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Paul Roberts: The end of oil

Walter

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Der Kampf um das verbleibende Öl hat bereits begonnen, wie Paul Roberts in "The End of Oil" ausführt

Oft wählen Buchautoren den eigenen Titel ihres Werks nicht. Stattdessen verpasst der Verlag dem Buch einen Titel, der hohe Verkaufszahlen verspricht. Mitunter kann es vorkommen, dass der Titel mit der Kernaussage des Buches nicht ganz übereinstimmt. Möglicherweise lief alles so bei Paul Roberts' neustem Buch "The End of Oil". Zwar geht es dem Autor um das nahende Ende der Ölwirtschaft, aber er betont vor allem, dass das Ende des "einfachen Öls" (easy oil) bevorsteht, nicht des Öls insgesamt. Was macht das für einen Unterschied? Roberts erklärt es anschaulich in seinem lesenswerten Buch.

Wer den kurzen, aber interessanten Artikel weiter lesen will:
http://www.heise.de/tp/deutsch/special/zen/17538/1.html
 
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Was ist der Preis für den Preis?

Wenn ich den Beitrag so recht verstehe, hat nicht so sehr der Kampf um das verbleibende Öl in seiner Quantität, sondern um vielmehr um die Verfügungsgewalt über die Förderungskapazitäten begonnen. Öl wird es noch relativ lange geben, auch das mit höheren Produktionskosten. Nur lassen sich letztere der Produktionskosten wegen nicht so schnell hoch und runter fahren. Je höher die Produktionskosten, desto näher muss ich an der Auslastungsgrenze bleiben.
Meines Erachtens ist der Ölpreis selbst gar nicht das Ausschlaggebende. Viel mehr ist es der Einfluss, den sein Preis bzw. die Furcht davor oder die Hoffnung darauf, auf andere Preise hat: Aktienkurse, Termin- und Warenbörsen, Derivatehandel. Wer hier den Preis praktisch beliebig vorgeben kann, kann die dadurch sich erzwingenden kurzfristigen Preisänderungen, dadurch, dass er sie ja im Vorhinein kennt, "kaufmännisch" zu einem weitaus größeren Vorteil nutzen als die paar schäbigen "Öldollars", dann dazu reichen "psychologische Ankündigungen" meist aus.
Aber, "so dumm" sind die Islamiten auch! Es mag vielleicht unverständlich klingen, Osama bin Laden geht es (aus meiner Sicht) weniger um den Kampf gegen die USA (wohl auch), als viel mehr um den Sturz der Saudis.
Auch die Intzelligenz der Irakis sowie der anderen Araber weiß um diese Ölproblematik, sie haben sicher weitaus weniger auf Herrn Roberts gewartet, als das "Abendland". Es geht also nicht so sehr primär um die Sicherstellung der Energieversorgung, sondern darum "New Economie" am richtigen Laufen zu halten, oder aus der anderen Sicht, dieses zu verhindern. Wenn ich weiß, dass morgen alle ölabhängigen Aktien fallen werden, verdiene ich dadurch weit aus mehr, als durch den differierenden Ölpreis. Und wenn ich weiß, wann ich den Ölpreis stabilisiere, dann weiß ich auch, wann ich diese Aktien wieder kaufen, die entsprechenden Geschäfte eingehen muss, um den entsprechenden Preisanstieg lukrieren zu können. Die Frage ist nur, was dieses "Geschäft" kosten darf.
Wie sehr die Wachstumsraten der einzelnen Volkswirtschaften vom Ölpreis abhängig sind, ist ja nicht nur "Westökonomen" bekannt.
 
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Da muss ich Diethelm recht geben. Öl wird es noch lange geben und mit der Steigerung der Preise steigen auch die Reserven, da Erdölfelder, deren Ausbeutung bisher unrentabel waren, plötzlich doch rentabel sind. Zudem gibt es eine kontinuierliche Verfeinerung der Fördertechnik d.h. ddie Ausbeute pro Vorkommen erhöht sich laufend (z.Zt. 76 %).
Der Schlüssel ist die Verfügbarkeit und damit der Einfluss auf den Preis. Dieser ist ein wichtiger Schlüssel für die Volkswirtschaften vieler Länder, was auch die islamischen Terroristen erkannt haben. Es könnte der Hebel sein, die westlichen Volkswirtschaften wenn nicht zu kippen, aber doch doch stark zu beeinflussen. Allerdings gibt es eine gegenseitige Abhängigkeit. Ohne das Ölgeld könnten viele Förderländer nicht existieren. Insofern wäre ein zu hoher Ölpreis für diese selbst kontraproduktiv. Die Automobilindustrie ist für Deutschland eine Schlüsselindustrie, der Ölpreis ist also auch für uns von zentraler Bedeutung. Insofern sind manche Schweinereien der USA in der Region Naher Osten durchaus für uns von Nutzen, soweit sie die Ölförderung sichern
Neue Techniken wie Wasserstoffantrieb und Brennstoffzelle, die unmittelbar vor der Serienreife stehen, werden die Bedeutung des Öls in den kommenden zwanzig Jahren reduzieren. Die Alternative ist heute schon der Gasantrieb, in Holland stark, ansonsten unverständlicherweise kaum genutzt. Verliert das Öl an Bedeutung, so auch die Region des Nahen Ostens.
 
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