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unsympathisch obwohl nett?!

zärebralediarö

New Member
Registriert
15. Februar 2005
Beiträge
2
Hallo zusammen!

Mir fällt bei meiner Tochter (5) seid einiger Zeit auf, dass ihre Selbstbewertung immer negativer wird.
Sie ist zu ihren Mitmenschen überwiegend freundlich, prallt aber sehr oft bei anderen Kindern trotz ihrer offenen Art ab (strahlt sie Unsicherheit aus?).
Hat sie jemanden für sich gewinnen können, nimmt sie ihn im Übermaß in beschlag, sodass das andere Kind mit Ablehnung reagiert. Sie hat nur wenig Kontakt zu anderen Kindern über den Kindergarten hinaus und beklagt sich ständig, dass kaum ein Kind mit ihr spielen mag (evtl. überteibt sie). Werde da nochmals die Erzieher befragen, denen bisher sonst nichts besonderes aufgefallen ist.
Sie mißt sich an ihrer Freundin (ihr Idol), die beliebt ist.
Jezt fängt sie sogar schon an, genauso dünn wie ihre Freundin sein zu wollen.
Ich spüre ihre Unsicherheit und bin so hilflos, weiss nicht wie ich gegensteuern kann.
Seit kurzer Zeit geht sie, mit besagter Freundin in eine Kampfsportschule. Ich hoffe, das hilft.
Erwähnenswertes:
-Tennungskind (Vater und ich verstehen uns gut. Sie sieht ihn 2 Tg/Woche)
-keine nennenswerte Trotzphase
-macht immernoch ins Bett (physiologische Abklärung ist am laufen)
Ratgeberbücher sind schon bestellt :)

Jeder Erfahrungsbericht, jeder Tipp zählt,
danke für Eure Aufmerksamkeit!

Gruß,
Sandra
 
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bei uns gab es im Kindergarten eine Vorschule
die ältesten Kinder kamen eine Stunde früher als die anderen
und legten Bildchen,
bspw. wie ein Küken schlüpft,
in die richtige Reihenfolge

kurz vor der Einschulung mussten alle einen Eignungstest machen
(in dem dieselben Bildchen in die richtige Reihenfolge gelegt wurden)

und diesen Test würde ich abwarten.
wer schneidet wie gut ab?

das Ergebnis ist auch für Ihre Tochter wichtig.
bin ich besser oder schlechter als mein Idol?
 
Hallo Sandra,

es könnte schon sein, dass deine Tochter unsicher auf soziale Kontakte hin ist. Auch wenn die Trennung friedlich verlaufen ist, hat sie das in der Hinsicht vielleicht ein bisschen aus dem Gleichgewicht gebracht. Sich an eine Person stark dranzuhängen, ist ihr Wunsch, Sicherheit zu erzeugen, es ist verlockend, der Freundin alles nachzuahmen, weil es so einfach ist.

Ich könnte mir vorstellen, dass das nur eine Phase ist. Wenn du und ihr Vater weiterhin entspannt mireinander umgeht, wird sie die Unsicherheit mit der Zeit ablegen. Wichtig wäre, dass du sie nicht zu früh als Problemkind abstempelst - denn das spürt sie und wird noch unsicherer. Ich würde nichts beonderes unternehmen, außer ihr ab und an Aktivitäten anzubieten, die sie ablenken und mit neuen Lebenswelten konfrontieren, ohne dass sie überfordert ist.
Ein Gespräch mit dem Erzieher schadet nie, aber ohne zu große Dramatisierung.
Wenn das Problem allerdings ernster ist, als mir das vorkommt, sind meine Ratschläge natürlich falsch.

Schöne Grüße
 
Ich weiß nicht, ob es dir hilft, aber ich erzähl es dir trotzdem einmal:

Meine Tochter (Einzelkind) und heiß ersehnt, entwickelt sich zur Kindergartenzeit zu einem Kind mit asozialem Verhalten.
Vielleicht liegt die Schuld bei meiner Frau und mir, denn bei uns was sie stets der Mittelpunkt. Aber eigentlich begannen ihre Probleme schon vor der Kindergartenzeit.
Meine Frau ging regelmäßig mit ihr spazieren, besuchte Spielplätze und andere Stellen, wo Kindern zwischen 2 und 4 Jahren Abwechslung geboten wurde.
Auf Spielplätzen blieb unsere Tochter, steif wie ein Brett, neben meiner Frau sitzen und auf die Aufforderung, doch auch mal in den Sandkasten zu gehen, erwiderte das Kind nur, dass es es täte, aber erst, wenn alle anderen Kinder weg wären. Hinzu kam ihre Aversion gegen kleinere Kinder, die sich darin äußerte, dass sie in wirklich!!!! schrillsten Tönen in jeden Kinderwagen schrie und damit das darin liegende Baby in Panik und dessen Mutter in verständliche Wut versetzte. Warum sie es tat, das haben wir nie herausgefunden.
Im Kindergarten war sie nur auf immer nur auf ein bestimmtes Kind und die Kindergärtnerin fixiert. Spielte dieses Kind mit einem anderen Kind, oder ließ die Kindergärtnerin während des "Schlusskreises" ein anderes Kind als unsere Tochter neben sich sitzen, dann war für die nächsten beiden Stunden nach Kindergartenende das Chaos innerhalb der Familie vorprogrammiert.
Irgendwann entwickelte sich bei meiner Frau und mir regelrechte Panik bei dem Gedanken, wie es sein würde, wenn unsere Tochter die Schule besucht.
Aber diese Gedanken waren unbegründet, denn vom ersten Schultag an entwickelte sich das Kind zu einer - auch vom Sozialverhalten her - "normalen" Schülerin.
Was der Grund für ihr Extremverhalten in Vorschulzeit war, das werden wir wohl nie erfahren. Vielleicht lags daran, dass wir sie mit Aufmerksamkeit und Zuwendung überhäuften und ihr erst im Rahmen des Schulunterrichts ihre Grenzen aufgezeigt wurden. Ich weiß es wirklich nicht!!
Jetzt ist sie auf der Oberschule und sie entwickelt sich wirklich prima. Zur Klassensprecherin wurde sie auch gewählt.
Mein Rat:Warte einfach ab. Das Bettnässen hat vielleicht einen physischen Ursprung und das Fixiertsein oder Imitieren/Nacheifern Anderer, das läßt dann nach, wenn das Kind erkennt, dass es eine eigene Persönlichkeit ist und wegen seiner selbst Anerkennung findet.
 
...

scilla, Robin und Guido,
Euch danke für die seelische Unterstützung!!!

Vor allem Guidos Erfahrung ist sehr interessant.
Vermutlich ist es, so wie Ihr auch vermutet, nur eine Phase und "verwächst" sich.
Für mich bedeutet es, auch mal wieder genauer auf mein Verhalten zu achten, um das Kind nicht zu einem Probemchen zu "denken"(unbewußtes Übertragen)

Machts gut!

Sandra
 
Hallo Sandra

Leider habe ich diese interessante Frage erst jetzt entdeckt und obwohl ich keine Psychologin bin, möchte ich was dazu sagen:
Nehme an, dass deine Tochter ein Einzelkind ist, das bisher deine ganze Aufmerksamkeit für sich hatte. Wie du schreibst, an 2Tg/Wo auch die des Vaters, was noch verstärkt durch die getrennte Situation eine Rolle spielt. Dadurch muss sie sich vielleicht erst daran gewöhnen, die Menschen mit anderen "zu teilen".
Und das wird sie bestimmt. Das Angebot "Kampfsport" ist gut, normalerweise gibt es den unsicheren Kindern das fehlende Selbstbewusstsein.
Eine gute Möglichkeit wäre auch die Kunst-, bzw. Maltherapie. Mit Kunst hat es eigentlich nicht so sehr zu schaffen, das Wichtigste daran ist: die Kinder müssen gar nichts, sie dürfen. Sie merken gar nicht, dass es eine Therapie ist. Wichtig daran ist, dass nichts gewertet und nichts kritisiert wird. Es gibt kein "falsch" und kein "richtig", die Kinder leben ihre Gefühle in Farben aus. Das muss man sich so vorstellen: kommt ein Kind aggressiv, wütend in die Malstunde, was man sehr schnell merkt, drückt man ihm z.B. einen Tennisball in die Hand, lässt den Ball in die Farben tauchen und ihn damit auf dem Papier toben. Kinder können sich meist verbal noch nicht so gut ausdrücken, so fällt es ihnen leicht. Es eignet sich somit bereits für Kinder ab 3 Jahren. Bei Angst, Hyperaktivität, aber auch Essstörungen, Eifersucht, Bettnässen kann diese Therapie u.U. gut helfen, eine positive Veränderung bewirken. Auch für die Motorik ist Malen sehr gut.
Da mag man einwenden, dass die Kinder ohnehin malen. Stimmt, aber dabei sollte man das Verhalten der Erwachsenen beobachten. Viele Eltern loben zwar das Kind fast übermässig für das Gemalte, sagen aber in gleichem Atemzug "schau, so sieht das Haus, der Baum... richtig aus", darum hören dann die Kinder auch auf, von sich aus zu malen. Sie denken, die anderen können es eh besser als ich und zeichnen höchstens noch ab. In den Malstunden gibt es kein Thema, keine Wertung und Kritik, aber auch sehr wenig Lob, weil Lob süchtig machen kann. Das Kind will ursprünglich nicht gelobt werden, sondern sich mitteilen. Sie arbeiten selbstständig, teilen mit den Bildern ihre Gedanken mit, darüber kann man dann sprechen, wenn das Kind mag.
Man kann das Kind natürlich auch zu Hause etwas Kreatives machen lassen. Genug Material muss vorhanden sein, nebst dem Ueblichen, Zeitungen zum Ausschneiden, Ton z.B., Kreide, um die Strasse anzumalen usw.
Grundsätzlich soll man aber jedes Kind einfach so akzeptieren, wie es ist und so wenig wie nur möglich mit anderen vergleichen.
Falls die physiologische Abklärung des Bettnässen negativ ausfällt, würde ich meiner Tochter erklären, dass sie nachts wieder Windeln bekommt, weil ich das zwar überhaupt nicht schlimm finde, dass sie nachts nicht aufstehen mag, aber auch nicht bereit bin, jeden Tag die Wäsche zu wechseln, oder sogar noch nachts, weil das einfach zu viel Arbeit macht und mich zu müde. Mit 5 Jahren wird sie das verstehen. Meist nützt das relativ schnell und wenn nicht, ist das auch kein Beinbruch. Kenne keine 18-Jährige, die noch Windeln braucht. Irgendwann wird jedes Kind trocken. Je entspannter man das nimmt, desto schneller geht's.
Viel Glück und Geduld!
:winken1:
 
zärebralediarö schrieb:
Hallo zusammen!

Mir fällt bei meiner Tochter (5) seid einiger Zeit auf, dass ihre Selbstbewertung immer negativer wird.
Sie ist zu ihren Mitmenschen überwiegend freundlich, prallt aber sehr oft bei anderen Kindern trotz ihrer offenen Art ab (strahlt sie Unsicherheit aus?).
Hat sie jemanden für sich gewinnen können, nimmt sie ihn im Übermaß in beschlag, sodass das andere Kind mit Ablehnung reagiert. Sie hat nur wenig Kontakt zu anderen Kindern über den Kindergarten hinaus und beklagt sich ständig, dass kaum ein Kind mit ihr spielen mag (evtl. überteibt sie). Werde da nochmals die Erzieher befragen, denen bisher sonst nichts besonderes aufgefallen ist.
Sie mißt sich an ihrer Freundin (ihr Idol), die beliebt ist.
Jezt fängt sie sogar schon an, genauso dünn wie ihre Freundin sein zu wollen.
Ich spüre ihre Unsicherheit und bin so hilflos, weiss nicht wie ich gegensteuern kann.
Seit kurzer Zeit geht sie, mit besagter Freundin in eine Kampfsportschule. Ich hoffe, das hilft.
Erwähnenswertes:
-Tennungskind (Vater und ich verstehen uns gut. Sie sieht ihn 2 Tg/Woche)
-keine nennenswerte Trotzphase
-macht immernoch ins Bett (physiologische Abklärung ist am laufen)
Ratgeberbücher sind schon bestellt :)


Gruß,
Sandra

Hallo,

Trennungskinder sind immer Problemkinder. Es war noch nie anders.
Obwohl Ihnen das kaum etwas ausmachen dürfte, registriert ihre Tochter die Lieblosigkeit beider Elternteile als emotionalen Schock.

Die heutige Generation versteht Liebe als Spass, ohne an Morgen zu denken.
Nichts desto Trotz, ist dieses "nur an sich denken" der Eltern, auf kosten einer gesunden Entwicklung der Kinder, ein nicht wieder gut zu machende Strafhandlung.

Seine Tochter in eine Kampfsportschule zu schicken, ist wohl der Gipfel.

Mädchen sind als Frauen auf die Welt gekommen, denen es gut steht, "unsicher" zu sein, hingegen sollten "Jungs" Sicherheit ausstrahlen.

Ihre Tochter wird es auch später schwer haben, einen Freund zu finden.
(Männer wollen unsicherer Frauen, sonst sind es keine Frauen!)...
 
Noch schlimmer:
Sie versuchen Ihre eigene Perversität, (dass Frauen einen gestandenen Mann darstellen sollen), ...Kampfsport (Kampfspott :)) etc....auf Ihre Tochter zu übertragen...

Hingegen einiger Leienmeinung, werden Menschen im allgemeinen, durch Kampfsport, noch aggressiver. Die angebliche Selbstbeherrschung ist nur vorgetäuscht und lässt sogar kognitive Zerstörungseindrücke in die Psyche...
 
Zuletzt bearbeitet:
amgervinus schrieb:
Noch schlimmer:
Hingegen einiger Leienmeinung, werden Menschen im allgemeinen, durch Kampfsport, noch aggressiver. Die angebliche Selbstbeherrschung ist nur vorgetäuscht und lässt sogar kognitive Zerstörungseindrücke in die Psyche...


Kannst du dafür irgendwelche Studien nennen, die das belegen???

Außerdem muss man da auf jeden Fall differenzieren, Kampfkunst ist nicht gleich Kampkunst, da gibt es Riesenunterschiede!!!
 
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amgervinus schrieb:
Hallo,
...
Mädchen sind als Frauen auf die Welt gekommen, denen es gut steht, "unsicher" zu sein, hingegen sollten "Jungs" Sicherheit ausstrahlen.

Ihre Tochter wird es auch später schwer haben, einen Freund zu finden.
(Männer wollen unsicherer Frauen, sonst sind es keine Frauen!)...

:ironie:
...und außerdem sollte man nicht vergessen, dass mädchen immer so erzogen werden sollen, dass sie den männern (welchen männern??) gefallen.

hab geglaubt, das hätten wir endlich hinter uns. anscheinend nicht. :schaukel:

lilith51
 
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