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Rassismus bei Steiner?

scilla

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Beiträge
6.927
Zum rassistischen Gedankengut von Rudolf Steiner:

"Diese Schwarzen in Afrika haben die Eigentümlichkeit, dass sie alles Licht und alle Waerme vom Weltenraum aufsaugen. Sie nehmen das auf. Und dieses Licht und diese Wärme im Weltenraum, die kannn nicht durch den ganzen Körper hindurchgehen, weil ja der Mensch immer ein Mensch ist, selbst wenn er Schwarzer ist. Es geht nicht durch den ganzen Körper hindurch, sondern hält sich an der Oberfläche der Haut, und da wird die Haut dann selber schwarz. (...) Überall nimmt er Licht und Wärme auf, überall. Das verarbeitet er in sich selber. Da muss etwas sein, was ihm hilft, bei diesem Verarbeiten, das ist namentlich sein Hinterhirn. Beim ***** ist daher das Hinterhirn besonders ausgebildet. Das geht durch das Rückenmark, Und das kann alles das, was da imm Menschen drinnen ist an Licht und Wärme, verarbeiten. Daher ist beim ***** namentlich alles das, was im Körper und dem Stoffwechsel zusammenhängt, lebhaft ausgebildet."

(Rudolf Steiner, Vortrag am 03.03.1923 in Dornach)

dieses Zitat ist nicht rassistisch

es wird ein komischer Gedankengang geschildert,
der den Allgemeinplatz,
daß Südländer lebhafter sind als Nordländer,
erklären soll

dieses Zitat wäre nur dann rassistisch,
wenn die zur Erklärung herangezogenen 'Beweise' (Hinterhirn, Rückenmark)
von STEINER grundsätzlich in einem herablassenden Kontext gebraucht würden

die Schwarzen in Afrika

black people in Africa!
black people from Africa!
today we ...

... das könnte der Beginn einer Rede von Martin Luther King sein
 
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AW: Rassismus bei Steiner?

Er hat, wie man sagt, ein starkes Triebleben, Instinktleben. Der ***** hat also ein starkes Triebleben. ... Und wir Europäer, wir armen Europäer haben das Denkleben, das im Kopf sitzt ... Wenn die ***** nach dem Westen auswandern, da können sie nicht mehr soviel Licht und Wärme aufnehmen wie in ihrem Afrika. (...) Daher werden sie Kupferrot, werden Indianer. Das kommt davon her, weil sie gezwungen sind, etwas von Licht und Wärme zurückzuwerfen.

Das glänzt dann kupferrot. Das können sie nicht aushalten. Daher sterben sie als Indianer im Westen aus, sind wiederum eine untergehende Rasse, sterben an ihrer eigenen Natur, die zuwenig Licht und Wärme bekommt, sterben an dem Irdischen
(Rudolf Steiner, Vortrag am 03.03.1923 in Dornach; siehe Thomas Höfer: Der Hammer kreist. Zur Bewertung problematischer Aussagen Rudolf Steiners. in: Flensburger Hefte 41, Juni 1993: Anthroposophie und Rassismus, S. 8f)

es bleibt komisch
aber Wertung bzw. Abwertung kann ich keine erkennen

Die Weissen sind eigentlich diejenigen, die das Menschliche in sich entwickeln. Daher sind sie auf sich selber angewiesen. Wenn sie auswandern, so nehmen sie die Eigentümlichkeiten der anderen Gegenden etwas an, doch sie gehen, nicht als Rasse, sondern mehr als einzelne Menschen zugrunde. (...) Die weisse Rasse ist die zukünftige, ist die am Geist schaffende Rasse."

auf den ersten Blick rassistisch,
auf den zweiten nicht

die 'Weissen' machen Klassik und Sangeskunst
die 'Schwarzen' machen Hip-Hop und Rhythm & Blues

wo ist da das Problem?

sie gehen, nicht als Rasse, sondern mehr als einzelne Menschen zugrunde

das ist auf den ersten Blick
rassistisch gegenüber den 'Weissen'
 
AW: Rassismus bei Steiner?

Neulich bin ich in Basel in eine Buchhandlung gekommen, da fand ich das neueste Programm dessen, was gedruckt wird: ein Negerroman, wie überhaupt jetzt ***** allmählich in die Zivilisation von Europa hineinkommen! Es werden überall Negertänze aufgeführt, Negertänze gehüpft. Aber wir haben ja sogar schon diesen Negerroman. Er ist urlangweilig, greulich langweilig, aber die Leute verschlingen ihn. Ja, ich bin meinerseits davon überzeugt, wenn wir noch eine Anzahl Negerromane kriegen und geben diese den schwangeren Frauen zu lesen, in der ersten Zeit der Schwangerschaft namentlich, wo sie heute ja gerade solche Gelüste manchmal entwickeln können - wir geben diese Negerromane den schwangeren Frauen zu lesen, da braucht gar nicht dafür gesorgt werden, dass ***** nach Europa kommen, damit Mulatten entstehen; da entsteht durch rein geistigs Lesen von Negerromanen eine ganze Anzahl von Kindern in Europa, die ganz grau sind, Mulattenhaare haben, die mulattenähnlich aussehen werden."

(Rudolf Steiner; GA 348, S. 185)

Steiner kritisiert eine neue Moderichtung

wir wissen nicht, warum er diese kritisiert

ist sie ihm zu oberflächlich
(das scheint mir so zu sein)

liegt es tatsächlich am '*****'

wenn es am '*****' liegt,

liegt es an der Steinzeit,
in der einige Stämme damals noch gelebt haben?
(der Entwicklungsstand der 'Weissen' ist dann tatsächlich höher)

liegt es am *****,
der für einen Affen (Rassismus) oder einen degenerierten Rassenrest (Evola: Faschismus) gehalten wird?
 
AW: Rassismus bei Steiner?

"Die schreckliche Kulturbrutalität der Verpflanzung der schwarzen Menschen nach Europa, ist eine furchtbare Tat, die der Franzose an anderen tut. Sie wirkt in noch schlimmerer Weise auf Frankreich zurück. Auf das Blut, auf die Rasse wirkt das unglaublich stark zurück. Das wird wesentlich die französische Dekadenz fördern. Das französische Volk wird als Rasse wieder zurückgebracht."

(Rudolf Steiner; GA 300/2, S. 282)

hier könnten entweder soziale Probleme gemeint sein
oder
das Ganze ist tatsächlich diskriminierend,
allerdings auf hohem Niveau,
da mit der Mentalität argumentiert wird
(die Franzosen seien dekadent)

Das französische Volk wird als Rasse wieder zurückgebracht.

für sich allein genommen,
transportiert dieser Satz faschistisches Gedankengut
 
AW: Rassismus bei Steiner?

"Sehen Sie, so hat sich die Sache entwickelt, dass diese fünf Rassen entstanden sind. Man möchte sagen, in der Mitte schwarz, gelb, weiss und als ein Seitenhieb des Schwarzen das Kupferrote, und als ein Seitenzweig des Gelben das Braune - das sind immer duie aussterbenden Teile. Die Weissen sind eigentlich diejenigen, die das Menschliche in sich entwickeln."

(Rudolf Steiner; GA 354, S. 62f.)

das ist wieder die geringere kulturelle Entwicklungsstufe der nicht-Weissen gemeint



"Und wenn der Mensch nicht loskommen kann mit seinem sogenannten Denken und von dem Sprachinhalte, so denkt er eigentlich, wenn er substantivisch denkt, etwas Ungeistiges, etwas, was gar nicht hineindringt in die geistige Welt. Er schnürt sich einfach durch das substantivische Denken von der geistigen Welt ab. Das ist auch in der Gegenwart reichlich der Fall, dass sich Menschen durch ein gewisses substantivisches Denken von der geistigen Welt abschnüren. Völker, welche schon in die Dekadenz gekommen sind und welche selbst Verben sehr substantivisch empfinden, wie die *****, die schnüren sich dadurch vollständig von der geistigen Welt ab."

(Rudolf Steiner: Vortrag vom 11.4.1919, GA 190, S. 149)

zunächst sehr gut
doch dann Gleichsetzung von Degeneration und urtümlicher Sprache

übler Denkfehler,
der zudem nicht durch Fakten belegt ist
sonst hätten STEINER die rauchenden Colts im Wilden Westen einfallen müssen
 
AW: Rassismus bei Steiner?

"Zuletzt würden nur mehr Braun- und Schwarzhaarige da sein können; aber wenn nicht abgeholfen wird, so bleiben sie zugleich dumm. Denn je stärker die Körperkräfte sind, desto weniger stark sind die seelischen Kräfte. Und die Erdmenschheit würde vor der Gefahr stehen, wenn die Blonden ausstreben, dass die ganze Erdenmenschheit eigentlich dumm würde. (...) Die Menschen würden ja, wenn die Blauäugigen und Blondhaarigen aussterben, immer dümmer werden, wenn sie nicht zu einer Art Gescheitheit kommen würde, die unabhängig ist von der Blondheit. Die blonden Haare geben eigentlich Gescheitheit. Geradeso wie sie wenig in das Auge hineinschicken, so bleiben sie im Gehirn mit Nahrungssäften, geben ihrem Gehirn die Gescheitheit. Die Braunhaarigen und Braunäugigen, und die Schwarzhaarigen und Schwarzäugigen, die treiben das, was die Blonden ins Gehirn treiben, in die Augen und Haare hinein. Daher werden sie Materialisten, gehen nur auf dasjenige, was man sehen kann, und es muss durch eine geistige Wissenschaft ausgeglichen werden. Man kann also eine Geisteswissenschaft haben in demselben Masse, als die Menschheit mit der Blondheit ihre Gescheitheit verliert. (...) Denn es ist tatsächlich so, dass, je mehr die blonden Rassen ausstreben, desto mehr auch die instinktive Weisheit der Menschen stirbt. Die Menschen werden dümmer."

(Rudolf Steiner: Über Gesundheit und Krankheit. Dornach 1983, S. 103)
´
teils Verteidigung teils Angriff
 
AW: Rassismus bei Steiner?

»Ich habe den Menschen nie nach etwas anderem beurteilen können als nach den individuellen, persönlichen Charaktereigenschaften, die ich an ihm kennenlerne. ... Und ich habe im Antisemitismus nie etwas anderes sehen können als eine Anschauung, die bei ihren Trägern auf Inferiorität des Geistes, auf mangelndes ethisches Urteilsvermögen und auf Abgeschmacktheit deutet.«

Rudolf Steiner in: "Gesammelte Aufsätze zur Kultur- und Zeitgeschichte 1887-1901" (GA 31), S. 378 f.

*

»So wie die Abgründe zwischen den einzelnen Nationen immer mehr und mehr verschwinden, so wie sich die einzelnen Teile der verschiedenen Nationen immer mehr und mehr verstehen, so werden sich auch andere Gruppenseelenhaftigkeiten abstreifen, und immer mehr wird das Individuelle des einzelnen Menschen in den Vordergrund treten. - So können wir sagen, innerhalb der Entwickelung der Menschheit verliert immer mehr und mehr der Begriff, worin sich die Gruppenseelenhaftigkeit am meisten ausdrückt, an Bedeutung, nämlich der Rassenbegriff. Deshalb ist es notwendig, dass diejenige Bewegung, welche die anthroposophische genannt wird, in ihrem Grundcharakter dieses Abstreifen des Rassencharakters aufnimmt, dass sie nämlich zu vereinigen sucht Menschen aus allen Rassen, aus allen Nationen und auf diese Weise überbrückt diese Differenzierung, diese Unterschiede, diese Abgründe, die zwischen den einzelnen Menschengruppen vorhanden sind.«

Rudolf Steiner 1916 in: "Innere Entwicklungsimpulse der Menschheit - Goethe und die Krisis des 19. Jahrhunderts" (GA 117), S. 151 f.

das anthroposophische Ideal will den Rassismus überwinden
 
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AW: Rassismus bei Steiner?

Wenn ich so frei sein darf: Steiner hat eine Art und Weise über alles nachdenken zu können, und über alles reden zu können, die sicher heute viele Leute abschrecken kann, denn sobald man Freiheit ausübt muss man auch die Konsequenzen tragen können. Aber Steiner hat eine Art nicht christliches Denken erfunden, finde ich das sich nicht weniger verantwortlich zeigen will als ein "Gott" tun sollte. Er übernimmt sogar die Verantwortung über die die restlichen Christen an Gott zu zweifeln beginnen, und übernimmt diese Verantwortung als eine Art Aufgabe, oder Pflicht.

Dass worin Gott sich nicht einzumischen gedenkt, oder das was die Menschen nicht verstehen wollen typisches Beispiel: Warum lässt Gott “Gute“ Menschen leiden.. etc… sieht er sicherlich als seine, -menschliche Aufgabe.

Das wäre auch heute noch eine wünschenswerte christliche revolutionäre Wandlung, die noch aussteht, und die unvermeidlich sein wird, sollte man etwas in der Welt verändern wollen, denn dann muss man sich bekanntlich selber ändern.
Gruß munich...
:geist:
 
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