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die Perspektive Links/Rechts

Jing6

New Member
Registriert
22. Mai 2005
Beiträge
151
Hallo,

die Welt verändert sich. Unser Rentensystem scheint überholt, dem Arbeitnehmer muss mehr zugemutet werden und auch für die Maschen des sozialen Netzes ist es modern geworden immer größer zu werden. Das linke Gerüst scheint ausgedient. Den Romantikern in ihrem Blümchenparadies offenbart sich angeblich langsam die harte Realität.
Tatsächlich wird dem Bürger durch das Wort „modern” eine Perspektive für die Zukunft als gut vorgegaukelt, die ein kapitulieren der Politik darstellt. Der Sinn, der Staat sei für den Bürger da, scheint fast unsichtbar geworden. Es wird eine Durststrecke als Lösung hingehalten. So soll dem Bürger die nötigen Einschnitte schmackhaft gemacht werden. Eine linke Politik deswegen aber als nicht zukunftsorientiert darzustellen ist eine Irreführung. Es ist ein Missstand, dass für so etwas heute nicht genug Geld zur Verfügung steht. Man muss hier zwischen Not und Ziel differenzieren. Die Verhüllung dieses Unterschiedes wird als Argument für einen ungebremsten Kapitalismus verwendet. Die Not für eine bestenfalls Notlösung, darf nicht als Argument für eine These verwendet werden, die als Positiv dargestellt wird. Auch die Perspektive der Einteilung in Links/Rechts bzw. Sozial/Konservativ soll heute angeblich unmodern sein. Meine Konklusion lautet: Wir müssen uns diese Perspektive bewahren, um einen klaren Blick für die Zukunft zu bewahren.

nette Grüße
Jing
 
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AW: die Perspektive Links/Rechts

Tatsächlich wird dem Bürger durch das Wort „modern” eine Perspektive für die Zukunft als gut vorgegaukelt, die ein kapitulieren der Politik darstellt. Der Sinn, der Staat sei für den Bürger da, scheint fast unsichtbar geworden.

das, was sinnvoll ist,
verteilt sich über alle Parteien,
geht dort aber unter

die Rückkehr des Sinns in politischen Entscheidungen wäre aber jederzeit möglich

alles hängt von der Diskussion ab,
die zur politischen Entscheidung geführt hat

hier sind die Medien gefordert
 
AW: die Perspektive Links/Rechts

hallo, jing!

da bin ich anderer ansicht. nach links und nach rechts einteilen, sollte man nicht mehr so. man sollte nach anderen prämissen gehen (menschenfreundlichkeit, realitätsnähe,...). es wird eine zeit kommen, wo das denken dahingehend revolutioniert wird, dass es ein hinten und vorne geben wird, ein links und ein rechts, ein oben und unten. und dann sollte man das beste aus dem schnittpunkt der drei linien machen!
 
AW: die Perspektive Links/Rechts

es wird eine zeit kommen, wo das denken dahingehend revolutioniert wird, dass es ein hinten und vorne geben wird, ein links und ein rechts, ein oben und unten.

Hä? Aber dann müsste man sich die Perspektive doch gerade bewahren... Sie wieder und wieder versuchen bis man es erlangt hat.
 
AW: die Perspektive Links/Rechts

hallo, jing!

lies bitte meinen beitrag weiter!
dort steht, dass es so viele richtungen von weltanschauungen geben wird, dass man versuchen sollte, die mitte anzustreben, also aus allen etwas zu entnehmen!
 
AW: die Perspektive Links/Rechts

Entschuldigung, du hast natürlich Recht. Man muss alles nehmen, um zum Ganzen zu gelangen.
 
AW: die Perspektive Links/Rechts

Ich möchte dieses Thema noch ausweiten, auf den Punkt, dass man das Wertesystem "Demokratie" linker einordnen muss als z.B. eine Diktatur oder eine Monarchie. Damit möchte ich natürlich nicht sagen, wie links wir alle sein sollten, sondern vielmehr, dass der Unterschied Links-Rechts sehr graduell und relativ ist.

freundliche Grüße
J.
 
AW: die Perspektive Links/Rechts

Hy,
meiner Meinung nach ist die Differenzierung links/rechts sowieso sehr "vorgefärbt" durch die Medien und die politische correctnes:
während man jemanden der "linkslastig" ist, toleriert und belächelt (Günther Grass z.B.) ist es absolut tabu und zero-tolerance wenn jemand öffentlich bekennt, rechts zu sein.
Warum ? Mal vom 3. Reich abgesehen, kann es doch nicht sein, dass jemand dafür veruteilt wird, eher konservativ oder "wertebehaftet" zu sein und demnach aus dem öffentlichen Leben vertrieben zu werden, als untragbar zu gelten.
Andererseits scheint es derzeit schick zu sein aus der linken militanten Szene zu stammen. Kavaliersdelikte etc.
Solche Menschen - und davon gibt es genug werden doch in den Feulletons hofiert...:haare:

Dabei - wenn man es genau nimmt - sind beide Richtungen ab einem gewissen Grad hochgefährlich und radikal, da nimmt sich die Linke nichts von der Rechten.
Trotzdem könnte ich k......, wenn man nach Land- oder Bundestagswahlen galant mit den Linksparteien Interviews führt, die Rechten aber generell keine Redeerlaubnis erhalten. Häh ?
R.
 
Schwelbrände an den mittleren Rändern

jing6 schrieb:
Ich möchte dieses Thema noch ausweiten, auf den Punkt, dass man das Wertesystem "Demokratie" linker einordnen muss als z.B. eine Diktatur oder eine Monarchie.
Demokratie ist an sich weder "rechts" noch "links", sondern ermöglicht Debatte und Kompromiß, wo nicht gar Konsens zwischen beiden parlamentarischen Richtungen.

Dagegen: (fast) alle sozialistischen Systeme bildeten Diktaturen oder zumindest autoritäre Staaten aus; mich entnervt nur die Verlogenheit einiger "Linker" und Alt-68er, die im kleinen Kreise unverhohlen mit autoritären Systemen sympathisieren, während sie öffentlich etwas ganz anderes zur Schau stellen.

rahel schrieb:
meiner Meinung nach ist die Differenzierung links/rechts sowieso sehr "vorgefärbt" durch die Medien und die politische correctnes:
während man jemanden der "linkslastig" ist, toleriert und belächelt (Günther Grass z.B.) ist es absolut tabu und zero-tolerance wenn jemand öffentlich bekennt, rechts zu sein.
Wobei es sehr vernehmliche "Rechte" ja in der öffentlichen Meinungsbildung durchaus gibt: das "rechte" Pendant zu Grass wäre mittlerweile Martin Walser (seiner kommunistisch orientierten politischen Vergangenheit völlig ungeachtet), an Politikern wären Namen wie Jörg Schönbohm oder Günter Beckstein zu erwähnen. Aber es stellt sich keiner öffentlich hin und sagt, "ich bin rechts", da hast Du recht: es gilt als schicker, für Che zu sein als für Reagan, keine Frage.

Dann mach ich das jetzt mal: Ich bin rechts ;). Auch als bekennender Liberaler bin ich sicherlich mehr "rechts"-liberal wegen einer grundsätzlich eher freiheitlich-wertkonservativen Grundhaltung und unbedingter Westorientierung, wozu selbstverständlich auch die Überzeugung gehört, daß es zwar Verbesserungsfähiges innerhalb des globalen Kapitalismus gibt, es aber ein riesiger Fehler wäre, diesen zugunsten reiner Staatswirtschaft abzuschaffen. Übrigens: auch innerhalb der SPD würde man mit solcher Einstellung zum "rechten" Flügel gehören, und das wird dort auch ganz offen so genannt.

rahel schrieb:
Andererseits scheint es derzeit schick zu sein aus der linken militanten Szene zu stammen. Kavaliersdelikte etc.
Und man wird sich wundern, wenn man mal nachforscht, wieviele namhafte "linke" Politiker eine K-Gruppen-Vergangenheit aufweisen. - Ich werde allerdings den Eindruck nicht los, daß die Toleranzschwelle von Teilen der bürgerlichen Rechten gegenüber der Neonazi-Szene ähnlich hoch ist wie die der bürgerlichen Linken gegenüber den sogenannten Autonomen.

rahel schrieb:
Trotzdem könnte ich k......, wenn man nach Land- oder Bundestagswahlen galant mit den Linksparteien Interviews führt, die Rechten aber generell keine Redeerlaubnis erhalten. Häh ?
Das ist richtig. Von einem demokratischen Standpunkt aus ist die so entstehende Nicht-Auseinandersetzung mit der extremen Rechten sogar brandgefährlich.

Grüße, Thorsten
 
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AW: Schwelbrände an den mittleren Rändern

Hallo Thorsten,
naja, gut. Demokratie ist wohl eher als „mittig“ zu bezeichnen, wenn diese Aufteilung da überhaupt was bringt. Aber immerhin wurde die Weimarer Republik von Linken ausgerufen und irgendwie ist eine Monarchie ja schon konservativer als eine Demokratie. Ich denke es passt daher am besten, Demokratie als neutral zu bezeichnen und eine Monarchie dann halt als extrem konservativ. Das Wort „konservativ“ bedeutet ja nun mal, sich etwas an der Vergangenheit zu orientieren.

Von einem demokratischen Standpunkt aus ist die so entstehende Nicht-Auseinandersetzung mit der extremen Rechten sogar brandgefährlich.

Sehe ich auch so. Alles andere würde ins undemokratische abgleiten.

freundliche Grüße
J.
 
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