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I´am back

L

lacuna777

Guest
Hi, I´am back, nach langem Hick und Hack, Leben oder Sterben :schaukel:

Bin nun schwer von Saint Germain beeinflusst, kennt den Jemand?

Wie auch immer, möchte einfach mal als Verwirrte "Alte" ein Gedichtl von mir einsetzen...

Ihr braucht, nichts dazu sagen, könnt aber, oder wie auch immer

die alte Lacu

Grüßle


Die Umkehrung

ICH BIN der Geist, der stets verneint,
der sich in DEINEM NEIN vereint,
ich gebe Dir, was Du mir gibst
wenn Du Dich in Deinem Selbst nicht liebst

ICH BIN ein Teil von Dir im Jetzt
wenn Du Dich gerne selbst verletzt
ICH BIN auch daß was Du Liebe nennst
wenn Du den freien Willen kennst

ICH BIN Dein ICH, solange Du mich hälst
und nicht umkehrst und ins Licht verfällst
ICH BIN das Unten und das Dunkel
ICH BIN der Dämon in Menschens Gemunkel

Solang es mich gibt, wird die Erfahrung die Deine bleiben
Solang Du mich pflegst, wirst Du Dich mir gerne zeigen
Solang Du nicht glaubst an Dich, bist Du mein
Solang es mich gibt, wird es immer so sein

ICH BIN Dein Zweifel, Deine Wut
ICH BIN Dein Diener, in dunkler Glut
ICH BIN nicht da, wenn Du mich nicht wählst
ICH BIN nicht da, wenn Du Dich mir stellst

BIST DU Deine Größe, kann ich nicht sein
denn Größe bin ich, wenn Du bist nicht Dein
BIST DU Liebe in Deines Herzens Ort
und hörst Du nur auf Dein eig´nes Wort
bin ich weg und ganz weit fort

So lass mich los, aber lass mich leben
denn auch ich hab das Recht nach Licht zu streben
so mancher Tag, so manche Nacht
hab auch ich an Gottes Wort gedacht

Doch auch Du in Deinem Glauben
läßt es mir meist nicht erlauben
daß ich geh in Frieden hin
das "Urteils-Los" hab ich von Anbeginn
-- Der Geist, der stets verneint --
-- ist des Zweiflers bester Freund--
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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Wie sind doch Worte ärmlich! Sie verräumen
Uns alle Lust, die Gott herabgesendet,
Und jede Wonne, die in Worten endet,
Ist nur ein letztes, trauriges Versäumen
(aus: Das Jahr, ein Zyklus von zwölf Sonetten)
 
Grüß Dich, Lacu!

Ich kann mich Minnis Worten nur anschließen.
Danke für das Gedicht. Ich werde es mir heute abend ausdrucken und dann in einer Form, die mir geläufiger ist als der Bildschirm ansehen - und - das sah ich schon - die "alte", liebe, und nachdenlkliche Lacuna in ihm finden.


Bussi Bussi


Marianne
 
Guten Abend, Lacu ( Petra)!


Der Geist, der stets verneint, hat nur Erfolg, wenn er im Individuum bewirkt, dass die Selbstliebe schwindet.
Auch in der Liebe funktioniert diese Umkehr: Das Dunkle kann der Mensch, indem er es freiwillig bejaht, mit Liebe in der dunklen Situation erleben.
Das Böse, das Dunkle ist stets im Menschen, wenn er nicht zum Hellen, Freudvollem strebt; sein Streben wird aber dämonisch vom Unten geprägt.
Der Mensch kann aus dieser freiwilligen Symbiose, die bewirkt, dass er zu seinen dunklen Seiten auch öffentlich steht, nur heraus, wenn er anfängt, an sich selbst und seine hellen Kräfte zu glauben.
Das wird ihm aber schwer gemacht, denn im Augenblick, in dem er beginnt, das Dunkle, die Wut, den Zweifel, zu benennen und damit erkenntnisfähig zu machen, entzieht sich das emotional bejahte, aber rational Verneinte.
Diesen Zwiespalt muss aber der Mensch erdulden: Ohne seine dunklen Seiten ist er emotional nur halb.
Nur Zweifel ist quälend, nur Liebe für andere bringt die Selbstliebe zum Schweigen. Das kann nicht gut sein.
Und ganz ohne Lösung bleibt das Lebensproblem: Ohne den Widerspruch gibt es keine Übereinstimmung, ohne die Dunkelheit keine Helle.


Ich habe ganz spontan aufgeschrieben, was ich in Deinem Text „ gelesen“ habe. Diese Gedanken sind keine germanistische Interpretation, sondern nur mein Wunsch, Deinen Gedanken nachzuspüren.


Liebe Lacu, Ich halte dieses Einsicht, dass wir das Eine nie ohne das Andere erleben können, um uns vollständig zu fühlen, für durchaus berechtigt.
Und ganz wie Du es im Gedicht vermittelst, macht diese paradoxe Grunderlebnisform uns oft Kummer, denn wir wären gerne immer froh, liebevoll, halt gut, doch die Verhältnisse und die „andere Seite „ in uns, erlauben es nicht.

Freundliche Grüße- ich hoffe, Dich wieder öfter zu lesen.

Marianne
 
Hui Majanna,

ersteinmal eine dicke :umarm: und danke für Deine Interpretation. Du hast mal wieder den Dartpfeil ins Herz getroffen. Ich wollte damit den Dualismus, den wir hier von den zwei Seiten (Angst/Liebe, gut/böse, hell/dunkel...etc), leben und erleben etwas herausheben (oje, watt für eine Wortwahl). Jeder hat die eigene Wahl, mit welcher Seite er im Einklang leben möchte - das ist ja dass Schöne, oder das Schlechte? :rolleyes:
Liebe Majanna, freu mich auch, Dich wieder zu lesen. PS: den Eintrag hatte ich gestern gar nicht bemerkt, sonst hätte ich schon vorher geantwortet, sorry"!!!

Liebe Minni, danke und ein lieben Wink.

Lieber Kaion: Hm, danke für Deine gedichtliche Rückantwort, es sagt mir soviel, dass besser nix existieren solle, denn alles was entsteht, doch immer wieder zugrunde geht :teufel2:

Liebe Grüsse
Lacu
 
Ich meld mich mal auch in der "Rumpelkammer" mit dem Forumsinventar zurück.

Philosophie ist nicht meine starke Seite. Ich bin der
nüchterne Techniker, der sich aber trotzdem Stimmungen hingibt, in sich hineinhört, ja sogar schon Stimmen gehört hat...

Und ich stimme zu: an Lacu ist eine Dichterin verlorengegangen :umarm:
 
@ Baerliner !

Na: icke dette kieke ma...



Is det eene Freude, Dir wieda zu lesen.


Nüchterne Berliner Grüße

eine Exilberlinerin einem in der Heimat Gebliebenen

Marianne
 
Hallo!

Dieses Gedicht spricht meine emotionale Seite an*grins,obwohl ich dennoch logisch handle.
Also wider die aufgebrachte Gegensätzlichkeit!
Auf jeden Fall sehr schön!

Liebe Grüsse Lor
 
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