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Münchner Konferenz für Sicherheitspolitik

Hartmut

Well-Known Member
Registriert
15. August 2005
Beiträge
3.007
In München steht derzeit wieder die Weltpolitik, insbesondere die Sicherheitspolitik, im Mittelpunkt.

Ich habe heute morgen die Rede von Kanzlerin A. Merkel angehört. Ausgehend vom Klimawandel und den damit verbundenen Gefahren liess sie die zahlreichen Krisenherde in der Welt Revue passieren, wobei sie Schwerpunkte setzte, z. B. Afghanistan, Naher Osten, Iran.

Vermisst habe ich in ihrer Rede irgendetwas zum Thema Abrüstung oder zumindest Einstellung des Wettrüstens. Sie erwähnte lediglich, dass gewisse Staaten nach Massenvernichtungswaffen streben, dass aber andere Staaten auf Bergen von solchen Waffen sitzen und sogar eine neue Runde im Wettrüsten einläuten, sah sie nicht als ein besonderes Problem.

Anders der russische Präsident Putin, der auf diese bedenkliche Lücke in der Rede der Kanzlerin prompt reagierte. Er warnte die USA davor, mit der beabsichtigten Stationierung von nuklearen Abwehrraketen, z. B. in den neuen NATO-Partnern Polen und Tschechien, also vor der Haustür Russlands, das Wettrüsten zu forcieren. Überdies sprach er davon, dass die USA übermässig Gewaltpolitik betreiben.

Im "Spiegel" bezeichnet man die Rede Putins als einen "Hauch des Kalten Krieges". Ich meine aber, dass Putin recht hat und dass die europäischen NATO-Partner gut daran täten, ihrem grossen Bruder mal zu sagen, dass er zuweilen falsche Signale setzt.
 
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AW: Münchner Konferenz für Sicherheitspolitik

Als ich das in den Nachrichten sah, hatte ich den Eindruck, alternde Riesenbabys stritten um den Schnuller. Fast komisch, wenn es nicht so ernst wäre.

Putin ist gewiß einer der letzten, denen gegenüber ich große Sympathie bekunden möchte. Er ist ein übler Machtpolitiker, der sein Land rückwärts treibt. Ich kann mir nicht helfen, seine Rede hat einen Touch von "enttäuschter Ex-Großmacht" und seine - isoliert betrachtet berechtigten - Angriffe auf Onkel George wirken etwas unglaubhaft. Na gut, ich habe es ja auch nur in den Nachrichten gesehen.

Trotzdem: Ich freue mich auf die Zeit nach Busch, besser: ich hoffe darauf.

Viele Grüße
Zwetsche
 
AW: Münchner Konferenz für Sicherheitspolitik

hallo, forianer!

auch wenn putin durchaus umstritten ist, er hatte mit seinen sorgen über die stationierung von abwehrraketen in polen und dem leitzentrumsbau in tschechien recht. die usa betonen, diese seien zum schutze europas vor raketen aus nordkorea (haben eine max. reichweite von 2000-2500 km!) und dem nahen osten, also zur abwehr von terroristen. allerdings sind sie klar gegen russland gerichtet, da die usa angst hat, dort einen wiedererstarkten neuen alten feind zu finden, der ihre stellung unter anderem bedrohen könnte!
 
AW: Münchner Konferenz für Sicherheitspolitik

In München steht derzeit wieder die Weltpolitik, insbesondere die Sicherheitspolitik, im Mittelpunkt.

Ich habe heute morgen die Rede von Kanzlerin A. Merkel angehört. Ausgehend vom Klimawandel und den damit verbundenen Gefahren liess sie die zahlreichen Krisenherde in der Welt Revue passieren, wobei sie Schwerpunkte setzte, z. B. Afghanistan, Naher Osten, Iran.

Vermisst habe ich in ihrer Rede irgendetwas zum Thema Abrüstung oder zumindest Einstellung des Wettrüstens. Sie erwähnte lediglich, dass gewisse Staaten nach Massenvernichtungswaffen streben, dass aber andere Staaten auf Bergen von solchen Waffen sitzen und sogar eine neue Runde im Wettrüsten einläuten, sah sie nicht als ein besonderes Problem.

Anders der russische Präsident Putin, der auf diese bedenkliche Lücke in der Rede der Kanzlerin prompt reagierte. Er warnte die USA davor, mit der beabsichtigten Stationierung von nuklearen Abwehrraketen, z. B. in den neuen NATO-Partnern Polen und Tschechien, also vor der Haustür Russlands, das Wettrüsten zu forcieren. Überdies sprach er davon, dass die USA übermässig Gewaltpolitik betreiben.

Im "Spiegel" bezeichnet man die Rede Putins als einen "Hauch des Kalten Krieges". Ich meine aber, dass Putin recht hat und dass die europäischen NATO-Partner gut daran täten, ihrem grossen Bruder mal zu sagen, dass er zuweilen falsche Signale setzt.

Heute las ich die erfreuliche Nachricht, dass der deutsche Aussenminister Steinmeier die USA vor einem neuem Wettrüsten warnt. Das ist die Reaktion, die ich eigentlich von der Kanzlerin Merkel erwartet hatte.

Es geht um das geplante US-Raketenabwehrsystem in Polen und Tschechien. Die USA verfolgen diese Pläne gegen den ausdrücklichen Protest Russlands. Steinmeier meint dazu, dass man "überholte Denkmuster des Gegeneinanders und der Konfrontation" überwinden müsse. Er habe Verständnis dafür, dass die USA sich vor iranischen Langstrecken-Raketen schützen wollten, aber Sicherheit dürfe "nicht um den Preis neuen Misstrauens oder gar neuer Unsicherheit erkauft werden".

Steinmeier weiter: "Unsere oberste Priorität bleibt deshalb Abrüstung, nicht Aufrüstung. Wir wollen kein neues Wettrüsten in Europa".

Solche klaren Worte in puncto Abrüstung habe ich von der deutschen Regierung schon lange nicht mehr gehört. Endlich wird dem "grossen Bruder" mal gesagt, dass er die falschen Signale setzt!

Auch die deutsche Opposition warnt vor den Raketenplänen der USA. FDP-Chef Westerwelle meint:
Wer von anderen Staaten Verzicht auf Atomrüstung verlange, der sollte auch selber bei der Abrüstung glaubwürdig sein.

Ich meine, dass die o. g. Stimmen deutscher Politiker zeigen, dass man sich - obwohl NATO-Partner - nicht so einfach dem Machtkalkül der USA unterwerfen will.

Meine Meinung: Die Interessen der USA in Europa sind nicht identisch mit den Interessen der europäischen Länder! Die USA sollten Europa nicht missbrauchen als Aufmarschbasis für ihre egoistischen Bestrebungen.

Gruss
Hartmut
 
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AW: Münchner Konferenz für Sicherheitspolitik

hallo, hartmut!

acuh wenn ich das mädchen aus der zone und ihre ach so moderne einstellung nicht abkann, muss ich sie doch verteidigen in puncto warnen vor wettrüsten!

sie hat bei gesprächen mit dem polnischen ministerpräsidenten ihn darum gebeten, die stationierung von abfangraketen, die dieses NMD-system braucht, nicht zu genehmigen. ich habe aber die befürchtung, es wird doch dazu kommen. das beispiel wird geschichte machen. andere wirtschaftliche schwache oder machthunrige länder werden auch "verteidigungs"-politische konzepte der usa bei sich unterstützen, im gegenzug geld, macht und lob von der weltmacht erheischend!
 
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