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In Deutschen Zügen

Svensgar

Well-Known Member
Registriert
13. Februar 2011
Beiträge
8.160
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[FONT=Georgia, serif]In Deutschen Zügen[/FONT]








[FONT=Georgia, serif]Ich bin gelegentlich in Deutschen Fernzügen unterwegs und muß mich mit den Dingen, die das mit sich bringt, herumschlagen. [/FONT]
[FONT=Georgia, serif]Vorhin erlebte ich etwas, was meine dauertrübe Stimmung etwas aufhellen konnte. [/FONT]
[FONT=Georgia, serif]Ich saß im ICE 651 nach Berlin-Spandau. [/FONT]
[FONT=Georgia, serif]2. Klasse, selbstverständlich, die Holz- oder Stehklasse gibt es nicht mehr. Am liebsten habe ich einen Gangplatz in einer 2er-Sitzkombination. Die 4er-Tische mag ich nicht, weil man dort bei einem möglichen Gegenüber kaum seine Beine ausstrecken kann.[/FONT]
[FONT=Georgia, serif]Heute saß ich zuerst alleine neben einem leeren Fensterplatz, also hervorragend. Im Waggon war es ruhig, niemand sprach. [/FONT]
[FONT=Georgia, serif]Nach einer Stunde angenehmer Umstände wurde der Platz neben mir von einem Mann in Anspruch genommen, der sofort seinen Ellenbogen auf der Lehne zwischen den beiden Sitzen abstellte. Dabei kam er auch noch leicht in den Bereich meines Sitzes und berührte mich öfters leicht. Ich gab selbstverständlich nicht nach und hielt seinen Berührungen stand. Aufkommenden Hustenreiz unterdrückte ich nicht, sondern hustete nach besten Möglichkeiten. Ich versuchte sogar, mich absichtlich an meiner Spucke zu verschlucken, um noch ärger husten zu können. Leider gelang mir dies nicht. Beim nächsten Halt, als andere Plätze frei wurden, setzte sich der Ellenbogen mit seinem Führer um. Ich hatte kurzzeitig meine Ruhe wiedergefunden. [/FONT]

[FONT=Georgia, serif]Bevor ich mein Leben gut finden konnte, hatte sich eine junge südosteuropäische Frau, ich mutmaßte, eine Türkin, auf den Platz gesetzt und fing gleich an, dauerzuquatschen. Das war sehr nervend, ich befürchtete schon das Schlimmste. Nachdem ein paarmal das Netz ausfiel und sie ins Leere quatschte, hatte sie sich auf handysches Textschreiben umgestellt und war ruhig.[/FONT]
[FONT=Georgia, serif]Ich schrieb diese Beobachtung sachlich in meinen mobilen Rechner, den ich allermeistens während meiner Fernfahrten vor mir herumzustehen habe. Beim Beschreiben meiner Gefühle, die ich während des Fernquatschens der Nervensäge auszuhalten hatte, verhielt ich mich detailgetreu.[/FONT]
[FONT=Georgia, serif]Plötzlich ist die Säge dann aufgestanden und meinte, wenn ich schon so scheiße über sie schreibe, solle ich doch wenigstens den Bildschirm von ihr wegdrehen. Ich sagte gar nichts, sondern starrte sie nur an. Sie sagte noch „So eine Frechheit“ und ging weg. [/FONT]

[FONT=Georgia, serif]Hurra. Ich hatte ganz vergessen, was sich mit Schreiben erreichen läßt.




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AW: In Deutschen Zügen

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[FONT=Georgia, serif]In Deutschen Zügen[/FONT]








[FONT=Georgia, serif]Ich bin gelegentlich in Deutschen Fernzügen unterwegs und muß mich mit den Dingen, die das mit sich bringt, herumschlagen. [/FONT]
[FONT=Georgia, serif]Vorhin erlebte ich etwas, was meine dauertrübe Stimmung etwas aufhellen konnte. [/FONT]
[FONT=Georgia, serif]Ich saß im ICE 651 nach Berlin-Spandau. [/FONT]
[FONT=Georgia, serif]2. Klasse, selbstverständlich, die Holz- oder Stehklasse gibt es nicht mehr. Am liebsten habe ich einen Gangplatz in einer 2er-Sitzkombination. Die 4er-Tische mag ich nicht, weil man dort bei einem möglichen Gegenüber kaum seine Beine ausstrecken kann.[/FONT]
[FONT=Georgia, serif]Heute saß ich zuerst alleine neben einem leeren Fensterplatz, also hervorragend. Im Waggon war es ruhig, niemand sprach. [/FONT]
[FONT=Georgia, serif]Nach einer Stunde angenehmer Umstände wurde der Platz neben mir von einem Mann in Anspruch genommen, der sofort seinen Ellenbogen auf der Lehne zwischen den beiden Sitzen abstellte. Dabei kam er auch noch leicht in den Bereich meines Sitzes und berührte mich öfters leicht. Ich gab selbstverständlich nicht nach und hielt seinen Berührungen stand. Aufkommenden Hustenreiz unterdrückte ich nicht, sondern hustete nach besten Möglichkeiten. Ich versuchte sogar, mich absichtlich an meiner Spucke zu verschlucken, um noch ärger husten zu können. Leider gelang mir dies nicht. Beim nächsten Halt, als andere Plätze frei wurden, setzte sich der Ellenbogen mit seinem Führer um. Ich hatte kurzzeitig meine Ruhe wiedergefunden. [/FONT]

[FONT=Georgia, serif]Bevor ich mein Leben gut finden konnte, hatte sich eine junge südosteuropäische Frau, ich mutmaßte, eine Türkin, auf den Platz gesetzt und fing gleich an, dauerzuquatschen. Das war sehr nervend, ich befürchtete schon das Schlimmste. Nachdem ein paarmal das Netz ausfiel und sie ins Leere quatschte, hatte sie sich auf handysches Textschreiben umgestellt und war ruhig.[/FONT]
[FONT=Georgia, serif]Ich schrieb diese Beobachtung sachlich in meinen mobilen Rechner, den ich allermeistens während meiner Fernfahrten vor mir herumzustehen habe. Beim Beschreiben meiner Gefühle, die ich während des Fernquatschens der Nervensäge auszuhalten hatte, verhielt ich mich detailgetreu.[/FONT]
[FONT=Georgia, serif]Plötzlich ist die Säge dann aufgestanden und meinte, wenn ich schon so scheiße über sie schreibe, solle ich doch wenigstens den Bildschirm von ihr wegdrehen. Ich sagte gar nichts, sondern starrte sie nur an. Sie sagte noch „So eine Frechheit“ und ging weg. [/FONT]

[FONT=Georgia, serif]Hurra. Ich hatte ganz vergessen, was sich mit Schreiben erreichen läßt.




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Ja ja, wer schreibt - :ironie: bleibt ....:lachen:
 
AW: In Deutschen Zügen

Svensgar, ist Berlin so groß, dass man innerhalb stundenlange ICE-Fahrten nutzen kann? Was wäre denn das "Schlimmste" gewesen? Dass sie sich auszieht? Ach ja, auch ich finde das Dauergequatsche der Frauen fürchterlich. Sie können einfach nicht die Klappe halten. Scheiß-Flatrate.

Apropos: ich werde bald erstmalig Berlin mit einem Besuch ehren und dort am Alexanderplatz nächtigen. Die allseits bekannten 'points of interrest' sind klar. Was würdest du mir als Originalbewohner empfehlen, das ich mir ansehen sollte?

lg
 
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