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Gefühl versus Sentimentalität

Zeilinger

Well-Known Member
Registriert
22. Mai 2004
Beiträge
16.501
Ich grüße alle, die Gefühle nicht à priori für Störungen des Denkapparates halten !

Wann kann man jetzt von einem Gefühl sprechen und wann ist es nur Sentimentalität ?

Gefühl zu definieren ist mMn schwer, es gibt auch keine Umschreibung im Duden. Ich würde meinen, im Vergleich zur Sentimentalität ist ein Gefühl etwas Fundamental-Echtes und die Sentimentalität etwas Konstruiert-Aufgesetztes.

Zu Sentimentalität der Duden:

Sen|ti|men|ta|li|tät, die; -, -en (oft abwertend für Empfindsamkeit, Rührseligkeit).

Wohlbewusst, dass es auch negative Gefühle gibt, die wir dann als Angst, Hass, Verachtung, Enttäuschung usw. bezeichnen, möchte ich mit der Liebe anfangen.

ME liebe ich wen, wenn ich nach gründlicher Selbstkontrolle weiß, dass ich ihm/Ihr gegenüber immer bereit bin,

zu verstehen,
gleich viel Gutes und Schönes wie mir zu gönnen und
zu helfen, ohne zwangszubeglücken.​

Wenn ich das praktiziere, bin ich ein Fühlender, wenn ich es - aus welchem Grund auch immer - nur vortäuschen will oder, beim Wort genommen nach kurzer Zeit schon wieder vergessen habe, bin/was ich nur sentimental.

Wie seht/empfindet Ihr das ?

Bitte um rege Teilnahme !

Zeili
 
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AW: Gefühl versus Sentimentalität

Also was Emotionen überhaupt sind, zumindest hab ich das an der Uni Wien gehört, ist gegewärtig Gegenstand kontroverser Diskussionen (in Raum Wien?). Die Philosophen sind sich da aufjedenfall nicht einig.
Leider weiß ich auch nicht auf welchen Wissensstand sie diskutiert werden und welche Erkenntnis man bereits erlangt hat.
Was mir jetzt so für Fragen einfallen würden um die Begriffe einzugrenzen wären:
Wie entstehen Emotionen? Durch innere oder äußere Reize? Zufällig? Wie wirkt der Wille auf sie? Was bedingt sie, und was bedingen sie? usw.

Sentimental ist glaub ich jemand der verweichlicht und heulend wirkt, sich Sachen mehr zu Herzen nimmt als erwartet oder angemessen!
Tja, und die Liebe hat auch noch keiner hinreichend objektiv fassen und erklären können, Liebe dürfte mehr als Liebe sein :)
 
AW: Gefühl versus Sentimentalität

Also was Emotionen überhaupt sind, zumindest hab ich das an der Uni Wien gehört, ist gegewärtig Gegenstand kontroverser Diskussionen (in Raum Wien?). Die Philosophen sind sich da aufjedenfall nicht einig.
Leider weiß ich auch nicht auf welchen Wissensstand sie diskutiert werden und welche Erkenntnis man bereits erlangt hat.
Was mir jetzt so für Fragen einfallen würden um die Begriffe einzugrenzen wären:
Wie entstehen Emotionen? Durch innere oder äußere Reize? Zufällig? Wie wirkt der Wille auf sie? Was bedingt sie, und was bedingen sie? usw.

Sentimental ist glaub ich jemand der verweichlicht und heulend wirkt, sich Sachen mehr zu Herzen nimmt als erwartet oder angemessen!
Ja, die Philosophie, jedenfalls mein - etwas veraltetes - Philosophielexikon sagt:

Gefühl (engl. feeling, emotion; franz. émotion, sentiment).
1. Bewußtseinszustand (oder Bewußtseinsakt), der im Unterschied zum Denken (Vorstellen, Beobachten) und Wollen weder rein kognitiv noch rein volitional ist, sondern rezeptiv aufgenommene, besonders ästhetische und moralische Gehalte zum Ausdruck bringt, ohne sich über deren Ursprünge Rechenschaft zu geben.

2. Die unmittelbare Wertung eigener Erlebnisse als lust- und unlustbetont.

3. Disposition zu bestimmten Verhaltensweisen gegenüber Personen oder Sachen (vgl. Behaviorismus).

4. Unklare Erkenntnis (z. B. bei Spinoza).

5. Unmittelbare Erkenntnis (vgl. Intuition).

Literatur:
G. Ryle: Der Begriff des Geistes, 1969. F. B. Simon: Der Prozeß der Individuation: über den Zusammenhang von Vernunft und G., 1984.​

Philosophielexikon/Rowohlt-Systhema (noch alte Rechtschreibung)

Das muss ich mir selber einmal übersetzen, um es zu begreifen. Interessant vielleicht, dass im Französischen die Emotion mit der Sentimentalität - zumindest sprachlich - gleichgesetzt wird.

Tja, und die Liebe hat auch noch keiner hinreichend objektiv fassen und erklären können, Liebe dürfte mehr als Liebe sein :)
Halte ich für gut, weil es zumindest motiviert, die Liebe zu achten.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Gefühl versus Sentimentalität

Was mir jetzt so für Fragen einfallen würden um die Begriffe einzugrenzen wären:
Wie entstehen Emotionen? Durch innere oder äußere Reize? Zufällig?
Gefühle entstehen mMn mehrheitlich durch äußere Reize. Zufällig ? Bedingt; nur für Leute die Gott mit dem Zufall gleichsetzen.

Wie wirkt der Wille auf sie?
Die Liebe wird nichts dagegen haben, wenn ein Mensch lieben will.

Was bedingt sie, und was bedingen sie? usw.
Im Regelfall kommen sie, wann sie wollen und gehen, wann sie wollen. Es gibt aber auch Menschen - mit guten oder schlechten Absichten - die Gefühle schüren.

Wie weit ist die Wissenschaft inzwischen ?

Neugierig Zeili
 
AW: Gefühl versus Sentimentalität

Also was Emotionen überhaupt sind, zumindest hab ich das an der Uni Wien gehört, ist gegewärtig Gegenstand kontroverser Diskussionen (in Raum Wien?). Die Philosophen sind sich da aufjedenfall nicht einig.
Leider weiß ich auch nicht auf welchen Wissensstand sie diskutiert werden und welche Erkenntnis man bereits erlangt hat.
Was mir jetzt so für Fragen einfallen würden um die Begriffe einzugrenzen wären:
Wie entstehen Emotionen? Durch innere oder äußere Reize? Zufällig? Wie wirkt der Wille auf sie? Was bedingt sie, und was bedingen sie? usw.

Sentimental ist glaub ich jemand der verweichlicht und heulend wirkt, sich Sachen mehr zu Herzen nimmt als erwartet oder angemessen!
Tja, und die Liebe hat auch noch keiner hinreichend objektiv fassen und erklären können, Liebe dürfte mehr als Liebe sein :)

innen wie aussen:schlaf1:
 
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AW: Gefühl versus Sentimentalität

Ja, die Philosophie, jedenfalls mein - etwas veraltetes - Philosophielexikon sagt:

Gefühl (engl. feeling, emotion; franz. émotion, sentiment).
1. Bewußtseinszustand (oder Bewußtseinsakt), der im Unterschied zum Denken (Vorstellen, Beobachten) und Wollen weder rein kognitiv noch rein volitional ist, sondern rezeptiv aufgenommene, besonders ästhetische und moralische Gehalte zum Ausdruck bringt, ohne sich über deren Ursprünge Rechenschaft zu geben.

2. Die unmittelbare Wertung eigener Erlebnisse als lust- und unlustbetont.

3. Disposition zu bestimmten Verhaltensweisen gegenüber Personen oder Sachen (vgl. Behaviorismus).

4. Unklare Erkenntnis (z. B. bei Spinoza).

5. Unmittelbare Erkenntnis (vgl. Intuition).

Literatur:
G. Ryle: Der Begriff des Geistes, 1969. F. B. Simon: Der Prozeß der Individuation: über den Zusammenhang von Vernunft und G., 1984.​
Philosophielexikon/Rowohlt-Systhema (noch alte Rechtschreibung)​
Das muss ich mir selber einmal übersetzen, um es zu begreifen. Interessant vielleicht, dass im Französischen die Emotion mit der Sentimentalität - zumindest sprachlich - gleichgesetzt wird.

Halte ich für gut, weil es zumindest motiviert, die Liebe zu achten.

Liebe Grüße

Zeili
Das ist eine sehr gute Erklärung, weder rein kignitiv oder rein volitional, rezeptiv aufgenommen, denn wir haben viele verschiedene Sinne, diese nehmen viele verschiedene Erkentnisse auf die wir dann irgenwie verwerten müssen, das ist konstant durch den ganzen Tag, aber mit Sentimentalität würde Ich das nicht gleichstellen.
 
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