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Kunst und Kommerz

AW: Kunst und Kommerz

Wobei der eigene Musikgeschmack natürlich stets höherwertig dem ist, den "man" nicht hat...

Das wird Perivi nicht raffen. Nach seiner Argumentation müsste sich jeder Sehende und jeder Hörende für Hörende und Sehende Kunst zu interessieren haben und eben auch diese Geschmäcke vorweisen.

Wenn jemand argumentiert, dass *Rap oder Techno* nie ins Interesse oder in den Geschmack Einzug hält, würde er stets gummiwandgerecht gegen donnern. Was wohl von einem Doktor der Musik nicht anders zu erwarten ist......

Geschmack und Interesse bleibt individuell, da kann auch ein Perivisor nichts dran ändern, genausowenig wie diese Gleichheitsapostel.

Was Kunst ist, hat nicht der eigene Geschmack zu entscheiden. Was Geschmack ist, entscheidet nicht der Kommerz.

Und ein Perivisor wird nie begreifen lernen, dass ein Tauber mit anderen Sinnen hörende Musik wahrzunehmen fähig ist.

Raffen würde er es erst, nähme man ihm das Gehör.
 
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AW: Kunst und Kommerz

Geschmack ist wie Interesse. Nicht aufzudoktrinieren. Maximal unterwürfig nutzend, jedoch nicht bildend oder entwickelnd. Wer Interesse oder Geschmack bildet oder doktriniert hat weder Geschmack noch Interesse. Im Gegenteil. Wird dienlich dazu, Geschmack/Interesse aufzugeben zugunsten eines Befehls. (Bewusstes Lügen im Handeln ist das Ergebnis)

Hallo Nicandra, ich meine man kann Interesse und Verständnis für Kunst fördern indem schon in den
Schulen entsprechender Unterricht geführt wird.
Nur leider geht es da schon wieder um das liebe Geld.
Theater-/Konzertbesuche sind nicht kostenfrei.
Ich muss hier wieder einmal die DDR hervorheben. Mit dem Besuch des Konzertes "Peter und der Wolf"
bekamen die Kinder die Instrumente verständlich nahe gebracht.
Kunsterziehung war Pflichtfach.
Dazu gehörte Zeichnen/Malen und Musik.
Es macht natürlich viel das Elternhaus aus. Als Marionettenstück habe ich im Fernsehen die "Zauberflöte"
gesehen. Mit 13 Jahren war ich nicht nur bei "Zar und Zimmermann", sondern auch in "Die Macht des Schicksals".
Zugegeben manches ist wohl noch zu schwer gewesen, doch wenn in der Schule "Kabale und Liebe"
als Lehrstoff vorgeschrieben war, kann es bildlich noch mehr Eindruck hinterlassen.
Selbstverständlich spielt das eigene Geschmacksempfinden auch eine große Rolle!
 
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AW: Kunst und Kommerz

Hallo Nicandra, ich meine man kann Interesse und Verständnis für Kunst fördern

Stimmt. Vorhandenes Interesse fördern. Jedoch nicht es erzwingen. Das Erzwungene tun ohne Interesse wird sehr oft an zerknirschten Gesichtern deutlich.

Etwas, das nicht interessiert, tun. Das streite ich nicht ab. Ich streite ab, dass Interesse aufgezwungen oder eingetrichtert werden kann.

Das ist auf jedem Gebiet der Fall. Ich hatte auch Kunst in der Schule. Und mir ist das Tun verdammt schwer gefallen. Andere Gebiete, wo ich Interesse hatte, gingen mir leichter, selbst wenn ich *nicht gut* war.

Hab mich schon mit so einigen SozPäds rumgeärgert, die diese These vertreten, man könne Interesse befehlen, erzwingen. Doch das ist nicht der Fall. Das eigene Interesse wird zugunsten von etwas anderem tätlich aufgegeben und es schwelt dann weiterhin als *Traum* in der Seele herum, bis *irgendwann* sich die Möglichkerit ergibt, seinem Interesse folgen zu können/dürfen.
 
AW: Kunst und Kommerz

Man muss das Interesse erst einmal wecken. Ich sprach nicht von erzwingen.

Du nicht. Doch hast du doch auf meine Worte geantwortet. Mein Veto war hier:

Ein Mensch, der blind und taub ist, kann keine Vorliebe für bestimmte Formen von Kunst entwickeln.
Wer sich niemals ein Konzert live anhört, wird mit Klassik nicht viel anfangen können. Wenn er es dann doch einmal tut, kann sich sein Desinteresse schlagartig in Begeisterung verwandeln.
 
AW: Kunst und Kommerz

Wenn ein Kind kein Interesse am Stricken hat/kennt/zeigt, so kann frau es versuchen, ihm nahezubringen. (= Versuch, das Interesse zu wecken.) Lehnt das Kind nach 20 Minuten Erklärtbekommung ab, sagend, z.B., es wolle damit nicht weiter behelligt werden, so konnte kein Interesse geweckt werden. Wird dennoch weiter gebohrt, und das Kind quasi genötigt, einen Strickkurs zu besuchen, ist das ein Interesse erzwingen wollen. Das Interesse am Stricken kommt dadurch allerdings trotzdem, bzw. erst recht nicht, auf. Höchstens Interesse daran, wie man den Kurs umgeht/"schwänzt"/unterrichtsstundig verläßt. Woraus evtl. Lügen geboren werden, um nicht tun zu müssen was nicht eigengewollt, und um der Bestrafung für Ungehorsam zu entgehen.
 
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AW: Kunst und Kommerz

Perivisor, holzen Sie da nicht ein bißerl wahllos herum gerade?! Haben Sie Nicandras Thread "Lieder, die ich meine" schon angesehen? Und selbst wenn jene Musik nicht Ihrem Geschmack entsprechen sollte, dann ist zu sehen, daß viele des Anderen Musikgeschmack als "geschmacklos" abqualifizieren, weil er nicht dem eigenen entspricht. Lasse "man" doch jeden zufrieden Sein, mit seiner Musikrichtung. Es gibt soviele Leut', die Musik in Wertigkeiten einteilen, einen Menschen verurteilen, weil der "minderwertige Musik" hört.
Wobei der eigene Musikgeschmack natürlich stets höherwertig dem ist, den "man" nicht hat...

Hallo Alfred !
Es handelt sich um Missverständnisse. Mein Anliegen in diesem Strang ist der für mich sichtbare kulturelle Verfall. Ich meine auch, dass der thread vor diesem Hintergrund entstanden ist.
Ich sehe das in der Malerei, in der Musik, im Theater, in der Poesie, in der Architektur, etc.
Musikgeschmack ist mittlerweile genauso manipuliert durch die mainstream -Medien, wie alle anderen Formen der Kunst.
Es ist hier im DF so, das niemals ein ganzer Beitrag wirklich gelesen wird. Man regt sich nur über einen gelesenen Teil auf, während ein anderer Teil, der die Behauptung erklärt völlig unbeachtet bleibt.
Ich fühle mich oft wie im Kindergarten. Das Lesen fällt einigen Foristen genauso schwer wie das Verstehen.
Was ist Jazz, hatte ich gefragt. Diese Frage wird nicht diskutiert. Ich behaupte, dass die meisten von uns ständig und vielfach Jazz hören und lieben. Allerdings keinen Bebop, keinen Freejazz, aber eben easy listening.
Roger Cicero ist ein deutscher Vertreter dieser Jazzscene. Das geht bis Frank Sinatra, bis in all die vielen Blues-Arten hinein, in die Unterhaltungsmusik. Hugo Strasser, Paul Kuhn, Max Greger - alles Jazzer. Selbst Paul Mc Cartney hat sich neuerdings im Jazz versucht - er hätte es lieber lassen sollen: es liegt ihm nicht. Aber es ist totaler Unsinn, alles was an Jazz über dieverse Kanäle gesendet wird einer armseligen Zuhörerschar von 1% zuzuordnen.
Verstehen Sie, was ich meine ?
Die unendlichen Girlie,-und Boy-Groups sind doch billigste Konfektionsware. Ich war heute bei Saturn und habe mir eine alte Compilatin von Rory Callagher und eine Rockabilly-CD geholt. Währenddessen lief dieser wahnsinnig machende Dauer-R+B-Stress über die Saturn-Lautsprecher: immer auf die Birne - endlos. Die stieren Blicke der Verkäufer zeugen von der Hirnwäsche durch diese schrecklichen Geräusche, die man dort mit Musik verwechselt. Ich bin der Ansicht, dass diese Art der dumpfen Hammer-Berieselung genauso verblödet, wie die Glotze mit ihrer Werbung und den vielen allzu dämlichen soap-operas.
Nebenbei: ich bin selbst Hobbymusiker, spiele Gitarren, Violine, Bratsche, Harfe, Mandoline - und sowohl Klassik, als auch Jazz, Rock, Pop und U-Musik,
Perivisor
 
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AW: Kunst und Kommerz

Das wird Perivi nicht raffen. Nach seiner Argumentation müsste sich jeder Sehende und jeder Hörende für Hörende und Sehende Kunst zu interessieren haben und eben auch diese Geschmäcke vorweisen.

Wenn jemand argumentiert, dass *Rap oder Techno* nie ins Interesse oder in den Geschmack Einzug hält, würde er stets gummiwandgerecht gegen donnern. Was wohl von einem Doktor der Musik nicht anders zu erwarten ist......

Geschmack und Interesse bleibt individuell, da kann auch ein Perivisor nichts dran ändern, genausowenig wie diese Gleichheitsapostel.

Was Kunst ist, hat nicht der eigene Geschmack zu entscheiden. Was Geschmack ist, entscheidet nicht der Kommerz.

Und ein Perivisor wird nie begreifen lernen, dass ein Tauber mit anderen Sinnen hörende Musik wahrzunehmen fähig ist.

Raffen würde er es erst, nähme man ihm das Gehör.


Sie sind mit Ihren Urteilen etwas sehr voreilig. Ich bewundere taube Musiker, die ich kenne. Eine Cd habe ich von einer recht bekannten taubstummen Schlagzeugerin und Perkussionistin ( Evelyn Glennie).
Das sind absolute Einzelfälle und Ausnahmen - weltweit. Natürlich haben vor allem Blinde besondere sensible Fähigkeiten. Deshalb haben Kollegen von mir sogar Blinde eingestellt, die die weibliche Brust im Rahmen der Krebsvorsorge abtasten sollen, weil sie sensibler tasten können. Ich hatte aber von blinden+taubstummen Menschen geschrieben, die sicher die größten Schwierigkeiten haben, Kunst zu geniessen, oder auch Kunst zu produzieren - mit Ausnahme von Skulpturen. Das Beispiel war vielleicht etwas ungeschickt gewählt, denn eigentlich wollte ich nur auf die Geschmackbildung durch das Kennenlernen von Kunst hinweisen. Wer nie Jazz oder Klassik hört, kann beides auch nicht geniessen. Das heißt aber nicht, dass es ihm nicht gefallen würde, wenn er sich mal intensiv damit auseinandersetzen würde. Das eben verhindert das mainstream-Medienspektakel, indem es viel zuviel von einer Sorte an Berieselung senden will ( in Zukunft) Und das ist dann die Opferung der Kultur für den Kommerz.Derzeit gibt es noch eine gewisse Vielfalt. Wenn Sie mal abends eine Sendung z.B. auf WDR 4 Montags ab 20 Uhr 5 mit Götz Alsmann genießen würden, wären Sie schon eine Jazz-Fan - ich schwöre.
Perivisor
 
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