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Mag sein - anders betrachtet

Konfuzi

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14. Dezember 2002
Beiträge
348
Ich möchte das Gleichnis, das Shichun erzählt hat, etwas anders betrachten. Seine spätere Aussage, Zitat: "Spielt es denn eine Rolle was ich will? Ich muss doch Einfluß auf mein Leben ausüben um in diese Gesellschaft zu überleben oder?" hat mich irritiert.

Ich sehe es als gläubiger Mensch (Gysi, weghören! :rolleyes: ) so: Ich habe eine Aufgabe in meinem Leben zu erfüllen und ich habe eine Menge Dinge zu lernen. Daran werde ich herangeführt durch scheinbare "Zufälle". Mit allzu viel Planung und Kontrolle würde ich Situationen meiden, die schwer oder schmerzahft sein könnten und damit möglicherweise eine Chance zum Lernen dieser für mich wichtigen Lektion umgehen. "Mag sein" führt anschaulich vor Augen, dass man nicht von vornhinein alle Folgen absehen und bewerten kann, somit auch nicht den Sinn erkennen kann.

Wenn ich etwas von meiner Kontrolle aufgebe und mich unvoreingenommen auf die Situation einlasse, füge ich mich der Vorsehung (oder dem Willen Gottes) und tue, was ich in diesem Augenblick tun soll. Oder ich lerne, was ich lernen soll. Aus eigener leidvoller Erfahrung weiß ich, dass Lektionen immer schwieriger werden, je länger ich sie vor mir herschiebe. Daher wäre es vernünftiger, gleich zu lernen, solange es noch verhältnismäßig leicht ist. Um das Gleichnis als Aufmacher zu nehmen, z. B. "nicht haften".

Nach meiner persönlichen Erfahrung werden wir an viele für uns wichtige Dinge auf diese Weise herangeführt und es hat sich (ebenfalls für mich) herausgestellt, dass es nicht immer die schlechtesten waren. So ist mir z. B. mein (überaus geliebter) Job auf ähnlich obskure Weise regelrecht nachgelaufen. Und ich bin nach Jahren immer noch froh, damals den Wechsel gewagt zu haben, obwohl er nach rein verstandesmäßigen Gesichtspunkten eher ein unvernünftiges Wagnis war.

Ich habe auf diese Weise gelernt, mehr Gottvertrauen zu haben und eben nicht immer die Kontrolle selbst ausüben zu wollen.

Konfuzi
 
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Konfuzi schrieb:
Ich habe auf diese Weise gelernt, mehr Gottvertrauen zu haben und eben nicht immer die Kontrolle selbst ausüben zu wollen.
Konfuzi

Hallo,

man kann Gott nicht davonlaufen. ER hat einen Plan mit jedem von uns. Selbst wenn wir uns sträuben, das zu machen, was Gott für uns geplant hat, schaffen wir es nicht, dieser Sache dauerhaft aus dem Weg zu gehen.

Es gibt für jeden Menschen ein Ziel, das Gott festlegt.

Nur ob wir auf geradem Wege zum Ziel gelangen oder Umwege machen, dass entscheiden wir selbst, alles andere regelt Gott, mal mehr - mal weniger spürbar.

Liebe Grüsse

Sainty
 
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