eric_flausen
New Member
- Registriert
- 17. April 2004
- Beiträge
- 92
Einführung
Philosophie ist für mich der der Versuch die Rätsel unseres Daseins mit dem Mittel des Denkens zu lösen – und zwar der uns umgebenden Welt, sowie unserer Innenwelt. Philosophieren heißt für mich auch die richtigen Fragen finden. Ich möchte zu einer bestimmten Frage ein Ergebnis erreichen (z.B. übergeordnete Struktur) und dabei neue Einsichten gewinnen.
Um dieses Ziel zu erreichen, sind m.E. erst die dafür notwendigen Grundlagen zu schaffen. Für mich ist das ein hohes Verständnis vom Menschen. Und um das geht es hier: Wie funktioniert der Mensch, was können wir daraus ableiten.
Deshalb hier der Versuch, in einer Zusammenfassung, einen Überblick über den aktuellen Stand der Wissenschaft über die grundlegenden Mechanismen zu geben.
Was tun wir für unser Glück?
So wichtig es für uns ist, so wenig tun wir wirklich dafür – für unser Glück. Die Wissenschaft weiß heute schon eine ganze Menge, wie Glück, Liebe entsteht. Dieses Wissen zeigt, dass wir tatsächlich eine Menge für unser Glück tun können.
Zuerst sollten wir aber etwas mehr verstehen, wie wir alle funktionieren. Erst dann kann der Nutzen, die Praxis kommen. Was ich hier versuche wiederzugeben, sind wissenschaftliche Ergebnisse. Ich habe dieses Wissen NICHT aus philosophischen Büchern, sondern aus einem Buch, dass sich im wesentlichen auf die Wiedergabe wissenschaftlicher Ergebnisse beschränkt (Die Glücksformel oder wie die guten Gefühle entstehen).
Ich finde, dieses Wissen über den Menschen ist heute Grundvoraussetzung dafür, überhaupt fundiert philosophieren zu können. Ich bin gespannt, ob sich jemand unvoreingenommen auf diese Reise begeben mag. Dies hier ist das erste Kapitel.
Also dann geht es los:
Kapitel 1: Das Geheimnis des Lächelns
Einführung
Die Depression droht zur Pest des 21. Jahrhunderts zu werden. Wir brauchen daher eine Kultur des Glücks. Aber nur wer das Glück kennt, kann es finden und seine eigene Glücksformel basteln. Teile des Gehirns, die Wohlbefinden erzeugen, können wie ein Muskel trainiert werden. Das Gehirn verändert seine Struktur durch Gedanken und den Umgang mit den eigenen Gefühlen. D.h. wir können mit den richtigen Übungen unsere Glücksfähigkeit steigern.
Bisher untersuchten Hirnforscher das Unglück: Wie entsteht Wut, Angst und Niedergeschlagenheit. Eine ganze Industrie profitiert davon mit Pillen gegen schlechte Stimmungen. Doch wie entstehen gute Gefühle, wie entsteht Glück? Dazu gibt es zwei neue Erkenntnisse der Hirnforschung: Wir haben ein Glückssystem mit Schaltungen für Freude, Lust und Euphorie. Und Gedanken und Emotionen verändern auch das Gehirn des erwachsenen Menschen.
Echtes Lächeln
Ein Forscher klassifizierte 19 verschiedene Weisen des Lächelns. Aber Achtung: 18 davon sind nicht echt. Nützlich sind sie trotzdem, um höflich zu sein, um gutes menschliches Miteinander zu ermöglichen. Aber nur eine Weise des Lächelns ist echt, wenn wir auch die Augen etwas zusammenkneifen, Lachfalten in den Augenwinkeln erscheinen und sich die oberen Hälften der Wangen heben. Aber gerade dieses eine echte Lächeln, diese Muskeln sind mit Willenskraft kaum zu steuern. Nur knapp zehn Prozent der Menschen beherrschen Ihre Gesichtsmuskeln so gut, dass Sie mit Willenskraft echt Lächeln können. Gerade für Schauspieler ein echtes Problem.
Glück entspringt dem Körper
Wie entsteht nun Glück? Man hat Dir ein Kompliment gemacht oder Du genießt gerade ein gutes Essen: Die guten Gefühle zeigen sich nicht nur im Gesicht. Ganz gleich, was Dich freut, der Körper reagiert darauf. Wenn man Glück empfindet, haben die meisten Menschen ca. 4 Herzschläge pro Minute mehr und das Gleichgewicht der Hormone verschiebt sich. Alles nimmt seinen Ausgang ebenso im Körper wie im Gehirn. Glück entsteht also NUR DANN, wenn das Gehirn die richtigen Signale von Herz, Haut und Muskeln empfängt und deutet. OHNE unseren Körper wären wir zum Glücklichsein außerstande. Diesen Gedanken mögen wir zunächst als Blödsinn abtun. Es scheint so zu sein, dass die Vorstellungswelt die entscheidende Rolle spielt. Doch das ist eine Täuschung: Gedanken, Erinnerungen, Hoffnungen ALLEIN lassen uns keine Emotionen erleben. ERST wenn sie sich mit den richtigen Körpersignalen VERBINDEN, können wir Freude empfinden. Das Glück entspringt also mindestens ebenso sehr unserem Körper, Armen und Beinen, Herz und Haut, wie unseren Vorstellungen und Gedanken. Deshalb sollten wir unseren Körper ernster nehmen, als wir es vielleicht tun.
Das Eigenleben der guten Gefühle
Das menschliche Nervensystem zerfällt in zwei Teile: Das willkürliche Nervensystem (z.B. um die Muskeln zu bewegen) und das unwillkürliche (autonome) Nervensystem (kontrolliert z.B. den Herzschlag). Für die Emotionen ist nun das unwillkürliche Nervensystem zuständig, deren Leitungen zu den inneren Organen, den Blutgefäßen, sogar bis zu den winzigen Hautmuskeln gehen, die unsere Körperhaare aufrichten. Dieser Teil des Nervensystems bewirkt, dass uns bei Angst die Haare zu Berge stehen und dass das Herz rast, wenn wir verliebt sind. Und da wir nun auf dieses unwillkürliche Nervensystem kaum Einfluß haben, können wir nicht einfach beschließen, glücklich zu sein. Dieses Nervensystem steuert all jene unbewussten Regungen des Körpers, aus deren Wahrnehmung das Gehirn DANN ERST DIE GUTEN GEFÜHLE ERZEUGEN kann. Die Emotionen sind also vom direkten Einfluß des Willens abgeschirmt. Wir können nur indirekt steuern, indem wir uns Gutes tun (z.B. angenehme Gedanken) und damit den Körper steuern, so dass dann gute Gefühle entstehen.
Wissenschaftler entdecken die Intuition
Läuft nun die Reaktion des Körpers den Gefühlen voraus wie eine Bugwelle dem Schiff? Wissenschaftler haben aufgezeigt, dass sich Freude, Widerwille, Angst und Wut tatsächlich zuerst im Körper abspielen. Bei Versuchen hat sich z.B. gezeigt, dass der Körper schon lange vorher Bescheid weiß, bevor der Verstand etwas davon mitbekommt. Bei Versuchen hat der Körper richtig gehandelt, obwohl die Versuchsperson nie mit dem Verstand den Grund dafür erfasst hat. Es gibt sie also, die Intuition, dieses seltsame Gefühl, bei dem wir vorher erahnen, bevor wir wissen. Solche Vorahnungen können wir deswegen nicht recht begründen, weil sie auf unbewussten Emotionen beruhen. Manchmal weiß der Körper mehr als der Verstand oder wie es der Philosoph Pascal ausdrückte: „Das Herz hat Gründe, die die Vernunft nicht kennt“.
Bilder aus der Innenwelt
Ein Gefühl erleben wir, wenn wir Emotionen bewusst wahrnehmen. Wie wird nun aus einer Emotion ein Gefühl? In Versuchen wurde das Gehirn mit einem Tomographen untersucht, während die Versuchsperson sich an freudige oder traurige Situationen erinnerte. Beteiligt an Freude oder Trauer waren die Hirnregionen, die ein Abbild des Körpers im Hirn erzeugen. Das Großhirn hat dann diese Emotionen mit unserer bewussten Wahrnehmung, Gedanken und Phantasien verknüpft und aus den Emotionen die Gefühle erzeugt. Jedes Gefühl – und damit auch das Glück – beruht demnach darauf, dass das Gehirn Körpersignale verarbeiten kann. Selbst in Momenten größter Seligkeit entstehen unsere Gefühle der Euphorie, indem wir unseren eigenen Körper wahrnehmen.
Macht Lächeln froh?
Reicht etwas Lächeln, damit die Welt freundlicher erscheint? Wenn Gefühle auf Körperzustände zurückgehen, dann kann man doch auch durch Beeinflussung des Körpers positive Gefühle erzeugen? Leider ist dieser Weg zur Heiterkeit nicht ganz so einfach. Ein höfliches Grinsen ist ja nicht gleichbedeutend wie ein ehrliches Lächeln. Bei einem echten Lächeln sind nun aber um die Augenwinkel Muskel beteiligt, die sich bei den meisten Menschen nicht willentlich steuern lassen. Diese Augenmuskeln, werden durch das unwillkürliche Nervensystem beeinflusst. Bei Versuchen hat man Menschen gelehrt, diese Augenringmuskeln zu trainieren. Das Ergebnis: Je besser die Versuchspersonen ihre Augenmuskel zu beherrschen lernten, umso mehr berichteten sie von guter Stimmung. Die Versuchspersonen wussten nur nicht, weshalb sie sich besser fühlten, weil man ihnen den Zweck der Übung nicht verraten hatte. Sie hatten Muskeln trainiert, die an das unwillkürliche Nervensystem angeschlossen sind, damit das Körperabbild im Gehirn beeinflusst wird und haben damit ihre Stimmung verbessert.
So, das war das Kapitel 1. Das nächste folgt in Kürze.
Literatur: „Die Glücksformel“ von Stefan Klein mit den aktuellen Erkenntnissen aus den Wissenschaftslabors dieser Welt. Stefan Klein studierte Physik und Philosophie und promovierte über Biophysik. 1998 erhielt er den Holtzbrinck-Preis für Wissenschaftsjournalismus.
Philosophie ist für mich der der Versuch die Rätsel unseres Daseins mit dem Mittel des Denkens zu lösen – und zwar der uns umgebenden Welt, sowie unserer Innenwelt. Philosophieren heißt für mich auch die richtigen Fragen finden. Ich möchte zu einer bestimmten Frage ein Ergebnis erreichen (z.B. übergeordnete Struktur) und dabei neue Einsichten gewinnen.
Um dieses Ziel zu erreichen, sind m.E. erst die dafür notwendigen Grundlagen zu schaffen. Für mich ist das ein hohes Verständnis vom Menschen. Und um das geht es hier: Wie funktioniert der Mensch, was können wir daraus ableiten.
Deshalb hier der Versuch, in einer Zusammenfassung, einen Überblick über den aktuellen Stand der Wissenschaft über die grundlegenden Mechanismen zu geben.
Was tun wir für unser Glück?
So wichtig es für uns ist, so wenig tun wir wirklich dafür – für unser Glück. Die Wissenschaft weiß heute schon eine ganze Menge, wie Glück, Liebe entsteht. Dieses Wissen zeigt, dass wir tatsächlich eine Menge für unser Glück tun können.
Zuerst sollten wir aber etwas mehr verstehen, wie wir alle funktionieren. Erst dann kann der Nutzen, die Praxis kommen. Was ich hier versuche wiederzugeben, sind wissenschaftliche Ergebnisse. Ich habe dieses Wissen NICHT aus philosophischen Büchern, sondern aus einem Buch, dass sich im wesentlichen auf die Wiedergabe wissenschaftlicher Ergebnisse beschränkt (Die Glücksformel oder wie die guten Gefühle entstehen).
Ich finde, dieses Wissen über den Menschen ist heute Grundvoraussetzung dafür, überhaupt fundiert philosophieren zu können. Ich bin gespannt, ob sich jemand unvoreingenommen auf diese Reise begeben mag. Dies hier ist das erste Kapitel.
Also dann geht es los:
Kapitel 1: Das Geheimnis des Lächelns
Einführung
Die Depression droht zur Pest des 21. Jahrhunderts zu werden. Wir brauchen daher eine Kultur des Glücks. Aber nur wer das Glück kennt, kann es finden und seine eigene Glücksformel basteln. Teile des Gehirns, die Wohlbefinden erzeugen, können wie ein Muskel trainiert werden. Das Gehirn verändert seine Struktur durch Gedanken und den Umgang mit den eigenen Gefühlen. D.h. wir können mit den richtigen Übungen unsere Glücksfähigkeit steigern.
Bisher untersuchten Hirnforscher das Unglück: Wie entsteht Wut, Angst und Niedergeschlagenheit. Eine ganze Industrie profitiert davon mit Pillen gegen schlechte Stimmungen. Doch wie entstehen gute Gefühle, wie entsteht Glück? Dazu gibt es zwei neue Erkenntnisse der Hirnforschung: Wir haben ein Glückssystem mit Schaltungen für Freude, Lust und Euphorie. Und Gedanken und Emotionen verändern auch das Gehirn des erwachsenen Menschen.
Echtes Lächeln
Ein Forscher klassifizierte 19 verschiedene Weisen des Lächelns. Aber Achtung: 18 davon sind nicht echt. Nützlich sind sie trotzdem, um höflich zu sein, um gutes menschliches Miteinander zu ermöglichen. Aber nur eine Weise des Lächelns ist echt, wenn wir auch die Augen etwas zusammenkneifen, Lachfalten in den Augenwinkeln erscheinen und sich die oberen Hälften der Wangen heben. Aber gerade dieses eine echte Lächeln, diese Muskeln sind mit Willenskraft kaum zu steuern. Nur knapp zehn Prozent der Menschen beherrschen Ihre Gesichtsmuskeln so gut, dass Sie mit Willenskraft echt Lächeln können. Gerade für Schauspieler ein echtes Problem.
Glück entspringt dem Körper
Wie entsteht nun Glück? Man hat Dir ein Kompliment gemacht oder Du genießt gerade ein gutes Essen: Die guten Gefühle zeigen sich nicht nur im Gesicht. Ganz gleich, was Dich freut, der Körper reagiert darauf. Wenn man Glück empfindet, haben die meisten Menschen ca. 4 Herzschläge pro Minute mehr und das Gleichgewicht der Hormone verschiebt sich. Alles nimmt seinen Ausgang ebenso im Körper wie im Gehirn. Glück entsteht also NUR DANN, wenn das Gehirn die richtigen Signale von Herz, Haut und Muskeln empfängt und deutet. OHNE unseren Körper wären wir zum Glücklichsein außerstande. Diesen Gedanken mögen wir zunächst als Blödsinn abtun. Es scheint so zu sein, dass die Vorstellungswelt die entscheidende Rolle spielt. Doch das ist eine Täuschung: Gedanken, Erinnerungen, Hoffnungen ALLEIN lassen uns keine Emotionen erleben. ERST wenn sie sich mit den richtigen Körpersignalen VERBINDEN, können wir Freude empfinden. Das Glück entspringt also mindestens ebenso sehr unserem Körper, Armen und Beinen, Herz und Haut, wie unseren Vorstellungen und Gedanken. Deshalb sollten wir unseren Körper ernster nehmen, als wir es vielleicht tun.
Das Eigenleben der guten Gefühle
Das menschliche Nervensystem zerfällt in zwei Teile: Das willkürliche Nervensystem (z.B. um die Muskeln zu bewegen) und das unwillkürliche (autonome) Nervensystem (kontrolliert z.B. den Herzschlag). Für die Emotionen ist nun das unwillkürliche Nervensystem zuständig, deren Leitungen zu den inneren Organen, den Blutgefäßen, sogar bis zu den winzigen Hautmuskeln gehen, die unsere Körperhaare aufrichten. Dieser Teil des Nervensystems bewirkt, dass uns bei Angst die Haare zu Berge stehen und dass das Herz rast, wenn wir verliebt sind. Und da wir nun auf dieses unwillkürliche Nervensystem kaum Einfluß haben, können wir nicht einfach beschließen, glücklich zu sein. Dieses Nervensystem steuert all jene unbewussten Regungen des Körpers, aus deren Wahrnehmung das Gehirn DANN ERST DIE GUTEN GEFÜHLE ERZEUGEN kann. Die Emotionen sind also vom direkten Einfluß des Willens abgeschirmt. Wir können nur indirekt steuern, indem wir uns Gutes tun (z.B. angenehme Gedanken) und damit den Körper steuern, so dass dann gute Gefühle entstehen.
Wissenschaftler entdecken die Intuition
Läuft nun die Reaktion des Körpers den Gefühlen voraus wie eine Bugwelle dem Schiff? Wissenschaftler haben aufgezeigt, dass sich Freude, Widerwille, Angst und Wut tatsächlich zuerst im Körper abspielen. Bei Versuchen hat sich z.B. gezeigt, dass der Körper schon lange vorher Bescheid weiß, bevor der Verstand etwas davon mitbekommt. Bei Versuchen hat der Körper richtig gehandelt, obwohl die Versuchsperson nie mit dem Verstand den Grund dafür erfasst hat. Es gibt sie also, die Intuition, dieses seltsame Gefühl, bei dem wir vorher erahnen, bevor wir wissen. Solche Vorahnungen können wir deswegen nicht recht begründen, weil sie auf unbewussten Emotionen beruhen. Manchmal weiß der Körper mehr als der Verstand oder wie es der Philosoph Pascal ausdrückte: „Das Herz hat Gründe, die die Vernunft nicht kennt“.
Bilder aus der Innenwelt
Ein Gefühl erleben wir, wenn wir Emotionen bewusst wahrnehmen. Wie wird nun aus einer Emotion ein Gefühl? In Versuchen wurde das Gehirn mit einem Tomographen untersucht, während die Versuchsperson sich an freudige oder traurige Situationen erinnerte. Beteiligt an Freude oder Trauer waren die Hirnregionen, die ein Abbild des Körpers im Hirn erzeugen. Das Großhirn hat dann diese Emotionen mit unserer bewussten Wahrnehmung, Gedanken und Phantasien verknüpft und aus den Emotionen die Gefühle erzeugt. Jedes Gefühl – und damit auch das Glück – beruht demnach darauf, dass das Gehirn Körpersignale verarbeiten kann. Selbst in Momenten größter Seligkeit entstehen unsere Gefühle der Euphorie, indem wir unseren eigenen Körper wahrnehmen.
Macht Lächeln froh?
Reicht etwas Lächeln, damit die Welt freundlicher erscheint? Wenn Gefühle auf Körperzustände zurückgehen, dann kann man doch auch durch Beeinflussung des Körpers positive Gefühle erzeugen? Leider ist dieser Weg zur Heiterkeit nicht ganz so einfach. Ein höfliches Grinsen ist ja nicht gleichbedeutend wie ein ehrliches Lächeln. Bei einem echten Lächeln sind nun aber um die Augenwinkel Muskel beteiligt, die sich bei den meisten Menschen nicht willentlich steuern lassen. Diese Augenmuskeln, werden durch das unwillkürliche Nervensystem beeinflusst. Bei Versuchen hat man Menschen gelehrt, diese Augenringmuskeln zu trainieren. Das Ergebnis: Je besser die Versuchspersonen ihre Augenmuskel zu beherrschen lernten, umso mehr berichteten sie von guter Stimmung. Die Versuchspersonen wussten nur nicht, weshalb sie sich besser fühlten, weil man ihnen den Zweck der Übung nicht verraten hatte. Sie hatten Muskeln trainiert, die an das unwillkürliche Nervensystem angeschlossen sind, damit das Körperabbild im Gehirn beeinflusst wird und haben damit ihre Stimmung verbessert.
So, das war das Kapitel 1. Das nächste folgt in Kürze.
Literatur: „Die Glücksformel“ von Stefan Klein mit den aktuellen Erkenntnissen aus den Wissenschaftslabors dieser Welt. Stefan Klein studierte Physik und Philosophie und promovierte über Biophysik. 1998 erhielt er den Holtzbrinck-Preis für Wissenschaftsjournalismus.