Für DDR-Nostalgiker geschrieben

[Joost]

Im SPIEGEL dieser Woche (Nr. 29 vom 13. 7. 2009) findet sich ein Leserbrief, der es auf den Punkt bringt.

Ich darf zitieren:

Natürlich war nicht alles schlecht in der DDR. Man musste nur loyal sein und zu allem ja sagen, aber der Zaun .....

Ich schaue mir gerne Zoogeschichten im Fernsehen an. Die Tiere dort sind eigentlich recht glücklich, sie müssen sich um nichts kümmern, alles wird ihnen zugeteilt, aber der Zaun ....

Nun könnte man darüber diskutieren, was für die Menschheit/Tierwelt besser ist: Sicherheit und Zaun oder Freiheit und Risiken.

Otto Korcz

www.spiegel.de

Bravo, Otto Korcz!

 

[Joost]

AW: Für DDR-Nostalgiker geschrieben

Die DDR war schon ganz OK.

Für rückgratlose Ja-Sager, die nur darauf warteten, dass der Staat einem das Essen in den Mund stopft, muss sie ideal gewesen sein.

Das erklärt das Nachtrauern ....

 

[Aktivdenker]

AW: Für DDR-Nostalgiker geschrieben

Die DDR war schon ganz OK.

Für rückgratlose Ja-Sager, die nur darauf warteten, dass der Staat einem das Essen in den Mund stopft, muss sie ideal gewesen sein.

Das erklärt das Nachtrauern ....

Die DDR war eine Diktatur. PUNKT!

Und wie in jeder Diktatur gab es Menschen, die davon profitierten und jene, die darunter gelitten haben.

Was den meisten ehemaligen DDR-Bürgern NICHT klar war, ist die Tatsache, dass jede Freiheit auch ihren Preis hat.

Meine Theorie zum Nachtrauern ist folgende:
Man kann die Realität, also das was wirklich ist, nicht begreifen und nicht ertragen, weshalb man sich zurück in die Phantasiewelt des "real existierenden Sozialismus" sehnt. Wer den Film "Matrix" kennt, weiß um die Bedeutung von Cypher. Der konnte die Realität auch nicht ertragen.....

 

[Joost]

AW: Für DDR-Nostalgiker geschrieben

Mal ein Zitat aus Wiki:

In politischen und wissenschaftlichen Diskursen wird die Frage aufgeworfen, ob die Ostalgie ein harmloses Phänomen sei. Weitgehend Konsens gibt es darüber, dass das augenzwinkendernd-ironische Spiel mit Requisiten der DDR-Zeit nicht problematisch sei. Nicht problematisch sei es auch, wenn DDR-Kritiker sich dazu bekennen, dass sie ihre Kindheit und Jugend trotz der politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse im Nachhinein als „schön“ empfinden.

Problematisch sei es, wenn der Kult um Ost-Produkte mit der Haltung verbunden sei, eine „gute, alte Zeit“ habe durch die „Wende“ ihr Ende gefunden. Tatsächlich sind viele DDR-Produkte in mehrfacher Hinsicht „mangelhaft“: z. B. haben Millionen Menschen im Osten nur deshalb einen „Trabant“ erworben, obwohl er schon bei der Produktion nicht dem Stand der Technik entsprach, insofern also „mangelhaft“ war, weil es in der Mangelgesellschaft der DDR keine besseren Autos zu kaufen gab.

http://de.wikipedia.org/wiki/Ostalgie

OK ist Ostalgie, wenn es sich um Sehnsucht nach Spreewald-Gurken handelt.

Nicht OK ist Ostalgie, wenn sich Leute die Stasi und die Schüsse an der Mauer usw zurückwünschen.

Und gar nicht OK ist Ostalgie, wenn sie zu pauschalem Hass auf alle Wessis führt.

Beispiele dafür gibt es leider auch hier im Forum.

 

[scilla]

AW: Für DDR-Nostalgiker geschrieben

aber der Zaun .....

das ist eine deutsche Eigenschaft
ganz extrem im Württembergischen

Zoogeschichten

die DDR war ein Käfig
(die Bewegungsfreiheit war selbst innerhalb der DDR eingeschränkt)

aber die Bewohner waren keine Ausstellungsstücke
die DDR hat zwar schlechter als die BRD funktioniert
doch immer noch besser als die anderen Ostblockländer

das liegt wohl an der deutschen Mentalität

eigentlich sollten Menschen,
die ihr Selbstwertgefühl aus ihrer Herkunft speisen,
auch das Gute an der DeutschenDR suchen wollen

 

[scilla]

AW: Für DDR-Nostalgiker geschrieben

es gibt Dinge, die sind in bestimmten Regionen Deutschlands ganz gut gelungen,
andere weniger

 

[Hartmut]

AW: Für DDR-Nostalgiker geschrieben

eigentlich sollten Menschen,
die ihr Selbstwertgefühl aus ihrer Herkunft speisen,
auch das Gute an der DeutschenDR suchen wollen

Bravo, scilla!
Mal sehen, ob und wie sich Joost dazu äussert.

Gruss
Hartmut