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Techo-Kids! Anders als die frühere Jugend

mein Eindruck ist,
daß die Jugend heute körperlich früher und geistig später pubertiertv

die Körpergröße hat sich geändert!

und vielleicht liegts an den Medien
vielleicht auch am fehlenden Ostblock
das ideologische Bewusstsein ist vergleichweise schlecht entwickelt

so werden die später nicht blicken,
was Ideologie ist und was nicht
 
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Original geschrieben von scilla
mein Eindruck ist,
daß die Jugend heute körperlich früher und geistig später pubertiert

dann ist es gegenwärtig so,
daß Abkupfern und Vermarkten höheren Stellenwert besitzen
als das selbständige Kreativsein

die Jugendkultur prangert nicht mehr an
sondern spielt das kapitalistische Spiel mit


Hm, sei bitte nicht bös, aber wenn ich diesen Beitrag so lese dann kommt mir das vor, als lese ich den Beitrag eines Menschen, der sein Hundchen verhätschelt und in Regenmäntelchen wickelt, um sich anschließend zu beklagen daß das Vieh so krankheitsanfällig ist....

Ist nicht speziell auf Dich gemünzt (ich kenn Dich ja nicht), nur:
"die Jugend" ist heute auch nicht viel anders als wir früher. Sie nehmen das, was ihnen an Möglichkeiten geboten wird - wenn das heute Konsum und etwas weniger gemeinsames Engagement ist als früher dann haben wir als Erwachsene versagt. Im Grunde ist doch "DIE" Jugend nichts anderes als der Spiegel unserer Gesellschaft.

LG, wirrlicht
 
oh

ein kleiner Zuspruch von wirrlicht
(Du hast bestätigt,
daß die Jugend anders als früher sein könnte)

biologisch hat sich die Körpergröße geändert
FAKT

und das ideologische Bewusstsein?

warum lassen sich die 70er so gut vermarkten?
warum lassen sich die 90er so gut vermarkten?
warum lassen sich die 80er so schlecht vermarkten?

weil die Musik in den 80ern so schlecht war?
ne
in den 80ern haben andere Kaliber die Szene bestimmt
(damit meine ich Menschen, die problemlos einen Prof abgeben könnten,
aber eben in ihren 20ern experimentiert/philosophiert/gekünstlert haben)

für die 68er waren die 80er zu hoch

die heutige Jugend provoziert nimmer
(Aufrütteln der Gesellschaft)
den wenigen Ausnahmen kann ich als Mitt30er problemlos folgen

und das gibt mir das Recht
solche Thesen aufzustellen

ps
nur wer sich in der Jugend (ideologisch) austobt
kann weiter reifen
(OttoNormalErwachsener ist verkalkt
das Gehirn hat nachgelassen,
das ist der ganze Unterschied zum Jugendlichen)

ps
das hat nichts mit dem Verlust der Sitten zu tun
denn Austoben ist meist sittenwidrig
(die Werte verfallen bei den verkalkten Erwachsenen)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hm, vielleicht kommt es darauf an, wie man "Anderssein" definiert.

Ok, ich lasse die physischen Veränderungen mal weg (stimmt, Jugendliche sind größer und soweit ich das sehe, durchschnittlich auch um einiges "moppliger") :)

Jugendliche stecken mitten in einem permanenten Veränderungsprozeß - sie müssen lernen für's Erwachsensein, sie nehmen Dinge weitaus unmittelbarer noch wahr als wir Erwachsenen und leiten daraus u.U. parallel mehrere Rückschlüsse aus ihren Wahrnehmungen ab, die z.T. dann auch noch widersprüchlich sind - dazu verändern sich ihre Körper und die Hormone flippen in der Gegend rum - also ich möchte nicht mehr Jugendliche sein :D

Insofern haben sie sich überhaupt nicht verändert, so sind Jugendliche eben.

Ideologisches Bewußtsein wird aber davon beeinflußt, was zuvor an "Input" reinkommt. Als die berühmte "68er-Ära" losging war ich noch nicht ganz 6 Jahre alt, und ich habe sie zum einen mitbekommen aus der "Jugend-Sicht" (ältere Pflegegeschwister bzw. Jugendliche der Institution, in der ich aufwuchs), zum anderen natürlich aus der Sicht der "verspießerten Erwachsenen", die ja in dem Alter noch sehr starken Einfluß auf die Meinungsbildung haben (soweit man bei Kindern überhaupt schon davon reden kann). Wie auch immer: es kamen sehr viele Informationen in meinen Denkapparat :) Klar, daß mein Bewußtsein und vielleicht auch der Wille/die Fähigkeit zu kritischem Denken völlig andere 'Dünger' erhielt als es "heutige Jugend" erhält.


die heutige Jugend provoziert nimmer

Doch, tut sie :) Sie hat's immer getan und wird es auch immer tun - nur sind die Provokationen der "heutigen" Jugendlichen offenbar Deinem politisch/engagierten Anspruch nicht gewachsen [(Aufrütteln der Gesellschaft)]. Jugendliche der 68er haben keineswegs "ausgefeilter" provoziert als heute - sie hatten nur andere - "bessere" Leitbilder, die ihrem Protestwillen Richtung und Form geboten haben.


und das gibt mir das Recht
solche Thesen aufzustellen

Thesen aufstellen ist doch ok - dazu braucht's niemanden, der Dir "das Recht" dazu gibt ;)


(OttoNormalErwachsener ist verkalkt
das Gehirn hat nachgelassen,
das ist der ganze Unterschied zum Jugendlichen)

:D:D:D

Ab und an bin ich in einem "alternativen" Forum zu Gast, das überwiegend von 14-20-Jährigen frequentiert wird. Dort sind solche Bemerkungen ganz populär ;)

Es ist eine dieser typischen überheblichen Äußerungen, die Jugendliche so von sich geben, wenn sie in der Phase stecken, die ganze Welt schon zu begreifen. Das legt sich für gewöhnlich mit den Jahren wieder...


das hat nichts mit dem Verlust der Sitten zu tun
denn Austoben ist meist sittenwidrig
(die Werte verfallen bei den verkalkten Erwachsenen)

Würdest Du das einer betagten Ottilie NichtNormalErwachsenen bitte erläutern? Diesen Satz verstehe ich leider nicht :)

LG, wirrlicht
 
Original geschrieben von scilla
und das ideologische Bewusstsein?
Was hast du nur mit deinem "ideologischen Bewusstsein"? Meinst du damit "Menschheitsziele verfolgen"?

warum lassen sich die 70er so gut vermarkten?
warum lassen sich die 90er so gut vermarkten?
warum lassen sich die 80er so schlecht vermarkten?
Gerade die 80er lassen sich SEHR GUT vermarkten! Siehe die NDW, die derzeit ihr Revival erlebt.

die heutige Jugend provoziert nimmer
(Aufrütteln der Gesellschaft)
Stimmt nicht! Sie scheint DICH zu provozieren! :D
und das gibt mir das Recht
solche Thesen aufzustellen
Ja natürlich. Der Mensch hat das Recht, sich zu irren....:D

(OttoNormalErwachsener ist verkalkt
das Gehirn hat nachgelassen,
das ist der ganze Unterschied zum Jugendlichen)
Das Gehirnvolumen ENTWICKELT sich bis in die Dreißiger...
(die Werte verfallen bei den verkalkten Erwachsenen)
Entschuldige, ich will dich nicht beleidigen, aber: SO reden Pubertierende, die Probleme damit haben, ihre neue Lebensrolle zu finden...

Gysi
 
Ohne Scilla und Wirrlicht so recht eigentlich ärgern zu wollen - aber:

Das Thema war von mir - ich glaube deutlich, wenn auch mit fehlendem n- so angelegt: Jugend _ Technokids - andere Werte.


Es ist " mein " Thread, darum der Hinweis. Eigentlich wollte ich weder Jugendschelte noch Jugendverherrlichung anleiern.


Verändern die neuen Medien das Selbstbild und damit das Wertesystem unserer Kids.


Instanton, Mephio, Ling/Li ! Ihr seid aufgerufen, Euch zu äußern.
 
Jugend und Beruf

Original geschrieben von majanna: „Und auch heute werden die Jugendlichen, die ins Erwerbsleben treten, noch oft erfahren müssen, dass sie, wenn nicht gerade lügen, aber den Mund halten müssen, wenn ihre eigene Freiheit die Freiheit „Vorgesetzter“ beeinträchtigt.“


Majanna,
hier hast Du einen Punkt angesprochen, der eigentlich weiterverfolgt werden sollte.

Z.B. sind Verbesserungsvorschläge immer Kritik am Bestehenden, noch dazu wenn sie von Jüngeren kommen. Damit meine ich nicht den Frischling, der gerade von der Schulbank kommt. Nein, ich denke an jene, welche ihre Ausbildung hinter sich haben und um dazuzulernen ihre Arbeitsstelle wechseln.
Wie viele sogenannte treue Mitarbeiter, die nie etwas anderes gesehen und kennen gelernt haben als ihren ersten Arbeitgeber, waren in Betriebsblindheit erstarrt. Dafür gab es bis vor einigen Jahren sogar das Bundesverdienstkreuz, zur Belohnung für Feigheit vor der Veränderung,. genannt Betriebstreue.
Nicht umsonst war es in früheren Zeiten üblich – und die Zimmerleute tun es heute noch – bevor man im Beruf endgültig sesshaft werden wollte, auf die Wanderschaft zu gehen.
Der große Vorteil dieser Praxis ist, dass man - neben den beruflichen Erfahrungen - lernt, auch die Anderen kochen nur mit Wasser. Vor allem lernt man erkennen, dass, je mehr sich jemand aufplustert, um so mehr eigene Schwächen sucht er zu verbergen. Hat man dieses Spiel durchschaut, kann einen so schnell niemand mehr erschrecken.

Als ich z.B. mit 44 Jahren bei meinem letzten Arbeitgeber zum Vorstellungsgespräch war, sagte der Personalchef provokant: Wie ich Ihrem Lebenslauf entnehme, haben Sie manche Firma von innen gesehen! Meine Antwort war: Das stimmt, aber wenn ich es recht bedenke noch zu wenig, weil ich beim ersten nach meiner Lehre zu lange geblieben war. Und vor allem deshalb zu wenig, weil man überall dazu lernt. In der einen Firma lernt man wie man etwas besser machen kann und in der anderen, wie man es auf keinen Fall machen sollte.
Nachdem man wissen wollte, ob ich hier auch nur zum Lernen kommen wolle, versicherte ich, dass ich nun alt genug wäre um sesshaft zu werden und um mein Wissen und Können hier zum Wohle der Firma anwenden möchte. So war es dann auch und ich bin bis zur Erreichung meiner Rente dort gewesen.

Der Vorteil ist, wenn man nicht nur an einer Stelle arbeitet indem man Angst vor Veränderungen hat, sondern immer wieder bereit ist Neues anzugehen, dass sich der Horizont erweitert, ähnlich wie ich mit dem Zirkel erst kleine Kreise eines geringen Radius ziehe und später immer größere, bis ich an meine eigenen Grenzen komme.

Aristoteles hat den Geist des Menschen mit einer leeren Tafel verglichen, auf welcher noch nichts geschrieben steht, auf die aber alles geschrieben werden kann.
Dem fügte Comenius in einer seiner Schriften hinzu: „Wie ein sachverständiger Schreiber auf eine leere Tafel schreiben oder ein Maler darauf malen kann, was er will, so kann der, welcher die Kunst des Lehrens beherrscht, mit Leichtigkeit dem menschlichen Geiste alles einprägen.
Gelingt das nicht, so ist es nur zu gewiß, daß nicht die Tafel schuld ist, die allenfalls etwas rauh sein mag, sondern allein die Unfähigkeit des Schreibers oder Malers. Ein Unterschied besteht nur darin, daß man auf der Tafel die Striche nur bis zum Rande führen kann. Im menschlichen Geiste kann man weiter und weiter schreiben und modellieren und wird an kein Ende kommen, da er, wie schon gesagt, ohne Grenzen ist.
Es zeigt sich also, daß alle, die als Menschen geboren worden sind, der Unterweisung bedürfen, eben weil sie Menschen sein sollen und nicht wilde Tiere, rohe Bestien oder unbehauene Blöcke.“

Es gäbe noch manches hinzuzufügen, aber meine Beiträge werden ohnehin immer etwas lang.

MfG
Jan Amos
 
Re: Jugend und Beruf

Original geschrieben von Jan Amos
Nachdem man wissen wollte, ob ich hier auch nur zum Lernen kommen wolle, versicherte ich, dass ich nun alt genug wäre um sesshaft zu werden und um mein Wissen und Können hier zum Wohle der Firma anwenden möchte. So war es dann auch und ich bin bis zur Erreichung meiner Rente dort gewesen.

Es spricht sehr für diese Firma dass sie Dich trotz Deiner offenen Worte eingestellt hat. Der Prozentsatz der Personalchefs die auf diese Offenheit und Klarheit allergisch reagiert hätte ist gar nicht so gering.
 
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@ Jan Amos


Mir gefällt sehr, was Du ( neben Deiner persönlichen Berufserfahrung natürlich) von Aristoteles und Comenius sagst.

Zusammengedacht ( der Philosoph und der Pädagoge) kommt es mir so vor, dass die neuen Medien auf der leeren Tafel des jungen Menschen neue Möglichkeiten des "Bekritzelns" bieten.


Einige zählt ja der Artikel schon auf: Weltoffenheit durch frühzeitiges Erkennen der Vernetzung allen Wissens, eine gewisse "Schlauheit" im Herantragen von Informationen ( Hier im Forum ebenfalls zu bemerken), dadurch sicher auch mehr Flexilibilität im Ungang mit schnell erworbenen Informationen.

Was wir noch mühevoll in den UBs (Universitätsbüchereien) exzerpieren mussten, können sich die Jungen - nicht nur Studenten und Schüler - schnell herantragen. Das finde ich am tollsten.

Ich meine allerdings mit Goethe: "Erwirb es, um es zu besitzen".

Und da wird ja wohl kein Unterschied sein: Mussten wir und alle Generationen vorher all das Erlernte anzuwenden lernen, so wird das bei den Technokids auch nicht anders sein.

Interessant wird es sein, ob das schneller geht oder überhaupt anders.So, wie Du von Dir sagst - mehrere Arbeitsstellen haben Dir mehr Erfahrung gebracht-, ist es für mich stimmig.

Aber wie - WIE - wird das bei unseren ganz Jungen sein, bei denen zu befürchten ist, dass sie in eine 2/3 Gesellschaft schlittern, d.h., es werden nicht mehr alle Menschen Arbeitsstellen haben.

Wird hier die neue Vernetzung
Möglichkeiten schaffen, leidvoll erlebte Nichtberufstätigkeit aufzufangen und in andere Kanäle als Gewaltbereitschaft, grenzenlosen Narzismus, und was es Trauriges noch gibt,zu lenken.

In welche?


Lauter so Fragen, die mich beschäftigen.- Ich habe in gesellschaftlicher Betätigung ( Beruf) immer meinen Lebenssinn gefunden und bin wohl schon zu unflexibel, mir anderes vorzustellen.
 
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