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Sollte die Metaphysik überwunden werden oder ist das gar nicht möglich?

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Ach wie schön, dann klären Sie mal.

"die Dialektiker und die Sophisten wollen ebenfalls für Philosophen gelten (denn die Sophistik ist nur eine Scheinweisheit), und auch die Dialektiker diskutieren alles, gemeinsam aber ist allem das Seiende. Sie diskutieren es aber offenbar deshalb, weil es der Philosophie angehört. Denn die Sophistik und die Dialektik beschäftigen sich mit derselben Gattung wie die Philosophie , nur unterscheidet sich diese von der einen durch die Art und Weise ihres Vermögens, von der anderen durch ihren Lebenszweck. Denn die Dialektik versucht sich nur an dem, was die Philosophie erkennt, und die Sophistik scheint nur Weisheit zu sein, ist es aber nicht."

Aristoteles, Metaphysik (a.a.0)

Nun man kann es ja deutlich nachlesen im Zitat (also diesen Unterschied den Aristoteles da macht).


Ja, dann schauen Sie mal schön.

Salam!

Ja, das werde ich sicherlich machen.

Salve!
 
Denn die Dialektik versucht sich nur an dem, was die Philosophie erkennt

Das sollen Sie ja gerade klären, was die Philosophie in der ersten Wissenschaft vorweisen kann. Auf welche Erkenntnisse der Philosophie kann der Dialektiker Bezug nehmen, so es metaphysische Erkenntnisse, also Erkenntnisse einer ersten Wissenschaft sein sollen?

Klären Sie mal schön auf!

Ja, das werde ich sicherlich machen.

Aber klären Sie bitte erst auf!

Gott zum Gruße!
 
Das sollen Sie ja gerade klären, was die Philosophie in der ersten Wissenschaft vorweisen kann. Auf welche Erkenntnisse der Philosophie kann der Dialektiker Bezug nehmen, so es metaphysische Erkenntnisse, also Erkenntnisse einer ersten Wissenschaft sein sollen?

Klären Sie mal schön auf!


"die Dialektiker und die Sophisten wollen ebenfalls für Philosophen gelten (denn die Sophistik ist nur eine Scheinweisheit), und auch die Dialektiker diskutieren alles, gemeinsam aber ist allem das Seiende. Sie diskutieren es aber offenbar deshalb, weil es der Philosophie angehört. Denn die Sophistik und die Dialektik beschäftigen sich mit derselben Gattung wie die Philosophie , nur unterscheidet sich diese von der einen durch die Art und Weise ihres Vermögens, von der anderen durch ihren Lebenszweck. Denn die Dialektik versucht sich nur an dem, was die Philosophie erkennt, und die Sophistik scheint nur Weisheit zu sein, ist es aber nicht."

Schauen wir uns das Zitat nochmal genauer an. Was sagt hier Aristoteles im Grunde? Er sagt eigentlich, dass die Sophisten und die Dialektiker dem "Philosophen" ähneln, aber eine Differenz dennoch vorhanden ist. Gemeinsam mit dem Philosophen teilt der Dialektiker die Eigenschaft quasi, dass er dasselbe diskutiert wie der Philosoph und beiden gemeinsam das "Seiende" ist. Aber Aristoteles macht ja folgende Einschränkung: Denn die Sophistik und die Dialektik beschäftigen sich mit derselben Gattung wie die Philosophie , nur unterscheidet sich diese von der einen durch die Art und Weise ihres Vermögens, von der anderen durch ihren Lebenszweck. Denn die Dialektik versucht sich nur an dem, was die Philosophie erkennt" Heißt also die Dialektik und die Philosophie haben ein ähnliches "Vermögen " , aber die "Philosophe" erkennt etwas, was die Dialektik nicht kann. Aristoteles unterscheidet hier also zwischen beiden klar.

Die Philosophe als "erste Philosophie" <erkennt> bzw. soll das "höchste Seiende" erkennen, was Aristoteles auch als "Gott" bzw. als den ersten "unbewegten Beweger" bezeichnet in seiner "Metaphysik".

Beleg: http://www.vaticarsten.de/theologie/philosophie/aristoteles_unbew_beweger.pdf

Diese Erkenntnis eines "höchsten" Seienden ist insofern "metaphysisch" , da es sich um ein transzendental /über-sinnliches Wesen handelt, dass aber für Aristoteles an "höchster" Stelle steht und welches es zu erkennen gilt mit Hilfe der Philosophie/philosophischen Denken usw. Und diese Philosophie ist zugleich "erste Philosophie" für Aristoteles als "Metaphysik". Der Dialektiker kann von selbst nicht zu dieser Erkenntnis kommen . Dies kann nur der "Philosoph" mit Hilfe der "Philosophie". Die Erkenntnis der Philosophie ist also hier, dass es "einen ersten unbewegten Beweger" geben muss als "höchstes Seiendes" , der "Ursache" von allem ist. Dies nimmt Aristoteles im zwölften Buch seiner Metaphysik an. Wenn man soll will: die "erste Philosophie" zielt auf die Erkenntnis "des ersten unbewegten Bewegers". So, kurz gesagt, konzipiert es Aristoteles. Man muss natürlich nicht mit diesen quasi "theologisch-philosophischen" Vorstellungen des Aristoteles konform gehen, aber so findet man es in seinen philosophischne Schriften.

Ob der Dialektiker mit der Erkenntiss eines "ersten unbewegten Bewegers" genannt "Gott" etwas anfangen kann bzw. sich für diese Art von "Theologie" interessiert, ist natürlich nun eher müßig zu spekulieren.

Kann man Ihnen damit etwas "Aufklärung" in dieser philosophischen Sache "geben"? Sie sehen ja, die aristotelische Philosophie zu verstehen, ist nicht ganz so einfach und über diese dann andere "aufzuklären" auch eine gewisse geistige Herausforderung...

Siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Aristoteles#Theologie

und: https://de.wikipedia.org/wiki/Metaphysik_(Aristoteles)

Dort vor allem sollte man folgendes Kapitel lesen, was einige Fragen vermutlich auch beantwortet. Es heißt:

Grundfragen der Ersten Philosophie

Aber klären Sie bitte erst auf!

Gott zum Gruße!

Nun ich vertiefe mich gern in die Philosophie des Aristoteles und werde versuchen mir diesbezüglich ein klareres Bild davon zu machen. Je besser man die aristotelische Philosophie versteht, desto mehr kann man sich dazu natürlich äußern...wobei Aristoteles natürlich kein "einfacher Brocken" ist und sich über seine Philosophie im klaren zu werden, braucht seine Zeit eben.

Salve!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach Gottchen und die Philosophie ist es auch nicht, weil die Metaphysik über den Status einer Sammlung völlig unsinniger Sätze nicht hinausgekommen ist.

Gott zum Gruße!

Nun ich würde eher tendieren der Philosophie mehr "Weisheit" zuzubilligen als anderen Bereichen (außer der Dichtung , die ich ähnlich wichtig finde und wo Aristoteles sagt, dass diese "philosophischer" ist als die Geschichtsschreibung > vgl. dazu seine "Poetik":

„Daher ist Dichtung etwas Philosophischeres und Ernsthafteres (φιλοσοφώτερον καὶ σπουδαιότερον) als Geschichtsschreibung; denn die Dichtung teilt mehr das Allgemeine, die Geschichtsschreibung hingegen das Besondere mit"

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Poetik_(Aristoteles)

Die Dichtung aufgrund ihres "philosophischen" Charakters bietet genauso viel "Weisheiten" wie die "Philosophie" und auf jedenfall keine "unsinnigen" Sätze...Setzten Sie denn Philosophie und Metaphysik gleich oder unterscheiden Sie da ? Es gibt ja manche, die das nicht völlig gleichsetzen...Ob die Metaphysik wirklich diesen Status "unsinniger " Sätze , da habe ich meine Zweifel...

Salve!
 
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