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Selbstbestimmtes Ende des Lebens

M

medusa

Guest
Gehört das Recht auf einen selbstbestimmten Tod zu den Menschenrechten?

In der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte ist das nicht vorgesehen. Damals waren die Schrecken und Gräuel des 20. Jahrhunderts noch frisch in den Köpfen der Menschen vorhanden

Seither sind etliche Jahre ins Land gegangen. Die Entscheidungen der UN waren damals durch eine eher christlich geprägte Denkstruktur bestimmt.

Leben wurde geschützt. Das war und ist sinnvoll.

Heute aber – im 21. Jahrhundert – können wir m.E. auch den Mut aufbringen, nicht nur das Leben sowie Hab und Gut der Menschen schützen zu wollen, sondern auch das Recht auf ihren Tod in ihre eigenen Hände zu legen.

Haben Menschen am Ende ihres Lebens keine Priorität und auch keine Lobby mehr? Werden sie zu Menschen zweiter Klasse degradiert? Müssen sie sich den Vorstellungen einer durch eine Religion geprägten Denkmusters unterwerfen und um jeden Preis die Qualen – und damit meine ich nicht nur die physischen sondern auch die psychischen - hinnehmen, um auf ein „natürliches Ende“ zu warten?

Was ist überhaupt ein „natürliches Ende“?

Wird nicht zu häufig von Ärzten bei alten Menschen zu lebensverlängernden Maßnahmen gegriffen, nur weil der einsetzende Sterbeprozeß nicht erkannt wird bzw. nicht respektiert wird.

Haben Menschen, wenn die Lebensqualität für sie nicht mehr gegeben ist, nicht genauso das Recht auf die freie Wahl ihres Todes und auch auf die Wahl der Mittel zur Beendigung ihres Lebens?

Anders gefragt: Hat ein Mensch, der im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte den Wunsch auf ein selbstbestimmtes Ende äußert – nicht auch das Recht auf seinen eigenen, selbstbestimmten Tod?

Ich meine Ja......

Ich sehe durchaus, daß hier Mißbrauch Tür und Tor geöffnet werden kann – Druck darf hierbei keinesfalls ausgeübt werden. Hier ist die Überprüfbarkeit natürlich ein gravierendes Problem, das aber sicherlich geregelt werden kann. Der Ausbau von Hospizen ist natürlich trotzdem zu fördern und eine gute Ausbildung in Palliativmedizin muß Grundbestandteil jeden medizinischen Studiums sein.

Aber m.E. sollte auch bereits durch die Schulen und die Eltern – falls diese dazu in der Lage sind – den Menschen, die unsere Gesellschaft bilden, das Bewußtsein, vermittelt werden, daß unser Leben endlich ist und damit Akzeptanz für die freiwillige Beendigung des Lebens geschaffen werden.

Hierauf hat jeder Mensch – auch wenn er gefangen gehalten wird wie ein Tier – ein Recht!
 
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AW: Selbstbestimmtes Ende des Lebens

Gehört das Recht auf einen selbstbestimmten Tod zu den Menschenrechten?
Nein; Du darfst zerstören, was Du zur Gänze aus eigener Kraft geschaffen hast.

Dein Leben hast Du überhaupt nicht geschaffen, auch nicht zum Teil, Du hast es höchstens erhalten.

Falls Du eine kreative Künstlerin bist,
Dir Papier, Staffelei und sonstiges Werkzeug legal erworben oder erbettelt hast,
Du ein Bild gemalt hast, dass Dir letztendlich selbst nicht gefällt,​
dann darfst Du dieses zerstören, egal wie lange Du daran gearbeitet hast.

Das gleiche gilt für Kompositionen, literarische Werke, Skulpturen und sonstige Kunstwerke.

Sonst sehe ich keinen Grund für irgendeine Zerstörung, schon gar nicht die des eigenen Lebens.

In der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte ist das nicht vorgesehen.
Gott sei Dank und ich werde alle wahrnehmbaren Tendenzen auf's Schärfste bekämpfen. An nichts leiden hinterbliebene, fühlende Menschen mehr als am Selbstmord eines Menschen, für den sie etwas empfunden haben. Die Duldung und Verherrlichung des Selbstmordes ist auch der eigentliche Motor der Selbstmordattentäter, dem abscheulichsten Gräuel, das die Menschheit je erlebt hat. Wer andere mit dem eigenen Freitod bedroht, um irgendeine Leistung herauszupressen, gehört isoliert.

Liebe Grüße - und mach' keinen Blödsinn

Zeili
 
AW: Selbstbestimmtes Ende des Lebens

....
An nichts leiden hinterbliebene, fühlende Menschen mehr als am Selbstmord eines Menschen, für den sie etwas empfunden haben.
...

Handelte es sich denn um einen Selbstmord oder einen Freitod,:dontknow: :ironie: soll ich im Auftrag von Jean AMÉRY fragen ...:lachen:
 
AW: Selbstbestimmtes Ende des Lebens

Nein; Du darfst zerstören, was Du zur Gänze aus eigener Kraft geschaffen hast.

Sagt wer?

Dein Leben hast Du überhaupt nicht geschaffen, auch nicht zum Teil, Du hast es höchstens erhalten.

Man darf ein Geschenk ja auch wegwerfen, wenn es einem nicht (mehr) gefällt.

Falls Du eine kreative Künstlerin bist,
Dir Papier, Staffelei und sonstiges Werkzeug legal erworben oder erbettelt hast,
Du ein Bild gemalt hast, dass Dir letztendlich selbst nicht gefällt,​
dann darfst Du dieses zerstören, egal wie lange Du daran gearbeitet hast.

Das gleiche gilt für Kompositionen, literarische Werke, Skulpturen und sonstige Kunstwerke.

Sonst sehe ich keinen Grund für irgendeine Zerstörung, schon gar nicht die des eigenen Lebens.

Unheilbares Leiden wäre zum Beispiel so ein Grund.

Gott sei Dank und ich werde alle wahrnehmbaren Tendenzen auf's Schärfste bekämpfen. An nichts leiden hinterbliebene, fühlende Menschen mehr als am Selbstmord eines Menschen, für den sie etwas empfunden haben. Die Duldung und Verherrlichung des Selbstmordes ist auch der eigentliche Motor der Selbstmordattentäter, dem abscheulichsten Gräuel, das die Menschheit je erlebt hat. Wer andere mit dem eigenen Freitod bedroht, um irgendeine Leistung herauszupressen, gehört isoliert.

Liebe Grüße - und mach' keinen Blödsinn

Zeili

Ich glaube nicht, dass man das so verallgemeinernd schreiben kann. Die Hinterbliebenen leiden generell am Tod einer nahestehenden Person und es kommt wohl immer auf die Umstände an - wenn man weiß, jemand ist unheilbar krank und hat nur mehr gelitten, ohne Aussicht auf Besserung, dann würde ich die Entscheidung für einen selbstgewählten Tod nachvollziehen können. Leichter wäre es damit aber nicht, jedoch wäre der Abschied so oder so derselbe in Schmerz und Intensität, unabhängig von den Umständen.
 
AW: Selbstbestimmtes Ende des Lebens

Nein; Du darfst zerstören, was Du zur Gänze aus eigener Kraft geschaffen hast.

Dein Leben hast Du überhaupt nicht geschaffen, auch nicht zum Teil, Du hast es höchstens erhalten.

Falls Du eine kreative Künstlerin bist,
Dir Papier, Staffelei und sonstiges Werkzeug legal erworben oder erbettelt hast,
Du ein Bild gemalt hast, dass Dir letztendlich selbst nicht gefällt,​
dann darfst Du dieses zerstören, egal wie lange Du daran gearbeitet hast.

Das gleiche gilt für Kompositionen, literarische Werke, Skulpturen und sonstige Kunstwerke.

Sonst sehe ich keinen Grund für irgendeine Zerstörung, schon gar nicht die des eigenen Lebens.

Gott sei Dank und ich werde alle wahrnehmbaren Tendenzen auf's Schärfste bekämpfen. An nichts leiden hinterbliebene, fühlende Menschen mehr als am Selbstmord eines Menschen, für den sie etwas empfunden haben. Die Duldung und Verherrlichung des Selbstmordes ist auch der eigentliche Motor der Selbstmordattentäter, dem abscheulichsten Gräuel, das die Menschheit je erlebt hat. Wer andere mit dem eigenen Freitod bedroht, um irgendeine Leistung herauszupressen, gehört isoliert.

Liebe Grüße - und mach' keinen Blödsinn

Zeili

wenn ich etwas erhalte, habe ich dann die Pflicht es zu erhalten - im Sinne von weitergeben.......:dontknow:

überlicherweise erhalte ich ein Geschenk - und das gehört dann mir und ich kann darüber verfügen und damit machen, was ich für angebracht und angemessen halte.......

Geschenke - wenn ich sie annehme - gehören mir.....:schnl:

ich muß mich natürlich so verhalten, daß ich des Geschenkes auch würdig bin.......sonst kann nach BGB (Bürgerliches Gesetzbuch in der BRD) eine Schenkung widerrufen werden......

ich hatte auch nicht in erster Linie an Selbstmordattentäter gedacht - war mir aber bewußt, daß mancher mit diesem Argument kommen würde......

hier ein Gedicht von Kalil Gibran aus "Der Prophet"

Eure Kinder sind nicht eure Kinder.
Sie sind die Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selber.
Sie kommen durch euch, aber nicht von euch,
Und obwohl sie mit euch sind, gehören sie euch doch nicht.
Ihr dürft ihnen eure Liebe geben, aber nicht eure Gedanken,
Denn sie haben ihre eigenen Gedanken.
Ihr dürft ihren Körpern ein Haus geben, aber nicht ihren Seelen,
Denn ihre Seelen wohnen im Haus von morgen, das ihr nicht besuchen könnt, nicht einmal in euren Träumen.
Ihr dürft euch bemühen, wie sie zu sein, aber versucht nicht, sie euch ähnlich zu machen.
Denn das Leben läuft nicht rückwärts, noch verweilt es im Gestern.
Ihr seid die Bogen, von denen eure Kinder als lebende Pfeile ausgeschickt werden.
Der Schütze sieht das Ziel auf dem Pfad der Unendlichkeit,
und Er spannt euch mit Seiner Macht, damit seine Pfeile schnell und weit fliegen.
Laßt euren Bogen von der Hand des Schützen auf Freude gerichtet sein;
Denn so wie Er den Pfeil liebt, der fliegt, so liebt er auch den Bogen, der fest ist.



lg und ich mach schon keinen Blödsinn :)

wurdest du hier eigentlich schon einmal "geistig befruchtet".......;)

darf ich Dich befruchten.....(dazu fällt mir schon wieder ein Witz ein......)

Du schreibst doch immer: auf eine "fruchtbaren Gedankenaustausch" :D


und außerdem warte ich darauf, daß dir mal ein Buchstabendreher unterläuft.......und dann falle ich garantiert vor lauter Lachen vom Stuhl und kugel mich unterm Tisch.......:winken2:
 
AW: Selbstbestimmtes Ende des Lebens

wenn ich etwas erhalte, habe ich dann die Pflicht es zu erhalten - im Sinne von weitergeben.......:dontknow:

überlicherweise erhalte ich ein Geschenk - und das gehört dann mir und ich kann darüber verfügen und damit machen, was ich für angebracht und angemessen halte.......

Geschenke - wenn ich sie annehme - gehören mir.....:schnl:
Das ist eben ein naiver Irrtum; woher willst Du wissen, dass der/die Schenker/in wirklich schenken wollte und nicht nur investieren ? Ich würde sagen, die Mehrheit dessen, was wir bekommen und nicht dafür gearbeitet oder gebeten haben, ist kein Geschenk.

ich muß mich natürlich so verhalten, daß ich des Geschenkes auch würdig bin.......sonst kann nach BGB (Bürgerliches Gesetzbuch in der BRD) eine Schenkung widerrufen werden......
Wenn Du denn Dein Leben als Geschenk betrachtest, dass Du auch würdigen willst, wirst es ja auch nicht wegwerfen.

ich hatte auch nicht in erster Linie an Selbstmordattentäter gedacht - war mir aber bewußt, daß mancher mit diesem Argument kommen würde.....
Mit der lockeren Freitodphilosophie ermunterst Du aber die Selbstmordattentäter.

hier ein Gedicht von Kalil Gibran aus "Der Prophet"

Eure Kinder sind nicht eure Kinder.
Sie sind die Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selber.
Sie kommen durch euch, aber nicht von euch,
Und obwohl sie mit euch sind, gehören sie euch doch nicht.
Ihr dürft ihnen eure Liebe geben, aber nicht eure Gedanken,
Denn sie haben ihre eigenen Gedanken.
Ihr dürft ihren Körpern ein Haus geben, aber nicht ihren Seelen,
Denn ihre Seelen wohnen im Haus von morgen, das ihr nicht besuchen könnt, nicht einmal in euren Träumen.
Ihr dürft euch bemühen, wie sie zu sein, aber versucht nicht, sie euch ähnlich zu machen.
Denn das Leben läuft nicht rückwärts, noch verweilt es im Gestern.
Ihr seid die Bogen, von denen eure Kinder als lebende Pfeile ausgeschickt werden.
Der Schütze sieht das Ziel auf dem Pfad der Unendlichkeit,
und Er spannt euch mit Seiner Macht, damit seine Pfeile schnell und weit fliegen.
Laßt euren Bogen von der Hand des Schützen auf Freude gerichtet sein;
Denn so wie Er den Pfeil liebt, der fliegt, so liebt er auch den Bogen, der fest ist.



lg und ich mach schon keinen Blödsinn :)
Gibran ist gut und hat sinnvolle Gedichte und mich freut es, dass Du an Deinem Leben festhältst.

wurdest du hier eigentlich schon einmal "geistig befruchtet".......;)

darf ich Dich befruchten.....(dazu fällt mir schon wieder ein Witz ein......)

Du schreibst doch immer: auf eine "fruchtbaren Gedankenaustausch" :D
Jaja, befruchte mich ruhig - geistig. Du darfst ja auch einen Witz erzählen, es gibt dafür sogar zwei eigene threads.

und außerdem warte ich darauf, daß dir mal ein Buchstabendreher unterläuft.......und dann falle ich garantiert vor lauter Lachen vom Stuhl und kugel mich unterm Tisch.......:winken2:
Na, vielleicht hast Du ja einmal das - durchaus menschliche - Glück; ich wusste gar nicht, dass mir bis jetzt noch kein Buchstabendreher passiert ist. Falls das tatsächlich stimmt, muss ich ja glatt wieder einmal versuchen, auf den realen Büchermarkt zu kommen.

Welcome back in den lebensfrohen Gedanken.

Zeili
 
AW: Selbstbestimmtes Ende des Lebens

Ich glaube nicht, dass man das so verallgemeinernd schreiben kann.
Aber offensichtlich kann es verallgemeinernd aufgefasst werden.

Die Hinterbliebenen leiden generell am Tod einer nahestehenden Person und es kommt wohl immer auf die Umstände an - wenn man weiß, jemand ist unheilbar krank und hat nur mehr gelitten, ohne Aussicht auf Besserung, dann würde ich die Entscheidung für einen selbstgewählten Tod nachvollziehen können.
Möchte ich bezweifeln, dass die Hinterbliebenen generell am Tod einer Person leiden, viele wollen nur so scheinen. So sicher die Leidenden ins Paradies kommen, so unsicher kommen die Selbstmörder dorthin - sie können ihre Tat ja nicht mehr bereuen.

Leichter wäre es damit aber nicht, jedoch wäre der Abschied so oder so derselbe in Schmerz und Intensität, unabhängig von den Umständen.
Nein, denn viele Angehörige und sonstige Nahestehende plagen ein Leben lang Schuldgefühle; ich kenne persönlich ein paar Fälle.

Liebe Grüße

Zeili
 
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AW: Selbstbestimmtes Ende des Lebens

Handelte es sich denn um einen Selbstmord oder einen Freitod,:dontknow: :ironie: soll ich im Auftrag von Jean AMÉRY fragen ...:lachen:[/CENTER]
Ist meiner Meinung nach dasselbe; Freitod liest sich nur eleganter, oder falls das Wort gesprochen wird, hört es sich eleganter an.

Zeili
 
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