Seit es keinen Eisernen Vorhang mehr gibt, eher noch seit Ende des Kalten Krieges, scheint unsere Orientierung in dieser Welt schwieriger geworden zu sein. Denn wir waren oder sind es noch (mehr oder weniger), geprägt durch ein schwarz-weiß Denken, durch die sehr überschaubare Einteilung in Gut und Böse, Freund-Feind, durch die Selbstverständlichkeit, dass der Westen mit seiner Kultur Maßstäbe setzt. Und der Blick während des zweiten Weltkrieges, aber auch unmittelbar danach in Richtung USA, ermöglichte uns eine Neuorientierung, die uns lange erhalten blieb.
Wann kam eigentlich dieses Wertesystem ins Wanken? Wahrscheinlich sehr viel früher als die meisten von uns es wahrgenommen haben. Aber persönlich wurde mir dies sehr bewusst durch den Irakkrieg. Hat dieser nicht endgültig die gewohnte, vermeintliche Weltordnung auf dem Kopf gestellt? Erst jetzt kam massive Kritik in Bezug auf die USA und deren Werteskala auf - Kritik die sich erneut verschärft die Tage, durch den Blick in das Gefangenenlager Guantanamo. Lange blieb uns da der Einblick verwehrt. Wir haben es einigen mutigen Journalisten zu verdanken, dass wir nun wissen was sich da eigentlich abgespielt hat. Ich möchte hier namentlich nur Roger Willemsen erwähnen.
Aber so langsam fingen wir an auch die so genannte Dominanz des Westens allgemein in Frage zu stellen. Und das aus zweierlei Gründen:
1. Der Westen wurde konfrontiert mit der Relativität seiner Werteskala. Und auch wenn wir weiterhin an den demokratischen Gedanken und an die westliche Kultur festhalten: Fragen sollen wir und müssen wir uns stellen.
2. Die geschichtliche Entwicklung hat Staaten einen Einfluss verliehen, die wir früher „dritte Welt“ nannten. Und diese Arroganz rächt sich zur Zeit gewaltig – im wahrsten Sinne, denn wir sind konfrontiert mit zahlreichen Gewalttaten, die im Grunde genommen Ausdruck der Empörung gegen die so genannte Dominanz des Westens sind. Nein, natürlich rechtfertige ich keine einzige dieser Ausschreitungen, aber wir sollten uns schon fragen ob der Westen nicht dazu erheblich beigetragen hat.
Handelt es sich nun im Grunde genommen um einen neuen Kampf der Kulturen?
Nach Fukuyamas „End of History“ der den Westen als höchste oder auch Endstufe des Fortschritts bezeichnete, folgte Samuel Huntingtons „Clash of civilizations“ – Kampf der Kulturen. Nun melden sich aber auf der Bühne der Weltöffentlichkeit neue Akteure, die wir bis jetzt nur als schweigendes Publikum wahrgenommen haben. Und sie haben , siehe da, eine Sprache. In vielen Fällen vorläufig eine unangenehme Sprache , denn es ist die Gewalt die sich in erster Linie vernehmen lässt.
Doch die Unterscheidung schwarz-weiß erweist sich als eine Schematisierung, die in eine Sackgasse führt. Den Maßstab den wir an unsere Werte angewendet haben müssen wir nun hinterfragen. Und vielleicht auch lernen, dass wir uns keine zwei Maße mehr leisten können. Eben weil es darum geht, unsere Prinzipien beizubehalten.
Wann kam eigentlich dieses Wertesystem ins Wanken? Wahrscheinlich sehr viel früher als die meisten von uns es wahrgenommen haben. Aber persönlich wurde mir dies sehr bewusst durch den Irakkrieg. Hat dieser nicht endgültig die gewohnte, vermeintliche Weltordnung auf dem Kopf gestellt? Erst jetzt kam massive Kritik in Bezug auf die USA und deren Werteskala auf - Kritik die sich erneut verschärft die Tage, durch den Blick in das Gefangenenlager Guantanamo. Lange blieb uns da der Einblick verwehrt. Wir haben es einigen mutigen Journalisten zu verdanken, dass wir nun wissen was sich da eigentlich abgespielt hat. Ich möchte hier namentlich nur Roger Willemsen erwähnen.
Aber so langsam fingen wir an auch die so genannte Dominanz des Westens allgemein in Frage zu stellen. Und das aus zweierlei Gründen:
1. Der Westen wurde konfrontiert mit der Relativität seiner Werteskala. Und auch wenn wir weiterhin an den demokratischen Gedanken und an die westliche Kultur festhalten: Fragen sollen wir und müssen wir uns stellen.
2. Die geschichtliche Entwicklung hat Staaten einen Einfluss verliehen, die wir früher „dritte Welt“ nannten. Und diese Arroganz rächt sich zur Zeit gewaltig – im wahrsten Sinne, denn wir sind konfrontiert mit zahlreichen Gewalttaten, die im Grunde genommen Ausdruck der Empörung gegen die so genannte Dominanz des Westens sind. Nein, natürlich rechtfertige ich keine einzige dieser Ausschreitungen, aber wir sollten uns schon fragen ob der Westen nicht dazu erheblich beigetragen hat.
Handelt es sich nun im Grunde genommen um einen neuen Kampf der Kulturen?
Nach Fukuyamas „End of History“ der den Westen als höchste oder auch Endstufe des Fortschritts bezeichnete, folgte Samuel Huntingtons „Clash of civilizations“ – Kampf der Kulturen. Nun melden sich aber auf der Bühne der Weltöffentlichkeit neue Akteure, die wir bis jetzt nur als schweigendes Publikum wahrgenommen haben. Und sie haben , siehe da, eine Sprache. In vielen Fällen vorläufig eine unangenehme Sprache , denn es ist die Gewalt die sich in erster Linie vernehmen lässt.
Doch die Unterscheidung schwarz-weiß erweist sich als eine Schematisierung, die in eine Sackgasse führt. Den Maßstab den wir an unsere Werte angewendet haben müssen wir nun hinterfragen. Und vielleicht auch lernen, dass wir uns keine zwei Maße mehr leisten können. Eben weil es darum geht, unsere Prinzipien beizubehalten.