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Niederlande - die Wahl

An alle Niederländer": So ist der Brief von Ministerpräsident Mark Rutte überschrieben, der ganzseitig in den acht wichtigsten Zeitungen des Landes erschienen ist.
Aber Rutte meint gar nicht alle Niederländer, er zielt allein auf Einwanderer und Flüchtlinge, die sich seiner Ansicht nach nicht an die Regeln halten.
"Wir empfinden wachsendes Unbehagen, wenn Menschen unsere Freiheit missbrauchen, um den Laden durcheinanderzubringen,
obwohl sie doch gerade wegen dieser Freiheit hierhergekommen sind." Ihnen ruft er zu: "Verhaltet euch normal oder geht."

Wilders wird gewählt, weil er den Menschen Sicherheit verspricht, weil er ihre Identität schützen, sie vor Fremdem,
vor Unordnung bewahren will. Nun signalisiert Rutte, dass er das alles auch kann, dass er der bessere Wilders wäre.

In vielen Zeilen umreißt er, was er für "nicht normal" hält: Menschen, die glaubten, immer Vorfahrt zu haben, Abfall auf die Straße werfen,
Busfahrer bespucken, "in Gruppen herumhängen" und andere bedrohen oder gar misshandeln. Menschen, die sich nicht anpassen wollen,
die Homosexuelle belästigen, Frauen in kurzen Röcken hinterherpfeifen oder "normale Niederländer als Rassisten bezeichnen".


http://www.sueddeutsche.de/politik/niederlande-verhaltet-euch-normal-1.3347607

Mir dünkt Rutte ist ein recht geschickter Rechtspopulist! :rolleyes:

Er wählte für seinen Wahlkampf das universelle Schlagwort „ Normal“ als Wahlkampfmotto.
Was soll das Normale sein? Der Begriff ist so weitläufig und dehnbar, dass man sich alles darunter vorstellen kann. :confused:

Jeder Bürger interpretiert das „Normale“ als etwas Gutes und so steht Rutte mit einer weißen Weste da,
obwohl er zugleich auch in rechtspopulistischer Art das „Abnormale“ demaskiert hat. o_O

Außerdem war für mich auch das Redeverbot gegenüber den türkischen Politikern,
keinesfalls liberal, denn es war eindeutig eine rechtspopulistische Handlung. :eek:

Raffiniert ist auch, dass prozentuale Verluste als große Siege gefeiert werden. :banane: :ola:

Gabriel: „Es sei ein gutes Zeichen, dass ein rechtsextremer Kandidat wie Geert Wilders nicht gewonnen habe.“

Schulz: "Ich bin erleichtert", schrieb er zum Abschneiden von Wilders. "Wir müssen aber weiter für ein offenes und freies Europa kämpfen!"


http://www.tagesspiegel.de/politik/...iederlande-du-bist-ein-champion/19523898.html
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http://www.focus.de/politik/ausland...lange-koalitionsverhandlungen_id_6800897.html
Vorläufiges Endergebnis der Niederlande-Wahl steht fest

In den Niederlanden ist das vorläufige Endergebnis der Parlamentswahl bekannt gegeben worden. Die rechtsliberale Partei von Ministerpräsident Mark Rutte landete demnach wie erwartet trotz erheblicher Verluste klar vor der Partei des Rechtspopulisten Geert Wilders. Rutte holte mit seiner VVD 21,3 Prozent der Stimmen, Wilders mit seiner PVV 13,1 ,wie die niederländische Nachrichtenagentur ANP berichtete.

Noch nicht mit eingerechnet sind ANP-Angaben lediglich die Briefwahlergebnisse und Ergebnisse aus den Überseegebieten. Sie betreffen allerdings nicht einmal 1 Prozent der knapp 13 Millionen Wahlberechtigten.

Auf dem dritten Platz liegen nach dem vorläufigen Endergebnis mit 12,5 Prozent die Christdemokraten (CDA). Knapp dahinter kommen die linksliberalen D66 mit 12,0 Prozent sowie die Sozialisten (SP) mit 9,2 Prozent und GroenLinks mit 8,9 Prozent. Die Wahlbeteiligung wird mit 80,4 Prozent angegeben. Sie lag damit deutlich höher als die im Jahr 2012. Damals gaben 74,6 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab.

Umgerechnet in Mandate ergeben sich demnach 33 Sitze für Ruttes rechtsliberale Volkspartei für Freiheit und Demokratie (VVD). Wilders' Partei für die Freiheit (PVV) kommt auf 20 der 150 Parlamentssitze.

Die Christdemokraten (CDA) und die Democraten 66 holen jeweils 19. Die Sozialisten und GroenLinks mit 14. Notwendig für die Regierungsbildung sind 76 der 150 Parlamentssitze. Ausgeschlossen hat Rutte nur eine Koalition mit der Partei von Wilders.
 
Eines muss man Wilders lassen: er zieht seine Sache durch. Seine Partei ist de facto eine ein-Mann-Partei. Seine Abgeordneten sind wie seine Angestellten. Nach deutschem Parteienrecht wäre es gar nicht möglich so eine Partei zu gründen. Da sind die Deutschen zu zwangs-kollektivistisch und die Niederländer 'entspannter'.
Wilders hat erkannt, dass eine Partei als Diskussionclub von Ignoranten bloß hinderlich ist. Er macht seine Politik.
Wenn ich auch nicht alle seine Positionen teile, so macht er es genau richtig. Schade dass das in Deutschland nicht möglich ist. In Deutschland ist alles auf endlose zerfransende Debatten ausgelegt. Derweil wenn einer Ideen hat, warum sollte er nicht mit genau seinen Ideen zur Wahl antreten dürfen? Die Deutschen setzen einfach auf die Unterdrückung des Individuums durch das dumme Kollektiv.
 
Die "Einmannpartei" ohne Diskussionsklub gab es in Deutschland und Österreich doch schon. Und was daraus geworden ist, steht in den Geschichtsbüchern.....
 
Wilders hat erkannt, dass eine Partei als Diskussionclub von Ignoranten bloß hinderlich ist.

Die Niederländer hingegen haben erkannt, daß ein populistisch schwätzender Wilders weniger bringt als ein rechtsliberaler Ruttes.

Und was daraus geworden ist, steht in den Geschichtsbüchern.....

Und an den Kosten sind wir immer noch beteiligt.

Freundschaft!
 
Die "Einmannpartei" ohne Diskussionsklub gab es in Deutschland und Österreich doch schon. Und was daraus geworden ist, steht in den Geschichtsbüchern.....
:lachen:
Auf einen so gearteten Kommentar habe ich natürlich gewartet ... ja ich habe ihn geradezu absichtsvoll provoziert, um dann dennoch Wilders Ansatz zu bekräftigen und zu bejahen als einen, der vorbildlich individualistisch vorangeht und sich nicht den Befindlichkeiten eines Kollektiv unterwirft.
Historisch gäbe es einiges, deinen implizierten Vergleich zu entkräften, aber es zu tun würde ja bedeuten, dass ich mich den Befindlichkeiten eines Kollektivs, als dessen Vertreter du dich outest, unterwerfen würde, indem ich um Zustimmung werben würde. Aber ich lege nicht den geringsten Wert auf die Zustiimmung von anderen geschweige denn Deinesgleichen.
 
... um dann dennoch Wilders Ansatz zu bekräftigen und zu bejahen als einen, der vorbildlich individualistisch vorangeht und sich nicht den Befindlichkeiten eines Kollektiv unterwirft.
Ja, sauber! Zwölf Jahre lang völlig isoliert von der Außenwelt leben, bei ständiger Todesangst und dennoch sich als geistig gesund zu verkaufen… wirklich bewundernswert.
 
:lachen:
Auf einen so gearteten Kommentar habe ich natürlich gewartet ... ja ich habe ihn geradezu absichtsvoll provoziert, um dann dennoch Wilders Ansatz zu bekräftigen und zu bejahen als einen, der vorbildlich individualistisch vorangeht und sich nicht den Befindlichkeiten eines Kollektiv unterwirft.
Historisch gäbe es einiges, deinen implizierten Vergleich zu entkräften, aber es zu tun würde ja bedeuten, dass ich mich den Befindlichkeiten eines Kollektivs, als dessen Vertreter du dich outest, unterwerfen würde, indem ich um Zustimmung werben würde. Aber ich lege nicht den geringsten Wert auf die Zustiimmung von anderen geschweige denn Deinesgleichen.

Schade, dass es nicht eine Insel gibt, auf der Menschen, die auf kein Kollektiv Rücksicht nehmen möchten, ihr freiheitliches Leben ganz ungestört beenden können. :lachen:
 
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Ja, sauber! Zwölf Jahre lang völlig isoliert von der Außenwelt leben, bei ständiger Todesangst und dennoch sich als geistig gesund zu verkaufen… wirklich bewundernswert.
Todesangst? Bin ich mir nicht sicher, weil er weiß was er will und warum er tut was er tut. Diese Gewissheit schließt Angst aus, nicht aber Vorsicht.
Um klar zu sehen, benötigt man Abstand von Kollektiv. Wer kontinuierlich mit dem Kollektiv involviert ist, der ist vernebelt wie das Kollektiv.
 
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