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Sanktionen, wozu ?

bakunin

Well-Known Member
Registriert
10. September 2007
Beiträge
1.092
Sanktionen sind doch im Grunde nichts anderes als Erpressungen. Da aber unser ganzes Erziehungssystem auf demselben Prinzip beruht(wenn du nicht spurst, dann.......), denke ich, sollten wir die Sache entspannt betrachten.
Ich will euch jetzt drei Sanktionen ins Gedächtnis rufen und es kann sich jeder sein Bild machen.
1) Cuba
1960 begann das Embargo der Amerikaner gegen Cuba, dass sich der Westen dieser Sanktion anschloss brauche ich wohl nicht zu erwähnen.
Man hat dieses wunderbare Land nach allen Regeln der Kunst auszuhungern versucht.
Was war das Fazit ? Das Volk rückte enger zusammen und aus Castro wurde eine Art Gott.
Wer so wie ich dieses lebensfrohe Volk kennen gelernt hat, wird mir dies bestätigen.
2) Österreich
Einige von euch werden sich wohl noch erinnern, dass man uns mit einem füüüürchterlichen Bann belegt und uns aus Gemeinschaft? in Europa ausschloss.
Die Lega Nord in Italien, Le Pen in Frankreich, der Vlamsblock in Belgien
und all die Nationalisten in Europa waren vergessen. Von unserem ach so
"mächtigen" Land drohte die Gefahr. Gehts eigentlich noch dümmer ?
Aus dem Populisten Haider wurde flugs ein neuer Hitler. Dabei hatte dieser doch nur die Fehler der Altparteien aufgezeigt.
Sozialistenführer Gusenbauer ist dann schnell durch Europa gereist um die
Sanktionen, die er sich vorher erbeten hatte, zurückzunehmen. Er merkte selbst, dass sich die Volksmeinung gegen die Sozis richtete.
3) Putin
Derzeit richten sich die Sanktionen gegen Putin. Was glaubt ihr, wie sich das russische Volk verhalten wird ?
Werden die Sanktionen zum Bumerang für Europa ?
Was haben wir aus der Geschichte gelernt ?
Wie geht es eigentlich der Ukraine ?
Das alles sind Fragen die uns beschäftigen sollten.
 
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3) Putin--Derzeit richten sich die Sanktionen gegen Putin. Was glaubt ihr, wie sich das russische Volk verhalten wird ?
Werden die Sanktionen zum Bumerang für Europa ?
Was haben wir aus der Geschichte gelernt ?
Wie geht es eigentlich der Ukraine ?
Das alles sind Fragen die uns beschäftigen sollten.
Wie sich das russische Volk verhält? Bis auf einige Regimegegner stehen die Russen absolut hinter Putin.

Obwohl die Sanktionen Russland schwer treffen, ist trotzdem ein Bumerang-Effekt zu erkennen: Das Europas Wirtschaftswachstum ist kaum nennenswert. Der Handelspartner Russland fehlt. Ich glaube, mit Russland einen Gesamt-Wirtschaftsraum zu bilden, das wäre eine Idee. Ob es Gedankenübertragung war, dass Frau Merkel auch zu dieser Idee gekommen ist? - Jedenfalls steht fest, dass dann Europas Abhängigkeit von den USA gebrochen würde und vielleicht vielleicht auch Frieden in der Urkaine einkehrt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie sich das russische Volk verhält? Bis auf einige Regimegegner stehen die Russen absolut hinter Putin.

Obwohl die Sanktionen Russland schwer treffen, ist trotzdem ein Bumerang-Effekt zu erkennen: Das Europas Wirtschaftswachstum ist kaum nennenswert. Der Handelspartner Russland fehlt. Ich glaube, mit Russland einen Gesamt-Wirtschaftsraum zu bilden, das wäre eine Idee. Ob es Gedankenübertragung war, dass Frau Merkel auch zu dieser Idee gekommen ist? - Jedenfalls steht fest, dass dann Europas Abhängigkeit von den USA gebrochen würde und vielleicht vielleicht auch Frieden in der Urkaine einkehrt.
Du rennst bei mir offene Türen ein.
Ich fürchte jedoch, dass Frau Merkel zu wenig Macht hat dies zu tun.
Wenn ich sehe, welch riesigen Aufschwung die USA im letzten Jahr erreicht hat, dann frage ich mich wer steckt dahinter.
Ich möchte mich nicht in Verschwörungstheorien ergehen, aber trotzdem bin ich der Meinung, dass das "anonyme Kapital" und Goldman Sachs hier sehr kräftig mitmischen.
Wie heisst es so schön, alle Räder stehen still. wenn ein starker Arm es will.
Das aber gilt nicht nur für die Gewerkschaften.
 
Hallo bakunin.

Sanktionen sind eigentlich Orwell´sches Neusprech für "Strafen". Und wenn man andere meint strafen zu können, setzt das ein Denken voraus, was die eigene Rolle als Eltern und die des gegenüber als Kind versteht. Man befindet sich also nicht auf Augenhöhe, sondern "die anderen" sind immer die Kinder.

Diese Denkweise findet man bei der Sprechweise der Bildzeitung, jedes Politikers... der Tagesschausprecher oder der Arzt oder Lehrer ist der Papa oder die Arbeitslosen sind die Kinder, die man "bestrafen" muss, wenn sie nicht spuren.

Ich denke, zu allererst müssen diese fiktiven Größenunterschiede zwischen
a) Menschen und Menschen
b) Institutionen und Menschen
c) Amts- oder Funktionsträgern und Menschen
d) später Autoritäten im Denken

überdacht, verstanden und abgeschafft werden. Aus meiner Erfahrung verstehen die Menschen allerdings hier nicht, was ich meine. Sie docktern lieber "hinten herum".

Bernd
 
Hallo bakunin.

Sanktionen sind eigentlich Orwell´sches Neusprech für "Strafen". Und wenn man andere meint strafen zu können, setzt das ein Denken voraus, was die eigene Rolle als Eltern und die des gegenüber als Kind versteht. Man befindet sich also nicht auf Augenhöhe, sondern "die anderen" sind immer die Kinder.

Diese Denkweise findet man bei der Sprechweise der Bildzeitung, jedes Politikers... der Tagesschausprecher oder der Arzt oder Lehrer ist der Papa oder die Arbeitslosen sind die Kinder, die man "bestrafen" muss, wenn sie nicht spuren.

Ich denke, zu allererst müssen diese fiktiven Größenunterschiede zwischen
a) Menschen und Menschen
b) Institutionen und Menschen
c) Amts- oder Funktionsträgern und Menschen
d) später Autoritäten im Denken

überdacht, verstanden und abgeschafft werden. Aus meiner Erfahrung verstehen die Menschen allerdings hier nicht, was ich meine. Sie docktern lieber "hinten herum".

Bernd

Bin zwar nicht gefragt oder angesprochen, verstehe aber was Du meinst. Im Denken vieler Menschen ist nicht das Prinzip der gleichen Augenhöhe sondern ein hierarchisches Prinzip präsent.
 
Bin zwar nicht gefragt oder angesprochen, verstehe aber was Du meinst. Im Denken vieler Menschen ist nicht das Prinzip der gleichen Augenhöhe sondern ein hierarchisches Prinzip präsent.
Ich bin froh, dass du es ausgesprochen hast.
Denn genau hier beginnt meine Kritik an unserem Denken und Handeln.
Als Grundübel bezeichne ich das Wort Toleranz, Menschen gegenüber angewandt.
Da dieses Wort eine Abweichung von er bestehenden und vorgegebenen Norm oder Regel beseutet, erhebe ich ich mich doch schon auf einen Sockel der mich über den Anderen erhebt.
Ich sage es immer wieder, es heisst für mich Respekt und Akzeptanz statt Toleranz.
Alles andere ist für mich eine unerträögliche Arroganz.
 
Ich bin froh, dass du es ausgesprochen hast.
Denn genau hier beginnt meine Kritik an unserem Denken und Handeln.
Als Grundübel bezeichne ich das Wort Toleranz, Menschen gegenüber angewandt.
Da dieses Wort eine Abweichung von er bestehenden und vorgegebenen Norm oder Regel beseutet, erhebe ich ich mich doch schon auf einen Sockel der mich über den Anderen erhebt.
Ich sage es immer wieder, es heisst für mich Respekt und Akzeptanz statt Toleranz.
Alles andere ist für mich eine unerträögliche Arroganz.

O.K. Ich verstehe. Das Wort "Toleranz" drückt für Dich eine Überheblichkeit oder Verachtung aus.

Ich interpretiere das Wort eher als Ausdruck einer berechtigten Abgrenzung, etwa in dem Sinne: "Du machst etwas oder löst in mir etwas aus, was ich nicht gut ertragen kann aber, weil ich Dich respektiere, bin ich (vielleicht etwas widerwillig) bereit, Dich weiterhin so machen bzw. so sein zu lassen, ohne Dich zu bekämpfen."

Ein hierarchisches Prinzip sehe ich also allein durch den Gebrauch des Wortes "Toleranz" nicht gegeben. Auch auf Augenhöhe und mit gegenseitigem Respekt kann ja mal etwas stören, was halt mal toleriert wird.
 
Bei "Toleranz" schwingt mehr Selbstsicherheit mit als bei "Akzeptanz", sie ist neutraler, weniger auf Klärung von eventuellen Machtverhältnissen und Rollenverteilungen aus, aber auch weniger interessiert an der Meinung und dem Hintergrund des anderen.
 
Wie sich das russische Volk verhält? Bis auf einige Regimegegner stehen die Russen absolut hinter Putin.
Obwohl die Sanktionen Russland schwer treffen, ist trotzdem ein Bumerang-Effekt zu erkennen: Das Europas Wirtschaftswachstum ist kaum nennenswert. Der Handelspartner Russland fehlt.
Jedes Volk rückt näher zusammen, wenn die Bedrohung von außen kommt. Die Russen haben jedenfalls mehrfach in der Geschichte ihre Leidensfähigkeit bewiesen. Sollte es sich als Bumerang erweisen, wären wir dann gefordert, unsere Leidensfähigkeit zu beweisen.
Ich glaube, mit Russland einen Gesamt-Wirtschaftsraum zu bilden, das wäre eine Idee. Ob es Gedankenübertragung war, dass Frau Merkel auch zu dieser Idee gekommen ist? - Jedenfalls steht fest, dass dann Europas Abhängigkeit von den USA gebrochen würde und vielleicht vielleicht auch Frieden in der Urkaine einkehrt.
Die Idee stammt nicht von Frau Merkel. Sie ist etwas älter und wurde schon mal von der EU verworfen. Die EU hat anscheinend kein Problem mit der Abhängigkeit von den USA und verhandelt munter weiter mit ihnen über TTIP, weil es angeblich Vorteile für Europa bringen soll. Die Tatsache, dass diese Verhandlungen hinter verschlossenen Türen stattfinden, lässt erahnen, wer der Nutznießer dieser Vorteile ist: wir, die EU-Bürger, vermutlich nicht.
Die Frage stellt sich dann auch, ob die USA ein Interesse daran haben, dass wir mit Russland einen gemeinsamen Wirtschaftsraum aufbauen und inwieweit sie die EU in ihrem Sinne beeinflussen.
 
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O.K. Ich verstehe. Das Wort "Toleranz" drückt für Dich eine Überheblichkeit oder Verachtung aus.

Ich interpretiere das Wort eher als Ausdruck einer berechtigten Abgrenzung, etwa in dem Sinne: "Du machst etwas oder löst in mir etwas aus, was ich nicht gut ertragen kann aber, weil ich Dich respektiere, bin ich (vielleicht etwas widerwillig) bereit, Dich weiterhin so machen bzw. so sein zu lassen, ohne Dich zu bekämpfen."

Ein hierarchisches Prinzip sehe ich also allein durch den Gebrauch des Wortes "Toleranz" nicht gegeben. Auch auf Augenhöhe und mit gegenseitigem Respekt kann ja mal etwas stören, was halt mal toleriert wird.
Deine Deutung mag ja richtig sein und trotzdem bin ich der Meinung, dass das Wort Toleranz uns eine gewisse Selbstherrlichkeit verleiht.
Wenn ich aber jemanden respektiere, dann brauche ich keine Toleranz ausüben, denn ich werde ihn ja ohnehin akzeptieren oder auch nicht.
Wenn wir aber jemanden akzeptieren, dann schliesst das auch die Dinge ein die wir nicht unbedingt gutheissen.
Wir lieben unsere Parnter ja auch mit all ihren Fehlern und würden nie sagen: ok das toleriere ich und das nicht.
Eines aber ist auch sichr, das Wort Toleranz öffnet der Scheinheiligkeit Tür und Tore.
 
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