• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Ein Mensch...

Fortuna

Well-Known Member
Registriert
7. Januar 2006
Beiträge
5.608
Guten Morgen!

Mir gefallen die EIN MENSCH Reime von Eugen Roth und ich dachte mir, man koenne es ihm gleichtun?
Vielleicht macht der eine oder anderer mit?


EIN MENSCH, gequaelt von Nachbars Hund
der klaefft und bellt zu jeder Stund

in seinen Garten ungeniert
kleine Haufen auch plaziert

beschliesst in seiner Not:
den Koeter mach ich tot!

in die fette Wurst vom Schwein
tut er Rattengift hinein

das arglos dumme Tier
verschlingt sie voller Gier

drei volle Wochen von Nachbars Haus
goettliche Stille breitet sich aus

des Menschen Nerven, bloss und blank
heilen, der himmlischen Ruhe sei Dank

der Mensch sitzt eines Tages im Garten
um auf das Abendrot zu warten

da sieht er den Nachbarn, der froh ausschreitet
von einer riesigen Dogge begleitet

er sagt: weil der Pudel so nett war zu sterben
konnt ich mir meinen Traumhund erwerben

der Mensch in Truebsal nun verfaellt
er hat sich selbst ein Bein gestellt...
 
Werbung:
Ein Mnesch, der ist im Kopf gesund
kommt hier nicht leicht auf den Hund.

Und wenn er trotzdem beginnt zu bellen,
dann wollen alle wir ihm erzählen.

Belle nicht, lieb Gesicht, wisch die Tränen ab,
sonst kommst Du in den Himmel nicht,sondern ins Hundegrab
..
 
Ein Mensch und die freundschaft

Ein Mensch sitzt oft allein zu Haus,
traut sich nicht aus der Wohnung raus.
Sei’s, dass das Wetter ihm zu kalt,
sei’s dass er glaubt er wär zu alt,
und sieht so auch, der arme Wicht,
Verwandte, Nachbarn, Freunde nicht.

Demselben Menschen wird beklommen,
weil er kaum etwas wahrgenommen,
sich selbst in Einsamkeit schön weidet,
und andren jeden Umgang neidet.
Und schimpft, dass es ihm gar nicht frommt,
wenn keiner zu Besuche kommt.

So wird der Mensch, eh man’s versieht,
am Körper krank, krank am Gemüt,
und schließt voll Einsamkeit und Trauer
das Leben, welches nicht von Dauer.
Gibt dies laut Testament bekannt
in Anzeigen mit schwarzem Rand.

Voll ist der Friedhof, die Kapelle
von Menschen an des Grabes Schwelle,
die drei mal mit der Schaufel schippen,
um Erde auf den Sarg zu kippen.
Und sich darüber herzlich freu’n,
Dir Blumen in die Gruft zu streu’n.

So gleicht sich aus in diesem Leben
nicht nur das Nehmen und das Geben.
Die, die Dich liebten, die Dir grollten,
Dich irgendwann besuchen wollten,
sind sie im Leben nicht gekommen,
dann wird der Tod dazu genommen.

Und die Moral, was sollst du lern’ ?
Hab Freunde stets!..... Und hab sie gern!
Teilst Du mit Ihnen Leid und Glück,
bekommst es doppelt meist zurück.
Doch für die Freundschaft hier im Leben,
musst Du bereit sein, auch zu geben.​
 
Tragik


EIN MENSCH sitzt nun auf Wolke sieben
im Leben ist er einsam geblieben

und jetzt schaut er verdutzt herab
auf all die Menschen an seinem Grab

er hoert die frommen Lieder
erkennt sich im Nachruf nicht wieder

er sieht sie weinen und klagen
und kommt nicht umhin, sich zu fragen

wo waren sie alle, als ich noch da
mutterseelenallein auf Erden war?

warum musste ich erst verscheiden
damit sie mich nicht alle meiden?

was hab ich von meinem Leichenschmaus
der stattfindet in Saus und Braus?

der Mensch beschliesst, herabzusteigen
und sich der Trauergemeinde zu zeigen

Freunde, trocknet eure Traenen
ich bin wieder da, im Leben, dem schoenen

sie schauen ihn befremdet an
was willst der? ist doch tot, der Mann!

der Mensch sieht ein, es hat keinen Zweck
man kann ihn nur lieben, wenn er weg...
 
Ein Mensch mit etwas Glück

Ein Mensch, der sich Fortuna nennt
seit kurzem nun ins Forum drängt,
benutzt bezahlte Arbeitskraft,
damit er uns viel Freude macht.

Der Mensch, er reimt mit jener Kraft,
weil dies ihm viel Vergnügen schafft,
und hat in grade 17 Tagen
fast 100 Thesen angeschlagen.

Intim ist da noch was zu sagen.
Er pflegt stets ein BH zu tragen,
der Kuhfell nennt sein Material.
Das stimuliert den Leib astral.

Der Mensch, der hat sich nun erkoren
ein neues Thema neu geboren.
Das ist „ein Mensch“ von ihm benannt,
da wird der Mensch als Mensch bekannt.

(Der Mensch, der wartet alldieweil
auf des Gedichtes zweiten Teil.
Doch den gibt es erst Stück für Stück
von anderen - mit etwas Glück.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Etwas zaghaft, wegen der schönen Verse auf dieser Seite...



Ein Mensch der nicht mit Freude schaut
Zu andren Menschen, ihm vertraut,
Um dem die Einsamkeit stets wächst -
Und denkt dabei: dies sei verhext...

Ach nein, verhext ist das grad nicht,
Schau doch in das vetraut' Gesicht
Des Menschen der ohne Getue
Dich nun begleitet mit viel Ruhe...

Verberge nicht den Tränenfluß,
Ersticke nicht an dein Verdruß -
Zum Lachen geh doch nicht ins Klo
Da sieht dich niemand - sowieso...

Die alte Kloweisheit mir sagte
Meine Mama die nie verzagte,
Den Mensch begegnete mit Liebe,
Und überging so manche Hiebe...​
 
Ein Mensch, der fromm stets und bereit
zu wechseln jederzeit das Kleid,
schaute blöd in des Schrankes Wand,
als er keines mehr zum Wechseln fand.

Und nun Mensch in aller Ruhe
schmeißt seine Klamotten in die Truhe,
wo er tüchtig wühlend fand,
eines, das ihm noch unbekannt.

Drum o Mensch verzage nicht -
Überall findet sich Gleichgewicht.
Egal ob in der Seele oder bei Gewand
Das ist Ironikern wohl bekannt.
 
Ein Mensch, der durch die Foren eilt
schauend, dichtend furchtbar dicht
nicht lange genug an diesem Orte weilt,
den Menschen nicht erkennt in klarer Sicht.
Drum Mensch an sich - ich sage es heilig:
Bleibe ruhig hier und erkenne dich eilig.


oder

non nosce te ipsum
 
Werbung:
und noch ein Mensch....

Der Mensch und das Fernsehen

Der Mensch will sich mit höh‘ren Dingen
im Leben gern nach vorne bringen.
Sei es die Oper, das Theater,
das Tagebuch von Goethes Vater.

Die Ausstellung von schönen Bildern,
im Antiquariat mal wildern.
Mit Lesen klassischer Balladen,
bei Schillers Glocke Wissen laben.

So könnte man der Dinge viele
aufzählen, bis man an dem Ziele,
dass man in höh’ren Sphären lebe,
und den Verstand der Kunst ergäbe.

Wär‘ da nicht etwas, was uns immer,
und das wird leider immer schlimmer,
vom guten Vorsatz bringt uns munter
ins ganz profane Dasein runter.

Dort in der Ecke steht der Kasten,
per Knopfdruck drückt man nur die Tasten
und bunte Bilder lockend schimmern
als Filme über‘n Bildschirm flimmern.

Nur schnell mal eben 5 Minuten,
ein Film nur von den richtig guten.
Die Tagesschau das Wissen weitet -
und man in eine Talk-Show gleitet.

So wird aus einem „Schau mal eben“
ein oft sehr tristes Fernsehleben,
und Kästner, Mann und auch Chagall
sind lang nicht mehr. – Sie war´n einmal ....

Dann eines Tages schlägt die Stunde,
der Mensch sitzt da zur Abendstunde
von bunter Bilden überhäuft.
Der Mensch ist tot – das Fernsehen läuft!​

:pcwut:
 
Zurück
Oben