hmm...
erstmal ist das ne definitionssache, würd ich sagen: was ist ne droge was nicht? unter drogen versteht man ja allgemein rauschmittel. dh also dass der begriff keinesfalls eine illegalität impliziert, sondern sich auf alle bewusstseinsverändernden konsumierbaren substanzen bezieht. das aber wiederum bedeutet, dass wir hier nicht auschließlich über cannabis, marijuana, speed, extasy und all ihren kollegen reden, sondern dass legale rauschmittel in den begriff "drogen" miteinbezogen werden. alkohol, nikotin und einige apothekenpflichtige stoffe sind also auch gemeint.
das bringt mich gleich mal zum ersten problem: warum sind einige drogen legal zu haben und andere hingegen durch das gesetz verboten und können nur mit nem bestrafbaren gesetzesbruch konsumiert werden?? spontan würde man gleich mal sagen, dass ja der wirkungsgrad sich stark unterscheidet und eine zigarette nicht mit nem heroinschuss verglichen werden kann. das ist nachvollziehbar, aber nicht völlig richtig. der unterschied zwischen sogenannten weichen drogen und legalen rauschmitteln - allen voran alkohol - ist nicht so groß wie uns das durch die gesetzliche beschränkung glaubhaft gemacht wird. die suchtgefahr bei cannabis ist vergleichbar mit der bei alkohol, die wirkung auf den konsumenten jedoch gar nicht: während bei alkohol vorallem emotionen verstärkt empfunden werden und die bereitschaft zur aggresivität zunimmt (in den meisten fällen), sowie die hemmschwelle sinkt, wie man so schön sagt, wirkt cannabis beruhigend und schränkt die konzentrationsfähigkeit in geringerem maße ein. von einigen leuten, die ab und an einen dampfen, hört man auch, dass es die kreativität fördern soll - das sei jetzt mal dahingestellt aber festzuhalten wäre, dass der unterschied in der wirkung bei legalen und weichen illegalen drogen nicht von großer bedeutung ist.
nur: die menschen, die legale drogen konsumieren fühlen sich nicht der suchtgefahr ausgesetzt, während sie hingegen weiche drogen oft deswegen ablehnen. das ist ganz einfach ein irrtum und ich sage - und da bin ich nicht allein, denn auch drogenbeauftragte der eu sehen das so - dass mehr gefahr von den legalen als von den weichen illegalen ausgeht!! vielleicht ist das für manche weniger verständlich, aber ich nehm das nicht von irgendwoher, sondern ich seh mich mit dem problem jedes wochenende konkret konfrontiert. zwar werden auf den meisten parties keine joints geraucht, dafür aber so viel gesoffen, dass jeder pro abend mindestens einmal - sorry - kotzen muss. das ist keine geschichte, sondern das ist die harte realität. die harte realität aus der diese jungen leute fliehen wollen: was anderes als ne realitätsflucht soll so ein rauscherlebnis darstellen? nguyen und ich sind da, denk ich, der gleichen meinung. wenn jemand besoffen ist, dann versucht er sich damit selbst zu verwirklichen und seine freiheiten auszuleben, die er im alltäglichen leben vermisst! dann ist einmal in der woche, er der chef und kann getrost auf alles andere pfeifen. ich glaube, dass die jugend von heute die schwierige aufgabe zum einen das öffentliche leben zu meistern (schule, ausbildung, arbeit, eltern, gesellschaft etc) und gleichzeitig sich nicht selbst daran zu verraten, also sich selbst zu bewahren und sich selbst treu zu sein und sich zu verwirklichen, nicht mehr bewältigen kann. und das ist der grund für ihren starken drogenkonsum.
deswegen denke ich, wird man da auch durch ein gesetz, welches mehr drogen verbietet oder mehr erlaubt, nicht viel oder gar nichts verbessern können, denn das problem ist ein teil eines viel größeren, eines gesellschaftproblems. trotzdem bin ich dafür, weiche drogen zu legalisieren. denn wenn eine besserung möglich ist, dann nur durch ein lockeres gesetz: um damit wenigstens sinnvolle drogenaufklärung praktizieren zu können und noch wichtiger, um damit licht auf die sache zu werfen: wie viel drogenmissbrauch geschieht ohne dass es vom staat, damit der öffentlichkeit und schließlich damit der gesellschaft erkannt wird? zu viel! wird es nicht erkannt, kann auch nichts dagegen unternommen werden. denn wäre es öffentlich und kein verbrechen, würden tabus wegbrechen und damit eine bessere aufklärung ermöglicht werden. bessere aufklärung, höhere besserungschancen. es gibt viele kids die nicht zu ihren eltern gehen können, wenn sie ein drogenproblem haben und es dadurch nicht lösen können, nur weil es ein gesellschaftlich gefährliches thema ist. deswegen sollen kindern nicht in falsche kreise geraten! und wie soll ein verantwortungsbewusster umgang mit suchtpotenziellen genußmitteln (welche viele drogen sind) gelernt werden, wenn diese illegal sind und somit auch aus dem familiären gespräch verbannt werden?? nur so kann es die sache jedes einzelnen sein, wie weit er seinen genuß gehen lassen will und nur so kann bei fehlgriffen bzw drogenmissbrauch geholfen werden...
legalize it.