Und nach all dem Gesagten hast du trotzdem keine Bedenken wegen der demographischen Entwicklung? Denn der springende Punkt dabei ist ja, dass die Parallelgesellschaften immer größer und die einheimische Gesellschaft immer kleiner wird. Und jetzt bitte nicht mit rechts kommen, sondern mal genau so sachlich darauf eingehen, wie im vorherigen Beitrag.
Doch, natürlich habe ich Bedenken.
Es ist nur so, dass ich dieses Schwarz-Weiß-Denken weder bedienen möchte noch so argumentieren.
Mein Beitrag #5 war plakativ und so war er auch gemeint.
Es gibt Gründe, warum die Menschen ausgerechnet nach Deutschland wollen und nicht woanders hin. Sie versprechen sich für sich und ihre Kinder eine bessere Zukunft in einem sicheren, soliden Land und das halte ich grundsätzlich für legitim. Persönlich zweifle ich auch nicht daran, dass die Mehrheit dieser Menschen genau das will.
Und an diesem Zipfel können wir sie aufgreifen, zumal dieses Land frisches Blut dringend braucht.
Damit will ich nicht sagen, dass man den Zugewanderten mehr zustecken soll, als man es eh schon tut. Gerade ich persönlich konkurriere real ganz hart und ggf. zu meinem persönlichen Nachteil mit ihnen. Es ist mehr so, wie in vielen anderen Bereichen auch, dass der ganze Apparat viel zu träge ist, es geht zu wenig vorwärts für die Menschen und sie sitzen zu lange auf Wartepositionen. Das ist nicht gut, denn das bringt sie erst in die in #5 geschilderten Prozesse.
Es wird, wie immer in Deutschland, zu viel gequatscht und zu viel verwaltet, aber zu wenig bewegt.
Es müsste mehr Konkretes dabei heraus kommen - und dann auch durchaus mit der zu äußernden Forderung an die Zuwanderer: C'mon Alter, wir geben Dir jetzt die und die Chance, aus Dir was zu machen - und jetzt bist Du dran, schwing' die Hüfte!
Was mich in diesem Land mehr stört, das ist dieser unglaubliche Wasserkopf - nicht nur in der Bürokratie, sondern auch in der Privatwirtschaft - der da immer über allem sitzen muss. Der sich seine eigene Existenzberechtigung schafft und sich immer weiter zu vergrößern scheint, und das trotzdem die heutigen technischen Methoden der Verwaltung so viel fortgeschrittener sind als die vor der Digitalisierung. Dies bei einer gleichzeitigen Entwertung des tatsächlich werktätigen Menschen, der angesichts steigender Lebenshaltungskosten kaum mehr verdient, als die Sozialsätze hergeben.
Das bedeutet nicht, dass die Sozialsätze falsch oder zu hoch wären, vielmehr sind die Saläre der Verwalter und Chefs zu hoch, ihre Anzahl zu groß und der Verdienst der Werktätigen zu gering.
In diesem Jahr bin ich anlässlich meiner Bewerbungen in einigen Firmen und Stellen gewesen, und da fragt man sich als kleiner Koch oft: Was macht ihr denn da eigentlich für einen Unsinn, das kann systemisch überhaupt nicht funktionieren. Da "verwalten" dann acht hochbezahlte, im Grunde überqualifizierte Manager das, was drei minderbezahlte Mitarbeiter händisch erwirtschaften sollen. Und als Koch arbeitet man heutzutage mehr oder weniger kaum anders, als immer schon ...
Und auf der werktätigen Ebene soll dann gespart werden, was das Zeug hält, und damit dann - die Kosten, die Kosten! - auch ja nichts verschwendet wird, dürfen wir dann am Warenwirtschaftssystem digital jede Zwiebel ein- und ausbuchen. Aber Hauptsache, die akademische Ökotrophologin hat dann auch ihre Existenzberechtigung und erklärt uns, wie wir an den Behältern denn die Temperaturen zu messen hätten.
Wir haben uns da einen Apparat erschaffen, der vor allem vier Dinge kann: Quatschen, labern, reden und ratschen. Man betreut mich, und ich bin bei dem Berater im Gespräch und der Sozialarbeiter erzählt mir was und jener, wobei ich durchaus gewillt bin, diese Performance zu nutzen ... nur kommt aber leider nichts dabei heraus. Oder anders gesagt: Für mich nicht, wohl aber für meine Berater, denn die haben damit ihren Job und ihre Existenzberechtigung.
Es ist sogar mittlerweile so, dass ich diesen Menschen Druck mache und nicht etwa sie mir, es kommt aber trotzdem nichts dabei heraus, außer so eine Art netter Kaffeeklatsch.