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Europäische Mörder haben es gut

Claus schrieb:
.

Nur einen Aspekt möchte ich noch aufgreifen:
Zitat von Marianne:
>>>Wäre Deine Meinung die vorherrschende...<<<

Gerade in dieser Frage sollte man demokratisch entscheiden lassen.
Solange nicht in einem (europaweiten) Votum darüber entschieden ist, ob und wann Todesstrafe und Kastration, und wie komfortabel der Strafvollzug...
ist es müßig, hier im Forum darüber zu spekulieren, wie der Volkswille aussieht.


meint Claus


Es ist wirklich müßig, Claus, denn hier bei uns im Ösiland und in der BRD ist die Todesstrafe verboten - und die Justizsprecher fast aller Parteien sind für einen humanen Strafvollzug.
Der von Dir aus der Argumentationstasche gezogene so genannte kleine Mann hat ja die demokratische Möglichkeit, Parteien - ich verrate nicht, welche, bei uns heißt sie StracheFPÖ - zu wählen, die ihre Meinung vertritt.

Und Du betreibst ja hier genug Meinungsbildung in eine gewisse Richtung. Das ist auch Dein Recht.

Aber - es ist auch unser Recht, Dir zu entgegnen.

Und wie die Rechtslage beweist, sind wir Gegner eines inhumanen Kurses legistisch noch in der Mehrheit.

Der Begriff Spekulation ist in diesem Kontext völlig daneben.



Marianne


Völker, hört die Signale ---- GRINS
 
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suche schrieb:
Warum macht dich eigentlich bei einem gesundes Gerechtigkeitsempfinden wütend?

Sorry, aber ich sehe in "Auge um Auge und Zahn um Zahn" wahrlich kein gesundes Rechtsempfinden, sondern viel mehr eine mittelalterliche Lebenseinstellung.

(Zur Zeit leider nicht mehr Zeit zum Antworten...)
 
Zitat von Marianne:
kleine Mann hat ja die demokratische Möglichkeit, Parteien - ich verrate nicht, welche, bei uns heißt sie StracheFPÖ - zu wählen, die ihre Meinung vertritt


Du weißt selbst, Marianne, daß du hier unsinnig argumentierst.
Jede politische Partei hat ein breites Spektrum von Angeboten.

Du wirst nicht leugnen, daß ich hier stets gegen die wichtigen Programmpunkte der Nationalisten und Nazis gesprochen habe.
Wenn ein gewisser scilla, der mich schon einmal in die Naziecke gestellt hat und dafür abgestraft wurde (und den ich deshalb ignoriere), wieder so etwas abgelassen hat, dann lies dir bitte das durch, was ich ich geschrieben habe, und nicht, was mir scilla in den Mund gelegt hat.

Also, ich werde nicht meine liberale gesinnung aufgeben und eine ultrarechte Partei wählen, nur weil die für die Todesstrafe eintritt.

Da mir jetzt aber mit diesen Unterstellungen die ganze diskussion hier zu blöd wird, verabschiede ich mich endgültig aus diesem thread.

Claus
 
hallo,

ich gehe nicht so weit zu meinen, dass so jemand frei herumlaufen sollte
bei den kranken sollten beide aspekte beachtet werden
der schutz der gesellschaft und die heilung
ist es bei "gesunden" straftaetern zu hoffen, dass sie die haft zur besinnung bringt, so wird es bei kranken verbrechern schwer funktionieren, dass sie durch haft gesunden
so wie es derzeit ist, naemlich geschlossene anstalten, halte ich fuer passend

lg,
Muzmuz
 
hallo muzmuz
gerade "psycho-taten" lösen im großteil der bevölkerung besonderen abscheu und ekel aus
diese aber quälen zu wollen ist auch eher rache statt recht
also ich habe nicht gemeint sie zu quälen, ich will auch keine rache ausüben, sondern wie dextra auch schon schrieb, nur heilen.

wenn man sie durch eine operation heilen kann, wäre es doch im sinne der opfer wie täter.
nur tabletten halte ich für gefährlich, da man schlecht überwachen kann ob ein kranker diese auch nimmt.
dann müsste es schon eher was sein wie eine monatsspritze, doch was wenn der kranke abhaut und sich diese nicht mehr geben lässt?
alles zu unsicher, daher mein plädoyer für eine "operation".

kranke müssen behandelt werden, was ja auch dex schon schrieb.
sie unbehandelt nur einzusperren ist auch nicht korrekt.
und das psychater sie nicht wirklich heilen, haben wir ja nun dauernd in den medien, von wegen wiederholungstäter!

also sind die massnahmen des staates zu lasch, sie fruchten nicht, oder?

lg binchen
 
Für Claus

@ Lieber Claus,
wenn es nicht so pathetisch klänge, würde ich am liebsten Voltaire zitieren: "Ich missbillige Ihre Meinung, aber..."
Ich finde es gut, dass Du Deine gegen den Strom schwimmende Meinung äußerst und hier äußern kannst; darin bist Du fast schon mutig zu nennen. Bleibe so!
In der Sache der Todestrafe aber stehe ich konträr zu Deiner Ansicht. - Im ersten Deutschen Bundestag gab Bestrebungen einiger Abgeordneter, die mit Art. 102 Grundgesetz abgeschaffte Todesstrafe wieder einzuführen. 1952 hielt dazu der damalige Bundesjustizminister Thomas Dehler eine beinahe historisch zu nennende Rede: Er listete minutiös genau 11 Argumente gegen die Todesstrafe auf und widerlegte die spärlichen vier Pro-Argumente verrnichtend. Niemals hat es seitdem im Bundestag ein ernsthaftes Bestreben gegeben, diese Körperstrafe wieder einzuführen.
Wenn sie doch wenigstens abschreckend wirken würde, dann könnte man sie noch im Sinne des "Opferschutz geht vor Täterschutz" (wofür auch ich bin!)vielleicht, vielleicht noch bejahen. Aber nicht einmal das stimmt. - Dazu eine Episode: Ca. 1830 wurde -wie damals üblich - ein des vielfachen Taschendiebstahls überführter Täter öffentlich guillitoniert. Noch während die Menge gaffte erscholl der Ruf: "Vorsicht Taschendiebe!"
Noch eine kleine formale Kritik: Nicht "Europäische Mörder" haben es gut, sondern Mörder in der EU. Denn auch Nichteuropäer werden, so sie die Tat hier begangen haben, nicht mit dem Tode bestraft. D geht dabei soweit, sie nicht ans Ausland auszuliefern, wenn ihnen dort die Todesstrafe droht. Dein Thread müsste also tituliert werden "Mörder in Europa..."
Abschließend zu Deiner Perönlichkeit noch ein anerkennendes Wort: Bei aller Deiner Eigenwilligkeit und Härte in der Sachargumentation, soweit ich zu erkennen vermag, wirst Du niemals persönlich.
Besten Gruß - Ziesemann
 
fusselhirn schrieb:
*Ich finde, der Thread hat 2 Ebenen.
Zum einen Claus, dessen Emotionen ich nach vollziehen kann. Aber es sind Emotionen.

Zum anderen der Versuch einer sachlichen Diskussion. Ich bin auch gegen die Todesstrafe. Aber darum geht es hier nur vordergründig!

Emotionen vs. Ratio

Das funktioniert so nicht. Class schrieb, das er "Dampf ablassen" wollte. Das ist legitim, finde ich. :schritt:
Ich sehe das ähnlich. Es ist legitim, für seine Überzeugung mit heißem Herzen (und möglichst kühlem Kopf) zu streiten, aber Emotionen, die sich gegen den Diskutanten richten, vergiften die sachliche Atmosphäre.
Ich finde, Claus ist in der Sache hart; aber er wird nie persönlich.
Gruß - Ziesemann
 
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Rhona schrieb:
Claus, gegen die Todestrafe zu sein, bedeutet doch nicht, dass man den Täter- vor den Opferschutz stelllt!!!
Gegen die Todesstrafe zu sein, bedeutet für mich nur, dass ich keinen Unterschied mache, wenn es darum geht, zwischen lebenswertem und lebensunwertem Leben zu entscheiden. Eine lebenslange Freiheitsstrafe, die selbst im günstigsten Fall nach 30 Jahren endet, ist doch eigentlich Strafe genug.
Wie man immer wieder liest, haben es gerade Kinderschänder und Vergewaltiger im normalen Strafvollzug, zwischen Kriminellen, die Banken ausraubten, Diebstähle begangen und Betrügern, besonders schwer.Brauchen wir in Deutschland und Europa wirklich einen Schwarzenegger oder Inquisitor, der darüber entscheidet, welches Leben lebenswert ist und welches nicht?
Selbst wenn du unterstellst, dass Triebtäter in europäischen Gefängnissen eine Leben in "Luxus" führen, dann hast du außer Acht gelassen, welche Form der Hierarchie in den Gefängnissen und Zuchthäusern vorherrscht. Triebtäter, und besonders die, die sich an Kindern vergehen, stehen am äußersten Ende derselben. Was kann eine größe Strafe sein, als unter den Verachtetesten der Verachteste zu sein?
Rhona
Auch Deinen anderen Beiträgen in diesem Thread kann ich leicht und gern zustimmen. Ich war als studentische Hilfskraft mal in - so nannte man das damals noch - einem Zuchthaus tätig. Was Du von der Hierarchie in den Strafvollzugsanstalten schreibst, ist goldrichtig.
Doch eine kleine Korrektur mag bitte und mir nicht verübelnd gestattet sein: Nicht "im günstigsten Fall" endet lebenslänglich erst nach 30 Jahren sondern in der BRD (leider) oft schon nach 15 Jahren, Wohlverhalten und günstige Sozialprognose vorausgesetzt. Selbst die "Terroristen der ersten Stunde" aus den 7oer jahren sind fast alle nach 18-20 Jahren wieder frei gekommen. Im Wortsinne "lebenslänglich" ist äußerst selten. Selbst der Schwerstverbrecher in dem grässlichen Kindermord, wie er jüngst geschildert wurde, hat eine kleine Chance, als alter, vermutlich sehr alter Mann wieder entlassen zu werden.
U.U. kann eine lange Freiheitsstrafe als sogar als härter empfunden werden. In D gab es Fälle, in denen der des Mordes Angeklagte um die Todesstrafe bat. Ein Richter antwortete ihm: "Ich bedaure, Ihnen damit nicht dienen zu können."
Viele Grüße - Zieseman
 
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