• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

...und wiedermal

thorshammer

New Member
Registriert
9. August 2008
Beiträge
100
....diesmal in Finnland, einer dieser schießwütigen Cowboys.
Morgen eine Entführung, dann ein Kindesmißbrauch, oder Bankeinbruch, alles darf durch die Presse und trägt somit zur Verbreitung von Kriminalität mit bei, denn nichts ist für eine noch junge Menschheit leichter als die Nachahmung.

Im Grunde ist es Mißbrauch einer Freiheit, für die man nicht bereit ist. Oder verantwortungsloses Handeln, - doch wer straft das?

Damit meine ich natürlich die PRESSEFREIHET.:pcwut:

gruß
thorshammer
 
Werbung:
AW: ...und wiedermal

Hallo Thorshammer,

bist du der Ansicht, dass es weniger Kriminalität geben würde, wenn die Medien nicht darüber berichten dürften?

Liebe Grüsse
Ela
 
AW: ...und wiedermal

Diese Amokläufe werden sich m.E. immer wieder wiederholen.

Ich vermute, man sieht darinnen in erster Linie wie hilflos sich ein Kind gegenüber unserer brutalen Fürsorge (Regeln, Erwartungen, Anreize, Erfolg) und denen, die sich an diese Brutalität angepasst haben (Mitschüler, Lehrer, Geschäftsleute) fühlt. Ein fühlendes natürliches Lebewesen wird m.E. einfach zerquetscht. Wer bereits in der Schulzeit merkt, was um ihn herum passiert, der hats aus meiner Sicht schwer, sie zu überstehen. Glücklicherweise wachen die meisten erst im späten Arbeitsleben oder später oder nie auf. Dann sind sie stumpf genug (erwachsen genug), um anstelle eines eigenen Lebens nun ein paar Kurse und Seminare, Philosophien, Bücher und Meditationen zu konsumieren. Der Ersatz genügt ihnen in dieser Lebensphase bereits.

Der Amoklauf ist m.E. ne logische Folge aus einer Gesellschaft, die den Kindern einerseits tausend theoretische und gut ausgemalte Möglichkeiten bietet (Pappas Superstar zu sein), sie andererseits mit nach wie vor unbarmherziger Härte zum „richtigen Denken und Handeln“, zum anpassen, zum perfekt sein, zum entsprechen zwingt. Selbstverständlich zu ihrem Besten. Ein Sendeverbot von Amokläufen oder z.B. Jugendlichen, die sich die Arme aufritzen wäre m.E. auch „zu ihrem besten“. Man zwingt Kinder zum Guten, indem ihnen der Ausschluß aus der Gemeinschaft und der Ausschluß von Chancen, die bunten Spielsachen zu erreichen, droht, wenn sie nicht funktionieren. Das ist unser Verständnis von Freiheit. Und aus diesem Verständnis heraus entwickeln wir „Maßnahmen“, um die Gewalt der Kinder untereinander zu verringern?

Ein Superstar zu sein, mit 6 Jahren Chinesisch zu lernen, Kurse und noch mehr Kurse und sich steigenden Anforderungen mit einem leeren Gefühl im Inneren gegenüber zu sehen...vielleicht sollte man das nicht immer nur „akzeptieren“...wie einem der sog. Therapeut riet, sondern es etwas genauer anschauen. Selber. Vielleicht kommt das leere Gefühl auch daher, weil das Kind, so wie es ist, nicht akteptiert wird. Nun heißt es immer, so sei es doch garnicht, wir wissen doch heute, was Kinder brauchen. Gehört hab ich das auch schon mal. Und wenigstens ein Idiot kommt immer und sagt „du bist doch ok mein Kind...aber du musst dich entwickeln, du musst wachsen..auch im Yoga kann man wachsen“. Versteht man das? Wenn wir meinen, so schlimm, wie die Mitschüler die Kinder behandeln, so schlimm verhalten sich Erwachsene uns untereinander nicht, die Kleinen müssen von uns erst lernen, wie man lieb zueinander ist, sie müssen unsere Regeln lernen und unsere Vorgaben lernen, der sieht m.E. nicht was wir tun und setzt bei den Symptomen an. Symptome kann man ewig therapieren, das bringt etwas sehr wertvolles, Arbeit. Sinnlose Arbeit.

Der Amoklauf hat sicher als eine Art grandioses Ereignis einen höheren Wert im Nachahmen als „depressiv zu sein“ (was es nun mal auch geben soll)...aber hier geht’s doch um die Ursachen, die dazu geführt haben...und indem ich den letzten, den finalen Befreiungsschlag eines Seelchens versuche zu verschweigen oder mit Waffengesetzen und Kontrollen versuche zu verhindern...bleiben Ursachen bestehen. Das ist nach wie vor unser Prinzip, Verstehe nicht, warum das so schwer verständlich sein soll.

Lerne, werde besser und sei in deinem Leben ein Superstar. Der Amokläufer IST es im Grunde und er erklärt möglicherweise auf seltsame Weise, dass der Maßstab, anhand dessen wir den bewundernswerten vom verteufelnswerten Star unterscheiden...von Menschen festgelegt wurde, die selber bis zur Halskrause mit Vorgaben und unausgedrückten Regungen abgefüllt sind. Lediglich werden „die guten“ dann krank. Oder sie machen ihren Amoklauf als Politiker oder Börsianer. Auch die haben Ausdrucksmittel gefunden. Vielleicht sollte man über diese Ausdrucksmittel ebenso nicht mehr berichten...möglicherweise könnte man damit weit mehr Nachahmer verhinderen. Auf dem Wege reich und mächtig zu sein, bleiben weit mehr Opfer liegen, als bei ein paar Jugendliche, die ausrasten.

Bernd
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: ...und wiedermal

Hallo Thorshammer,

schon oft habe ich mich gefragt wie viele Jugendliche nachahmen was sie in den Medien sehen, hören und lesen.

Es wurde ja auch schon zugegeben: "Wir haben es im T.V. gesehen und wollten es auch ausprobieren."

Wenn immer wieder gezeigt und beschrieben wird, wie man eine Untat begeht, kann das sicher das Verlangen wecken, es auch zu versuchen - es ist doch "so einfach".... Und wenn man dann noch darauf hoffen kann, von den Medien beachtet zu werden, ist man ja schon beinahe berümt.

Deshalb finde ich, die Medien sollten etwas zurückhaltender sein.

Grüsse,
helia
 
AW: ...und wiedermal

...ja, das ist ein Konflikt der schwer zu Lösen ist, berichten die Medien nicht gibt es genauso viele Straftaten aber da nicht öffentlich, scheint es so als gäbe es keine und das Problem wird nicht behandelt. Die umgekehrte Variante, es wird völlig überzogen berichtet, es gibt jedoch nur wenige Taten aber es scheint so als ob kriminelle Gewallt den Alltag füllt und es werden Probleme künstlich aufgebauscht.
Ich als extrovertierter Typ brauche das Mitteilen und Veröffentlichen meiner Themen und Probleme um eine Lösung zu finden, mache das auf künstlerischer Ebene, introvertierte Menschen möchten ihre privaten Probleme eher im Verborgenen Lösen und nicht an die große Glocke hängen. Das ist ganz verschieden, wahrscheinlich ist wie immer das richtige Maß von allem die beste Umgangsform mit diesen Themen.
Weder Verschweigen sondern das Problem Sehen um Ursachen zu Finden und etwas zu Verändern noch einen Skandal draus machen der alle in der Empörung lähmt und jeden sachlichen Umgang verhindert ist eine ausgewogene Möglichkeiten mit den gesellschaftlichen Problemen der Gegenwart umzugehen.
Denke, selbst Verbote und Gesetze helfen wenig gegen die menschliche Psyche, es hilft nur immer wieder zu Appellieren und der Versuch Verständnis zu Erlangen, manchmal ist jedoch auch ein 'Festhalten' die beste Hilfe.

Es sind nicht die Medien, Filme oder Computerspiele die zur Gewalt überreden, sie machen es nur Sichtbar, zeigen es auf und befreien von einer Form der Unterdrückung. Eskalieren kann es wenn Jugendliche mit diesen Themen allein gelassen werden und sich ein Druck aufbaut der aus der Isolation heraus keine Möglichkeit der Verarbeitung bietet. Das Ausbrechen aus einer inneren Isolation geht oft nur mit Gewalt z.B. durch Krankheit wie Depression, Schizophrenie durch einen kriminellen Akt wie Sachbeschädigung, Zerstörung oder gar durch Amoklaufen bis hin zum Freitod.
Wir sollten uns also damit auseinander setzen in der Gesellschaft wie es zu verhindern ist, dass Menschen, besonders junge Menschen in eine innere Isolation geraten aus der sie womöglich nur mit Gewalt herausfinden.
Dazu gehört meiner Ansicht nach nicht nur die Liebe als ein sehr wohltuendes Gefühl sondern auch die Akzeptanz von Grausamkeit im Menschen z.B. die Grausamkeit sich vom Kind zu Lösen und Erwachsener zu werden. Würde Sagen, beides im richtigen Maß verstanden, Sanftheit und Gewalt führt zur Ausgeglichenheit im Alltag.

gruß fluuu
 
Werbung:
AW: ...und wiedermal

...ja, das ist ein Konflikt der schwer zu Lösen ist, berichten die Medien nicht gibt es genauso viele Straftaten aber da nicht öffentlich, scheint es so als gäbe es keine und das Problem wird nicht behandelt. Die umgekehrte Variante, es wird völlig überzogen berichtet, es gibt jedoch nur wenige Taten aber es scheint so als ob kriminelle Gewallt den Alltag füllt und es werden Probleme künstlich aufgebauscht.

gruß fluuu

halo fluuu

Das ist zwar auf den ersten Blick eine Möglichkeit, aber es mangelt ihr an Weitsicht.

Nimm nur das zur Debatte stehende Beispiel. Wo trat es denn zuerst auf? in Amerika, und kurze Zeit später in anderen Ländern wie Russland, Deutschland und so weiter.

Allein hieran sieht man schon, die Rolle der MEDIEN die dafür verantwortlich gemacht werden kann.

gruss
thorshammer
 
Zurück
Oben