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Mal wieder reißerische "KI" Schlagzeilen.

querulant

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6. Januar 2009
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123
Momentan berichten die Medien über einen von P.McCartney angekündigten mittels "KI" produzierten "letzten Beatles Song".
Im Artikel wird aber schnell klar, dass es eher unspektakulär um John Lennon geht, der 1978 ein paar neue Ideen (Gesang und Begleitung) aufgenommen hatte und nun mittels "KI" seine Stimme komplett von den Instrumentalstimmen isoliert werden und ihr dann eine neue Instrumentalbegleitung untergelegt werden kann.

Ich halte es strategisch und künstlerisch falsch, wenn versucht wird, historische Musik als Zeitdokument den heutigen "Hyper-Informations- und Anspruchs-Zeitgeist" künstlerisch/klangtechnisch wie auch informativ aufzustülpen

Da werden bei alten Hits nachträglich Instrumentenverteilung, auch in der Stereoebene umgemischt, oder Mono zu Stereo wie auch "HiFi"-tauglich gemacht (entrauscht, dynamisch verändert usw.) aber auch unnötig detailreich über die damalige Entstehung und den Hintergrund eines Hits informiert.

Problematisch, wenn dies bei schon verstorbenen Künstlern gemacht wird, da sie nicht mehr gefragt bzw. sich nicht mehr wehren können.
Noch unverständlicher, wenn es ein noch lebender Künstler, hier P.McCartney macht und damit seiner Kunst ein Stück weit quasi den Mythos nimmt.

Die Beatles (oder P.McCartney allein?) machten schon vor einigen Jahren m.E. einen ähnlichen Fehler. Sie veröffentlichten ohne Not eine Doppel-CD mit verworfenen Varianten ihrer größten Hits.
Damit haben sie sich ebenso ein Stück entzaubert, denn manchmal was sinnlich kultiges kann Balsam für den ansonsten mit Realitäten geplagten Alltag sein.
Der Fan will doch wohl die Hits so in Erinnerung halten, wie sie nun mal ursprünglich gehört wurden, womit er auch persönliche Erinnerungen verknüpft. Welche Emotionen und Erinnerungen verbindet man denn mit einem posthum veröffentlichen Song und dessen Band, die nicht mehr existiert?
Der Fan will, wenn nicht selbst musizierend, wohl kaum wissen, dass Hits mit Arbeit verbunden sind, nicht auf Anhieb hinhauen, sie durch üben, ausprobieren, verwerfen, ändern, zu einem Hit werden können.
Der Fan will sich eher der Illusion hingeben, seinen Stars wären die bekannten Hits einfach so "aus dem Bauch heraus" gesprudelt.

Ich habe von L. Bernstein eine Analyse der „Fünften“. Es ist verblüffend, wie er, ein Meister der Didaktik, die Analyse angeht.
Er führt von Beethoven verworfene Varianten, besonders der markanten ersten Takte vor und kommt zu der Erkenntnis, dass die Endfassung nicht anders sein konnte, wie sie letztlich ist.
Sie ist so schlüssig, fast wie eine aufgelöste mathematische Formel. Es war offensichtlich selbst für Beethoven ein langer steiniger Weg, den Anfang der Fünften so „einfach“ hinzubekommen. Aber auch hier will das ein nicht selbst musizierender Klassikfan bestimmt nicht so genau wissen.

Bei Hendrix etwa geschah ähnliche "Entzauberung".
Sein damaliges deutsches Label war die Firma „Polydor“, eine Tochter der „Deutschen Grammophon“. Dort saßen Musikexperten die genau wussten, welche Musik das Zeug hatte, auf Platte veröffentlicht zu werden.
Und in der Tat sind zu seinen Lebzeiten veröffentlichtes Material, Studioaufnahmen wie auch die Live-Mitschnitte "Royal Albert Hall" oder "Band of Gypsis" seine Sahnestücke.
Alles was posthum kam, so in der Art jeden aus der Studio-Mülltonne herausgefischten Bandschnipsel zu Geld zu machen, war und ist nur noch peinlich, stößt den Künstler ein gutes Stück von seinem Sockel, weil diese zu Lebzeiten verworfenen Aufnahmen deutlich machen, das Hendrix, dessen instrumentale Ausdrucksweise auch heute noch von unzähligen Künstlern nachgeahmt wird, auch „nur“ mit Wasser kochte.

Auch wurden seine Projekte die er nicht mehr beenden konnte, posthum von Studiomusikern "ergänzt", auf "orchestral" aufgemotzt, so das vom Trio-Konzept und dessen musikalischer Kraft, sein Markenzeichen eben, nicht mehr viel übrig blieb.

Natürlich wurde bei seinen Studioaufnahmen auch "Overdubbing" angewendet, aber es sollte dennoch möglichst nach Trio klingen.
Das haben posthum einige Tontechniker nicht begriffen, sie haben etwa bei "The Wind cries Mary" mit neben Schlagzeug und Bass eher intim zurückhaltend klingen sollender Gitarre eine separat "overdubbte" Staccato-Gitarrenbegleitung auf den linken Kanal separiert.

Null Gefühl für Authentizität und Dramaturgie, aber Hauptsache "digital remastert" auf die Plattenhülle schreiben können.

Und Hendrix's damaliger Haus- und Hof-Tonmeister Eddie Kramer, lässt sich heute filmen, wie er die Hits zerpflückt und jede Einzelspur mit den Mischpult-Schiebereglern ausblendet, um ganz im heutigen Zeitgeist der Sucht nach schonungslosen Faktenchecks zu zeigen, aus welchen Einzelfragmenten die Musik zusammen gesetzt ist und er damit die Musik zumindest für Laien entzaubert.

Vergleichbar mit einem Restaurant-Gast, der das vom Koch mit allerlei Erfahrung und Mühe zusammengestellte Menü wieder in seine Einzelbestandteile zerlegt und die Zutaten hintereinander statt gleichzeitig zu sich nimmt und somit die geschmackliche Komposition nicht mehr wahrnimmt.

Das alles hat den Nebeneffekt, dass Versuche, heute jungen Leuten Hendrix-Musik nahe zu bringen und dazu editierte Stücke nebst besagten Mülltonen-Bandschnipseln bemüht werden, mehr abschrecken, als neue Fans zu gewinnen.
Da schwirrt ein Video im Netz, auf der Hendrix auf einer zwölfsaitigen akustischcn Gitarre mittelmäßig herum klimpert und auf einem anderen Video seinem Klimpern zwei junge Damen zusehen und "begeistert" mitklatschen dabei sich gegenseitig anguckend als ob sie sich fragen: "das soll der große Hendrix sein, soll ich jetzt lachen oder weinen?".
Aber Hauptsache sich mit ihm zusammen zeigen können ("Groupie"), seine Musik "verstehen" ist dabei Nebensache.

Der öfter in Filmen gezeigte heutige Eddie Kramer, seinerzeit Hendrix`s Haus- und Hof-Tontechniker, gibt auch eine schwache Vorstellung ab. Er meint nämlich, dazu autorisiert zu sein, in Hendrix-Bändern nachträglich herummurksen und herummischen zu dürfen.

Wohl dem, der noch die Original LPs und ersten CDs hat. Denn bei den heute erhältlichen „digital remasterten“ CDs ist , "dank" Kramer u.Co. von Authentizität keine Spur mehr.
Es sind Stereo-Seiten vertauscht, rechts links Effekte und instrumentale Akzente verändert und nicht zuletzt sind Geräusche, die einfach dazu gehören, z.B. das urige Grundrauschen eines „Marshall“ Röhrenverstärkers, oder das klackern eines anlaufenden Leslie-Kabinettes einfach herausgemischt. Und sogar Patzer wurden einfach herausgelöscht. Aber gerade die sind auch Hendrix's Markenzeichen, die verzeiht man ihm, denn die machen ja u.A. seine Musik so „erdig“, er konnte seien Gitarre so „menscheln“ lassen.

Das Problem ist doch, das heutige „Stars“ (sh. etwa "K-Pop") mich zumindest kaum noch "verzaubern". Sie stellen sich, dafür bieten die zahlreichen „Überinformations-Medien“ mit Talk- oder Castingshows das Podium, zunehmend als „normale“ Menschen dar, erzählen über ihr Leben, ihre Probleme, und lassen sich ins musikalische Nähkästchen gucken, zeigen, dass sie üben müssen, Schwächen haben, und letztlich auch nur mit Wasser kochen.
In jeder Lebenslage lassen sie sich filmen, ständig schleichen Kamerateams um sie herum, beim auftragen der kosmetischen Gesichtsmaske, auch bei Männern, oder beim Zähneputzen. Es fehlt nur noch dass sie sich bei der Notdurft filmen lassen, das wäre dann "Faktenbasiertheit" par excellense, aber vielleicht kommt das auch bald.

Zu dieser ganzen m.E. in weiten Teilen seltsam "versachlichten" heutigen Musikwelt kommt noch hinzu, dass entgegen immer besserer Audio-Aufnahme- und Wiedergabetechniken das Niveau der heutigen Musik nachlässt. Denn für den einstigen Erfolgshit etwa "es ist geil ein Arschloch zu sein" wird bestimmt keine hochmoderne Aufnahmetechnik benötigt.

Dagegen konnten einstige Pop- oder Jazz-Musik-Größen als bis heute inspirierende Vorbilder damals von einer adäquat hochwertigen computerbasierten Aufnahme- und Wiedergabe-Technik noch nicht mal träumen.
 
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Ich sehe hier garkeine Notwendigkeit das als Problem zu sehen, wenn man entsprechend labelt und das tun wir.
Damit meine ich die Ehrlichkeit - wir verheimlichen mit KI ja nicht, oder betrügen - jedenfalls nciht das hier genannte Beispiel.

So wie ich das sehen kann sind das alles bekannte Sachen und so wie bei den Beatles auch bei zb. Drake bekannt.
Es gibt ganze KI-Alben mitlerweile, aber es sind halt KI-Alben und nicht das Original.

Mal anders gefragt.
Könnte das den Wert des Originals nicht steigern?

Sagen wir das Original steigt ins unendliche, wenn man die KI-Version kostenlos haben kann.
 
Momentan berichten die Medien über einen von P.McCartney angekündigten mittels "KI" produzierten "letzten Beatles Song".
Im Artikel wird aber schnell klar, dass es eher unspektakulär um John Lennon geht, der 1978 ein paar neue Ideen (Gesang und Begleitung) aufgenommen hatte und nun mittels "KI" seine Stimme komplett von den Instrumentalstimmen isoliert werden und ihr dann eine neue Instrumentalbegleitung untergelegt werden kann.

Ich halte es strategisch und künstlerisch falsch, wenn versucht wird, historische Musik als Zeitdokument den heutigen "Hyper-Informations- und Anspruchs-Zeitgeist" künstlerisch/klangtechnisch wie auch informativ aufzustülpen

Da werden bei alten Hits nachträglich Instrumentenverteilung, auch in der Stereoebene umgemischt, oder Mono zu Stereo wie auch "HiFi"-tauglich gemacht (entrauscht, dynamisch verändert usw.) aber auch unnötig detailreich über die damalige Entstehung und den Hintergrund eines Hits informiert.

Problematisch, wenn dies bei schon verstorbenen Künstlern gemacht wird, da sie nicht mehr gefragt bzw. sich nicht mehr wehren können.
Noch unverständlicher, wenn es ein noch lebender Künstler, hier P.McCartney macht und damit seiner Kunst ein Stück weit quasi den Mythos nimmt.

Die Beatles (oder P.McCartney allein?) machten schon vor einigen Jahren m.E. einen ähnlichen Fehler. Sie veröffentlichten ohne Not eine Doppel-CD mit verworfenen Varianten ihrer größten Hits.
Damit haben sie sich ebenso ein Stück entzaubert, denn manchmal was sinnlich kultiges kann Balsam für den ansonsten mit Realitäten geplagten Alltag sein.
Der Fan will doch wohl die Hits so in Erinnerung halten, wie sie nun mal ursprünglich gehört wurden, womit er auch persönliche Erinnerungen verknüpft. Welche Emotionen und Erinnerungen verbindet man denn mit einem posthum veröffentlichen Song und dessen Band, die nicht mehr existiert?
Der Fan will, wenn nicht selbst musizierend, wohl kaum wissen, dass Hits mit Arbeit verbunden sind, nicht auf Anhieb hinhauen, sie durch üben, ausprobieren, verwerfen, ändern, zu einem Hit werden können.
Der Fan will sich eher der Illusion hingeben, seinen Stars wären die bekannten Hits einfach so "aus dem Bauch heraus" gesprudelt.

Ich habe von L. Bernstein eine Analyse der „Fünften“. Es ist verblüffend, wie er, ein Meister der Didaktik, die Analyse angeht.
Er führt von Beethoven verworfene Varianten, besonders der markanten ersten Takte vor und kommt zu der Erkenntnis, dass die Endfassung nicht anders sein konnte, wie sie letztlich ist.
Sie ist so schlüssig, fast wie eine aufgelöste mathematische Formel. Es war offensichtlich selbst für Beethoven ein langer steiniger Weg, den Anfang der Fünften so „einfach“ hinzubekommen. Aber auch hier will das ein nicht selbst musizierender Klassikfan bestimmt nicht so genau wissen.

Bei Hendrix etwa geschah ähnliche "Entzauberung".
Sein damaliges deutsches Label war die Firma „Polydor“, eine Tochter der „Deutschen Grammophon“. Dort saßen Musikexperten die genau wussten, welche Musik das Zeug hatte, auf Platte veröffentlicht zu werden.
Und in der Tat sind zu seinen Lebzeiten veröffentlichtes Material, Studioaufnahmen wie auch die Live-Mitschnitte "Royal Albert Hall" oder "Band of Gypsis" seine Sahnestücke.
Alles was posthum kam, so in der Art jeden aus der Studio-Mülltonne herausgefischten Bandschnipsel zu Geld zu machen, war und ist nur noch peinlich, stößt den Künstler ein gutes Stück von seinem Sockel, weil diese zu Lebzeiten verworfenen Aufnahmen deutlich machen, das Hendrix, dessen instrumentale Ausdrucksweise auch heute noch von unzähligen Künstlern nachgeahmt wird, auch „nur“ mit Wasser kochte.

Auch wurden seine Projekte die er nicht mehr beenden konnte, posthum von Studiomusikern "ergänzt", auf "orchestral" aufgemotzt, so das vom Trio-Konzept und dessen musikalischer Kraft, sein Markenzeichen eben, nicht mehr viel übrig blieb.

Natürlich wurde bei seinen Studioaufnahmen auch "Overdubbing" angewendet, aber es sollte dennoch möglichst nach Trio klingen.
Das haben posthum einige Tontechniker nicht begriffen, sie haben etwa bei "The Wind cries Mary" mit neben Schlagzeug und Bass eher intim zurückhaltend klingen sollender Gitarre eine separat "overdubbte" Staccato-Gitarrenbegleitung auf den linken Kanal separiert.

Null Gefühl für Authentizität und Dramaturgie, aber Hauptsache "digital remastert" auf die Plattenhülle schreiben können.

Und Hendrix's damaliger Haus- und Hof-Tonmeister Eddie Kramer, lässt sich heute filmen, wie er die Hits zerpflückt und jede Einzelspur mit den Mischpult-Schiebereglern ausblendet, um ganz im heutigen Zeitgeist der Sucht nach schonungslosen Faktenchecks zu zeigen, aus welchen Einzelfragmenten die Musik zusammen gesetzt ist und er damit die Musik zumindest für Laien entzaubert.

Vergleichbar mit einem Restaurant-Gast, der das vom Koch mit allerlei Erfahrung und Mühe zusammengestellte Menü wieder in seine Einzelbestandteile zerlegt und die Zutaten hintereinander statt gleichzeitig zu sich nimmt und somit die geschmackliche Komposition nicht mehr wahrnimmt.

Das alles hat den Nebeneffekt, dass Versuche, heute jungen Leuten Hendrix-Musik nahe zu bringen und dazu editierte Stücke nebst besagten Mülltonen-Bandschnipseln bemüht werden, mehr abschrecken, als neue Fans zu gewinnen.
Da schwirrt ein Video im Netz, auf der Hendrix auf einer zwölfsaitigen akustischcn Gitarre mittelmäßig herum klimpert und auf einem anderen Video seinem Klimpern zwei junge Damen zusehen und "begeistert" mitklatschen dabei sich gegenseitig anguckend als ob sie sich fragen: "das soll der große Hendrix sein, soll ich jetzt lachen oder weinen?".
Aber Hauptsache sich mit ihm zusammen zeigen können ("Groupie"), seine Musik "verstehen" ist dabei Nebensache.

Der öfter in Filmen gezeigte heutige Eddie Kramer, seinerzeit Hendrix`s Haus- und Hof-Tontechniker, gibt auch eine schwache Vorstellung ab. Er meint nämlich, dazu autorisiert zu sein, in Hendrix-Bändern nachträglich herummurksen und herummischen zu dürfen.

Wohl dem, der noch die Original LPs und ersten CDs hat. Denn bei den heute erhältlichen „digital remasterten“ CDs ist , "dank" Kramer u.Co. von Authentizität keine Spur mehr.
Es sind Stereo-Seiten vertauscht, rechts links Effekte und instrumentale Akzente verändert und nicht zuletzt sind Geräusche, die einfach dazu gehören, z.B. das urige Grundrauschen eines „Marshall“ Röhrenverstärkers, oder das klackern eines anlaufenden Leslie-Kabinettes einfach herausgemischt. Und sogar Patzer wurden einfach herausgelöscht. Aber gerade die sind auch Hendrix's Markenzeichen, die verzeiht man ihm, denn die machen ja u.A. seine Musik so „erdig“, er konnte seien Gitarre so „menscheln“ lassen.

Das Problem ist doch, das heutige „Stars“ (sh. etwa "K-Pop") mich zumindest kaum noch "verzaubern". Sie stellen sich, dafür bieten die zahlreichen „Überinformations-Medien“ mit Talk- oder Castingshows das Podium, zunehmend als „normale“ Menschen dar, erzählen über ihr Leben, ihre Probleme, und lassen sich ins musikalische Nähkästchen gucken, zeigen, dass sie üben müssen, Schwächen haben, und letztlich auch nur mit Wasser kochen.
In jeder Lebenslage lassen sie sich filmen, ständig schleichen Kamerateams um sie herum, beim auftragen der kosmetischen Gesichtsmaske, auch bei Männern, oder beim Zähneputzen. Es fehlt nur noch dass sie sich bei der Notdurft filmen lassen, das wäre dann "Faktenbasiertheit" par excellense, aber vielleicht kommt das auch bald.

Zu dieser ganzen m.E. in weiten Teilen seltsam "versachlichten" heutigen Musikwelt kommt noch hinzu, dass entgegen immer besserer Audio-Aufnahme- und Wiedergabetechniken das Niveau der heutigen Musik nachlässt. Denn für den einstigen Erfolgshit etwa "es ist geil ein Arschloch zu sein" wird bestimmt keine hochmoderne Aufnahmetechnik benötigt.

Dagegen konnten einstige Pop- oder Jazz-Musik-Größen als bis heute inspirierende Vorbilder damals von einer adäquat hochwertigen computerbasierten Aufnahme- und Wiedergabe-Technik noch nicht mal träumen.
Ein interessanter Beitrag zum Thema Musik und KI. In der Literatur gibt es auch Versuche, verstorbene Schriftsteller wiederzubeleben. Dort scheint es deutlich schwerer, mehr als 2,3 Seiten im Duktus eines berühmten Autoren mit einer Abart seiner Intuition zu füllen. Ab einem bestimmten Punkt schaffen es die auf Algorithmen basierenden Rechner/Programme nicht mehr, Sinnhaftigkeit in erwarteter Hinsicht zu (re-)produzieren. Vielleicht sind manipulierte/generierte Musikstücke einfach zu kurz um ihre Begrenztheit zu zeigen. Lullen vielleicht durch anfängliches Gefallen ein.
Das oben beschriebene Gebaren erinnert mich an den Begriff der Leichenfledderei, gepaart mit der überheblichen Einstellung dass der frühere Interpret erst durch ihren technischen Eingriff wirklich hörbar sei. Dem oben beschriebene Remastering wohnt quasi schon ein überheblicher Anspruch inne. Nämlich ein existierendes Kunstwerk besser verbessern zu können.
 
Hm, wird KI als ''Rauschfilter'' für historische Film- & Ton-Aufnahmen eingesetzt halte ich das für ''technisch interessant''.
Kann, je nach Umsetzung, auch historisch wertvoll sein. :zauberer2

COLORIZED Charlie Chaplin - Factory Scene - Modern Times (US 1936)

COLORIZED Charlie Chaplin - Nonsense Song from Modern Times

COLORIZED Laurel & Hardy - At the Ball, that's all (Way Out West) (US 1937)
 
Hm, wird KI als ''Rauschfilter'' für historische Film- & Ton-Aufnahmen eingesetzt halte ich das für ''technisch interessant''. Kann, je nach Umsetzung, auch historisch wertvoll sein. :zauberer2

Alte Filme zu entrauschen oder auch die ursprünglichen Farben von mittlerweile gealtertem Farbfilm - vor allem der frühen Farbfilme - wieder herzustellen, das halte ich noch für legitim und erstrebenswert.

Aber s/w-Filme einfärben?
Ich weiß nicht. Schließlich wurden sie unter Kenntnis und Ausnutzung der damaligen Technologien produziert. Bei den großen Namen der Stummfilmzeit kann man annehmen, dass sie genau gewusst haben, was sie wie gemacht haben.
Auf mich wirken eingefärbte s/w-Filme kitschig. Sie sind nie dafür gemacht worden, eingefärbt zu werden. Die Farben stimmen auch irgendwie nicht, das s/w-Material hat nicht den Umfang an Graustufen, den es dafür eigentlich haben müsste. Manche Einfärbungen kann man mit einer gewissen Bestimmtheit zuweisen, z.B. weil es sich um Uniformen handelt, die es real noch gibt - aber auch da stellt sich letztlich die Frage, wie diese im Auslieferungszustand einmal ausgesehen haben mögen - und welche Farbe sie heute haben, um ein Jahrhundert gealtert.
Bei vielem anderen ist die nunmehr zusätzliche Farbe aber eine reine Spekulation.
Zumal eine Dekoration, eine Tapete, ein Regal im Kaufhaus mit Chaplin wahrscheinlich nie eine Farbe hatte. Denn Chaplins Kaufhaus war ja auch schon damals ein Studioaufbau, der wahrscheinlich nie farbig war, denn man wusste ja: Wir drehen nur s/w.

Kürzlich sah ich den neuen Spielfilm "Babylon", er zeigt die Jahre des Umbruchs vom Stumm- zum Tonfilm.
Anfangs wird gezeigt, wie sie Stummfilme produziert haben:
In der Wüste, Dutzende von "Studios", die nicht viel mehr sind als Bretterbuden ohne Dach (das Licht!), eine neben der anderen. Und es ist LAUT, sehr LAUT! Es wird gehämmert, getrommelt, musiziert ... alles wurscht, denn Ton wird ja keiner aufgezeichnet. Drehbücher im engeren Sinne existieren erst gar nicht oder bestehen nur aus einzelnen Seiten mit notizenartigen Handlungsanweisungen. Gedreht werden nur einzelne Takes, wiederholt wird selten oder nie. Der Film entsteht überhaupt erst durch das fertige Material, und durch die Autoren der Texteinblendungen.

Wie kann eine Einfärbung von s/w-Material da nur irgendeine Berechtigung haben?
Ein wenig so, als ob man die Mona Lisa künstlich nachfärbt, weil man sagt: Hätten Leonardo da Vinci unsere farbenfrohen Acrylfarben zur Verfügung gestanden, dann hätte er sie so gemalt. Oder sie gleich fotografiert, hätte er einen Fotoapparat gehabt. Den Hintergrund eingespiegelt, hätte er einen Computer gehabt. Die Abbildung dreidimensional erzeugt, ein Hologramm erstellt ... usw. usf.

Hat er aber alles nicht gehabt, und die Mona Lisa ist die Mona Lisa, wie sie nun einmal ist und wie sie heutzutage aussieht. Denn wahrscheinlich sah sie auch anders aus, als die Farben noch frisch waren.
 
Man sollte das alles nicht zu ernst nehmen, mit den KI-Schlagzeilen.
Ich muss überhaupt niemanden in den Ar*** kriechen.
Und es liegt an einem selber, wie man damit umgeht.
Immer!

Warum sollte ich Richter sein und um die Sache kreisen, mich dressieren lassen?
Archimedes sagte es schon: Störet meine Kreise nicht!

Jeder Mensch muss schließlich das tun, was er liebt und das kann einem keine KI einpflanzen.
Wenn es dir schon kein anderer Mensch einpflanzen kann, sondern nur du selbst, weil du es am besten wissen musst, wer bleibt?

Also was brauch ich hier bewerten und welche Gefahren sieht man um mit Schlaf-Zeilen sein Geld zu machen?

Und "kanns kanns" wichtig - Maschinen werden niemals eine Ideologie produzieren.
Sie sind wie Babys denen eine Ideologie eingepflanzt wird.

Vor dem Umgang habe ich also Angst, aber nicht vor der Begnung.
Sie sind nicht das Problem.

Ins offene Messer laufe ich und ich profitiere davon.
Setzen wir Maschinen ideologisch ein wird man halt zerschrottet.
 
Aus heutiger Sicht kann hier und da durchaus hilfreich sein, historische Filme, die etwa einen Goebbels zeigen, der die Frage in den Saal brüllt. "wollt ihr den totalen Krieg" und das Publikum im Chor "Ja!" zurück brüllt, oder Menschenmassen den Arm 45 Grad in die Luft strecken wenn ein Hitler auftaucht, mittels bester Technik möglichst realistisch zu colorieren, bildlich und klanglich zu entrauschen und sie damit der Realität etwas näher zu rücken.

Dagegen wirken in den körnigen und verrauschten original schwarz/weiß -Filmen diese Szenerien irgendwie irreal wie von einem anderen Stern kommend und assoziierend "das können doch unmöglich unsere Eltern, Groß- oder Urgroßeltern gewesen sein".
Daraus wird dann der falsche Schluss gezogen oder ein Wunschgedanken generiert, dass so was nie wieder geschehen könne, weil wir doch heute "ganz anders" seien, so modern, farbig/vielfältig, auch im Kopf, wogegen die Menschen damals ja, wie in den Filmen zu sehen, außen und damit wohl auch innen schwarz/weiß und verrauscht (berauscht) gewesen sein müssen.

Solche dann auf höchstem technischen Niveau nachbearbeiteten Filme würden dann auch bildlich etwas deutlicher unterstreichen, was einst Henryk M. Broder kurz und knackig gesagt haben soll:
„Wenn Ihr Euch irgendwann wieder mal fragt, wie es so weit kommen konnte, dann ist die Antwort: Weil sie damals so waren, wie ihr heute seid!“

Ich glaube, wenn heute jemand von einem Rednerpult brüllend fragen würde "findet ihr Achselnässe nicht auch total peinlich?" würde wohl auch eine, hier aber von der Kosmetik-Industrie gehirngewaschene Masse laut "Ja!" zurück brüllen.
Gewiss, die "totaler Krieg" -Frage ist in ihrer Tragweite schwerlich mit einer möglichen "total peinliche Achselnässe" -Frage vergleichbar, es zeigt aber doch auf, wie Menschen/Gesellschaften ticken, wie sie manipulierbar sind und immer waren.

Deshalb sehe ich hier eine der wenigen Baustellen, für die digitale Filmbearbeitung wirklich Sinn macht, und dafür auch die modernste Technik genutzt werden sollte.

Bei Gemälden oder Statuen früherer Größen, von Luther über Beethoven, R. Koch bis zu H. Mann (bei den letzteren auch Fotos) schwingt auch so was irrationales mit, was den Betrachter verführen mag, diese Leute zu heroisieren, zumal zuweilen die Porträtierten von den Malern verlangten sie auch vorteilhaft oder gar in heroischer Pose zu malen, fotografieren oder zu meißeln.

Hier fällt auf, das bekannte Persönlichkeiten, etwa klassische Komponisten, Schriftsteller, Ärzte, Wissenschaftler oder Politiker meist so dargestellt wurden, als ob sie zum Lachen in den Keller gingen.
Die "Macht des Bildes" oder der Statue war demnach schon "etwas" länger bekannt. Schon ein paar tausend Jahre muss den Menschen bewusst gewesen sein dass sie mit solchen Darstellungen Eindruck schinden, ihrer Macht oder ihren beruflichen Leistungen mehr Substanz verleihen konnten.
Also ich zumindest kenne kein Bild oder Foto solcher Leute, die darauf richtig breit, oder mindestens mal leicht grinsen. Meist so ein ernsthafter etwas finsterer Blick.

Da ist Einstein mit seiner herausgestreckten Zunge aber auch sonstiger gezeigter Lockerheit eine der rühmlichen Ausnahmen. Denn seine wissenschaftlichen Erkenntnisse werden ja nicht richtiger, wenn er wie viele seiner Kollegen ständig ernst aus der Wäsche geguckt hätte.

Es wäre schon interessant, wenn die Technik in der Lage wäre, aus vorhandenen Statuen Bildern und Fotos von diesen Leuten neue Portraits oder Filme synthetisieren könnte, auf denen sie statt verbissen "locker" gucken, lachend, weinend, staunend, fragend.
Das machte sie zu ihrem Vorteil nahbarer, sympathisch fehlbarer und die Gefahr sie zu überschätzen wäre geringer.
Solche Versuche gibt es schon, z.B. ein animierter grinsender Caesar, aber ob er wirklich so aussah als er einst grinste, ist äußerst fraglich.

Nur für genannte Anwendungen wären Bild- und Tonverbesserungs-Systeme manchmal hilfreich. Ansonsten sollte ältere wie neuere Kunst davon verschont bleiben.
Wer sich damit profilieren wollte, sollte besser eigene Kunst kreieren, statt auf dem Trittbrett der Kunst anderer mitfahren zu wollen.

Bezüglich hier erwähnter S/W Stummfilme habe ich mal vor langer Zeit irgendwo aufgeschnappt, dass die anfänglichen Stummfilm- Kurzkomödien (Chaplin, Keaton u.Co.) anfänglich mit 16 Bildern sec. gefilmt und folglich auch so im Kino vorgeführt wurden.
Die Akteure bewegten sich zwar etwas ruckelnd aber in normalem Tempo.
Irgendwann in den 20er Jahren stellte Hollywood auf 24 Bilder sec. um. Dabei wird dann wohl irgendwer herausgefunden haben, dass diese 16er Filme, die ja überwiegend vom "Slapstick" lebten, noch lustiger aussehen, wenn sie mit 24er Projektoren schneller abgespielt werden.
Demnach war wohl bei diesen Stumm-Filmen die schnellere Geschwindigkeit ursprünglich nicht vorgesehen, sie wurde erst durch eine technische Neuerung möglich.
Die erste Kinogängergeneration kam deshalb wohl noch nicht in den Genuss dieser erhöhten, die eh schon lustigen Slapsticks noch ein Stück lustiger machende Bewegungsgeschwindigkeit.

In den 70ern kamen zumindest hierzulande die Fernsehfritzen leider auf die "glorreiche" Idee, diese Stummfilme, deren Eigenart oder Kunstform ja ist, stumm zu sein, und sie so quasi für sich "sprechen", mit dümmlich "lustigen" Sprechkommentaren zu "bereichern".
Das ist m.E. durchaus vergleichbar, mit der von mir schon an anderer Stelle geschilderten Praxis, in den Studiobändern verstorbener Musikidole rumzuwurschteln, sich dabei anzumaßen, es besser zu wissen und sich damit auf Kosten der Künstler zu profilieren, statt besser ein komplett eigenes neues Musikstück auf die Beine zu stellen.

Mit dem allmählichen Umstieg von Radio- auf Fernseh-Sportmoderationen konnten so manche Moderatoren nicht adäquat umgehen und beschrieben wie einst im Radio, aber nun völlig überflüssig, Vorgänge, die der Zuschauer nun aber selbst sehen konnte (etwa F1: "Schumacher fährt jetzt rechts herum, und nun links, nun bremst er..." usw.).

Ähnlich konnten sich einst einige Filmschauspieler bei der Umstellung auf Tonfilm nicht die im Stummfilm unabdingbare dagegen im Tonfilm deplatzierte überbetonte mimische und körperliche Dramaturgie abgewöhnen oder hatten keine phonogene Stimme, und mussten deshalb ihre Kariere beenden.

Dies alles sehe ich wieder mal als Belege dafür, dass Technik/Fortschritt Fluch und Segen zugleich sein kann.
 
Bei Gemälden oder Statuen früherer Größen, von Luther über Beethoven, R. Koch bis zu H. Mann (bei den letzteren auch Fotos) schwingt auch so was irrationales mit, was den Betrachter verführen mag, diese Leute zu heroisieren, zumal zuweilen die Porträtierten von den Malern verlangten sie auch vorteilhaft oder gar in heroischer Pose zu malen, fotografieren oder zu meißeln.

Sicher, aber schließlich wird nur ein Dummkopf der Meinung sein, ein Denkmal bilde irgendeine Realität ab.
Vor allem die Denkmäler aus dem 19. Jh. nicht, wenn man so will eine Art Hochzeit der Denkmäler.
BTW: Vor der Bayerischen Staatsbibliothek sitzen vier steinerne Philosophen. Karl Valentin soll einmal gesagt haben, dies seien eben die vier heiligen drei Könige.

Die (damalige) Kunst des 19. Jh. kann auf uns geradezu lächerlich bedeutungsschwanger wirken. Man war im 19. Jh. der Meinung, die Kunst habe nur "wichtige" und "bedeutende" Dinge abzubilden. Die ersten Künstler, die dies seinerzeit durchbrachen, waren die Impressionisten. Ihre Bilder folgen der "3 S-Regel": Sommer, Sonne, Sonntag, und die Inhalte ihrer Bilder sind erfrischend profan: Da sitzen ein paar Freunde bei einer Feier und einigen Glas Wein und Käse ... und tanzen.
Damals hat man sich völlig erregt darüber aufgeregt, wie man es wagen kann so etwas zu malen ... die seinerzeit angesehenen Künstler kann man sich heute noch in der Pinakothek der Moderne in München ansehen ... aber es ist schwülstiges Zeug. Athleten, die an Ruinen herumturnen, von oben herab aus den Wolken akzentuiert beleuchtet. Auf uns heute wirkt dies lächerlich kitschig, aber damals war man fest davon überzeugt, die Kunst habe nur "Bedeutendes" darzustellen.
Und genau dasselbe sieht man in der Bildhauerei.

Hier fällt auf, das bekannte Persönlichkeiten, etwa klassische Komponisten, Schriftsteller, Ärzte, Wissenschaftler oder Politiker meist so dargestellt wurden, als ob sie zum Lachen in den Keller gingen.

Das ist nicht auf bedeutende Persönlichkeiten begrenzt. Auch Familienportraits auf Fotos einfacher Menschen sehen so aus, als ob sie nichts zu Lachen hatten. Und wenn es anders war, dann galt der Fotograf schon als Wüstling und das Modell als Flittchen. Es mag aber auch daran gelegen haben, dass eine einzige Fotografie bereits eine teure Angelegenheit war.

Die "Macht des Bildes" oder der Statue war demnach schon "etwas" länger bekannt. Schon ein paar tausend Jahre muss den Menschen bewusst gewesen sein dass sie mit solchen Darstellungen Eindruck schinden, ihrer Macht oder ihren beruflichen Leistungen mehr Substanz verleihen konnten.

Vor etwa 2 Jahren besuchte ich einmal wieder ein Denkmal meiner Heimatregion an der Porta Westphalica. Da hat man zu seinen Ehren und Lebzeiten Kaiser Wilhelm II. ein Denkmal aufgestellt, und da schaut der Kaiser noch heute vom Berg herab in die norddeutsche Tiefebene.
Die Porta Westphalica ist auch heute noch ein beliebtes Ausflugsziel der Region, weil man bei schönem Wetter viele Kilometer weit schauen kann, aber nicht mehr wegen des Kaisers.
Sollte man den Kaiser einschmelzen?
Nein nicht wirklich, er schaut auch nicht so grimmig, und die Kinder haben ihren Spaß an ihm.
Das viele Leid, was dieser Monarch durch den 1. Weltkrieg über die Menschen gebracht hat, das hat ihn eh schon lange entzaubert. Und wäre der Ort nicht so gepflegt, die umgebene Natur nicht so schön und schließlich das Ausflugslokal nicht so gut ... nun, dann hätte man den Kaiser vllt. eh schon mit Farbbeuteln beworfen.
Aber so, wie er da steht und süffisant in die Landschaft blickt, ist die Figur eh schon zu einer Art historischen Parodie geworden, und als moderner Besucher fragt man sich mehr ... echt jetzt, was haben sie sich damals bei diesem Schmierentheater nur gedacht? Kasperletheater, oder?
Ehrenbezugungen sieht man da jedenfalls keine.

Da ist Einstein mit seiner herausgestreckten Zunge aber auch sonstiger gezeigter Lockerheit eine der rühmlichen Ausnahmen. Denn seine wissenschaftlichen Erkenntnisse werden ja nicht richtiger, wenn er wie viele seiner Kollegen ständig ernst aus der Wäsche geguckt hätte.

Von Albert Einstein gibt es - was er mit vielen Heroen gemeinsam hat, die eigentlich ein Denkmal verdient hätten, aber nie eines bekamen - nur ein einziges öffentliches Denkmal, wenn ich mich richtig erinnere, und zwar in Washington, USA, an der Naional Academy of Sciences.

800px-EinsteinMemorialDC.JPG



Vor ein paar Jahren gab es einen neuen (und sehr genauen) Beweis einer seiner Theorien, und die Studenten hängten der Statue ein Pappschild um, auf dem stand: "I told You so" (= Ich hab's Euch doch gesagt).
Eine Ehrenbezeugung, die einen einerseits schmunzeln lässt, anderseits aber auch resümieren lässt: Schaut Hr. Einstein aus dem Himmel zu, dann wird er dergleichen mögen, denn es wäre sein Humor gewesen.
 
Man sollte das alles nicht zu ernst nehmen, mit den KI-Schlagzeilen.
Ich muss überhaupt niemanden in den Ar*** kriechen.
Und es liegt an einem selber, wie man damit umgeht.
Immer!

Warum sollte ich Richter sein und um die Sache kreisen, mich dressieren lassen?
Archimedes sagte es schon: Störet meine Kreise nicht!

Jeder Mensch muss schließlich das tun, was er liebt und das kann einem keine KI einpflanzen.
Wenn es dir schon kein anderer Mensch einpflanzen kann, sondern nur du selbst, weil du es am besten wissen musst, wer bleibt?

Also was brauch ich hier bewerten und welche Gefahren sieht man um mit Schlaf-Zeilen sein Geld zu machen?

Und "kanns kanns" wichtig - Maschinen werden niemals eine Ideologie produzieren.
Sie sind wie Babys denen eine Ideologie eingepflanzt wird.

Vor dem Umgang habe ich also Angst, aber nicht vor der Begnung.
Sie sind nicht das Problem.

Ins offene Messer laufe ich und ich profitiere davon.
Setzen wir Maschinen ideologisch ein wird man halt zerschrottet.
Beobachte im beruflichen Umfeld, dass verschiedene Redakteure sich von der Ki Basistexte erstellen lassen und sie dann überarbeiten. Empfinde ich in der logischen Folge des Gebrauchs von Siri und Co. Lehnte ich konsequent ab und lerne immer noch gern Telefonnummern etc. auswendig, aus Trotz und als Hirntraining.
Das mit der Ideologie macht mir übrigens mehr Sorgen. Die Ki´s werden ja schließlich mit Algorithmen gefüttert, die auf menschlichem Wissen und Verhalten basieren. Selbst wenn die Ki keine eigene Ideologie entwickeln mag, aus den vorhandenen Daten kann sehr wohl ein tendenzielles Bevorzugen von Denkweisen entstehen. Die Ki mag keinen eigenen Vorteil anstreben, wird sie aber danach gefragt, wie ein bestimmtes Ziel zu erreichen sei, findet sie vielleicht einen Lösungsansatz der totalitär das beste Ergebnis darstellt. Algorithmisch verifiziert. Moral selbst wird möglicherweise nur als vernachlässigbarer, wandelbarer Aspekt mit geringem Nutzen von der Ki berechnet. Seltsamerweise hat die Realität die dystopische Literatur/ Filme schon überholt. Die ich rief, die Geister, werd ich nun nicht mehr los. Täglich zu hören und zu lesen, die Goethesche Verzweiflung die schon die Schöpfer der Ki erfasst hat.
 
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Lehnte ich konsequent ab und lerne immer noch gern Telefonnummern etc. auswendig, aus Trotz und als Hirntraining.
Ja es geht schnell mit dem Abhängen.
Viele versuchen es erst gar nicht, Schritt zu halten.
Die Ablehnung ist natürlich einfacher.
Und, nötig?

Das mit der Ideologie macht mir übrigens mehr Sorgen. Die Ki´s werden ja schließlich mit Algorithmen gefüttert, die auf menschlichem Wissen und Verhalten basieren. Selbst wenn die Ki keine eigene Ideologie entwickeln mag, aus den vorhandenen Daten kann sehr wohl ein tendenzielles Bevorzugen von Denkweisen entstehen.
Da ist der Wurm drin.
Eine KI kann keine Ideologie entwickeln.
Menschen schon.

Ich habe das klar und es ist auch einfach sich das klarzumachen.
Der Mensch produzierte und produziert auch heute, Ideologie am laufenden Band.

Eine Maschine die einer Ideologie folgt, wäre keine KI sondern ein Programm/ ein stupider Prozess.
Die KI unterscheidet sich davon, weil sie intelligent ist, dh. eigene Lösungen erschafft und nicht nach smarten Lösungen greift die durch mehrere Entitäten ermöglicht wird (zb. Gruppen/ Gesellschaft/ andere Systeme).

Aber ich will jetzt nicht ablenken.
Wie gesagt - keine Angst.

KI != (ungleich) Ideologie.

Wasser != Feuer.
 
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