Was Erheiterndes gefällig?
Es grüßt (mal wieder)
Katharina
Wie das mit der Romantik ist
Eigentlich bin ich ein sehr romantischer Mensch, was habe ich da nicht für schöne Ideen!, aber mein Mann behauptet, dass ich in Wirklichkeit nicht den geringsten Sinn für Romantik hätte, und nicht nur das, er behauptet auch noch, dass ich ihm in 15 Ehejahren den seinen konsequent ausgetrieben habe. Er erinnert mich an das Gesicht, das ich zog, als er mir zum letzten Hochzeitstag einen riesigen Buschen Flieder mitbrachte. Jemand, sagt er, der bemängle, dass die Blüten schon zu welken begonnen hätten, herunterfielen und den ganzen Boden versauten, jemand, der nicht sehen könne, was das heißt, wenn sich einer nach 15 Ehejahren noch mitten in der Nacht in einen Park schleicht, um Flieder zu besorgen, sei unheilbar unromantisch. Hätte ich so eine Aktion in einem Film gesehen, behauptet er, dann hätte ich ihn mit meinem berühmten vorwurfsvollen: Siehst-du-so-geht-das – Blick angeschaut. Und schließlich könne man im Dunklen nicht erkennen, ob so ein Flieder verblüht ist oder nicht. Und genauso unempfänglich sei ich für seine romantischen Bemühungen, wenn er stundenlang an einem feinen Essen für mich koche, den Tisch schön decke und sogar Kerzen aufstelle und ich nichts anderes im Sinn hätte als die Frage, wer denn hinterher die Küche aufräume und die Wachsflecken aus dem Tischtuch bügle. Also ganz ehrlich, das mit dem Bügeln habe ich noch nie gedacht, weil mein Mann in seinem Leben erst einmal gebügelt hat, wobei ich ihm dummerweise zugesehen habe, aber das ist ein anderes Thema.
Mein Mann will einfach nicht verstehen, dass die Romantik der Frau keine Arbeit machen darf. Und dass sie auch ihre Zeitpunkte hat, dass sie zum Beispiel nicht funktionieren kann, wenn die Frau gerade hundemüde ins Bett fällt, weil sie den ganzen Tag gearbeitet und die Kinder und den Haushalt auch noch geschupft hat. Wenn eine Frau saumüde ist, wenn sie unfrisiert ist und das Gesicht von der Nachtcreme glänzt und sie womöglich auch noch im allerletzten Fetzen steckt, dann kann sie keine Romantik brauchen. Da will sie ihre Ruhe.
Bei seinem Fliederattentat hat sich mein Mann übrigens einen Zeck eingefangen. Jetzt ist natürlich an einem Zeckenbiss wirklich nichts Romantisches, das findet auch mein Mann, aber der Zeck hat ihn ein ordentliches Stück unter dem Bauchnabel erwischt. Und weil wir ja immer wieder nachgeschaut haben, ob sich dort diese roten Kreise bilden, bei denen man dann zum Arzt gehen muss, ist doch noch was Gutes dabei herausgekommen und damit sind dann wir beide, ich und mein Mann, sehr zufrieden gewesen. Romantik hin oder her.
Es grüßt (mal wieder)
Katharina
Wie das mit der Romantik ist
Eigentlich bin ich ein sehr romantischer Mensch, was habe ich da nicht für schöne Ideen!, aber mein Mann behauptet, dass ich in Wirklichkeit nicht den geringsten Sinn für Romantik hätte, und nicht nur das, er behauptet auch noch, dass ich ihm in 15 Ehejahren den seinen konsequent ausgetrieben habe. Er erinnert mich an das Gesicht, das ich zog, als er mir zum letzten Hochzeitstag einen riesigen Buschen Flieder mitbrachte. Jemand, sagt er, der bemängle, dass die Blüten schon zu welken begonnen hätten, herunterfielen und den ganzen Boden versauten, jemand, der nicht sehen könne, was das heißt, wenn sich einer nach 15 Ehejahren noch mitten in der Nacht in einen Park schleicht, um Flieder zu besorgen, sei unheilbar unromantisch. Hätte ich so eine Aktion in einem Film gesehen, behauptet er, dann hätte ich ihn mit meinem berühmten vorwurfsvollen: Siehst-du-so-geht-das – Blick angeschaut. Und schließlich könne man im Dunklen nicht erkennen, ob so ein Flieder verblüht ist oder nicht. Und genauso unempfänglich sei ich für seine romantischen Bemühungen, wenn er stundenlang an einem feinen Essen für mich koche, den Tisch schön decke und sogar Kerzen aufstelle und ich nichts anderes im Sinn hätte als die Frage, wer denn hinterher die Küche aufräume und die Wachsflecken aus dem Tischtuch bügle. Also ganz ehrlich, das mit dem Bügeln habe ich noch nie gedacht, weil mein Mann in seinem Leben erst einmal gebügelt hat, wobei ich ihm dummerweise zugesehen habe, aber das ist ein anderes Thema.
Mein Mann will einfach nicht verstehen, dass die Romantik der Frau keine Arbeit machen darf. Und dass sie auch ihre Zeitpunkte hat, dass sie zum Beispiel nicht funktionieren kann, wenn die Frau gerade hundemüde ins Bett fällt, weil sie den ganzen Tag gearbeitet und die Kinder und den Haushalt auch noch geschupft hat. Wenn eine Frau saumüde ist, wenn sie unfrisiert ist und das Gesicht von der Nachtcreme glänzt und sie womöglich auch noch im allerletzten Fetzen steckt, dann kann sie keine Romantik brauchen. Da will sie ihre Ruhe.
Bei seinem Fliederattentat hat sich mein Mann übrigens einen Zeck eingefangen. Jetzt ist natürlich an einem Zeckenbiss wirklich nichts Romantisches, das findet auch mein Mann, aber der Zeck hat ihn ein ordentliches Stück unter dem Bauchnabel erwischt. Und weil wir ja immer wieder nachgeschaut haben, ob sich dort diese roten Kreise bilden, bei denen man dann zum Arzt gehen muss, ist doch noch was Gutes dabei herausgekommen und damit sind dann wir beide, ich und mein Mann, sehr zufrieden gewesen. Romantik hin oder her.