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Die Diskrepanz zwischen moralischem Anspruch und erfahrener Wirklichkeit!

AW: Die Diskrepanz zwischen moralischem Anspruch und erfahrener Wirklichkeit!

hast du ein beispiel dafür, dass sich menschen aus angestammten wertesystemen befreien, also wirklich befreien? drüber legen kann man ja immer was...


Unter Befreien verstehe ich, dass man die angestammten Werte überhaupt erst mal erkennt und sie infrage stellt.
ZB könnte man erkennen, dass die eigene Familie Status und Reichtum oder Intelligenz und Bildung über alles stellt, sich damit auseinandersetzen, ob es auch für einen selbst einen wirklichen Wert darstellt und falls nicht, den eigenen Werten folgen.
Unfrei ist man doch dann, wenn man nicht mal weiß, wie man gestrickt ist und dem Strickmuster blind folgt!


ich denke grundsätzlich, dass eine grundprägung nicht abzulegen ist, gewohnheiten kann man ersetzen, die grundmaserung, grundmentalität mit allen partikeln, die da drinnen verwoben sind, das bleibt ein leben lang - außer, es ist mal möglich durch eine chemische substanz, die man sich einwirft und die den völligen reset im hirn machen würde. dann müßte man aber auch wieder sprechen, schreiben, gehen, einfach alles von grund auf lernen.


Ja - aber eine Grundprägung ist nicht dasselbe wie ein Wertesystem, wenngleich die Ereignisse, die einen prägen, aus verschiedenen Wertesystemen resultieren.
ZB könnte man solchen Ereignissen zu verdanken haben, dass man garnicht mehr den Mut hat sich selbst kennenzulernen und seinen eigenen Bedürfnissen Rechnung zu tragen!
 
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AW: Die Diskrepanz zwischen moralischem Anspruch und erfahrener Wirklichkeit!

... für deinen obigen satz hätte ich gerne ein praktisches beispiel, wenns geht außerhalb von sexuellen aspekten, da dieses ständig übersexualisierte ja auch zum spiel gehört, seit die chancengleichheit - arbeiter-/akademikerkind und vieles mehr eben nicht mehr thema ist. mit den einfachen reflexen sind die leute immer zu kriegen, ob so rum oder so rum.

also, ich hätte bitte gerne ein praktisches beispiel, welche moralvorschrift uns an welchem ausleben unserer natur hemmt - mit welchen sanktionsandrohungen beim übertritt, der nichtbeachtung dieser moralvorschrift.

Ich bin momentan damit beschäftigt, mich um meine schon etwas demente Mutter zu kümmern und obwohl die Lehrmeinung lautet 'verwirrt nicht die Verwirrten!' bin ich draufgekommen, dass vorsichtiges hinterfragen der Gewohnheiten die Gehirntätigkeit in milder Weise anregt, was ja nie schaden kann.
Jedenfalls bin ich draufgekommen, dass meine Mutter fast nie weiß warum sie etwas genau so macht, wie sie es macht und das war früher schon auch nicht viel anders. Die Antwort ist eben 'das ist halt so üblich'. Und viele Handlungen sind auch schädlich: Ausländerfeindlichkeit, falsche Ernährung, Unterstützung der katholischen Kirche, Ablehnen von 'nicht normalen' Menschen, etc. etc.

Das klingt zwar nicht unmittelbar nach Moral, ist es aber trotzdem. Ich hätte auch lieber über Sex mit dir geplaudert, aber das willst du ja leider nicht ;-)
 
AW: Die Diskrepanz zwischen moralischem Anspruch und erfahrener Wirklichkeit!

Gäbe es einen *Diskrepanzer* in Form eines sehr diskreten Panzers, wer würde ihn sich nicht sofort (heimlich oder unheimlich) zulegen wollen, um sich vor der angeblichen 'Unmoral der Anderen' zu schützen?

Ich sehe das so: Moral ist ein praktisches Gebrauchsmuster unterschiedlicher Gesellschaftformen im allgemeinen Verhaltenscharakter nach außen.

Seine Abrenzung zur Ethik ergibt sich als Einstellungsmuster im individuellen Verhaltenscharakter nach innen.

Alle Verhaltenscharaktere neigen innerlich wie äußerlich dazu „das Richtige als das Richtende“ zu erkennen versuchen.

Normen und Werte sind dabei als Regulativ von Orientierungsmustern zu verstehen, die einen starken Kulturbezug aufweisen, worin sich Menschen in einer Gesellschaft von Gleichgesinnten freiwillig gewissen Regeln unterwerfen -oder diese (mehr oder weniger bewusst) zu durchbrechen versuchen.

Natürlich dann in der Hoffnung auch hier in der Regeldurchbrechung nur „das Richtige in neuer Ausrichtung“ als vorteilhaft erkennen zu dürfen.

Aus aktuellem Anlass möchte ich eine Diskussion anregen!
Mensch neigt ja dazu, moralische Regeln aufzustellen und ihre Einhaltung von anderen - manchmal sogar auch von sich selbst - :D ;) - einzufordern!
Dummerweise klappt es häufig nicht, die eigenen Ideale einzuhalten, weil die Wirklichkeit ihre eigenen Gesetze hat!
Und von anderen Menschen aufgestellte Ideale zu erfüllen, geht mindestens genauso oft schief!

Ginge es vielleicht auch ohne Moral oder gibt es einfach zuviele Menschen, die nicht ohne sie auskommen? :dontknow:

Selbstverständlich ist jede Ausübung von Machtdemonstration auch ohne moralische Bedenken für wenige Mächtige 'leicht' möglich, wohingegen der schützende Moralbegriff in einer aufgeklärten Gesellschaft für viele Ohnmächtige nur 'schwer' gesetzlich durchsetzbar scheint.

Und WEM nützt Moral wirklich und in welcher Hinsicht?

Moral nützt dem Verständnis als Vorstufe zum Verstand eines Inanspruchnehmers zu dessen Beschönerung.

Habe ich das 'nicht wirklich' schön gesagt? ;)

Die Wirklichkeit ist 'gerade eben schon immer dabei' nicht erfahrbar zu werden, sondern nur die subjektiv unterschiedlich wahrnehmbare Realität!

Unter die (oft nur schwer erkennbare) wahrnehmbare Realität fällt auch das Prinzip (von Hume), wonach man nicht vom SEIN auf das SOLLEN schließen soll und dieser so bezeichnete naturalistische Fehlschluss gerne als Entschuldigung für eine angeblich „wertfreie“ Wissenschaft dient, die nur nach dem (naturwissenschaftlich begründbaren) SEIN, nicht aber nach dem (geisteswissenschaftlich geforderten) SOLLEN frägt, was die Offenbarung eines radikalen Realismus im Denken verhindern soll, ihn aber im Handeln gerade deshalb m.E. gar nicht verhindern kann.

Denn ohne die Vorstellung einer Anti-Ethik zum Zwecke der Distanzierung ist m. E. keine wirkliche Identifikation mit ethischen Grundsätzen möglich.

*noexist*: Kurz gesagt: Es gibt keinen logischen, also vernünftigen Weg, vom Sein zum Sollen.
Gut erkannt. - Aber gerade weil das so ist, nehme ich einfach diesen unvernünftigen 'Weg weg' und ersetze ihn durch den 'Sprung', wodurch das Unvernünftige 'auf der Strecke' bleibt, welche den 'Abstand mit Anstand' fluchs zu überwinden erlaubt, in einer gesättigten Sprungvollkommenheit sogar fast wie von selbst.......

Bernies Sage
 
AW: Die Diskrepanz zwischen moralischem Anspruch und erfahrener Wirklichkeit!

kurz und knapp: es zählt nur eins, ob was passiert und wenn ja, was wie passiert, geschieht - und was nicht bzw. wer was durch welche initiative unternimmt oder nicht, incl. der absehbaren folgen.


sonst zählt gar nichts, haltungen über worte vorzugeben, die nicht eingelöst werden sind nicht mehr als gerede - wenn sie nichts tragen.


die tragfähigkeit ist das einzig entscheidende, sonst gar nichts.
 
AW: Die Diskrepanz zwischen moralischem Anspruch und erfahrener Wirklichkeit!

kurz und knapp: es zählt nur eins, ob was passiert .........

Weißt Du denn was passiert, wenn was passiert, also wie Ur-Zusammenhänge als singuläre Entitäten überhaupt zur Entstehung gelangen, um das zu bewirken, was wir im weitesten Sinne als Leben bezeichnen?

Durch die Möglichkeiten einer synthetisch erweiterbaren Biologie werden wir zu ganz neuen 'forschen' Fragestellungen gelangen, die moralisch von höchster Brisanz für die Unterscheidung bzw. Nichtunterscheidung von natürlichem und künstlichem Leben sein werden.

und wenn ja, was wie passiert, geschieht - und was nicht bzw. wer was durch welche initiative unternimmt oder nicht, incl. der absehbaren folgen.

Das ist paradox, denn absehbare Folgen sind eben gerade zum Glück nicht wirklich absehbar, denn sonst würden einige Mediziner und Naturwissenschafler womöglich sofort "Gott spielen" um lukrative Aufträge zu erhalten.

Meine multivariante Stellungnahme hierzu:

Was 'absehbar' passiert, das 'wird' passiert, nämlich durch ein Sieb mit dem 7. Sinn, dessen Folgen 'nur' in einem angenommenen Multiversum 'absehbar' wären........

die tragfähigkeit ist das einzig entscheidende, sonst gar nichts.

Die Tragfähigkeit bei einem Sieb (als Modell) liegt im Löcherabstand bzw. im atomaren Gitterabstand in einem Zwischenraum als Nichtzusammenhang 'begründet', meint der Mesosokratiker aus radikal-realistischer Zwischenbeobachtersichtweise........

Die Schlüssel-Intelligenzfrage: Wie 'tragfähig' wären wohl schwarze Löcher im Universum, die einem ersten Beobachter nicht 'auf den Geist gehen dürften' ? ;)
 
AW: Die Diskrepanz zwischen moralischem Anspruch und erfahrener Wirklichkeit!

Weißt Du denn was passiert, wenn was passiert, also wie Ur-Zusammenhänge als singuläre Entitäten überhaupt zur Entstehung gelangen, um das zu bewirken, was wir im weitesten Sinne als Leben bezeichnen?

Durch die Möglichkeiten einer synthetisch erweiterbaren Biologie werden wir zu ganz neuen 'forschen' Fragestellungen gelangen, die moralisch von höchster Brisanz für die Unterscheidung bzw. Nichtunterscheidung von natürlichem und künstlichem Leben sein werden.



Das ist paradox, denn absehbare Folgen sind eben gerade zum Glück nicht wirklich absehbar, denn sonst würden einige Mediziner und Naturwissenschafler womöglich sofort "Gott spielen" um lukrative Aufträge zu erhalten.

Meine multivariante Stellungnahme hierzu:

Was 'absehbar' passiert, das 'wird' passiert, nämlich durch ein Sieb mit dem 7. Sinn, dessen Folgen 'nur' in einem angenommenen Multiversum 'absehbar' wären........



Die Tragfähigkeit bei einem Sieb (als Modell) liegt im Löcherabstand bzw. im atomaren Gitterabstand in einem Zwischenraum als Nichtzusammenhang 'begründet', meint der Mesosokratiker aus radikal-realistischer Zwischenbeobachtersichtweise........

Die Schlüssel-Intelligenzfrage: Wie 'tragfähig' wären wohl schwarze Löcher im Universum, die einem ersten Beobachter nicht 'auf den Geist gehen dürften' ? ;)




tut mir leid, das ist überwiegend abgehobenes zeug in meinen augen.

wenn von moral die rede ist, dann geht es um verantwortung, versemmelte verantwortung, schuld usw., versäumnisse, folgen von versäumnissen etc.


im konketen, lebenspraktischen bereich gilt nur das, was ich formuliert hab.

was rauskommt dabei, das ist häufig abzuschätzen, gehts daneben oder nicht, je nach vorgehensweise und auch wirksamkeiten von unberechenbaren komponenten. verharren unter zuhilfenahme von irgendwelchen konstrukten, wenn handlung angesagt wäre, ist nicht das gelbe vom e.

innerhalb dieses wirkungsgrades ist ein erwachsener mensch in der verantwortung ob der eigenen entscheidung, unterlassen oder nicht.


ich hatte kürzlich einen fall, in dem ich mich als betreuerin mit dem jugendamt rumgeschlagen hab - hab versucht, beim leiter der einrichtung, in der der behinderte wohnt und bei seiner psychiaterin unterstützung zu holen - nichts.

klar...versemmelte verantwortung...nun, ich hab gestern mit dem bewohner eben dieser einrichtung telefoniert, seit ich dem einrichtungsleiter per email ganz deutlich mitgeteilt hab, dass dann, wenn man versucht, dem behinderten ein "eck" zu nehmen, mit mir zu rechnen ist in voller breite und zwar anhaltend und nachhaltig, seitdem kommt der daher, krumm und buckelig, weil er nicht mehr laufen kann vor kreuzweh...

er hat nicht gehandelt, seine verantwortung nicht genommen, sondern hinter der frau doktor versteckt, die mir am tel.völlig unverblümt mitgeteilt hat "weder ich noch der einrichtungsleiter können da etwas machen".

tja, uns jetzt ist er schief, weil er ohne rückgrad und ohne die nötige stellungnahme nicht gehandelt hat, wo es ganz klar seine pflicht gewesen wäre. er hat kreuzschmerzen, dass er nicht mehr laufen kann...er steht es nicht mehr durch, schlechtes gewissen, sonstwas, klar...


DAS meine ich, ganz konkret, sonst gar nichts.

handeln oder nicht, wenn ja, warum und wie...nur so gehts, oder halt nicht.


und, nach meiner erfahrung, die schwätzer und theoretiker kannst zu nix gebrauchen, zu gar nix - nicht mal dazu, eine nasse zeitung zu zerreissen.
auch drum hab ich vor jedem gelernten handwerker weitaus mehr basisrespekt als diesen "gelehrten", denen da das hirn vermüllt und verquast ist mit all dem theoretischen zeugs, das nichts trägt und die menschen nicht in bewußte und handlungsfähige menschen formt, überwiegend meine jahrzehnntelange erfahrung.


machen oder nicht, das ist das einzige, das zählt.
 
AW: Die Diskrepanz zwischen moralischem Anspruch und erfahrener Wirklichkeit!

'Machen' ist mächtig weites Feld.
Und 'Nichtmachen' ziemlich unmöglich.

< ziemlich unmöglich > ?

Dann müsstest Du mir aber auch konsequenterweise gestatten, in dieser sprachkomischen Einschätzung mit Dir < nur ein bisschen schwanger > zu gehen......

:romeo:

Apropos 'mach' mal, ......das erinnert mich an das Machsche Prinzip und ich kann nur jedem empfehlen, sich dazu eigene Gedanken zu machen, um der Sprachlogik so 'auf die Sprünge' zu helfen, dass Moral, Anspruch und Wirklichkeit aus dem Negativraum des Fehlenkönnens heraus einer radikal-realistischen Distanzierungslehre quantenphilosophisch zugänglich werden.

....ich kann's ja mal mit einer 'sagenhaften' Begründung im nächsten Beitrag versuchen, um 'sprunglogische' Argumente mit Argusaugen zu fixieren...

Bernies Sage
 
AW: Die Diskrepanz zwischen moralischem Anspruch und erfahrener Wirklichkeit!

Moral, Anspruch und Wirklichkeit stehen meines Erachtens mit der gefühlten Gerechtigkeit des ersten Beobachters scheinbar immer seltsam auf Kriegsfuß, weil, so meine persönliche Einschätzung, die Prinzipien der Natur und die Prinzipien in der Natur der Sprache liegend, einer verwirrenden multivarianten Polyversalität gleichen, die zunehmend funktional an eine paradoxe Mono-Poly-Versalität eines Monopolyspiels des Geldes erinnert.

Ich will es des allgemeinen Verständnisses wegen - am ewig aktuellen Beispiel 'Geld' einfacher auszudrücken versuchen:

Weil das Geld - IM PRINZIP - weltweit zunehmend aus falsch verstandener Machtgeilheit heraus - einem Absolutheitscharakter zugewiesen wird, geht jede ursprüngliche gesunde Relativität von wettbewerbscharakterlicher Währungskonkurrenz 'den Bach hinunter' während 'die Verdunstung des Geldes in armen Tropfen' einem Himmelfahrtskommando gleicht.

Weniger pathetisch und radikal realistisch 'für den armen Tropf' sei zur Genugtuung hier gesagt:

Nehmen wir doch die Dinge 'einfach' so hin, wie sie sind, denn schließlich hat die 'unschuldige' Wissenschaft sich in ihrer angeblichen Jungfräulichkeit bislang immer ganz brav nur darum gekümmert, was IST und es der Politik überlassen, welche Schlüsse (oder Fäden) daraus operativ 'zu ziehen' wären, damit künftig alles besser 'WERDEN SOLL', - für wen bleibt dabei strittig.

Vergessen wir nicht: In allen Währungen dieser Welt ist mit dem gleichen geldmoralischen Phänomen zu kämpfen.

Von besonderem Beobachterinteresse für mich ist (schon immer) das (mesosokratische) Bindeglied des Geldes zwischen HABEN und SOLL, welches – aufgrund einer zeittechnisch immer weiter verfeinerten Strukturontologie eines Stellvertretergeldwesens - zunehmend auseinanderdriftet und phänomenal an das erinnert, was *Eurofighter* mit dem Begriff < Gelduniversum > in einem anderen Beitrag schon genüsslich angedeutet hat: Das Gelduniversum dehnt sich immer weiter aus und scheint mit dem „Fluchtgeld als Fluchgeld“ die Grenzen wahrnehmbarer Lebendigkeit im Erkenntnishorizont bereits überschritten zu haben und das (japanische?) JEN-Seits des Geldes in ein Diesseits invertiert zu haben, mit Hilfe einer Nullzinspolitik, welche den kostenlosen Austausch von Gläubiger-und Schuldnerpositionen im Millisekundentakt einer neuartigen Stromtechnologie des Geldflusses potent zu potentialisieren erlaubt, dabei vom (unverzichtbaren !) 'Fehler des Geldes' profitierend.

Und so erinnert mich das (besonders aktuell aus dem Euro-Währungsraum) nachhaltig abfließende Fluchtgeld auf seinem rotierenden Weg in einer immer enger werdenden 'Hundekurve' an einen 'Gully im Universum' quasi als hermeneutischer Engpass (oder hermesneutischer *Enge-l-pass*), welches auch als schwarzes Loch bezeichnet wird und mich dabei der Gully (als Auffangbecken) spontan an < Gullivers Reisen > erinnert, welches den Zwergenaufstand gegenüber dem Riesengeld zum sagenhaften Inhalt eines neuro-modernen Märchens hat..........

Bernies Sage
 
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AW: Die Diskrepanz zwischen moralischem Anspruch und erfahrener Wirklichkeit!

Gäbe es einen *Diskrepanzer* in Form eines sehr diskreten Panzers, wer würde ihn sich nicht sofort (heimlich oder unheimlich) zulegen wollen, um sich vor der angeblichen 'Unmoral der Anderen' zu schützen?

Ich sehe das so: Moral ist ein praktisches Gebrauchsmuster unterschiedlicher Gesellschaftformen im allgemeinen Verhaltenscharakter nach außen.

Seine Abrenzung zur Ethik ergibt sich als Einstellungsmuster im individuellen Verhaltenscharakter nach innen.

Alle Verhaltenscharaktere neigen innerlich wie äußerlich dazu „das Richtige als das Richtende“ zu erkennen versuchen.

Normen und Werte sind dabei als Regulativ von Orientierungsmustern zu verstehen, die einen starken Kulturbezug aufweisen, worin sich Menschen in einer Gesellschaft von Gleichgesinnten freiwillig gewissen Regeln unterwerfen -oder diese (mehr oder weniger bewusst) zu durchbrechen versuchen.

Natürlich dann in der Hoffnung auch hier in der Regeldurchbrechung nur „das Richtige in neuer Ausrichtung“ als vorteilhaft erkennen zu dürfen.



Selbstverständlich ist jede Ausübung von Machtdemonstration auch ohne moralische Bedenken für wenige Mächtige 'leicht' möglich, wohingegen der schützende Moralbegriff in einer aufgeklärten Gesellschaft für viele Ohnmächtige nur 'schwer' gesetzlich durchsetzbar scheint.



Moral nützt dem Verständnis als Vorstufe zum Verstand eines Inanspruchnehmers zu dessen Beschönerung.

Habe ich das 'nicht wirklich' schön gesagt? ;)

Die Wirklichkeit ist 'gerade eben schon immer dabei' nicht erfahrbar zu werden, sondern nur die subjektiv unterschiedlich wahrnehmbare Realität!

Unter die (oft nur schwer erkennbare) wahrnehmbare Realität fällt auch das Prinzip (von Hume), wonach man nicht vom SEIN auf das SOLLEN schließen soll und dieser so bezeichnete naturalistische Fehlschluss gerne als Entschuldigung für eine angeblich „wertfreie“ Wissenschaft dient, die nur nach dem (naturwissenschaftlich begründbaren) SEIN, nicht aber nach dem (geisteswissenschaftlich geforderten) SOLLEN frägt, was die Offenbarung eines radikalen Realismus im Denken verhindern soll, ihn aber im Handeln gerade deshalb m.E. gar nicht verhindern kann.

Denn ohne die Vorstellung einer Anti-Ethik zum Zwecke der Distanzierung ist m. E. keine wirkliche Identifikation mit ethischen Grundsätzen möglich.


Gibt es im SEIN überhaupt ein SOLLEN?
Wo Naturgesetze wirken, ist es immer ein MÜSSEN!
Schließlich SOLL der Apfel nicht vom Baum fallen, wenn er reif ist, sondern er tut es - er kann gar nicht anders.
Es sei denn, jemand hat das Ganze so geplant und den Apfelbaum genauso und deshalb so erschaffen - aber der Apfel selber hat keine Wahl!
(Er kann sich noch nicht mal einen Diskrepanzer zulegen, damit er beim Aufprall auf den Boden nicht zu Matsch wird!) :D
 
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