• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Suche nach Lebenssinn

M

majanna

Guest
Die Suche nach dem Lebenssinn


Hallo, Ihr Lieben!

Ohne jetzt zu beteuern, dass ich mit Aurelius Augustinus und dem, wie er das Handeln der katholischen Kirche auf Bahnen gelenkt hat, die ich nur mit Schaudern betrachten kann, hat er im Sinne der Suche nach mir selbst etwas sehr Bedeutsames gesagt:

„Unruhig ist unser Herz, bis es ruht in Dir“


Muss man zwangsläufig, weil man halt weiß, dass er ein katholischer Vordenker war, und er mit dem angesprochenen Du Gott im traditionalistischen Sinne meint, diesen Gedanken von vorne herein ablehnen, oder macht es doch Sinn, sich mit Gesagtem auseinanderzusetzen?


Marianne
 
Werbung:
Original geschrieben von majanna
Muss man zwangsläufig, weil man halt weiß, dass er ein katholischer Vordenker war, und er mit dem angesprochenen Du Gott im traditionalistischen Sinne meint, diesen Gedanken von vorne herein ablehnen, oder macht es doch Sinn, sich mit Gesagtem auseinanderzusetzen?
Absolut! (Wenn einer im falschen Wald wächst, heißt es ja nicht, dass er von der Substanz her kein gutes Holz hat...) Ich würde es so ausdrücken: Justiere dein Tun so, bis du einen "Das-ist-es!"-Kick fühlst. Tue das, was du wirklich willst! Damit bedienst du das, was die Natur dir als Triebanlagen (Essen, Trinken, Sex, Liebe geben und finden, Erkenntnis finden) mitgegeben hat. Wenn du das tust, was DU willst (und nicht jederzeit das, was andere von dir wollen), dann tust du das, was die Natur in dir von dir will. Das nenne ich kosmischen Gleichlang. Mit der Natur.

Gysi
 
Aber vielleicht können wir ja mal versuchen, den Gedanken jenseits der Religion zu betrachten.

Ich bin ein unruhiger Mensch. Etwas, das meine eher ruhige Mutter immer schon beunruhigt hat. Ist es Lebensziel und -Sinn, zur Ruhe zu kommen? Oder gibt es einfach Menschen die von Haus aus rastloser sind als andere?
 
Hallo, Walter!


Genau darum geht es mir - diese Frage nach der Sinnsuche in sich selbst zu beantworten.


Unruhig ist mein Herz - und kaum glaube ich, in einem Sinn Ruhe gefunden zu haben, setzt der Zweifel wieder ein - und damit die Unruhe...

Nun denke ich, dass diese Unruhe bei der Suche nach Glück, denn das empfinde ich, wenn ich Ruhe denke, notwendig ist,damit wir uns immer wieder neu definieren - weiterschreiten.

So bewirkt die Unruhe- kann sie bewirken, dass wir in der Suche nicht stille stehen.

Das Du, das Augustinus als Gott definiert, kann ich allerdings nur in mir selbst sehen.
Wird es uns möglich sein, einmal ruhig zu sein?

Marianne
 
Original geschrieben von majanna
Wird es uns möglich sein, einmal ruhig zu sein?
Ach so. Mit "...bist es ruht in dir." ist Gott gemeint. Nicht ich. Meine typisch egozentrische Denkweise... :D
Wenn ICH in mir ruhe, muss ich ja kein steifer Stein sein.

Gysi
 
Original geschrieben von Gisbert Zalich
Ach so. Mit "...bist es ruht in dir." ist Gott gemeint. Nicht ich. Meine typisch egozentrische Denkweise... :D
Wenn ICH in mir ruhe, muss ich ja kein steifer Stein sein.

Gysi

Gysi!

ich hoffe, das ist kein gewolltes Missverständnis Deinerseits.


Ich meine die Sehnsucht des Menschen, nach Ruhe durchaus intrapersonell nach Ruhe in sich.

Ich bezweifle aber, das ein lebendiger, wacher Mensch überhaupt "in sich ruhen " kann. Denn das bedeutet Stillstand.

Die Unruhe ist, wie es schon Walter meint, der Motor in uns.

Und dass ich mit DIR nicht GOTT, sondern MICH meine, dachte ich, klar gemacht zu haben.
Gelehrt, wie ich immer sein will, habe ich nur versucht, aufzuzeigen, dass Augustinus diese Ruhe eben nicht in sich suchte, sondern im Einssein mit einer überindividuellen Institution.

Marianne
 
Original geschrieben von majanna
Gelehrt, wie ich immer sein will, habe ich nur versucht, aufzuzeigen, dass Augustinus diese Ruhe eben nicht in sich suchte, sondern im Einssein mit einer überindividuellen Institution.
Ja eben. Ausgustinuns suchte das Ruhen in Gott.
Und auch ich bin darauf erpicht etwas zu haben, suchen und halten, was andere "das In-sich-Ruhen" nennen. Ich habe es da oben in einem anderen Post. "Gleichklang" genannt. Mit meiner inneren Natur. Dass ich fühle: Ich tue das Richtige! Wenn ich "außer mir" bin, also "entfremdet", dann such ich wieder diese Gleichklangschiene. Sie bedeutet aber nicht Stillsand. Sondern das Fahren auf dem richtigen Gleis.

Gysi
 
Werbung:
Original geschrieben von majanna
Und dass ich mit DIR nicht GOTT, sondern MICH meine, dachte ich, klar gemacht zu haben.
Gelehrt, wie ich immer sein will, habe ich nur versucht, aufzuzeigen, dass Augustinus diese Ruhe eben nicht in sich suchte, sondern im Einssein mit einer überindividuellen Institution.


Liebe majanna, nichts von dem was du schreibst entspricht dem Sinn und Inhalt nach den Augustinischen Schriften. Wenn man alles, was Augustinus über sich und Gott und den Ort der Gotteserkenntnis veröffentlicht hat, einfach mit einer dies ignorierenden Feststellung verleugnet, dann zeigt sich darin ein großes Missverständnis von Gelehrsamkeit!

manni
 
Zurück
Oben