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Ritual: Mund zunähen

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AW: Ritual: Mund zunähen

Liebes Forum.

Ich hab schon öfter gelesen, dass man dem Verstorbenen den Mund zunäht. ....

Ist wahrscheinlich so, weil´s besser aussieht, bei der Leichenschau. Die Seele wird schon irgendwo hinauskommen, da gibt´s ja noch ´nen Ausgang - obwohl der vielleicht nicht standesgemäß ist.
 
AW: Ritual: Mund zunähen

Liebes Forum.

Ich hab schon öfter gelesen, dass man dem Verstorbenen den Mund zunäht. Dazu habe ich auf „bestatterblog . de“ (ja ich weiß, meine Mutter hat auch gesagt, ich solle mir ein richtiges Hobby suchen) folgende Aussage eines Bestatters gefunden:

„...Letztens fragte mich jemand: Wie macht ihr das eigentlich, dass der Mund des Verstorbenen zu bleibt? Da gibt es verschiedene Methoden.
Klassischerweise wird die Ligatur verwendet. (v. lat.: ligare = binden, verbinden; ligatur = es wird gebunden) . Bei der Ligatur wird mittels einer chirurgischen Nadel ein feiner Faden innen durch das Lippenbändchen gezogen und auch im unteren Teil des Mundes eingefädelt. Mit dem nötigen handwerklichen Geschick kann man dann den Faden zuziehen, dadurch den Mund verschließen und den Faden dann so verknoten und kürzen, daß man ihn nicht mehr sieht.Eine weitere, sehr verbreitete Methode ist der Einsatz einer sogenannten Kinnstütze.......“


Der Mund ist in der Mythologie die Pforte, zu der die Seele nach dem Tode den Körper verlässt. (Ich hab das nicht erfunden, lese es nur vor.) Kann man dieses Zunähen als einen, wenn auch etwas albernen, dennoch aber mit einer gewissen Absicht verbundenen rituellen Akt betrachten, mit dem zumindest die, die den Bestattern einst diese Handgriffe gelehrt haben, etwas bewirken wollen? Auch wenn die Bestattarbeiter heute sich dabei m.e. nichts denken.

Da heute, in einer Zeit wo man meint, es sei längst überholt... unzählige solcher Rituale und Symbole verwendet werden, kann ich mir vorstellen, dass auch das nicht zufällig erfolgt, sondern gewisse Menschen damit „dem Göttlichen den Weg versperren“ oder „die Seele hier behalten“ oder „den Lauf der Dinge kontrollieren“ wollen? Könntet ihr euch vorstellen, dass das möglich ist?

Fragt
Bernd


Ich kann mir alles Mögliche vorstellen, weil wir Menschen ja dazu neigen, uns alles Mögliche vorzustellen!
Allerdings gibt es noch andere Versionen, wie die Seele den Körper verlässt.
Die tibetischen Buddhisten zB glauben, dass die Seele durch den Schädel austritt und es lassen sich noch heute viele deshalb ein kleines Loch in den Schädel bohren. Kann auch sein, weil sie glauben, dass die Seele dann nicht mehr inkarnieren muss. Eine Freundin von mir hat sich das machen lassen, ich werde sie bei Gelegenheit mal fragen.

:)
 
AW: Ritual: Mund zunähen

5Zeichen: Die Seele wird schon irgendwo hinauskommen, da gibt´s ja noch ´nen Ausgang

Mir geht’s hier weniger um unsere Meinung von der Sinnhaftigkeit. Es wäre doch denkbar, dass „gewisse Leute“ das anders als wir sehen. Und mir scheint hier, dass da eine Vorgehensweise verwendet wird, die man durchaus als Ritual bezeichnen kann. Und ein Ritual wird vom Ausführenden oder dessen Lehrer mit einer Absicht bestückt. Und DASS es wiederum solche Rituale noch heute gibt, dürfte einigermaßen erschreckend sein. Stell dir doch mal vor, du stehst am Sarg deines Oppas und merkst das. Dir wird die Totenmesse und die Worte des Pfarrers vielleicht etwas anders vorkommen als bisher. Weiß nicht genau, ob man solche Themen hier im Forum noch ernsthaft besprechen kann.

vom frühen Vogel: Die tibetischen Buddhisten zB glauben, dass die Seele durch den Schädel austritt und es lassen sich noch heute viele deshalb ein kleines Loch in den Schädel bohren.
Das trifft dann aber auf diese Bhuddisten zu (oder europäische Frauen mit Batiktüchern, die Bücher lesen) und widerspricht nicht meiner These. Wir leben hier doch im Dunstkreis der Christen. Es bestätigt sie eher.

Wahrscheinlich bin ich der einzige hier, dem das schauerlich vorkommt. Würdet ihr denn an euch selber solche Rituale vornehmen lassen, wenn ihr mal den Löffel oder die Tastatur abgebt? Oder würde euch das auch wieder nur zu einem Witzchen und den üblichen genervten Phrasen veranlassen?

Bernd (Schneehöhe 62cm)
 
AW: Ritual: Mund zunähen

Das trifft dann aber auf diese Bhuddisten zu (oder europäische Frauen mit Batiktüchern, die Bücher lesen) und widerspricht nicht meiner These. Wir leben hier doch im Dunstkreis der Christen. Es bestätigt sie eher.

Wahrscheinlich bin ich der einzige hier, dem das schauerlich vorkommt. Würdet ihr denn an euch selber solche Rituale vornehmen lassen, wenn ihr mal den Löffel oder die Tastatur abgebt? Oder würde euch das auch wieder nur zu einem Witzchen und den üblichen genervten Phrasen veranlassen?

Bernd (Schneehöhe 62cm)


Was zutrifft, werden wir beim eigenen Tod schon feststellen! ;)
Mir persönlich ist es egal, was anschließend mit meinem toten Körper gemacht wird! Bin dann ja draußen! :)
 
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