weil jemandem mit Geld oder mit Kontakten ihre Werke ganz einfach gefallen haben. Und sei es ein Galerist..."

Okeh, okeh, ich war zu plakativ!
:cool:

johko
 
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womöglich haben sich nur die Zeiten geändert


früher wurde dasjenige, was gesellschaftlich/politisch als Rechtens angesehen war,
in einem Kunstwerk (Gemälde, Plastik, Musik) verewigt
dadurch wurde der Künstler bereits zu Lebzeiten berühmt
und sofern dieser was drauf hatte,
kennt man ihn noch heute

heutzutage ist Kunst mehr Eigenbrödlertum,
um sich von der Massengesellschaft abzuheben
(dafür wird man dann nicht verstanden,
außer man trifft als Jugendlicher den Nerv der Zeit,
und die Fans altern mit einem)
 
Da bin ich mir nicht so sic her:
Früher hat es auch Underground gegeben, der wurde aber mangels teurer Ressourcen und auffälliger Gestaltung nicht überliefert. Subversive Steintafeln , Papyrusrollen und Bücher fallen nun mal mehr auf als solche Chips. Ausserdem gibt es genügend heute anerkannte Künstler, die auch füher verarmt gestorben sind.

Als Jugendlicher treffen sehr viele den Nerv der Zeit (siehe mp3-Datenbänke). Die Auswahl der grossen Plattenfirmen trifft nur einen minimalen Bruchteil. Dort wird bestimmt, was IN sein soll.
Was die EIGENBRÖTLER betrifft, sehe ich durchaus einen Kreativitätsschub darin, in gewissen Punkten SAND IM GETRIEBE sein zu wollen.
Johko
 
Ein Künstler ist heutzutage wie ein Politiker

Also erstmal muss er wirklich gut sein. Dann muss er shympatisch oder intressant ..extrem ist auch immer gut rüberkommen. Redegewandt und auf keinen Fall schüchtern. Schlagfertig Charmant und ein bisschen Göttlich !

Künstler sind nicht wie Designermöbelund keineswegs abhängig von Geldgebern !
 
früher war klar, daß ein Künstler etwas gekonnt haben muss, um sein Kunstwerk zu vollenden
(während heutzutage das Können dem Kunstwerk nicht mehr anzusehen ist)


gegen einen früheren Untergrund bzw. nicht überlieferte Kunstwerke habe ich nichts einzuwenden
 
Original geschrieben von scilla
früher war klar, daß ein Künstler etwas gekonnt haben muss, um sein Kunstwerk zu vollenden
(während heutzutage das Können dem Kunstwerk nicht mehr anzusehen ist)
Was soll denn das? :confused: Haben die Menschen aufgehört, Kunst zu machen? Können sie das auf einmal nicht mehr?
Ist alles nur Kunst, was "damals" war?
Für meine Großeltern war Beatmusik der Untergang des Abendlandes!
Zu allen Zeiten wurde viel Schrott aber auch viel Gutes produziert. Und der Vorteil für die alte Kunst ist, dass nur das Gute die Zeit überlebt! Jetzt darfst du nicht den Fehler begehen, (z.B.) Zlatko-Lieder mit den Beatles zu vergleichen. Schneidet Zlatko, als (von dir bestimmter) Repräsentant des Neuen, natürlich schlecht ab.
Und zu Mozarts Zeiten hatte es gewiss nicht nur Musiker gegeben, die die "Kleine Nachtmusik" aus ihren Tasten gezaubert hatten....

Gysi
 
wenn man als Künstler (spez. in Deutschland!) berühmt werden will, empfehle ich ein altes und bewährtes Mittel:
fabriziere irgendeinen Müll, der mit der Nazivergangenheit oder dem Holocaust zu tun hat. Auf dieses Thema springen alle Deutschlehrer, Möchtegernphilosophen und verkappte Künstler an. Also auch Kuratoren, denn das sind ja heutzutage die, die bestimmen, was in den Galerien und Museen hängt und das sind ja alle verkappten Künstler, die kein Talent haben, oder Germanisten, die zwar selbst kein "Werk" schreiben können aber umso besser schwafeln können und natürlich unsere lieben Deutschlehrer.
Talent und Begabung ist in diesem Falle eher hinderlich als förderlich.
Man braucht sich in der zeitgenössischen Kunstszene nur mal umschauen. Das wirkt doch immer! Selbst Filmemacher, die gerade mal ihren Abschluß in der Filmakademie gemacht haben setzen auf dieses probate Mittel. Sie haben zwar weder Kriegserfahrung noch das Elend miterlebt, möchten aber andere (typisch Deutschlehrer!), 60 Jahre danach vor den Auswirkungen des Nazional…. Blah, blah bala bala warnen.
Oder auch Architekten greifen darauf zurück und stellen 1200 Betonklötze als Mahnmal auf. (sind die wirklich Millionen wert, oder hat sich da wieder so ein Schlitzohr die Taschen auf Kosten unserer aller schlechten Gewissens voll gemacht? Und was kostet dies eigentlich wieder, wenn man irgendwann mal wieder zur Vernunft gekommen ist und die Betonklötze als Betonklötze erkennt und diese Blöcke wegzusprengen?)
Also, es gibt deren zu Haufe. Die Liste ist lang. Aber es wirkt! Mit Sicherheit kann man da noch einiges an Steuergelder rausholen und der Bekanntheitsgrad hängt dann natürlich von dem Spektakel ab, was veranstaltet wird. Auf jeden Fall noch so einen Schwafler aus der Kunstzeitschrift “Kunstforum“ engagieren, der über den Mist hochrangige Geistesgut schreibt, dann wird’s schon.

Nur Mut, Du brauchst dafür nichts zu können!
 
reuther schrieb:
Oder auch Architekten greifen darauf zurück und stellen 1200 Betonklötze als Mahnmal auf.
Na, nu mal halblang. Es ist zwar was dran, was Du schreibst, aber Eisenman hat schlicht einen Auftrag erhalten und ausgeführt -
da ist ihm kein Vorwurf zu machen -
außerordentlich berühmt war der Herr schon vorher und hätte diesen Auftrag gar nicht nötig gehabt, um seinen Ruhm zu steigern.
Hier hat sich lediglich die deutsche Gedenkhysterie mit einem großen Namen der internationalen Kunstszene schmücken wollen :rolleyes: .
 
reuther schrieb:
wenn man als Künstler (spez. in Deutschland!) berühmt werden will, empfehle ich ein altes und bewährtes Mittel:
fabriziere irgendeinen Müll, der mit der Nazivergangenheit oder dem Holocaust zu tun hat. Auf dieses Thema springen alle Deutschlehrer, Möchtegernphilosophen und verkappte Künstler an.
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Oder auch Architekten greifen darauf zurück und stellen 1200 Betonklötze als Mahnmal auf. ........... Und was kostet dies eigentlich wieder, wenn man irgendwann mal wieder zur Vernunft gekommen ist und die Betonklötze als Betonklötze erkennt und diese Blöcke wegzusprengen?)

Nur Mut, Du brauchst dafür nichts zu können!

Sehr gewagte und undifferenzierte Behauptungen, die hier aufgestellt werden.

Vielleicht ist das Holocaust Mahnmal zu gross geraten, es waren viele kontroverse Diskussionen im Vorfeld, und ich verstehe auch die Hilflosigkeit derer, die dieses Projekt in Angriff genommen haben. Nur zum Vorbeugen von evtl. Missverständnissen: die Jüdischen Gemeinden haben nichts mit diesem Projekt zu tun. Es sind nicht die Überlebenden, die für die Opfer ein Mahnmal errichtet haben, sondern die Deutschen, n.b., Nichtjuden.

Die Beurteilung des Mahnmals an sich, so wie im vorliegenden Beitrag, stimmt auch nicht. Wer da war und es sich persönlich angesehen hat, war schon ergriffen von dem, was da entstanden ist und der Suggestivkraft des Denkmals, die uns nochmals erlaubt, dieser Katastrophe zu gedenken.

Für all diejenigen die einen Eindruck gewinnen möchten, hier eine sehr gute Videoinstallation, die wenigstens eine Annäherung ermöglicht. Ich habe sie auf den Seiten des Senders ZDF gefunden.
Ausser der Videoinstallation, die ein Begehen des Mahnmals ermöglicht, sind auch die Beiträge die man von dieser Adresse aus anklicken kann, sehr lesenswert.

http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/13/0,1872,2292813,00.html
 
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hallo,

ich möchte nicht vor 1200 Betonklötzen ergriffen werden! Vielleicht versteht man diese Formulierung besser. Denn genau da fängt nämlich die Diskussion an. Wenn man nicht wüsste, was diese Betonklötze bedeuten sollen, sind diese Betonklötze eben nur Betonklötze und vermitteln eigentlich nichts. Erst jetzt fällt einem nämlich erst auf, dass dieses Problem dem Künstler oder auch dem Architekten irgendwann auch bewusst wurde und musste zur Notfallbremse greifen und den Raum mit den Videoinstallationen einrichten. Erst da bringt man dies in Zusammenhang.
Vorsicht. Wir sind hier in der Kunstrubrik und ich will keine Politik mit hier reinbringen. Also beschränke ich mich auf die künstlerische Aussagekraft. Denn dies will es, also in diesem speziellen Falle das Mahnmal, ja anscheinend und eben dies bemängle ich.
Wenn ein Künstler in die Abstraktion geht (was ja letztendlich immer passiert, auch bei Hyperrealisten) muss der Künstler eben genau die richtige Abstufung oder den Abstraktionsgrad ermessen, dass er nicht über das Ziel hinausschießt, was bei den meisten heutigen Künstlern ja passiert. Diese Künstler (eigentlich schäme ich mich ja für diese Gesichter das Wort Künstler zu benutzen, aber was soll es), brauchen heute einen von den obig genannten Besserwissern, die dann Seitenlange, unverständliche Texte über das schreiben, was der Künstler ausdrücken will.
Sorry, also entweder kann er es, das "Gemeinte" ausdrücken, oder er kann es eben nicht ausdrücken, dann sollte er es bleiben lassen. Also ich hoffe ich habe den Kern rübergebracht. Es war zwar nicht das was ich schreiben wollte, denn es ging ja um "wie werde ich ein bekannter Künstler", aber anscheinend hat sich sofort wieder jemand auf den Schuh getreten "gefühlt" und seine/ihre "Empfindung" über die Wirkung des Mahnmals geschrieben, um das es ja gar nicht ging. Aber wenn, dann sollte man das schon auch mal ansprechen dürfen, dass dieses Mahnmal, letztendlich nur Betonklötze sind und bleiben. Das würde auch so bleiben, wen man nicht mit aller Gewalt (und dies bei einem Mahnmal!!!) versuchen würde, die Menschen mit Horrorszenarien aus der NS-Zeit zu schockieren und einen Wahnsinns Medien-Rummel darüber veranstaltet. Aber wie gesagt, es bleibt ja jedem selber überlassen, ob er/sie immer den Holzhammer braucht um Kunst zu verstehen.
Sorry und da bleibe ich auch hartnäckig, wenn man ein Mahnmal als solches nicht mehr ohne Hilfsmittel erkennen kann, dann hat sich das Mahnmal in Richtung Kunst verschoben und somit ist eben gesagtes auch zu verstehen.

Gruß
 
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