Im übrigen habe ich langsam das Gefühl, dass Radio und TV fest in den Händen der norddeutschen Sprecher ist.
Ständig hört man: gesacht, gefracht, Tach, Zuch usw statt gesagt, gefragt, Tag, Zug.
Munro, das halte ich für einen Fall selektiver Wahrnehmung.
Gesetzt den Fall es stimmt: Es handelt sich vielmehr um
Hochdeutsch, einem - historisch zugegebenermaßen konstruierten - Versuch, einen Standarddialekt zu schaffen, der von möglichst vielen Deutschen in einem historisch-politischen und sprachlichen Flickenteppich verstanden werden kann.
Das Hochddeutsch mag nördlich geprägt sein, aber immerhin wird das "Brötchen" eher von mehr Menschen verstanden, als die "Semmel" oder das "Wecken" (oder die "Schrippe").
Es hat sicherlich auch damit zu tun, dass es sogar innerhalb bestimmter Länder Süddeutschlands Dialekte gibt, die schon ein paar km weiter kaum verstanden werden. Wenn sie überhaupt den Mund aufbekommen und nicht nur irgendwelche Zisch- und Belllaute nuscheln.
Mittlerweile lebe ich fast 25 Jahre in Bayern, in München. Dennoch begegnet mir immer wieder einmal ein Sprecher, bei dem ich feststelle: Bei dem bräuchte ich jetzt Untertitel. Oder ich kann den zwar verstehen, aber nicht lange. Denn ich muss mich auf jedes Wort konzentrieren, was der so von sich gibt.
Oft genug stellt man allerdings fest: Der wird auch von anderen Bayern nicht verstanden. Und gibt sich nicht die geringste Mühe, mal deutlich zu sprechen.
Dann habe ich da diesen Gast, Österreicher ... da verstehe ich die Hälfte einfach nicht. Mittlerweile bin ich da ganz direkt. Tut mir leid, das habe ich nicht verstanden. Er will mir etwas erzählen, und nicht ich ihm ...