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japanische Katastrophen

AW: japanische Katastrophen

Genau. Experten sind Huren, wenn sie in Medien auftreten.
Personen, die zu einem Sachverhalt etwas mitzuteilen haben oder dazu befragt werden, deklarieren sich in der Regel nicht selbst zu Experten. Das ist im jeweiligen Fall mediale Strategie, um die präsentierte Person dem Konsumenten wirksam zu verkaufen.
Im engeren Sinn ist jeder eine Hure, der sich in einem Medium ertragswirksam vermarkten lässt.
In letzter Instanz entscheidet aber der Konsument, wen er als Experten akzeptiert.
Hier im Forum ist dies z. B. auch in Bezug auf das konkrete Thema für mich Hartmut.:) Aber er versucht nie, mir seine Expertenmeinung aufzuzwingen...;)
 
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AW: japanische Katastrophen

Nein, kein Null-Punkt. Ich versuche, hier meine persönliche Perspektive B]als Ergänzung[/B] vorzutragen. Secondhandwissen versuche ich zu meiden. Wie gesagt, aus eigener Anschauung weiß ich nichts über Japan, Libyen, Russland, .... bestenfalls über Neuseeland, USA ... . Oft schweige ich - es sei denn, mir fällt etwas ein, bzw. ich fühle mich inspiriert. :lachen: Ansonsten, Du hast völlig Recht, konzentriere ich mich auf mein persönliches Umfeld, welches tatsächlich existiert (Sexualpartner, Kinder, Familie, Freunde, ...) :). Bei manch einem, vermute ich, fehlt es daran.
Aber eine persönliche Perspektive z. B. im Blick auf nationales und internationales, umfeldübergreifendes Geschehen ist doch ohne Seconhandwissen garnicht möglich bzw. entwertet sich selbst.:dontknow:
Oder bist Du Dir Deiner selbst so sicher oder Dir selbst genug?:ironie:
Wenn ja, dann verstehe ich Deine Position.:)
 
AW: japanische Katastrophen

Aber eine persönliche Perspektive z. B. im Blick auf nationales und internationales, umfeldübergreifendes Geschehen ist doch ohne Seconhandwissen garnicht möglich bzw. entwertet sich selbst.:dontknow:
Oder bist Du Dir Deiner selbst so sicher oder Dir selbst genug?:ironie:
Wenn ja, dann verstehe ich Deine Position.:)

Ein guter Einwand. :)

Komischerweise ist es so, daß jemand der bei sich selbst bleibt, trotzdem Ahnung von vielem hat was außenherum ist, weil die Welt so ähnlich aufgebaut scheint, wie diese russischen Holzpüppchen, die Du sicher kennst: Eine steckt in der anderen und alle sehen gleich aus.
 
AW: japanische Katastrophen

Aber eine persönliche Perspektive z. B. im Blick auf nationales und internationales, umfeldübergreifendes Geschehen ist doch ohne Seconhandwissen garnicht möglich bzw. entwertet sich selbst.:dontknow:

Vielleicht liegt ja genau darin wirklich effizienter Hebelpunkt?
Ich halte das nicht nur für möglich, sondern für sehr wahrscheinlich.
Weil alles andere für Ablenkung von echter Veränderung.
 
AW: japanische Katastrophen

Das Verhalten dieser sau-dummen Bundesre-gier-ung überrascht mich nicht - schließlich ist die immer noch amtierende Verbraucherschutzministerin ja auch von der ChristlichSaudummenUnion ...:lachen::lachen::lachen:
Arg abgegriffen diese Zusammenhänge...:D Zudem eine permanente Unterschätzung der weiblichen Form von Sus scrofa domestica. Von der Wildform ganz abgesehen!:)
 
AW: japanische Katastrophen

Folgenden Beitrag aus "Welt Online" möchte ich den Usern zur Lektüre und Kommentierung empfehlen:

Apokalypse jetzt! Wir Deutschen sollten uns schaemen

Der Artikel stammt von Reinhard Zöllner, Professor für Japanologie in Bonn. Er studierte in Kiel, Hamburg und Tokio, schrieb eine Habilitation über die Meiji-Restauration und war Gastprofessor in Michigan.

Im Artikel heisst es:

Nirgends sonst wird so rücksichtslos und falsch über das Atomunglück in Japan geredet wie hier. Eine Empörung.

Wir haben die Freundschaft der Japaner in ihrer größten Krise nach dem Zweiten Weltkrieg bitter enttäuscht. Es stimmt: In vielen Ländern reagierten die Medien und die Menschen verstört, schockiert, ungläubig auf die Ereignisse in Japan.

Aber Hysterie, Unprofessionalität und vor allem Gefühl- und Taktlosigkeit bis zum Zynismus: das war das ganz besondere Markenzeichen der deutschen Reaktion. Und zwar nicht nur der Medien. Die deutsche Haltung zu Erdbeben, Tsunami und Atomkatastrophe war eine Aneinanderreihung von peinlichen Desastern.

Das musste endlich mal in aller Klarheit gesagt werden!
(Neugier wird mir dieses Plagiat hoffentlich verzeihen ;))

Gruss
Hartmut
 
AW: japanische Katastrophen

Folgenden Beitrag aus "Welt Online" möchte ich den Usern zur Lektüre und Kommentierung empfehlen:

Apokalypse jetzt! Wir Deutschen sollten uns schaemen

Der Artikel stammt von Reinhard Zöllner, Professor für Japanologie in Bonn. Er studierte in Kiel, Hamburg und Tokio, schrieb eine Habilitation über die Meiji-Restauration und war Gastprofessor in Michigan.

Im Artikel heisst es:



Das musste endlich mal in aller Klarheit gesagt werden!
(Neugier wird mir dieses Plagiat hoffentlich verzeihen ;))

Gruss
Hartmut



Hallo Hartmut !
Nun habe ich den "Empörungs-Artikel" gelesen.
Er erzeugt in mir ein Wechselbad der Gefühle. Einerseits ist Deutschland medientechnisch derart amerikanisiert, daß Peinlichkeiten in germaniseirter Form zum Alltag gehören. Ich erinnere in diesem Zusammenhang an den US-Begriff der "collateral damages". Die USA sind sicher eine Schmiede für Peinlichkeiten - bei einer hohen Zahl an Analphabeten und weitgehender Unkenntnis geschichtlicher/geographischer Zusammenhänge stammen viele der beschriebenen Peinlichkeiten deutscher Provenienz aus der übernommenen Denk,- und Formulierungsweise der USA.
Darüberhinaus fühlen sich Deutsche immer als Katastrophenexperten, da sie noch niemals eine solche wirklich zu bearbeiten hatten. Deshalb hat man auch noch keine großen Fehler zu verzeichnen.
Wenn man allerdings von hier aus Japan betrachtet - und das, was von dort berichtet wird, dann entsteht unweigerlich der Eindruck der Apokalypse, auch wenn die Japaner diesen Begriff wohl erst jetzt in ihr Repertoire aufnehmen werden. Ein Land, das an der Spitze der Technologiefähigkeiten in der Welt steht - kann nicht glauben, daß das, was nun passiert Wirklichkeit ist. Sehr schön, das Gemälde von der "großen Welle" aus dem 19. Jahrhundert: es ist die künstlerische Bagatellisierung einer Form von Katastrophen mit welcher Japan seit eh und je Umgang und Erfahrung hat. Aber nicht mit Plutonium, mit Kernschmelze, mit faktisch unbeeinflußbarem Unheil, durch eigene Erfindungsgabe installiert und ausgelöst. Das hat eine andere Dimension, als jede Naturkatastrophe. Der Tsunami spielt ja auch kaum noch eine Rolle, so verheerend er war. Wiederaufbau nach solchen Katastrophen ist man in Japan gwöhnt, aber in verseuchtem Gebiet - ist kein Aufbau sinnvoll, oder doch ? Vielleicht als psychologisches Zeichen des Überlebenswillens ?
Hiroshima und Nagasaki haben die Japaner gelehrt, auch mit den endlosen Folgen der Radioaktivität zu leben, wenn auch nur in Form des geduldigen Ertragens. Wir in Europa stehen vor dem Geschehen eigentlich sprachlos und entsetzt. Jeder Kommentar zu dem Geschehen ist falsch, peinlich, hilflos.
Hier ist es nicht mit Decken, Zelten, warmem Tee getan, hier ist eigentlich nur Aushalten mit verstrahlten Körpern, Gegenständen, einer verseuchten Umwelt möglich. Die Japaner selber haben die gesamte Gegend um Fukushima herum für jegliche Produktion von Lebensmitteln gesperrt.
Ich glaube, daß die Apokalypse eine weitsichtige Errungenschaft europäischer Vorstellungskraft ist - und daß die Japaner jetzt nur noch mit stoischer Ignoranz ihre Katastrophen ertragen werden.-
Perivisor
 
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