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Eine griechische Tragödie

Perivisor

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16. Oktober 2010
Beiträge
3.536
Dieses Thema sollte im Europa-Strang nicht fehlen.
Der karikaturist unserer Tageszeitung hat vorgestern eine sehr treffende Karikatur abgeliefert:

Man sieht einen Mann mit einem griechischen T-shirt in einem fast fertig ausgehobenen Grab, die Reste herausschaufeln. Das dicke Steinkreuz mit der Aufschrift "Griechenland" steht schon an der Kopfseite des Grabes.
Hinter dem Grabhügel lugen die Köpfe von Merkel und Sarkozy hervor und die Sprechblase über Merkel sagt: "...geht das nicht schneller ?"

Das ist sehr treffend, finde ich. Man zwingt die Griechen, ihr eigenes Grab zu schaufeln, damit die "Troika" ihre unmenschlichen Forderungen erfüllt sieht.
Griechenland wäre wohl am besten beraten, wenn es Insolvenz sofort anmelden würde - und aus der Euro-Zone ausstiege. Man sollte sich auf die eigenen Kräfte und die Unabhängigkeit von Heuschrecken aller Art besinnen.-
Perivisor
 
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AW: Eine griechische Tragödie

Man zwingt die Griechen, ihr eigenes Grab zu schaufeln, damit die "Troika" ihre unmenschlichen Forderungen erfüllt sieht.

Hallo Perivisor.

Es klingt ja immer ganz gut, wenn man sagt "sparen". Jeder Protest dagegen wirkt automatisch unreif oder faul oder besitzstandswarend. Das ist m.E. Absicht. Im heutigen Psycho-Medienkrieg.

Sinn ist, so viel wie möglich Geld von der Gemeinschaftskasse der Griechen in die Privatkassen der französischen udn deutschen Banken (und andere) umzuleiten. Je länger der aktuelle Zustand aufrecht erhalten werden kann, umso länger fließen die fantastischen Zinsen.

Wenn es dich interessiert, auf der Seite hier werden die Zinssätze für Staatsanleihen immer aktualisiert, ganz oben steht Griechenland.
http://pigbonds.info/

Im nächsten Schritt soll griechenlands Tafelsilber an die Privatiers verkauft werden. Dadurch können sich diese meist zu Sonderkontitionen mit den Renditemaschinen dieses Landes eindecken, also Mautsystem, Wasserwerke, Öl/Gas (sofern das stimmt) Häfen usw. Dieses Szenario wird sich in Italien, Spanie, Portugal und irgendwann bei uns wiederholen. Und es führt zu Zwangsherrschaft von Brüssel aus. Spätestens dann sieht man, warum die Staaten überhaupt in diese Schuldenfalle gelockt wurden.

Ein grausames Spiel. Was derzeit hier abläuft empfinde ich als einen riesigen Raubzug, einen Bankraub. Ich kann nur hoffen, dass die Menschen wenigstens noch soweit die Dinge durchschauen, dass sie sich nicht in innereuropäische Kriege hineinziehen lassen. Die Dinge sind so einfach verstehbar, aber einfacher noch, scheinen die Argumente "die Griechen sind Schuld" oder "die Deutschen sind schuld". *seufz*

Bernd
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Eine griechische Tragödie

Dieses Thema sollte im Europa-Strang nicht fehlen.
Der karikaturist unserer Tageszeitung hat vorgestern eine sehr treffende Karikatur abgeliefert:

Man sieht einen Mann mit einem griechischen T-shirt in einem fast fertig ausgehobenen Grab, die Reste herausschaufeln. Das dicke Steinkreuz mit der Aufschrift "Griechenland" steht schon an der Kopfseite des Grabes.
Hinter dem Grabhügel lugen die Köpfe von Merkel und Sarkozy hervor und die Sprechblase über Merkel sagt: "...geht das nicht schneller ?"

Das ist sehr treffend, finde ich. Man zwingt die Griechen, ihr eigenes Grab zu schaufeln, damit die "Troika" ihre unmenschlichen Forderungen erfüllt sieht.
Griechenland wäre wohl am besten beraten, wenn es Insolvenz sofort anmelden würde - und aus der Euro-Zone ausstiege. Man sollte sich auf die eigenen Kräfte und die Unabhängigkeit von Heuschrecken aller Art besinnen.-
Perivisor
Hallo !

Natürlich gehört das Thema Griechenland in den Europa-Strang.

Ich will nicht, dass Griechenland mit seinen schönen Inseln der EU - und auch nicht der Eurozone - verlorengeht. Tatsache ist und bleibt aber, dass sie sich die Euro-Zugehörigkeit erschwindelt haben. Niemand war davon begeistert, auch wenn sich einige EU-Politiker (pseudo)-tolerant zeigten.

Wie in zwischenmenschlichen Zweierbeziehungen ist auch in einem Staatenbund für eine Dauerhaftigkeit Ehrlich- und Aufrichtigkeit unabdingbar. Wird das von einer Partei nicht beachtet, bekommt sie - früher oder später - die Rechnung dafür serviert.

Das Tragische dabei ist, dass in einer Pseudo-Demokratie - und das war Griechenland bis jetzt - 80 bis 90 % gar nicht unehrlich sein wollen, die Suppe aber jetzt trotzdem mit auslöffeln müssen.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Eine griechische Tragödie

Griechenland wäre wohl am besten beraten, wenn es Insolvenz sofort anmelden würde

um dann auf Umweltschutz und Landwirtschaft und Tourismus und Intelligenz zu setzen

niemand zwingt die Griechen, sich ihr eigenes Grab zu schaufeln
 
AW: Eine griechische Tragödie

Viele (junge) Griechen sind schon so schlau, davonzulaufen. Sollen die feisten Herren selbst aus ihrem goldenen Bad steigen und schaufeln.
 
AW: Eine griechische Tragödie

die ganze Sache ist einfach unehrlich:

- Griechenland ist pleite

- wir können sie nicht retten, sie aber uns vorzeitig zum Wanken bringen, deshalb das ganze Gedöns

- das deutsche System, das sie gerade aufgenötigt bekommen, löst nichts

- alle haben die Hosen so gestrichen voll, dass man es riechen kann, sie sind ratlos und am Ende mit ihrem Latein

- Die Suppe ist nicht mehr auszulöffeln



Nur die Ruhe bewahren. Es wird höchste Zeit, dass stirbt, was nicht mehr lebensfähig ist. Dann sehen wir weiter. :)
 
AW: Eine griechische Tragödie

von Zeili: Tatsache ist und bleibt aber, dass sie sich die Euro-Zugehörigkeit erschwindelt haben.

Genau dabei wurden sie von Goldmann Sachs beraten. Wer profitiert von der Herabstufung der Griechen/Euroländer? Die Privatbanken, besonders GoldmannSachs (siehe Rekordgewinn 2009/10), durch Hebelzertifikate/Wetten/riesige Anleihenzinsen. Von welcher Forma ist der neue ungewählt griechiche Staatschef? GoldmanSachs? Bingo. Verstehst dus? Es geht nicht ums Schummeln. Es geht um Beute.

Bernd
 
AW: Eine griechische Tragödie

...
1. - das deutsche System, das sie gerade aufgenötigt bekommen, löst nichts

2. - alle haben die Hosen so gestrichen voll, dass man es riechen kann, sie sind ratlos und am Ende mit ihrem Latein
...

Zu 1.:
Am deutschen System/Wesen wird Griechenland nicht genesen ...:nein:

Zu 2.:
:ironie: Mit Ausnahme der bi-gott-dogmatischen Herren im sinkenden Vati-Kahn-Staat, die mit ihrem Kirchen-Latein noch nicht am Ende sind, auch wenn sie gerade eine Tagung zum Thema sexueller Mißbrauch in der katholischen Kirche veranstalten ...:lachen::lachen::lachen:
 
AW: Eine griechische Tragödie

Verstehst dus? Es geht nicht ums Schummeln. Es geht um Beute.

Bernd
Es ging der Goldmann-Sachs um Beute, es ging - damals - Griechenland um Beute, es geht heute Deutschland und Fankreich um Beute, die die Situation ausnutzen, wie ein Grundstückspekulant wartet, bis wer aus Not verkaufen muss, um ein Grundstück um die Hälfte des Preises zu ergattern. Dass aber die - damals - verantwortlichen griechischen Politiker überhaupt nichts davon ahnten, dass da etwas nicht mit rechten Dingen zugeht, dass lieber bernd, kann ich nicht glauben. Verführen lässt sich nur der, der auch für die jeweilige Sünde anfällig ist.

Es sind aber immer nur 10 - 20 Prozent, die das alles einfädeln, lenken und kassieren, die restlichen 80 bis 90 % zahlen dann die Zeche.

Liebe Grüße

Zeili
 
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AW: Eine griechische Tragödie

Viele (junge) Griechen sind schon so schlau, davonzulaufen. Sollen die feisten Herren selbst aus ihrem goldenen Bad steigen und schaufeln.

Aha, Landflucht als Lösung ?
Wer steigt wohl in Griechenland aus goldenem Bad ? Rentner ? Arbeitslose ?
Bauern ? Angestellte ? Arbeiter ?
Könnte es sich hier um eine zynische Äußerung von Ihnen handeln ?
Perivisor
 
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