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Schulnoten - willkürlich und überholt oder effektiv und präzise?

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Was zeigt, dass es keines besonderen Schulabschlusses bedarf um von der politischen Elite akzeptiert und assimiliert zu werden, sondern ein reiches Maß an Bildung und Persönlichkeit ausreicht. ...
Es reicht aus, die Kaderschmiede einer Partei durchlaufen zu haben, Schauspiel- und Schönsprechfähigkeiten zu entwickeln und einigermaßen gefällig auszusehen.

Fast jedem, den ich dazu höre, mißfällt das alles. Es scheint aber das beste zu sein, was Menschen sich ausdenken und umsetzen können.
 
Das Geschlecht spielte insofern eine Rolle, da Scholz diverse Frauenquoten erfüllen muss, siehe auch unsere letzte Verteidigungsministerin ...
Wenn wir uns die zahlreichen männlichen Vorgänger anschauen die den Job mindestens genauso mies gemacht haben ist die Quote ebenfalls kein wirkliches Problem.
 
Für meine Kinder würde ich mir auch wünschen Schulnoten abzuschaffen oder zumindest mit einer Erklärung zu versehen. Mein Sohn geht in die erste Klasse und es gab die erste Semesternachricht. Bei ihm gibt es noch keine Noten, sondern eine aufgedröselte Beurteilung zu seinen Kompetenzen. Das ist eine Art kleiner Katalog mit allen Bereichen, die sie halt gemacht haben: Wie lesbar kann er schreiben, Kann er sich an Klassenregeln halten, arbeitet er ordentlich, Kann er in ganzen Sätzen erzählen, etc. Damit können wir als Eltern viel mehr anfangen. Wir wissen genau, wo seine Stärken sind und woran er noch arbeiten muss. Mit Noten müssten wir spekulieren oder noch einmal bei der Lehrerin nachfragen. Das wäre doch für alle Schulstufen eine gute Sache, das ist viel greifbarer. Ja, es ist aufwändiger in der Aufbereitung für die Lehrperson. Aber für die Kinder und die Eltern ist sowas ja viel sinnvoller als ein klassisches Notensystem. Keine Noten heißt ja nicht gleich, dass es keine Beurteilung geben muss.


Sofern es die Basiskompetenzen (Lesen und Schreiben lernen) betrifft, haben sich verbale Rückmeldungen tatsächlich bewährt, zumal eine Notengebung die Kinder in diesem Alter auch generell überfordern würde. Sie könnten die geforderten Kriterien vermutlich nicht sinnvoll gezielt umsetzen und daher wäre dann die Note tatsächlich auch wenig aussagekräftig. Da bin ich also voll auf deiner Seite. Nun kann man aber darüber streiten, ob ab einem gewissen Punkt die kognitive Reife vorhanden ist, um bewertete Testaufgaben (3. und 4. Klasse bei uns an Regelgrundschulen) zu schreiben, die dann Eltern wie Kindern per Ziffernnote eine Rückmeldung über den Lernerfolg geben.

Mehr sollen Noten ja auch nicht leisten. Sie sind eine Rückmeldung über den meist unmittelbaren Lernerfolg einer Lerneinheit. Das ist effizient und an weiterführenden Schulen im Grunde auch alternativlos, da der Aufwand zu hoch wäre, hunderte Schüler/innen verbal zu beurteilen. Das machen wir zwar auch, jedoch nur bei Elternsprechabenden, im Falle gezielter Nachfragen oder etwa, wenn es Probleme/Auffälligkeiten geben sollte. Ich kenne natürlich Schulen (bei uns Gemeinschaftsschulen), die bis zur 8. Klasse Verbalbeurteilungen ausstellen und keine Zeugnisse mit Ziffernnoten. Gelegentlich wechseln Schüler von dort zu uns. Diese Zeugnisse sind meines Erachtens kaum aussagekräftiger als benotete Zeugnisse; im Gegenteil: Die sich stets wiederholenden Textbausteine wirken phrasenhaft und bleiben im Kern vage. Daher soll es verständlicherweise nicht selten vorkommen, dass Eltern zusätzlich Ziffernnoten verlangen, um Klarheit über den tatsächlichen Leistungsstand zu erhalten.

Ich möchte solche Ansätze nicht abwerten, der Gedanke dahinter ist freilich lobenswert. Nur fehlen uns schlicht die Ressourcen, derartige Konzepte sinnvoll und flächendeckend anzuwenden. Wenn ein Grundschullehrer seiner Klasse von 20-30 Kindern, die er über mehrere Jahre betreut, individuelle Verbalbeurteilungen ausstellt, dann ist dies eben nicht vergleichbar mit einem Sekundarlehrer einer weiterführenden Schule, der 200 oder mehr Schüler in verschiedensten Klassenstufen unterrichtet. Daher kann ich es auch verstehen, dass in solchen Fällen eben vergleichsweise nichtssagende Textbausteine zum Einsatz kommen (müssen).

Übrigens: Das Verhalten (Klassenregeln befolgen etc.) wird ohnehin nicht über die regulären Noten bewertet (Ausnahme sind die sogenannten 'Kopfnoten', ein zurecht umstrittenes Konzept); sollte es hier in der Schule Probleme geben, wird sich jeder engagierte (Klassen)Lehrer natürlich mit den Eltern (faktisch besteht zwischen Lehrkräften und Eltern schließlich eine Erziehungspartnerschaft) in Verbindung setzen und nach individuellen Lösungsmöglichkeiten suchen.
 
Mit Verlaub, das halte ich für eine seltsame Sichtweise. Massives Mobbing, Schlägereien, schlechte Schüler die sich vor der Schule fürchten - selbst wenn es nur 20% sind, denen es in der Schule schlecht ergeht, ist das viel zu viel.

Zurecht ziehst du meine Anmerkung von hinten auf und stellst heraus, dass sich idealerweise niemand in der Schule unwohl fühlen und schon gar nicht Opfer von Tätlichkeiten jedweder Art werden sollte.

Nur zur Richtigstellung: Diese 20% sind nicht allesamt zwangsläufig solche Opfer, sondern vermutlich mehrheitlich einfach froh, wenn die Schule als Zwangsveranstaltung in Zwangsgruppen unter Zwangsbedingungen endlich vorbei ist und das "richtige" Leben beginnt. So fühlte ich es jedenfalls in weiten Teilen meiner frühen Schulzeit.

Das mag eine "seltsame Sichtweise" sein, wie du sagst, ich finde aber eher, dass es eine erfrischende ebensolche ist, da wir uns den durchschnittlichen Schüler meist als schulunlustig, dauergestresst und gruppenscheu vorstellen. Das sind - freilich bedauernswerte - Einzelfälle. In aller Regel gehen in meinem Bundesland Schüler gerne zur Schule und fühlen sich dort gut unterstützt und aufgehoben.

Und damit es wirklich ganz klar wird: Das Thema Mobbing - bzw. die Prävention eines im Keime aufscheinenden Problems - hat mich in diesem Schuljahr schon etliche Zusatzstunden, Interventionsmaßnahmen und Gespräche mit Eltern+Schülern als Klassenlehrer gekostet. Das hätte ich nicht tun müssen, ein allgemeines Appell (wie es früher unsere Lehrer gerne machten) hätte gereicht, um mein Soll zu erfüllen.
 
Sofern es die Basiskompetenzen (Lesen und Schreiben lernen) betrifft, haben sich verbale Rückmeldungen tatsächlich bewährt, zumal eine Notengebung die Kinder in diesem Alter auch generell überfordern würde. Sie könnten die geforderten Kriterien vermutlich nicht sinnvoll gezielt umsetzen und daher wäre dann die Note tatsächlich auch wenig aussagekräftig. Da bin ich also voll auf deiner Seite. Nun kann man aber darüber streiten, ob ab einem gewissen Punkt die kognitive Reife vorhanden ist, um bewertete Testaufgaben (3. und 4. Klasse bei uns an Regelgrundschulen) zu schreiben, die dann Eltern wie Kindern per Ziffernnote eine Rückmeldung über den Lernerfolg geben.

Mehr sollen Noten ja auch nicht leisten. Sie sind eine Rückmeldung über den meist unmittelbaren Lernerfolg einer Lerneinheit. Das ist effizient und an weiterführenden Schulen im Grunde auch alternativlos, da der Aufwand zu hoch wäre, hunderte Schüler/innen verbal zu beurteilen. Das machen wir zwar auch, jedoch nur bei Elternsprechabenden, im Falle gezielter Nachfragen oder etwa, wenn es Probleme/Auffälligkeiten geben sollte. Ich kenne natürlich Schulen (bei uns Gemeinschaftsschulen), die bis zur 8. Klasse Verbalbeurteilungen ausstellen und keine Zeugnisse mit Ziffernnoten. Gelegentlich wechseln Schüler von dort zu uns. Diese Zeugnisse sind meines Erachtens kaum aussagekräftiger als benotete Zeugnisse; im Gegenteil: Die sich stets wiederholenden Textbausteine wirken phrasenhaft und bleiben im Kern vage. Daher soll es verständlicherweise nicht selten vorkommen, dass Eltern zusätzlich Ziffernnoten verlangen, um Klarheit über den tatsächlichen Leistungsstand zu erhalten.

Ich möchte solche Ansätze nicht abwerten, der Gedanke dahinter ist freilich lobenswert. Nur fehlen uns schlicht die Ressourcen, derartige Konzepte sinnvoll und flächendeckend anzuwenden. Wenn ein Grundschullehrer seiner Klasse von 20-30 Kindern, die er über mehrere Jahre betreut, individuelle Verbalbeurteilungen ausstellt, dann ist dies eben nicht vergleichbar mit einem Sekundarlehrer einer weiterführenden Schule, der 200 oder mehr Schüler in verschiedensten Klassenstufen unterrichtet. Daher kann ich es auch verstehen, dass in solchen Fällen eben vergleichsweise nichtssagende Textbausteine zum Einsatz kommen (müssen).

Übrigens: Das Verhalten (Klassenregeln befolgen etc.) wird ohnehin nicht über die regulären Noten bewertet (Ausnahme sind die sogenannten 'Kopfnoten', ein zurecht umstrittenes Konzept); sollte es hier in der Schule Probleme geben, wird sich jeder engagierte (Klassen)Lehrer natürlich mit den Eltern (faktisch besteht zwischen Lehrkräften und Eltern schließlich eine Erziehungspartnerschaft) in Verbindung setzen und nach individuellen Lösungsmöglichkeiten suchen.

Sofern es die Basiskompetenzen (Lesen und Schreiben lernen) betrifft, haben sich verbale Rückmeldungen tatsächlich bewährt, zumal eine Notengebung die Kinder in diesem Alter auch generell überfordern würde. Sie könnten die geforderten Kriterien vermutlich nicht sinnvoll gezielt umsetzen und daher wäre dann die Note tatsächlich auch wenig aussagekräftig. Da bin ich also voll auf deiner Seite. Nun kann man aber darüber streiten, ob ab einem gewissen Punkt die kognitive Reife vorhanden ist, um bewertete Testaufgaben (3. und 4. Klasse bei uns an Regelgrundschulen) zu schreiben, die dann Eltern wie Kindern per Ziffernnote eine Rückmeldung über den Lernerfolg geben.

Mehr sollen Noten ja auch nicht leisten. Sie sind eine Rückmeldung über den meist unmittelbaren Lernerfolg einer Lerneinheit. Das ist effizient und an weiterführenden Schulen im Grunde auch alternativlos, da der Aufwand zu hoch wäre, hunderte Schüler/innen verbal zu beurteilen. Das machen wir zwar auch, jedoch nur bei Elternsprechabenden, im Falle gezielter Nachfragen oder etwa, wenn es Probleme/Auffälligkeiten geben sollte. Ich kenne natürlich Schulen (bei uns Gemeinschaftsschulen), die bis zur 8. Klasse Verbalbeurteilungen ausstellen und keine Zeugnisse mit Ziffernnoten. Gelegentlich wechseln Schüler von dort zu uns. Diese Zeugnisse sind meines Erachtens kaum aussagekräftiger als benotete Zeugnisse; im Gegenteil: Die sich stets wiederholenden Textbausteine wirken phrasenhaft und bleiben im Kern vage. Daher soll es verständlicherweise nicht selten vorkommen, dass Eltern zusätzlich Ziffernnoten verlangen, um Klarheit über den tatsächlichen Leistungsstand zu erhalten.

Ich möchte solche Ansätze nicht abwerten, der Gedanke dahinter ist freilich lobenswert. Nur fehlen uns schlicht die Ressourcen, derartige Konzepte sinnvoll und flächendeckend anzuwenden. Wenn ein Grundschullehrer seiner Klasse von 20-30 Kindern, die er über mehrere Jahre betreut, individuelle Verbalbeurteilungen ausstellt, dann ist dies eben nicht vergleichbar mit einem Sekundarlehrer einer weiterführenden Schule, der 200 oder mehr Schüler in verschiedensten Klassenstufen unterrichtet. Daher kann ich es auch verstehen, dass in solchen Fällen eben vergleichsweise nichtssagende Textbausteine zum Einsatz kommen (müssen).

Übrigens: Das Verhalten (Klassenregeln befolgen etc.) wird ohnehin nicht über die regulären Noten bewertet (Ausnahme sind die sogenannten 'Kopfnoten', ein zurecht umstrittenes Konzept); sollte es hier in der Schule Probleme geben, wird sich jeder engagierte (Klassen)Lehrer natürlich mit den Eltern (faktisch besteht zwischen Lehrkräften und Eltern schließlich eine Erziehungspartnerschaft) in Verbindung setzen und nach individuellen Lösungsmöglichkeiten suchen.
Zum 3. Absatz fällt mir die Grundschulzeit meiner beiden Töchter in den 90er Jahren ein. Einige Kinder dort, deren Eltern extra ihren Wohnsitz in unserem Stadtteil gemeldet haben, wenig Kinder mit Migrationshintergrund und ein mir selbst nicht bewusster Umstand: Sagte mal unbedarft zu einem Freund: Warum wird immer über adipöse Kinder und Jugendliche gesprochen/geschrieben, sehe ich fast nie? Antwortete der: Schau mal wo Du wohnst! Erkennen.
Doch so engagiert die ausschließlich weiblichen Lehrerinnen waren, sie mochten keine Jungen. Oft auf Elternabenden angesprochen und kritisiert, es änderte sich nichts. Meine Töchter waren 4 Jahre auseinander, über all die Jahre begleiteten die beobachteten Ungerechtigkeiten unsere familiären Unterhaltungen.
Ohne Noten, nur mit Verbalbeurteilungen, hätte es sicher keiner der Jungen aufs Gymnasium geschafft. Sicher kein Einzelfall, oder?
 
Also ich finde, im großen und ganzen sind Schulnoten o.k. – mit ein paar Einschränkungen. Beispielsweise würde es zur Stressreduktion ausreichen, die Häufigkeit von Leistungskontrollen zu reduzieren. Oder einen Ansprechpartner, der bei ungerechtfertigt schlechten Noten weiterhilft. Sicherlich ist es kein perfektes System, aber wie sollen sonst Leistungen eingeordnet und verglichen werden bzw. wo jemand zum Beispiel Schwierigkeiten hat (also Nachholebedarf besteht)?

Nehmen wir mal an, es gäbe keine Noten und jemand möchte Architektur studieren. Da hätte man nur schwierig die Möglichkeit ansatzweise eine Eignung festzustellen. ... Wöllte jemand später in einem Haus wohnen wollen, dass von einem Architekten gebaut wurde, der Rechenprobleme hat?....
 
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Also ich finde, im großen und ganzen sind Schulnoten o.k. – mit ein paar Einschränkungen. Beispielsweise würde es zur Stressreduktion ausreichen, die Häufigkeit von Leistungskontrollen zu reduzieren.
Das hilft wohl wenig, wäre eventuell sogar kontraproduktiv. Gäbe es pro Jahr zum Beispiel nur 1 Prüfung, dann hinge der ganze Erfolg von dieser einen Prüfung ab, was den Stress vergrößern würde und nicht verringern. Außerdem würde man dann während des Schuljahres Versäumnisse deutlich schlechter bemerken.
Oder einen Ansprechpartner, der bei ungerechtfertigt schlechten Noten weiterhilft.
Gibt es ja schon, nennt sich Vertrauenslehrer, aber auch bei der Direktion kann man in solchen Fällen vorsprechen.
Sicherlich ist es kein perfektes System, aber wie sollen sonst Leistungen eingeordnet und verglichen werden bzw. wo jemand zum Beispiel Schwierigkeiten hat (also Nachholebedarf besteht)?
Perfekt wird es nie sein, nicht einmal theoretisch. Perfektion ist nicht für jeden gleich.
Nehmen wir mal an, es gäbe keine Noten und jemand möchte Architektur studieren. Da hätte man nur schwierig die Möglichkeit ansatzweise eine Eignung festzustellen. ... Wöllte jemand später in einem Haus wohnen wollen, dass von einem Architekten gebaut wurde, der Rechenprobleme hat?....
Ja, so ist es. Aber manche "ganz moderne Kinderfreunde" glauben, sie würden den Kindern etwas gutes tun, wenn sie sie in einer stressfreien "alle-sind-Sieger-Welt" aufwachsen ließen. Und sind dann ganz verwundert, wenn sich der so verhätschelte Nachwuchs in der Welt nicht ohne der permanenten Unterstützung der Eltern zurecht findet.
 
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