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Mystik vs. Naturgesetze

Yasmin

New Member
Registriert
15. Dezember 2005
Beiträge
33
So, here we goes, Claus:D


Also nochmal kurz was die Physik betrifft.
Ich bin da ein absoluter Laie.
ich hab das ein oder andere mir angelesen
und bin über viele Mystiker gestolpert
die an Grenzen ihrer physikalischen Profession gestoßen sind.
Es gibt doch z.B. auch Bücher "Einstein als Esoteriker"

Wobei ich den Begriff Esoterik nicht mag.
Für mich beinhaltet der Begriff ein Sammelsorium
von Kartenlegen, Runenwerfen, Kräutermagie, Amuletten etc.
Das ist für mich, um es Buddhistisch auszudrücken,
Anfänger Zen:p

Ich bevorzuge den Begriff Spiritualität.
Dieser begriff kommt der Mystik sehr nahe.
Es geht um eine Art sich zu leben,
sich zu erfassen.
Dies ist weit entfernt von meditierenden Yogis,
Mantren aufsagenden Schülern und Kräutermischenden Hexen.

Es geht eher auch um die alten Fragen der Philosophie.
Gibt es eine Seele?
Was ist sie und wo ist sie?
Habe ich ein selbst oder bin ich ein Ich?
Existiert etwas anderes als Nichts?
(nur ein paar kleine Beispiele)

Und es geht um mich als Mensch.
Angelehnt an die Psychologie,
zu schauen was sind meine Mechanismen,
warum mache ich was wie und wann.
Diese dann aber nicht wie in der Psychologie
wegdrücken, Gestellschaftskonform, machen zu wollen.
Eher um das anhemen und wenn man will, loslassen.

Hier ein kleiner Ausszug aus "Nichts tun" von Steven Harrison, meinem haus und Hof Mystikers
"Physiker, und nicht etwa Metaphysiker, sind bis dato mit der elegantesten Beschreibung dieser Leerheit hervorgetreten. In der Quantenphysik werden Wahrscheinlichkeitswellen beschrieben, dennen eine fass- oder messbare Dinglichkeit nicht zukommt. Bis nicht ein Bewußtsein hinzutritt und durch seine Beobachtung oder Bezugnahme Wirklichkiet erschafft, gibt es in der Welt der Quantenphysik keine greifbaren Objekte."

So, ich denke das reicht für den Anfang.
Ich bin jetzt gespannt auf deine Welt lieber Claus:)
Lg Yasmin
 
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So. liebe Yasmin, der Anfang wäre gemacht.:)

Es geht um eine Art sich zu leben,
sich zu erfassen.

Ds ist gut.

Es geht eher auch um die alten Fragen der Philosophie.
Gibt es eine Seele?
Was ist sie und wo ist sie?

damit beschäftige ich mich auch

Habe ich ein selbst oder bin ich ein Ich?
Existiert etwas anderes als Nichts?

diese Fragen verstehe ich nicht :confused:

"Physiker, und nicht etwa Metaphysiker, sind bis dato mit der elegantesten Beschreibung dieser Leerheit hervorgetreten. In der Quantenphysik werden Wahrscheinlichkeitswellen beschrieben, dennen eine fass- oder messbare Dinglichkeit nicht zukommt. Bis nicht ein Bewußtsein hinzutritt und durch seine Beobachtung oder Bezugnahme Wirklichkiet erschafft, gibt es in der Welt der Quantenphysik keine greifbaren Objekte."

da geht allerhand durcheinander.
Die Quantenmechanik beschreibt die Gestzmäßigkeiten im Mikrokosmos, das heißt auf der Ebene der Elementarteilchen, also elektronen zum Beispiel,
sie beschreibt nicht die „die Leerheit“.
Auch den elementarteilchen kommt eine „messbare dinglichkeit“ zu, nur sind dort die Gesetze anders als im makroskopischen Bereich, es gilt zum Beispiel die Unschärferelation:
wenn man den Ort schärfer bestimmt, ist die Aussage über die Geschwindigkeit prinzipiell unschärfer.

Und die Elementarteilchen existieren unabhängig vom Bewußtsein eines Beobachters, nur die Beobachtbarkeit ist eingeschränkt.

Habe ich mich verständlich machen können?:reden:

fragt Claus
 
claus schrieb:
So. liebe Yasmin, der Anfang wäre gemacht.:)
ja lieber Claus, so siehts aus:D



Yasmin schrieb:
claus schrieb:
damit beschäftige ich mich auch
Es geht eher auch um die alten Fragen der Philosophie.
Gibt es eine Seele?
Was ist sie und wo ist sie?
na siehste.
das ist doch schonmal eine Basis.
Egal von wo und wie man es betrachtet.
Jede Sicht kann nur bereichernd sein:)
Meine Meinung.



Yasmin schrieb:
claus schrieb:
diese Fragen verstehe ich nicht :confused:
Habe ich ein selbst oder bin ich ein Ich?
Existiert etwas anderes als Nichts?
Hast du dich noch nie gefragt wer das in dir ist?
Wenn du dich still hinsetzt und einfach nichts tust.
Versuchst zur Ruhe zu kommen.
Die Gedanken aber weiterhetzen, ewig im Fluss.
Hast du dich nie gefragt woher sie kommen?
Ob du das überhaupt bist der das denkt?



claus schrieb:
Und die Elementarteilchen existieren unabhängig vom Bewußtsein eines Beobachters, nur die Beobachtbarkeit ist eingeschränkt.
ich kann dir Physikalisch wie gesagt nicht das Wasser reichen, da tseckst du mich locker in die Tasche ;)
Aber ich frage dich trotzdem: ist das bewiesen oder meinst du das nur?
Ich zweifle das an :D


Woran glaubst du denn?

Und ja du hast dich versändlich ausgedrückt- Danke
Lg Yasmin
 
Die Frage Mystik gegen Wissenschaft scheint mir irreführend zu sein. Die immer stärker werdende Besinnung auf den Wahrheitsgehalt von Bildern, Symbolen, auch Mythen helfen kann helfen, den Sinngehalt der wissenschaftlichen Erkenntnisse deutlich zu machen.


Ich kann jetzt nur von Texten christlicher Mystiker sprechen - andere kenne ich zu wenig, aber wenn wir uns klar machen, dass es das Trachten der Mystiker war, eins mit Gott zu sein und wenn wir Gott mal kühn modernistisch so übersetzen, das Bewusstsein des Menschen, eins mit sich und der Welt zu sein, so schließt das auf gar keinen Fall eine Gegnerschaft zu den Naturwissenschaften ein, die uns ja Kenntnisse über die Welt vermitteln.


Hier ist ein Gedicht von Hildegard von Bingen:

Alles durchdringst du,
die Höhen, die Tiefen
und jeglichen Abgrund.
Du baust und bindest alles.
Durch dich träufeln die Wolken,
regt ihre Schwingen in die Luft.
Durch dich birgt Wasser das harte Gestein,
rinnen die Bächlein
und quillt aus der Erde
das frische Grün.
Du auch führest den Geist,
Der deine Lehre trinkt
ins Weite;
Wehest Weisheit in ihm
und mit der Weisheit die Freude.


Um es klar zu stellen - ich bin Agnostikerin und als solche muss ich bekennen, solange Gott so wahrgenommen wird - in der Natur, als allwirkendes Prinzip- kann ich dem nichts entgegensetzen, obwohl ich jedem religiösen oder staatlichem System bildlich gesprochen “ an die Gurgel gehen “ würde, das mir an einen kanonisierten Gott zu glauben beföhle. An die Erkenntnisse der Wissenschaft , v.a. der Naturwissenschaften muss und will ich glauben, weil ich glaube, dass sie eben “ wissenschaftlich” - überprüfbar - zustande kommen und jederzeit bei neuer Erkenntnislage regulierbar sind. Wenn auch nicht von mir.

Marianne

Falls Ihr, Jasmin oder Claus mir antwortet, bitte ich darum, nicht mein ganzes Post in einzelne Sätze zu zerlegen. Der Sinn ist nämlich in der ganzen Aussage zu finden. Ich finde es ätzend, mich durch ein Zitatenirrgarten zu quälen. Ich weiß ja, was ich geschrieben habe. Aber - wie gesagt : falls....
 
Liebe Marianne,
ja du hast recht.

Aber Claus und ich befinden uns in der Wortklärungsphase (nenn ich jetz mal so) und da meine ich das eine komplette Destruckturierung erst zu völligem verstehen führen kann ;)

Nichts desto trotz kann ich deine Worte unterschreiben.
Ich würde Gott als Leben definieren.
Nicht mehr und nicht weniger:)

Lg Yasmin


P.S.: dies soll aber bitte ein offener Dialog sein. Wer etwas zu sagen hat, der möge sich bitte einmischen. Der Dialog mit Dir, Marianne ist ein Anderer, als der mit Claus. Und so wäre es mit jedem anderen. Daher melde sich wer sich zu Wort melden möchte :) :) :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Gibt es eine Seele?
Was ist sie und wo ist sie?

Wie ich mir das vorstelle, liebe yasmin, habe ich hier

https://www.denkforum.at/forum/showthread.php?mode=hybrid&t=2400

versucht zu erklären.

Ob du das überhaupt bist der das denkt?

ja, wer denn sonst, ich bin doch nicht schizophren, ts, ts, ts........

ist das bewiesen oder meinst du das nur?

es gibt Krümelkacker, die sagen, ein Naturgesetz läßt sich prinzipiell nicht beweisen, es müßten dazu unendlich viele Experimente dieses Gesetz bestätigen.

es gibt Realisten, die sagen, ein Naturgesetz gilt als bewiesen, solange es nicht falsifiziert worden ist.

ich halte mich für einen Realisten.

realistische grüße von Claus
 
Das lese ich mir morgen mal in Ruhe durch:)
jetzt geh ich mal was essen und dann genieße ich meinen Kinderfreien Abend.
Morgen dann wieder mehr.
Danke für den netten Dialog:)
 
Marianne schrieb:
Um es klar zu stellen - ich bin Agnostikerin und als solche muss ich bekennen, solange Gott so wahrgenommen wird - in der Natur, als allwirkendes Prinzip- kann ich dem nichts entgegensetzen, ...
Du kannst wem oder was nichts entgegensetzen?
Der Sinnhaftigkeit, an Gott zu glauben oder der Sinnhaftigkeit
von Gott selbst?

Marianne schrieb:
An die Erkenntnisse der Wissenschaft , v.a. der Naturwissenschaften muss und will ich glauben, weil ich glaube, dass sie eben “ wissenschaftlich” - überprüfbar - zustande kommen und jederzeit bei neuer Erkenntnislage regulierbar sind. Wenn auch nicht von mir.
Das hat mit Glauben absolut nichts zu tun.
Denn man glaubt an etwas Wahres und nicht an etwas
Pragmatisches, jederzeit Revidierbares.

In Wirklichkeit akzeptierst du nur die wissenschaftliche
Erkenntnismethodik als diesjenige, welche die Realität
unter den gegebenen Umständen am besten beschreibt.

Zwischen "akzeptieren", "als gegeben annehmen" auf der einen
Seite und "glauben", "für wahr halten" auf der anderen liegen
Welten.

Die Welten zwischen Wissenschaft und Religion.

Gruss
Camajan
 
Du hast Recht, Camajan, ich glaube an die Wissenschaften, die ihre Irrtümer zugeben kann und muss - an Gott glaube ich nicht, kann ich nicht glauben. Ich sage allerdings nicht, dass es ihn nicht gibt - für das Konstrukt Gott gibt es für mich keine Beweise.
Sogar der intelligent-design Gedanke ist für mich metaphysisch.


Die Sinnhaftigkeit des Konstruktes Gott sehe ich im historischen Zusammenhang:
der Mensch scheint ein Bedürfnis nach Metaphysik zu haben, das "ihm aus den Nöten" hilft, ihm Erklärmodelle liefert. Ohne Erklärungen sind wir Menschen oft dem Zweifel und den Ängsten allzusehr ausgeliefert. Mir genügen aber der Zweifel und das Beweisbare. Wenn Du so willst: Unsicherheit ist mir größere Sicherheit als reiner Glaube.


Marianne
 
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Yasmin schrieb:
Es gibt doch z.B. auch Bücher "Einstein als Esoteriker"

Wobei ich den Begriff Esoterik nicht mag.
Für mich beinhaltet der Begriff ein Sammelsorium
von Kartenlegen, Runenwerfen, Kräutermagie, Amuletten etc.

Hallo Yasmin,

ich war Anfang Dezember in der Einstein-Ausstellung im Historischen Museum von Bern. So viele Bücher über Einstein, wie sie im Foyer präsentiert wurden, habe ich noch nie auf einem Haufen gesehen. Kein einziges der Bücher befasste sich aber mit "Einstein als Esoteriker".

Ich halte es dennoch nicht für ausgeschlossen, dass die Esoteriker Einstein und das Einstein-Jahr nutzen, um ihrem "Sammelsurium von Kartenlegen, Runenwerfen, Kräutermagie, Amuletten etc." einen wissenschaftlichen Anstrich zu geben!

Grüsse von
Hartmut
 
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