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Rache für die Tiere

Status
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Zitat von muzmuz:
im diesem falle sind nämlich die lyncher die täter und die vorigen täter sind die opfer
und mein mitgefühl ist so groß, dass ich auch in diesem fall mitgefühl für das opfer habe - du hingegen nicht
ich habe also auch wut und trauer, aber auch beidseitiges mitgefühl, das der wut entgegenwirkt
du hast nur einseitiges mitgefühl und deine wut kommt ungefiltert zum ausdruck

wer von uns hat nun mehr mitgefühl ?
(ich hoffe, das ist nicht wieder zu sehr verwirrend)

Binchen, laß dich nicht verwirren und Ursache und Wirkung verdrehen.
Du hast noch ein gesundes gefühl dafür, daß ein täter eine gerechte Strafe verdient.
Auch heute gibt es noch gerechte Strafen, für Scheckbetrüger zum Beispiel.
die müssen den schaden begleichen, das ist der materielle ausgleich,
und ihre Strafe ist, daß sie für ein paar Jahre in den Knast kommen.

Sind sie dann Opfer, weil sie im Knast sitzen?
Nein, das ist eben ihre Strafe!

Und der ripper?
er muß die Pferde bezahlen, das ist die materielle Seite.
Und seine Strafe? muß die nicht seiner Tat angemessen sein?
sollte die Gesellschaft nicht dankbar sein, wenn jemand den Meuchelmörder im Affekt totgeschlagen hat?
nein, sie steckt ihn in den Knast.
Jetzt gibt es zwei Opfer:
die gemeuchelten Tiere und den Erlöser.

meint claus
 
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Claus schrieb:
Sind sie dann Opfer, weil sie im Knast sitzen?
Nein, das ist eben ihre Strafe!

und der pferderipper wird auch im knast sitzen, das ist seine strafe
würde er gelyncht, wäre er ein verbrechensopfer

lg,
Muzmuz
 
Dass sie, sind sie erst Erwachsene, erfolgreich zu therapieren sind, glaube ich kaum. Sie aber so bestialisch umzubringen, wie sie ihre Opfer, würde nur das "gesunde Volksempfinden" befriedigen und wäre nichts anderes als eine billige und primitive Form von Rache.
Was letztendlich richtig ist, weiß ich nicht. Aber vielleicht wäre es sinnvoll, die Strafe für Tierquälerei entsprechend zu erhöhen, wobei ich bezweifle, dass selbst das einen perversen und sadistischen Tierquäler von seiner Tat abhalten würde.

Rhona, versteh mich doch bitte recht:
(und deshalb schreibe ich in kurzform nochmal explizit auf )

1.
wenn der ripper inflagranti erwischt wird und dabei zu tode kommt
(evtl. mit seinem eigenen Messer im bauch)
würde ich ihm keine Träne nachweinen,
sondern eher dem Pferdewächter, der nun in ein Tötungsdelikt verstrickt wird.
2.
andererseits würde ich es bedauern,
wenn der Ripper aufgrund von hinterlassenen Spuren
von der polizei gefaßt und von der „Rechtspflege“ erwartungsgemäß zu einer
(im Vergleich zur Grausamkeit seiner Taten) lächerlichen Strafe verurteilt wird.

was das „gesunde volksempfinden“ angeht:
hier scheint mir ein gravierender dissenz zu bestehen, zwischen dem was die Menschen,
( insbesondere die unmittelbar mit den Taten konfrontierten)
als gerecht ansehen und dem, was die „Rechtspflege“ daraus gemacht hat.

die hier im forum überwiegend geäußerte Zustimmung zur praktizierten „Rechtspflege“
ist gesellschaftlich nicht konsensfähig,
in einer demokratie sollte sich nicht eine Oligarchie von Juristen über das
„gesunde volksempfinden“ hinwegsetzen.

meint claus
 
bei einer so "einfachen" ansicht, was gerechtigkeit ist, muss dir ja ein freispruch (bzw verfahrenseinstellung) aufgrund von verfahrensmängeln bei offensichtlicher schuld der kragen noch viel mehr platzen; und den sinn dahinter wirst du noch viel weniger verstehen

lg,
Muzmuz
 
Claus schrieb:
**** aus Sicherheitsgründen entfernt ***
Der Verteidiger kann raten, was er will, es ist zu spät:
Da der Staatsanwalt in diesem Fall alle schriftlichen Ankündigungen und Meinungsäusserungen aus diesem thread zitieren würde, könnte kein Richter der Welt, der nicht völlig debil ist, noch ein Handeln im "Affekt" zubilligen !
Oder was glaubt man wohl, wie lange vorher man eine "Affekthandlung" ankündigen darf, damit sie noch eine solche ist?

Bliebe nur noch die Möglichkeit, sich auf geistige Umnachtung und Unzurechnungsfähigkeit während des Schreibens der Beiträge in diesem thread zu berufen, was ja dann auch der schon längst gehegten Vermutung der hier vertretenen vernünftigen Leser und Diskutanten entsprechen würde......
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Claus schrieb:
die hier im forum überwiegend geäußerte Zustimmung zur praktizierten „Rechtspflege“
ist gesellschaftlich nicht konsensfähig,
in einer demokratie sollte sich nicht eine Oligarchie von Juristen über das
„gesunde volksempfinden“ hinwegsetzen.
Auch dies ist schlicht nur Unsinn:

1. Die verschwindend geringe Minderheit der Pferdehalter ist nicht die Gesellschaft.
In Wahrheit handelt es sich überwiegend um eine kleine Gruppe von gutsituierten Leuten, die sich relativ teure Tiere als Sportgeräte resp. als Zuchtmaschinen für weitere Sportgeräte halten.
Diese Sportgeräte (meistens "unsere vierbeinigen Freunde" genannt) werden (überwiegend mit Methoden, die aus sehr verständlichen Gründen kaum bekannt gemacht werden,) dazu dressiert, entweder so schnell zu rennen oder so hoch und weit zu springen oder so unsinnige balletteuse Bewgungen zu vollführen, wie sie es in der freien Natur noch nicht einmal dann freiwillig tun würden, wenn ein Raubtier hinter ihnen her wäre!
In der Regel müssen sie bei diesen Kunststücken auch noch mehr oder weniger schwere Menschen transportieren, was einem Tier aus freien Stücken auch nicht einfallen würde.

2. Wenn diese sogenannten Tier- bzw. Pferdefreunde dann aus Zorn darüber, dass sich jemand an ihrem teuren und mühsam zu Höchstleistungen gequälten Eigentum zu schaffen gemacht hat, sich an dem Täter vergreifen würden, wäre das der Zorn einer Minderheit, und nicht der des Volkes. Das "Volk" will nämlich überwiegend mit diesen Spinnern und den wenigen Sympathisanten nichts zu tun haben, weil es tatsächlich mehrheitlich tierlieb ist. (Und erfreulicherweise heutzutage auch den Lynchmord ablehnt.)

3. In einer modernen Demokratie hat man gelernt, sich über das "gesunde Volksempfinden" absichtlich hinwegzusetzen, weil auf die Folgen dieses "gesunden Volksempfindens" wie beispielsweise im dritten Reich zukünftig verzichtet werden soll.
 
bei einer so "einfachen" ansicht, was gerechtigkeit ist, muss dir ja ein freispruch (bzw verfahrenseinstellung) aufgrund von verfahrensmängeln bei offensichtlicher schuld der kragen noch viel mehr platzen; und den sinn dahinter wirst du noch viel weniger verstehen

Das ist richtig vermutet, muzmuz.
Wenn (mutmaßliche) Verbrecher freigelassen werden,
weil der Justizapparat sich mal wieder nicht an seine eigenen Regeln gehalten hat,
ebenso dann, wenn zwar eindeutige, aber illegal beschaffte Beweismittel nicht gegen den täter verwendet werden dürfen,
dann platzt mir der Kragen, einem zwar naturwissenschaftlich gebildeten,
aber in der Juristerei nicht beschlagenen,
sondern lediglich nach seinem „gesunden rechtsempfinden“ urteilenden Durschnittsbürger.
Und das „blöde volk“ besteht in seiner übergroßen Mehrheit aus Leuten,
die auch ein „gesundes rechtsempfinden“ haben
und solche juristischen winkelzüge nicht verstehen.

Es sei mir aber die Frage gestattet, an dich als fachkollegen,
ist die Juristerei dein Hobby, oder was treibt dich dazu,
die hier und heute praktizierte „Rechtspflege“ so vehement zu verteidigen?

fragt Claus

btw
da ich ja zwar die information bekomme,
daß der von mir ignorierte user „eas“ ein posting geschrieben hat,
dessen Inhalt aber ausgeblendet wird,
vermute ich, er hat dir zugestimmt und/oder gegen mich wieder gepöbelt :)
 
Zuletzt bearbeitet:
lieber claus,

die rechtsfachleute sind keine weltfremden idioten
auch nicht die, die unsere verfassung beschlossen haben
auch sie haben einen gesunden menschenverstand, nur hat ihre
sichtweise einen etwas weiteren horizont; und sie haben sich
mehr gedanken üder das rechtssystem und dessen folgen gemacht als du
und ich zusammen

auch wenn ich kein juristischer fachmann bin, sehe ich den sinn
im rechtssystem (wenn auch nciht in jedem detail)
so ist auch ein freispruch aus verfahrensmängel sinnvoll
gäbe es bei ermittlungen keinerlei einschränkungen, würden wir
in einem polizeistaat enden
der staat ist aber da, um seine bürger zu schützen
auch wenn es in einzelfällen zum freilassen eines verbrechers führt: der gesellschaftliche schaden wäre andersherum größer

der staat hat nicht nur in gewissem umfang macht über seine bürger, sondern auch verantwortung gegenüber jedem einzelnen; wie es ja sein soll...aheb ich macht über jemanden, gehört verantwortung dazu
der pferderipper übt macht über das pferd aus in dem er es malträtiert, nimmt aber keinerlei verantwortung ihm gegenüber wahr
du willst uneingeschränkte macht über den pferderipper ausüben, nimmst aber ihm gegenüber auch keinerlei verantwortung wahr; befriedigst nur deine wut und racheglüste

die grundprinzipien unseres rechtssystems sind nicht über nacht in einigen weltfremden köpfen entstanden
sie sind über viele jahrhunderte, sogar jahrtausende erarbeitet worden
in vielen fortschritten ist man zum status quo gekommen
so, wie du es haben willst, war es schon, wahrscheinlich sogar mehrmals
glücklicherweise hat man aus den fehlern gelernt und sich davon abgewandt

eas hat etwas durchaus lesenswertes über die pferdefreunde und das "gesunde volksempfinden" geschrieben; dein name fällt, ausgenommen in einem zitat, gezählte 0 male
mein rat: editiere die ignore-list und lies ihn durch

lg,
Muzmuz
 
muzmuz, danke für deine gutgemeinten Hinweise.
Ich kann deine Meinung aber nicht uneingeschränkt akzeptieren,
denn unser Rechtssystem hat imho sehr viele Lücken und Mängel,
will sagen, es ist stark revisionsbedürftig.

eas hat etwas durchaus lesenswertes über die pferdefreunde und das "gesunde volksempfinden" geschrieben; dein name fällt, ausgenommen in einem zitat, gezählte 0 male
mein rat: editiere die ignore-list und lies ihn durch

deinem Rat bin ich gefolgt.
naja, so lesenswert war es nicht.
Aber da ich es nun mal zur Kenntnis genommen habe, will ich auch darauf eingehen:

zu den Pferdefreunden (die ich kenne):
also, ich bin nur durch einen guten Bekannten in diesen (gar nicht erlauchten Kreis ) geraten,
selbst habe ich kein Pferd und kann mich auch nicht für den Pferdesport begeistern.

Hier in der Nähe befinden sich ein „Reiterhof“, dort werden Urlauber, vorwiegend Kinder, mit den tieren vertraut gemacht, sie lernen notdürftig reiten, genießen aber vorwiegend das glück, mit einem tier gemeinsam durch die schöne Landschaft zu traben.
Und es gibt eine „Pferdepension“.
Es sind keineswegs nur begüterte Leute, die sich ein Pferd gekauft haben und jede freie Minute mit ihm im Grünen verbringen, aber in der Stadt wohnen und nur an Wochenenden ihren vierbeinigen freund besuchen können.
besonders ans Herz gewachsen ist mir ein 14jähriges Mädchen, die nach langem Betteln zu ihrem 14.Geburtstag ein Pferd bekommen hat, zu diesem Geschenk hat die ganze Verwandtschaft zusammengelegt.
Sie hat mir gesagt:
„ wenn der meine Sissi aufschlitzt, dann nehme ichmir auch das Leben....“
Soweit zur angeblichen Exclusivität der Pferdehalter.
Und die „Pferdequälereien“, die eas schildert, existieren nur in seiner schmutzigen Phantasie.
Hier gibt es nicht einmal Pferderennen, geschweige denn „Pferde als Zuchtmaschinen und Sportgeräte“.

Gruß von Claus
 
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ach so, jetzt noch das „gesunde Volksempfinden“.

eas schreibt:

3. In einer modernen Demokratie hat man gelernt, sich über das "gesunde Volksempfinden" absichtlich hinwegzusetzen, weil auf die Folgen dieses "gesunden Volksempfindens" wie beispielsweise im dritten Reich zukünftig verzichtet werden soll.

nunja, die Nazis haben so verschiedene traditionsreiche, gute, volkstümliche Gebräuche und Begriffe mißbraucht,
indem sie ihnen einen anderen Sinn gaben oder einfach eine infame Lüge unterlegten.
So zb mit dem „Volkszorn“, der angeblich das Lynchen der Juden ausgelöst hat.

Darf man ein „gesundes Rechtsempfinden des Volkes“ leugnen, nur weil die Nazis den Begriff pervertiert haben?
Darf man keine Sonnenwende feiern, nur weil es die Nazis zelebriert haben?
Hören wir nicht auch Wagners Musik und zählen sie zu unserem großen Kulturerbe
obwohl er Hitlers Lieblingskomponist war?
Essen wir nicht auch gern Bratwürste, obwohl sie Göring gut geschmeckt haben?

singen wir nicht auch
„blühe, deutsches Vaterland!“, ebenso wie die Nazis?
Sollen wir uns alles das verekeln lassen, was die Nazis mißbrauchten und verdrehten?
ich denke nicht.

Aber ich weiß es gibt solche Leute, die stecken demonstrativ die Hände in die Taschen,
wenn das Deutschlandlied gespielt oder gesungen wird.
vielleicht essen die aus den genannten gründen auch keine Bratwürste :)

vermutet Claus.
 
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