Eine der kleinen Parteien, zur Stimmentwertung. Die oben sitzenden 6-7 wähle ich schon lange nicht mehr, das haben sie sich allesamt nicht verdient.
Wenn man systematisch Parteien wählt, die ohnehin unter die 5%-Hürde fallen werden, dann braucht man auch gar nicht zu wählen, oder macht seinen Stimmzettel ungültig.
In irgendeinen sauren Apfel muss man im Leben leider beissen. Die Partei, die alle eigenen Ziele vertritt, die kann es nicht geben. Anderenfalls ist man ein politischer Trottel, so oder so. Keine Stimme abzugeben, ob nun in der einen oder anderen Weise, bedeutet, die politische Entscheidung der Wahl anderen zu überlassen - und dazu bin ich nicht bereit und willens.
Die 5%-Hürde gibt es nicht ohne Grund. In der Weimarer Republik gab es sie nicht, was damals zu einem zersplitterten Parlament ohne Durchsetzungsvermögen geführt hat. Da gab es dann auch einen Abgeordneten der deutschen Schrebergärtner ...
In Deutschland gibt es eine Erststimme für ein Direktmandat und eine Zweitstimme für die Parteiliste. Diesmal werde ich, zum ersten Mal und einigermaßen unentschieden, nach einer Art Wahl-Proporz entscheiden. Ich werde mich mit meiner Erststimme für einen Kandidaten einer Partei entscheiden, von der ich annehme, dass ihr Direktkandidat gute Chancen hat, sein Mandat zu bekommen. Mit meiner (wichtigeren) Zweitstimme werde ich für eine andere Parteiliste stimmen, die ich auch gut finde, deren Direktmandat aber mutmaßlich weniger sicher ist.
Für mich ist das die Option, zwei verschiedenen Parteien meine Stimme zu geben, die das Maximum meiner politischen Meinungen teilen, auch wenn das nicht die Gesamtheit ist. Eine Art Optimum meines persönlichen politischen Willens - eine Art Wahl des besseren Übels war für mich sowieso jede Wahl meines Lebens.
Deutschland ist bereit für einen Wechsel, wie auch immer der aussehen mag. Die Regierung Merkel hat - vor Corona - entweder alles immer nur ausgessen und ist keine Reformen angegangen. Wir dümpeln immer nur herum oder finden faule Kompromisse, die über Jahre ausgehandelt wurden. Oder wenn etwas umgesetzt wurde, dann in Panik und überstürzt. Die letzten echten Reformen wurden aber während der Regierung Schröder angegangen, und danach haben alle geschlafen und sich den Bauch bepinselt. Für die eine oder andere Reform hat man die Regierung Schröder seit vielen Jahren kritisiert, aber wenigstens hat sie den Mumm gehabt, die damals heissen Eisen anzugehen, auch wenn nicht immer das dabei herausgekommen ist, was sich die Menschen gewünscht hatten.