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Jedem das Seine, was ist das Deine?

rotegraefin

New Member
Registriert
28. März 2009
Beiträge
8.415
Mir scheint ein durch die Jahrhunderte hinweg ein interessantes Thema. Dabei wurde aber offensichtlich vergessen, was das Meine und das Deine ist!

Weißt Du was Deins ist?

Grundformel: Der ursprüngliche Satz, in der lateinischen Form "Suum Cuique!", drückt einen universalen Grundgedanken mit doppeltem, jedenfalls schillernden Sinn aus: man möge jedem geben was ihm zusteht, jedem zugestehen, was man auch selbst erwartet. Damit wird zugleich eine Grundformel des allgemeinen Vernunftgesetzes definiert, das prägend für moderne Staatskonzepte wurde, die Bürger nicht mehr auf eine spezielle Weltanschauung verpflichten, sondern Grundregeln der Gesellschaft reduzieren auf das, was gemeinsamer Nenner jeder menschlichen Vernunft ist. Je nach Sichtweise ist der Grundgedanke verschieden im Sinn deutbar, auch mit gegensätzlichen Ergebnissen. Die daraus erwachsenden Diskussionen sind ein Standardthema der Philosophie und politischen Theorie.

:dontknow: :gitarre: :schaf: rg
 
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AW: Jedem das Seine, was ist das Deine?

Mir scheint ein durch die Jahrhunderte hinweg ein interessantes Thema. Dabei wurde aber offensichtlich vergessen, was das Meine und das Deine ist!

Weißt Du was Deins ist?

Grundformel: Der ursprüngliche Satz, in der lateinischen Form "Suum Cuique!", drückt einen universalen Grundgedanken mit doppeltem, jedenfalls schillernden Sinn aus: man möge jedem geben was ihm zusteht, jedem zugestehen, was man auch selbst erwartet. Damit wird zugleich eine Grundformel des allgemeinen Vernunftgesetzes definiert, das prägend für moderne Staatskonzepte wurde, die Bürger nicht mehr auf eine spezielle Weltanschauung verpflichten, sondern Grundregeln der Gesellschaft reduzieren auf das, was gemeinsamer Nenner jeder menschlichen Vernunft ist. Je nach Sichtweise ist der Grundgedanke verschieden im Sinn deutbar, auch mit gegensätzlichen Ergebnissen. Die daraus erwachsenden Diskussionen sind ein Standardthema der Philosophie und politischen Theorie.

:dontknow: :gitarre: :schaf: rg
Hallo rotegraefin und SympathisantInnen !

Ich habe zwar weder ein Lateinstudium (ich sage immer, ich habe das "winzige" Latinum) noch eines in Philosophie, fühle mich bei diesem Thema aber trotzdem angesprochen.

Der Grund: an Hand eines Berufsneigungstests im Rahmen des österreichischen Arbeitsmarktservice stellten wir fest, dass ich am meisten zu den Geisteswissenschaften tendiere. Damals war ich 57 Jahre alt. Jetzt soll einmal einer mit 57 noch Philosophie studieren und dann auch noch einen Job bekommen - illusorisch. Der Test schien mir aber mit seinen gut 50 Fragen recht gründlich und ausgegoren.

Ich weiß jetzt, was meins ist - ich habe aber sicher nicht mehr viel davon.

Warum kam ich selbst nicht drauf ? Ich schieb's einmal auf eine strenge, autoritäre Erzeihung, die bei mir bewirkte, dass ich bis zu meinem 30. Lebensjahr hauptsächlich das tat, was andere wollten; bis mich in Wien einmal ein Künstler fragte, ob mir dieses oder jenes gefalle. Erst ab diesem Zeitpunkt wagte ich zu denken, etwas Eigenes wollen zu dürfen. Erst von da an hast Du auch eine Chance, zu erkennen, was "Deins" ist.

Trotzdem sollten wir im Zusammenleben mit unseren Mitmenschen, besonders wenn wir mit einem Menschen im gemeinsamen Haushalt leben, immer auch daran denken, was unseres ist, bzw. sein könnte.

Um zum Thema zurückzukommen: "meins" ist, verlässliche Wegweiser zum Glück in Form von Weisheiten und Kunstwerken zu finden.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Jedem das Seine, was ist das Deine?

Mir scheint ein durch die Jahrhunderte hinweg ein interessantes Thema. Dabei wurde aber offensichtlich vergessen, was das Meine und das Deine ist!

Weißt Du was Deins ist?

Grundformel: Der ursprüngliche Satz, in der lateinischen Form "Suum Cuique!", drückt einen universalen Grundgedanken mit doppeltem, jedenfalls schillernden Sinn aus: man möge jedem geben was ihm zusteht, jedem zugestehen, was man auch selbst erwartet. Damit wird zugleich eine Grundformel des allgemeinen Vernunftgesetzes definiert, das prägend für moderne Staatskonzepte wurde, die Bürger nicht mehr auf eine spezielle Weltanschauung verpflichten, sondern Grundregeln der Gesellschaft reduzieren auf das, was gemeinsamer Nenner jeder menschlichen Vernunft ist. Je nach Sichtweise ist der Grundgedanke verschieden im Sinn deutbar, auch mit gegensätzlichen Ergebnissen. Die daraus erwachsenden Diskussionen sind ein Standardthema der Philosophie und politischen Theorie.

:dontknow: :gitarre: :schaf: rg

Dazu müsste man erst herausheben, wer bestimmt, was "meins" ist.

Die diesen Spuch geprägt haben, hatten in ihrer Gesellschaft Sklaven, und denen stand eben dies und das zu, nach dem Motto "mir das Hühnchen, dir die Knochen", bzw. "dir die Arbeit, mir das Vergnügen", und auch für Frauen bestimmten Männer, was ihnen zustand.

Mit einer Selbstbestimmung hat der Spruch ja nichts zu tun.
 
AW: Jedem das Seine, was ist das Deine?

.....

1. Jetzt soll einmal einer mit 57 noch Philosophie studieren
2. und dann auch noch einen Job bekommen - illusorisch.
.....

Zeili

Zu 1.:
"Wer noch jung ist, der soll sich in der Philosophie befleißigen, und wer alt ist, soll nicht müde werden zu philosophieren. Denn niemand kann früh genug anfangen für seine Seelengesundheit zu sorgen und für niemanden ist die Zeit dazu zu spät."
Meister EPIKUR hat mich "beauftragt", ihn an dieser Stelle mit diesen Gedanken zu zitieren ....:lachen:
Zu 2.:
Ja, mit Philosophie in diesem Alter noch einen Job bekommen zu wollen, ist relativ illusorisch.
Ausnahme: moebius, der mit 60 Jahren noch einen Lehrauftrag an einem Gymnasium bekommen hat ...
Gruß, moebius (die Ausnahme) :clown2:
 
Meines ist die Physik. Genauer gesagt, das Verstehen der Welt.
Es gibt freilich viele verschiedene Zugänge zu Erkenntnis und Wahrheit, wie es auch viele verschiedene Wissenschaften gibt. Ich habe mich aber in die Physik verliebt, weil sie meines Erachtens die Wissenschaft ist, die der Menschheit am meisten Nutzen gebracht hat. Man denke zum Beispiel nur an das Wissen um den elektrischen Strom.

Ein Physiker ist für mich eine Art Detektiv, der durch beobachten und überlegen der Natur auf die Schliche kommen will. Und mit jedem Geheimnis, das wir ihr entlocken, belohnt sie uns mit wunderbaren Anwendungsmöglichkeiten. Man denke, an das Wissen um die Funktion der Halbleiter. Es ermöglichte uns den Bau von Computern, die uns heute Arbeiten innerhalb von Sekunden erledigen für die wir Menschen Stunden oder Tage bräuchten.
 
AW: Jedem das Seine, was ist das Deine?

1. Meines ist die Physik. Genauer gesagt, das Verstehen der Welt.
2. , weil sie meines Erachtens die Wissenschaft ist, die der Menschheit am meisten Nutzen gebracht hat. Man denke zum Beispiel nur an das Wissen um den elektrischen Strom.
....

Zu 1.:
Will die Physik die Welt "erklären" - oder "verstehen":confused:
Für das Verstehen der Welt sind in der Regel die hermeneutischen Geisteswissenschaften zuständig, oder?
Zu 2.:
...den meisten Nutzen und den meisten Schaden! Man denke zum Beispiel nur an das Wissen um die Atomenergie und Hiroshima...
Und ob das Wissen der klassischen Physik (17., 18., 19. Jahrhundert) als Voraussetzung der Industrialisierung und Beschleunigung in der Ökonomie mehr Nutzen als Schaden gebracht hat, ist noch nicht bilanziert worden...
Ohne physikalisches Wissen gäbe es auch keine Verkehrstoten, Flugzeugabstürze und Ökologie-Katastrophen...Letztere zumindest nicht mit diesen Ausmaßen ...Aber vielleicht irre ich mich auch ...:dontknow:
Gruß, moebius
 
AW: Jedem das Seine, was ist das Deine?

Ja, mit Philosophie in diesem Alter noch einen Job bekommen zu wollen, ist relativ illusorisch.
Ausnahme: moebius, der mit 60 Jahren noch einen Lehrauftrag an einem Gymnasium bekommen hat ...
Gruß, moebius (die Ausnahme) :clown2:
Na, da muss ich aber auch einem Anti-ismus- und -tum-Menschen (wenn es diesen wohl auch nur im Phantasiebereich gibt) gratulieren !

Ich glaube, dass ich auch als Laie beweisen kann, dass jede Handlung entweder im Materialismus oder im Idealismus begründet ist. Ich stimme Dir aber zu, dass es keinen perfekten, allumfassenden Ismus gibt; deswegen können wir die Ismen aber trotzdem nicht ausklammern.

Verzeih', dass ich dies gleichzeitig mit der Gratulation postete, ich musste die "Altlast" einfach loswerden.

Liebe Grüße und nochmals viel Erfolg !

Zeili
 
AW: Jedem das Seine, was ist das Deine?

Mir scheint ein durch die Jahrhunderte hinweg ein interessantes Thema. Dabei wurde aber offensichtlich vergessen, was das Meine und das Deine ist!

Was das Meine ist, muss ich herausfinden.
Was das Deine ist, musst du herausfinden.
Jede/r muss selbst herausfinden, was das Seine/Ihre ist.

Und es muss dann ausgehandelt werden, ob jede/r das Ihre/Seine ruíchtig eingeschätzt hat.

Und schließlich muss gemeinsam entschieden werden, wer nun was bekommt.

Keine leichte Arbeit.

Drum gehts meist schief! Im Kleinen wie im Großen.

FR
SUUM CUIQUE
 
Zu 1.:
Will die Physik die Welt "erklären" - oder "verstehen":confused:

Wer hat das behauptet? Ich würde allgemein nicht sagen, dass die Physik überhaupt irgendetwas will.

Zu 2.:
Zu 2.:
...den meisten Nutzen und den meisten Schaden! Man denke zum Beispiel nur an das Wissen um die Atomenergie und Hiroshima...
Und ob das Wissen der klassischen Physik (17., 18., 19. Jahrhundert) als Voraussetzung der Industrialisierung und Beschleunigung in der Ökonomie mehr Nutzen als Schaden gebracht hat, ist noch nicht bilanziert worden...
Ohne physikalisches Wissen gäbe es auch keine Verkehrstoten, Flugzeugabstürze und Ökologie-Katastrophen...Letztere zumindest nicht mit diesen Ausmaßen ...Aber vielleicht irre ich mich auch ...:dontknow:

Das ist für mich jetzt so, wie den Nutzen des Herds zu hinterfragen, weil sich Menschen an ihm verbrannt haben. Du hast scheinbar kaum Bezug zu den Relationen deiner Vergleiche. Denn wie der Herd millionenfach mehr Nutzen als Schaden für den Menschen gebracht hat, tat es auch die Physik.

Durch die Kenntnisse der Physik hat der Mensch viel Macht gewonnen. Und bekanntlich kann man mit mehr Macht mehr Gutes bewirken aber auch mehr Böses anrichten. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass der Mensch mit den Kenntnissen der Physik weit mehr Gutes bewirkt hat, als Böses angerichtet. Das kann freilich keine Rechtfertigung für die Atombombenabwürfe sein, aber es ist ehrlich gesagt auch kurzsichtig deshalb den Nutzen der Physik zu verkennen. Denn es waren letztlich auch die Nuklearwaffen und die Angst vor ihnen, die den Weg zum Frieden zwischen Ost und West geebnet haben.

Ich glaube überhaupt, dass der Mensch die geistige Kraft die Natur zu verstehen nur insoweit aufbringen kann, wie er die geistige Reife besitzt mit den gewonnenen Erkenntnissen umzugehen.
 
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