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"die Tragödie des Menschen" oder Macht der apokalyptische Profezeien?

Johannis

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26. Januar 2010
Beiträge
67
Viele Theater- und Opernhäuser beschäftigen sich momentan mit dem Thema "Faust". Wahrscheinlich weil es ein aktuelles Thema ist.
In München wird heute Abend die Oper des ungarischen Komponisten Peter Eötvös "die Tragödie des Teufels" urraufgeführt. Die Oper ist auf dem wichtigstem Werk der ungarischen Literatur "Tragödie des Menschen" von Imre Madach basiert.

Dieses Stück ist sehr interessant. in 15 Szenen, die verschiedene Epochen der Geschichte zeigen, tritt Adam in der Rolle des jeweiligen Herrschers auf, am Anfang mit grosse Hofnungen, und nach dem Verlauf der Szene mit Wirkung des Lucifers macht er alles kaputt und verliert am Ende seine Hoffnung. Eva tritt immer am Schluss jeder Szene um ihn von der Hoffnungslosigkeit zu retten.

Wenn jemand von ihnen würde sich interessieren, hier die deutsche Übersetzung des Werkes Madach´s.

http://mek.oszk.hu/00900/00919/html/index.htm

Ob die Vision von Madach der menschlichen Tragödie (und Miltons Paradise Lost) und der Zukunft stimmt, weiss ich nicht. Ich bin auch keine Verehrerin von Goethes Faust (es kling wie eine Eresie, ich weiss). Ich liebe nicht wenn die Denker Katastrophen vorhersehen, viele Opfer, und nur am Ende ein kleines Licht der Hoffnung.... Solche Bilder inspierieren die Menschen, oder? wären es nicht weniger die Suicid-Opfer der Romantik, hätte Goethe nicht so schön seinen Werther geschrieben?
Ich glaube dass solche Visionen funktionieren wie Profezien.
Also die Menschen lesen und unbewusst (als würden sie ein Horoskop lesen) verwirklichen sie das gelesene. Wer weiss welchen Einfluss Faust und Faustus in die Geschichte des 20en Jh hatte?

Warum gibt es so wenige Stücke der Literatur die einfach optimistisch sind ohne Kraft dem Teufel zu geben? Ein solches Stück zum Beispiel ist Beethovens Fidelio. Eine Frau kommt und rettet ihren Mann aus dem Kerker und befreit damit alle Gefangene aus der Macht eines bösen Politikers.

Die grössten und beliebteste literarischen Werke geben dem Teufel eine protagonistische Rolle, sie geben ihm die Möglichkeit den Menschen zu quälen und vernichten, und nur am Schluss wenn alles schon kaput ist, kommt die Hoffnung. Die erfolgreichste Kunst hat viel Blut und Gewalt drinnen und auch kaum ein Happy End.
Das Stück von Madach auf jedem Fall unterrichtet als Lösung für Adam dass er vertrauen an die Pläne Gottes haben muss. Hoffen und überleben ohne zu wollen alles zu verstehen.

Trotzdem ich bin immerhin keine Fan der apokalyptischen Profezeien. Ich denke manchmal dass Kunst die von Katatrofen berichtet ist Zeichen von Dekadenz und nur die Autobiografie des Künstlers der sie geschrieben hat. Der Rest der Welt folgt ihr Leben, das trotz der Profezeien immer schöner, immer besser wird...
 
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AW: "die Tragödie des Menschen" oder Macht der apokalyptische Profezeien?

Ich liebe nicht wenn die Denker Katastrophen vorhersehen, viele Opfer, und nur am Ende ein kleines Licht der Hoffnung.... Solche Bilder inspierieren die Menschen, oder? wären es nicht weniger die Suicid-Opfer der Romantik, hätte Goethe nicht so schön seinen Werther geschrieben?
Ich glaube dass solche Visionen funktionieren wie Profezien.
Also die Menschen lesen und unbewusst (als würden sie ein Horoskop lesen) verwirklichen sie das gelesene. Wer weiss welchen Einfluss Faust und Faustus in die Geschichte des 20en Jh hatte?


Ich glaube nicht, dass man das, was man liest, bewusst oder unbewusst verwirklicht. In dem Fall hätte ich als Jugendliche von einem Raumschiff aufgelesen werden müssen und würde heute auf der Scheibenwelt Terry Pratchetts leben! :D
Es ist wohl eher so, dass man das liest, was einen anspricht, weil es einem entspricht! Menschen, die ihr Leben als katastrophal und ausweglos empfinden, lesen dann halt gerne Katastrophenberichte oder gucken Katastrophenfilme. Es erleichtert, wenn Innen und Außen zumindest zeitweise übereinstimmen.


Warum gibt es so wenige Stücke der Literatur die einfach optimistisch sind ohne Kraft dem Teufel zu geben? Ein solches Stück zum Beispiel ist Beethovens Fidelio. Eine Frau kommt und rettet ihren Mann aus dem Kerker und befreit damit alle Gefangene aus der Macht eines bösen Politikers.

Die grössten und beliebteste literarischen Werke geben dem Teufel eine protagonistische Rolle, sie geben ihm die Möglichkeit den Menschen zu quälen und vernichten, und nur am Schluss wenn alles schon kaput ist, kommt die Hoffnung. Die erfolgreichste Kunst hat viel Blut und Gewalt drinnen und auch kaum ein Happy End.


Das liegt wohl daran, dass für viele Menschen das Leben tatsächlich so ist - eine ewige (gegenseitige) Quälerei ohne Happy End!


Das Stück von Madach auf jedem Fall unterrichtet als Lösung für Adam dass er vertrauen an die Pläne Gottes haben muss. Hoffen und überleben ohne zu wollen alles zu verstehen.

Trotzdem ich bin immerhin keine Fan der apokalyptischen Profezeien. Ich denke manchmal dass Kunst die von Katatrofen berichtet ist Zeichen von Dekadenz und nur die Autobiografie des Künstlers der sie geschrieben hat. Der Rest der Welt folgt ihr Leben, das trotz der Profezeien immer schöner, immer besser wird...


Hm, für mich ist das Leben mehr ein Auf und Ab. Und wenn ich mich umgucke, kenne niemanden zur Zeit, für den es immer schöner wird. Eher der totale Schleudergang, was so läuft!


LG

Earlybird :)
 
AW: "die Tragödie des Menschen" oder Macht der apokalyptische Profezeien?

Viele Theater- und Opernhäuser beschäftigen sich momentan mit dem Thema "Faust". Wahrscheinlich weil es ein aktuelles Thema ist....
...

Aber klar doch !!! Schließlich wollen auch heute noch viele Menschen wissen, "was die Welt im Innersten zusammenhält.":lachen::lachen::lachen:
 
AW: "die Tragödie des Menschen" oder Macht der apokalyptische Profezeien?

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Viele Theater- und Opernhäuser beschäftigen sich momentan mit dem Thema "Faust". Wahrscheinlich weil es ein aktuelles Thema ist.
In München wird heute Abend die Oper des ungarischen Komponisten Peter Eötvös "die Tragödie des Teufels" urraufgeführt. Die Oper ist auf dem wichtigstem Werk der ungarischen Literatur "Tragödie des Menschen" von Imre Madach basiert.

bisschen weit für mich - hast du evtl infos darüber ob/wann es auch imnordeutschen raum aufgeführt wird ?
[]
Dieses Stück ist sehr interessant. in 15 Szenen, die verschiedene Epochen der Geschichte zeigen, tritt Adam in der Rolle des jeweiligen Herrschers auf, am Anfang mit grosse Hofnungen, und nach dem Verlauf der Szene mit Wirkung des Lucifers macht er alles kaputt und verliert am Ende seine Hoffnung. Eva tritt immer am Schluss jeder Szene um ihn von der Hoffnungslosigkeit zu retten.
Wenn jemand von ihnen würde sich interessieren, hier die deutsche Übersetzung des Werkes Madach´s.

http://mek.oszk.hu/00900/00919/html/index.htm
ich kannte noch gar nicht - vielen dank für diesen hinweis .. wirkt auf mich erstmal sehr interessant - werde es mir gleich mal ausdrucken und ich hoffe das ich es in mit der nötigen muße lesen kann....


Ob die Vision von Madach der menschlichen Tragödie (und Miltons Paradise Lost) und der Zukunft stimmt, weiss ich nicht. Ich bin auch keine Verehrerin von Goethes Faust (es kling wie eine Eresie, ich weiss). Ich liebe nicht wenn die Denker Katastrophen vorhersehen, viele Opfer, und nur am Ende ein kleines Licht der Hoffnung.... Solche Bilder inspierieren die Menschen, oder? wären es nicht weniger die Suicid-Opfer der Romantik, hätte Goethe nicht so schön seinen Werther geschrieben?
hm - ich bin ein bekennender fan von "faust & mephisto"
empfinde dieses stück auch nicht als düster weil ich auch zuviel von mir selber darin erkenne. ich würde mir keine horror oder blutrünstige action filme ansehen mache aber einen grossen unterscheid über den symbolischen inhalt einer tötung in stücken mit mehr oder weniger abstrakten elementen.
hierdrin kann die tötung/vernichtung durchaus konstruktiven sinn machen um eine neue neugeburt zu ermöglichen.
auch ist die apokalypse grundsätzlicher archetypischer betandteil der menschlichen seele welcher auch behandelt werden möchte.
Ich glaube dass solche Visionen funktionieren wie Profezien.
Also die Menschen lesen und unbewusst (als würden sie ein Horoskop lesen) verwirklichen sie das gelesene. Wer weiss welchen Einfluss Faust und Faustus in die Geschichte des 20en Jh hatte?
du meinst das prinzip der "selbsterfüllenden prophezeiung" ?

was würde deiner meinung nach passieren wenn goethes werk starken einfluss auf die entwicklung der gesellschaft hätte .. ? und was wäre davon die konsequente gegenteiliege entwicklung gewesen?

Warum gibt es so wenige Stücke der Literatur die einfach optimistisch sind ohne Kraft dem Teufel zu geben? Ein solches Stück zum Beispiel ist Beethovens Fidelio. Eine Frau kommt und rettet ihren Mann aus dem Kerker und befreit damit alle Gefangene aus der Macht eines bösen Politikers.

es gibt auch nette liebesromane deren protagonisten am ende immer voller liebesglück in die flitterwochen fahren ...... schaue ich mir aber seltener an
denn die realität ist mehr bei blaubart.... es sind doch die ungelösten widersprüche nach deren lösung und umgang es uns verlangt.
Die grössten und beliebteste literarischen Werke geben dem Teufel eine protagonistische Rolle, sie geben ihm die Möglichkeit den Menschen zu quälen und vernichten, und nur am Schluss wenn alles schon kaput ist, kommt die Hoffnung. Die erfolgreichste Kunst hat viel Blut und Gewalt drinnen und auch kaum ein Happy End.
ich habe zum "teufel" eine grundsätzlich andere einstellung ....... ^^
was glaubst du wo die menschheit wäre wenn es niemals die geistige wesenheit wie luzifer oder prometheus gegeben hätte ?
bzw wo die welt wäre wenn es in ihrem innersten nicht diese prinzipien geben würde?

die katholisch geprägte gut/böse sicht ist eine arg verzehrte und kranke perspektive der wirklichkeit. .. alles ist wert dass es zu grunde geht....
Das Stück von Madach auf jedem Fall unterrichtet als Lösung für Adam dass er vertrauen an die Pläne Gottes haben muss. Hoffen und überleben ohne zu wollen alles zu verstehen.
hm ? na ja ich werde es mal lesen..... vermute aber das ich deine aussage hier noch kritisieren werde...^^


Trotzdem ich bin immerhin keine Fan der apokalyptischen Profezeien. Ich denke manchmal dass Kunst die von Katatrofen berichtet ist Zeichen von Dekadenz und nur die Autobiografie des Künstlers der sie geschrieben hat. Der Rest der Welt folgt ihr Leben, das trotz der Profezeien immer schöner, immer besser wird...[/]
wieso nennst du dich eigentlich johannis ??
aber wie ich schon sagte sind mythische apokalypsen nicht mit realen zu vergleichen - für den geist ist jeder paradigmawechsel eine zertörung seiner integrität und damit die vernichtung seiner idendität..... aber dahinter steht phönixgleich der neugeborene geist welcher den ruinen des alten entsteigt...
es gibt übrigends geistige sichtweisen welche die offenbarung des johannes als individuelle empfindungen eines suchenden interpretieren welcher den initiationsweg beschreitet. .. sowie faust als eine etwas modernere version davon..
 
Zuletzt bearbeitet:
Faust und die moderne "Alchemisten"

Ah, entschuldige mich!! ich habe erst jetzt deine Antwort gelesen.:eek::eek:
Aber jetzt antworte ich gerne, obwohl es ziemlich gefährlich ist... Das heisst, ich habe öfters über Faust und Goethe gestritten, und leider meine Gesprächspartner haben eine unglaubliche (luziferische?) Kraft, mit der man es nicht leicht hat... :)

Aber für mich ist Beethovens Leonore, das was für dich Faust und deshalb ich versuche es trotzdem! :). Aber erstens: was bedeutet mein Nick? "johannis" ist die Wurzel meines Familiennamens. Tatsächlich ich heisse "aus dem Johannis-Stamm". Im Testament gibt es 3 verschiedene Johannis. Der Baptist, der Evangelist, und der Verfasser der Apokalypse, der vielleicht nicht der Evangelist war. Der Johannes Baptist war ein strenge Mensch, der die Wahrheit gesehen hat und ohne Angst geschrien. Er hat sein Leben damit verloren, wie alle mutige Helden der Geschichte. Der Johannes Evangelist im Gegenteil ist im Schatten von Jesus geblieben, ihn hat Jesus geliebt, und er hat am besten die Liebes-lehre von Jesus verstanden. Sein Evangelium ist das zarteste und schönste.
Ich pendle psychisch oft zwischen den strengem Johannes und den zarten, wie die zwei Johannes. Deshalb ist für mich die Figur einer Frau (Leonore) die sich von ihrer Weiblichkeit (was die Gesellschaft für sie bestimmt hat) befreit um ihren hoffnunsglosen Mann zu retten und alle Gefangene eines Bösewichtes, so lieb. Keine Frau und kein Mann, aber Erlöser ihres geliebten Ehemannes.

Ich habe den Eindruck, dass Faust, und nach ihm eine lange Reihe von Männer die sein Beispiel gefolgt haben, nicht ein echt freie Mensch ist, sondern das Ur-beispiel des modernen Menschen der nicht fähig ist Frieden zwischen sein materielles und geistiges Wesen zu schliessen, und die Natur als feindlich empfindet, weil er es mit seinem Gehirn nicht verstehen und kontrolieren kann. Sein Traum ist die Geheimnisse der Natur zu entzifern und Macht über die Kreatur zu haben (ja, "sterben und wiederleben", wie der hermetische Phoenix, Iniziatische Erfahrung mit der er das Geheimis der Natur zu lernen hofft).
Ich weiss nicht warum der Alchemist hat solche Schwierigkeiten seine Natur einfach zu leben und will sie gleich entziffern. Ich denke es ist eine kleines Defizit seines Gehirns, das unterscheidet plötzlich die Welt in zwei Teile.
Ich habe letztlich bemerkt dass Frauen oft das Problem haben, nicht rechst von links unterscheiden zu können. Ich dachte es war ein Nachteil ihres Gehirns. Oder ein Vorteil. Vielleicht ist bei der Frau das linke und rechte Gehirnteil mit mehr Nerven verbinden, also Bewusstsein und Unterbewusstsein haben mehr Kontakt und wir können einfacher die Natur "verstehen".

Ein Alchemist aber kann es nicht. Und das ist sein Verdammnis. Weil es ist unmöglich die universale Regeln mit dem menschlichen Gehirn (Bewusstsein) zu entziffern. Man kann es ahnen, spüren, in Poesie und Musik ausdrücken. Aber der Mensch wird nie die absolute Möglichkeit haben, etwas zu schaffen so wie die Natur es macht.
Faust ist verzweifelt, weil er die Natur nicht verstehen kann, weil er seine weibliche Intuition verneint und will übers Wissenschaft alles verstehen. Dadurch ist er ein einfaches Opfer für Mefisto. Man muss mefistofelische Wege benutzen, unerlaubte, ungeahnte, magische. Mefisto steht symbolisch für Magie. Künstliche Versuche die Gesetze der Natur nachzuahmen. Alle Menschen die unfähig sind die Gegensätze zu vereinen, sind einfache Beute ihrer Feinde, so ist es Faust für Mefisto (der ihn nicht liebt, er will seine Zerstörung, von Anfang an). Deshalb Jesus hat als "Liebe" den einzigen Weg der Erlösung des Menschen gezeigt. Liebe ist das unerklärliches etwas dass die Gegensätze vereint, und die magische (unerklärte alchemische Form) die Leben aus dem Tod schafft. Und warum kann ein Alchemist keine Macht über die Liebe haben?
Es gibt ein Unterschied zwischen dem natürlichem Zustand einer Sache und seine magische (künstlich vergeiste) Alternative: die Seele.

Die Seele ist etwas das nur der Schöpfer des Universums schaffen kann. Nur er hat das Geheimnis. Kein Mensch und kein Magier kann das Geheimnis entziffern. Nur die Seele kann es selbst spüren aber nicht erklären. Und es ist gut so.

Ein Alchemist kann alles versuchen, kann die Welt zestören, kann Leben opfern, töten und wiederschaffen, sterben und wiedergeboren (er hofft) trotzdem alles ist umsonst weil es an Seele fehlt.

Symbolisch gesehen ich sehe sein Scheitern als die Quadratur des Kreises, das die Mathematiker über Jahrtausende beschäftigt hat. Es ist Unmöglich.

"Ferdinand von Lindemann konnte 1882 schließlich beweisen, dass π nicht algebraisch, sondern transzendent ist. Deshalb ist π nicht konstruierbar und die Quadratur des Kreises unmöglich." (aus Wikipedia)

P ist transzendent.
und daher mit Wörter, mit Logos (bewusst) nicht erklärbar.
Daher ist jeder Versuch des Alchemisten, Herr über Tod und Leben zu sein, zum Scheitern verurteilt. Und ich würde ihn nicht mit Prometheus vergleichen sonden mit Sysifus.
Prometheus war ein Tytan, und in der griechischen Welt sind wir auf eine andere geistige Ebene als in der Bibel. Dort haben die Götter (Zeus) die Menschenrasse mit Verrachtung geschaffen, und ein Tytan spürt Mitleid und hilft. Tytanen waren geistig auf der selben Ebene wie die nachherkommende Götter.
In der biblischen Geschichte (und Faust, Mefisto, Alchemisten etc sind eher von der hebraischen Mystik beeinflusst) Gott hat mit Liebe den Menschen geschaffen, als sein Vorbild und mit alle Möglichkeiten so grossartig zu sein wie er selbst. Er sollte einfach in seinem Paradies leben, in Frieden, und dann ist er wie ein Gott. Er hatte die Wahl in seiner Hand, genau damit: nicht zwischen Gutem und Bösen unterscheiden, nicht teilen. Wenn er zwischen linkem und rechtem Gehirn Frieden hat, und nicht zu erklären versucht, dann ist er Gott.

Satan ist in der Bibel der Diavolos (διαβαλλω= entzweien), nicht wie Prometheus der Befreier des Menschen, sondern derjenige der seine Schwäche verrachtend ihn ständig versucht und verwirrt.

Faust und jeder Alchemist, sind einsame Menschen (Problemen der Zweisamkeit), im Labyrinth des eigenen Gehirns verloren, unfähig die Liebe zu empfinden und die Weiblichkeit nur als ein Element der Natur sehen, etwas dass man benutzen kann um Wissen zu erreichen (Opferung des Gretchens), und deshalb hat er das Schicksal des Verdammnis eines Sysifus.

Goethe war tiefst bewusst dass er sich selbst nicht retten kann deshalb hat er in seinem Faust II (als Schluss eines langen verwirrten Textes) eine Frau als Retterin geträumt.
Trotzdem viele moderne Versionen des Faustes (Faust von Busoni zum Beispiel, vor einem Jahr in München aufgeführt) zeigen einen Faust am Ende verdammt getötet, ohne Hoffnung und Wiederstehung. Seine Unfähigkeit Frieden mit seiner Natur zu schliessen ist die Ursache seines Todes und keine Wiederstehung mehr.

Die "Tragödie des Teufels" in München hat auch einen definitiven Tod als Ende. Die Tötung der schwangeren Eva und die Vereinung Adams mit der famme fatale Lucy (Lilith) also eine künstliche, geschafte Weiblichkeit, eine mefistofelische, auf der man Kontrolle haben kann. (irgendwie wie das teuflische Weib in der profetischen "Metropolis" von Fritz Lang).

Als Schluss, ich bin fest überzeugt dass der Intellektuele heute, genau wie in Zeiten von Thomas Mann und seines Faustus, krank ist. Unfähig Frieden mit seiner Natur zu schliessen, unfähig sich zu befreien und einfach die Natur ausleben wie alle lebendige Wesen der Erde. Er hat jetzt eine letzte Chance diesen Frieden zu schliessen, mit seinen Natur, seine Sexualität und Schwäche, er muss mehr auf seine Sinne hören und nicht nur auf die Mathematik seines Gehirns. Wenn er das nicht tut, ist er definit tot. Die Zukunft gehört nur der in Natur lebendigen und lebens-bejaenden Menschen....
 
AW: Faust und die moderne "Alchemisten"

.....

1. Als Schluss, ich bin fest überzeugt dass der Intellektuele heute, genau wie in Zeiten von Thomas Mann und seines Faustus, krank ist.
2. Unfähig Frieden mit seiner Natur zu schliessen, unfähig sich zu befreien und einfach die Natur ausleben wie alle lebendige Wesen der Erde.
3. Er hat jetzt eine letzte Chance diesen Frieden zu schliessen, mit seinen Natur, seine Sexualität und Schwäche, er muss mehr auf seine Sinne hören
4. .... und nicht nur auf die Mathematik seines Gehirns.
5. Wenn er das nicht tut, ist er definit tot.
6. Die Zukunft gehört nur der in Natur lebendigen und lebens-bejaenden Menschen....

Zu 1.:
Das mag ja sein! :dontknow:
Aber die meisten Politiker, Banker, Unternehmer, Kirchen- und Gewerkschafts-"Führer":lachen: sind wohl nur anders krank, was immer Krankheit in diesem Kontext bedeuten mag....!?!?!?
Zu 2.:
Dann fang' halt mal an, gesünder als alle Kranken zu sein...:lachen:
Zu 3.:
Hört, hört!
Zu 4.:
Was ist denn die Mathematik des Gehirns:confused:
Zu 5.:
Aha!
Zu 6.:
Was ist das denn: die Zukunft:confused:
 
AW: Faust und die moderne "Alchemisten"

Hallo Moebius!

Aber die meisten Politiker, Banker, Unternehmer, Kirchen- und Gewerkschafts-"Führer":lachen: sind wohl nur anders krank, was immer Krankheit in diesem Kontext bedeuten mag....!?!?!?

ja, wir sind alle bisschen krank. was ich als "krankheit" empfinde? wenn man ein tiefes und ständiges Unglück spürt. depressiv, agressiv, ängstlich sein, das sind die psycologische Symptome der Krankheit, die geistige Wurzel hat und nachdem es die Seele betrift schliesslich bekommet eine körperlichen Ausdruck.
Die Menschen haben einen natürlichen Lebensweg, der ist der unbehinderte Ausdruck ihres genetischen Materials. Wenn man diese Natur folgt und kein Mensch, auch nicht er sich selbst ihn stört, dann ist man glücklich und möglicherweise gesund (wenigstens die Probabilität einer Krankheit ist geringer).
Leider seitdem die Menschen haben angefangen mehr mit dem Gehirn (geistig) als körperlich zu leben, leben sie immer unantürlicher, immer gebremster und bremsend und dann kommen depressionen, gewalt etc...

Zu 2.:
Dann fang' halt mal an, gesünder als alle Kranken zu sein...:lachen:

ja, genau. für mich ist es auch nicht einfach. aber öfters nicht weil ich selbst bin mir Hindernis. Sondern weil ich (um die Nähe der anderen nicht zu verlieren) mich anpasse an ihre Richtungslinien, während sie mein tiefes genetisches Material (was die Rotegräfin als göttliches Ich nennt) nicht sehen, und deshalb ich bin unglücklich und krank. Man soll die Mut haben den eigenen Weg zu folgen und annerkennen dass wer uns bremsen will krank ist und braucht unsere Hilfe.

Zu 4.:
Was ist denn die Mathematik des Gehirns:confused:

Ist das "nur denken" und nicht "spüren". Menschen die alles mathematisch empfinden, haben dann Schwierigkeiten berührt zu werden und richtige Freunde zu sein. Leben nicht mehr... denken nur. Und das kann gefährlich sein, und ihre Ideen können auch gefährlich werden. oder?
Zu 5.:

Was ist das denn: die Zukunft:confused:


Zukunft ist die Glaube dass nach einem Winter ein Frühling kommt. Wenn man an das Leben und die Kraft der Natur nicht glaubt, glaubt an keine Zukunft. An was glaubt er?
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Faust und die moderne "Alchemisten"

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Ah, entschuldige mich!! ich habe erst jetzt deine Antwort gelesen.:eek::eek:
Aber jetzt antworte ich gerne, obwohl es ziemlich gefährlich ist... Das heisst, ich habe öfters über Faust und Goethe gestritten, und leider meine Gesprächspartner haben eine unglaubliche (luziferische?) Kraft, mit der man es nicht leicht hat... :)

danke für deine sehr ausführliche antwort - sehr interessant und inspirierend - zu inspirierend um darauf kurz zu antworten. leider bin ich heute und in den nächsten tagen zu eingespannt um ausführlich schreiben zu können
hole ich dann aber nach.
 
AW: Faust und die moderne "Alchemisten"

Hallo Moebius!



1. ja, wir sind alle bisschen krank.
2. Leider seitdem die Menschen haben angefangen mehr mit dem Gehirn (geistig) als körperlich zu leben, ...
3. ... während sie mein tiefes genetisches Material (...) nicht sehen,
4. und deshalb ich bin unglücklich und krank.
....
5. Ist das "nur denken" und nicht "spüren". Menschen die alles mathematisch empfinden, haben dann Schwierigkeiten berührt zu werden und richtige Freunde zu sein.
6. Leben nicht mehr... denken nur. Und das kann gefährlich sein, und ihre Ideen können auch gefährlich werden. oder?
...

7. Zukunft ist die Glaube dass nach einem Winter ein Frühling kommt. Wenn man an das Leben und die Kraft der Natur nicht glaubt, glaubt an keine Zukunft.
8. An was glaubt er?

Zu 1.:
Einige ein bisschen mehr, andere ein bisschen weniger...Einige mit mehr Krankheitseinsicht, andere mit weniger Krankheitseinsicht...
Zu 2.:
Seit wann ist das ?
Zu 3.:
Kannst Du denn Dein sog. "tiefes genetisches Material" selbst sehen ?
Wenn JA: Was siehst Du da ?
Zu 4.:
Deshalb ?
Zu 5.:
Ja ja: "Exaktheit ist ein Schwindel!" sagte der Mathematiker und Philosoph Alfred North WHITEHEAD trefflich schon in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts !
Zu 6.:
:verwirrt1:dontknow:
Zu 7.:
Und nach dem Frühling kommt in der Regel der Sommer ....danach der Herbst, danach der Winter und so weiter ...
Zu 8.:
Jeder Mensch glaubt an das, woran er glaubt!
Und ich glaube, dass es nach einem kurzen Wintereinbruch bald wieder wärmer wird.:clown2:
moebius
 
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AW: Faust und die moderne "Alchemisten"

Jeder Mensch glaubt an das, woran er glaubt!
Und ich glaube, dass es nach einem kurzen Wintereinbruch bald wieder wärmer wird.:clown2:
moebius

Frühling, jaaa... ich bin schon sehr gespannt darauf, was die Dämme und Deiche im Innersten zusammenhält...

Der Rote Baron
 
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