Liebes Forum.
Ich hab schon öfter gelesen, dass man dem Verstorbenen den Mund zunäht. Dazu habe ich auf „bestatterblog . de“ (ja ich weiß, meine Mutter hat auch gesagt, ich solle mir ein richtiges Hobby suchen) folgende Aussage eines Bestatters gefunden:
„...Letztens fragte mich jemand: Wie macht ihr das eigentlich, dass der Mund des Verstorbenen zu bleibt? Da gibt es verschiedene Methoden.
Klassischerweise wird die Ligatur verwendet. (v. lat.: ligare = binden, verbinden; ligatur = es wird gebunden) . Bei der Ligatur wird mittels einer chirurgischen Nadel ein feiner Faden innen durch das Lippenbändchen gezogen und auch im unteren Teil des Mundes eingefädelt. Mit dem nötigen handwerklichen Geschick kann man dann den Faden zuziehen, dadurch den Mund verschließen und den Faden dann so verknoten und kürzen, daß man ihn nicht mehr sieht.Eine weitere, sehr verbreitete Methode ist der Einsatz einer sogenannten Kinnstütze.......“
Der Mund ist in der Mythologie die Pforte, zu der die Seele nach dem Tode den Körper verlässt. (Ich hab das nicht erfunden, lese es nur vor.) Kann man dieses Zunähen als einen, wenn auch etwas albernen, dennoch aber mit einer gewissen Absicht verbundenen rituellen Akt betrachten, mit dem zumindest die, die den Bestattern einst diese Handgriffe gelehrt haben, etwas bewirken wollen? Auch wenn die Bestattarbeiter heute sich dabei m.e. nichts denken.
Da heute, in einer Zeit wo man meint, es sei längst überholt... unzählige solcher Rituale und Symbole verwendet werden, kann ich mir vorstellen, dass auch das nicht zufällig erfolgt, sondern gewisse Menschen damit „dem Göttlichen den Weg versperren“ oder „die Seele hier behalten“ oder „den Lauf der Dinge kontrollieren“ wollen? Könntet ihr euch vorstellen, dass das möglich ist?
Fragt
Bernd